Bürgerinformationssystem
Sachverhalt: Am Städt. Klinikum Lüneburg – einem Klinikum der
Schwerpunktversorgung – wird bisher die Medizinische Klinik als eine
Gesamtmedizinische Klinik (derzeit 159 Plan-Betten) geführt. Aufgrund der Komplexität und der rasanten medizinischen
Entwicklung in der Internistischen Klinik ist es allerdings notwendig, künftig
eine Verselbständigung und damit Spezialisierung der Kardiologie in einem
Klinikum dieser Größenordnung anzustreben. Erfahrungsgemäß sind heute fast 50%
der internistischen Patientinnen und Patienten auch kardiologische Patienten.
Diese Patienten bedürfen zu einem hohen Prozentsatz einer stationären
Behandlung, während in anderen Bereichen die internistischen Patienten bereits
zum Teil ambulant diagnostiziert und therapiert werden können. Dadurch zeichnet
sich auch ab, dass bei einer Nichtausweisung einer separaten Kardiologischen
Klinik im internistischen Bereich ein stationärer Fallzahlenrückgang zu
erwarten ist, zumal im benachbarten Rhön-Klinikum Uelzen bereits eine
umfangreiche Kardiologische Klinik installiert wurde. Es ist daher notwendig,
künftig eine medizinisch weiter ausbaubare Kardiologie im Städt. Klinikum
Lüneburg zu implementieren und auch außenwirksam darzustellen. Zudem ist es
auch unter Kostengesichtspunkten künftig kaum noch möglich, kardiologische
Patientinnen und Patienten zu Therapiezwecken nach Bad Bevensen zu verbringen. Um künftig das Städt. Klinikum Lüneburg gerade aufgrund der
zunehmenden Infarkterkrankungen und der engen Zusammenarbeit mit dem Gefäß-und
Herz-Zentrum Bad Bevensen in die Lage versetzen zu können, auch bereits hier
vor Ort eine qualitativ hochwertige kardiologische Patientenversorgung
sicherstellen zu können, ist der Ausbau eines eigenständigen kardiologischen
Schwerpunktes unumgänglich. Zu diesem Zweck muss die Medizinische Klinik in eine Klinik
für Gastroenterologie (Medizinische Klinik I) mit entsprechenden Subdisziplinen
und in eine Kardiologische Klinik (Medizinische Klinik II) aufgeteilt werden.
Die insgesamt zur Verfügung stehende Plan-Bettenzahl der Inneren Medizin von
159 Plan-Betten wird durch diese Aufteilung nicht verändert. Die Klinik für
Gastroenterologie (Medizinische Klinik I) soll künftig von dem jetzigen
Chefarzt, Herrn Prof. Dr. Lankisch, geleitet werden. Für die neu zu
etablierende Kardiologische Klinik muss ein Chefarzt mit einer entsprechenden
Weiterbildungsbefugnis eingestellt werden. Auf der Basis des mit dem Gefäß- und Herzzentrum Bad
Bevensen bestehenden Kooperationsvertrages ist beabsichtigt, die Leitung dieser
Klinik im Städt. Klinikum Lüneburg dem im Herz-zentrum bereits in der
Kardiologie eingesetzten Chefarzt Herrn Prof. Dr. Wolfram Kupper in einem
Teilzeitarbeitsverhältnis (19,25 Wochenarbeitsstunden) mit zu übertragen. Herr
Prof. Dr. Kupper hat bereits in der Vergangenheit im Konsilwege kardiologische
Untersuchungen im Städt. Klinikum Lüneburg durchgeführt und die in der
Kardiologie hier im Hause eingesetzten Ärzte sowohl im Gefäß- und Herzzentrum
Bad Bevensen als auch im Städt. Klinikum Lüneburg ausgebildet. Zudem ist
beabsichtigt, niedergelassene Kardiologen ebenfalls in die Versorgung von
kardiologischen Patientinnen und Patienten auf dem Konsilwege einzubinden. Die
Kardiologen würden auch das im Klinikum eingesetzte Katheterlabor mitnutzen.
Durch den zusätzlichren Einsatz dieser Ärzte ist eine 24-stündige
Notfallversorgung sowohl ambulant als auch stationär im Städt. Klinikum
Lüneburg sichergestellt. Mit der Etablierung einer eigenständigen Kardiologie
und durch den ergänzenden Einsatz von niedergelassenen Ärzten kann vom Klinikum
künftig auch die aus Qualitätsgründen eingeführte Mindestmengenregelung
eingehalten werden. Dabei wird eine Mindestmenge pro Klinik und Jahr von
mindestens 400 Katheterdilatationen gefordert, um entsprechende Kompetenz und
Qualität sicherstellen zu können. Beide medizinischen Kliniken werden künftig als selbständige
Kliniken geführt. Aufgrund der notwendigen Etablierung einer Klinik für
Kardiologie sind der mit Herrn Prof. Dr. Lankisch über die Leitung der
Internistischen Klinik geschlossene Dienstvertrag und die diesen Vertrag
ergänzenden Vereinbarungen zu modifizieren. Der Klinik für Kardiologie werden im Rahmen des
Gesamtbettenkontingents insgesamt 42 Betten (incl. 5 Intensivbetten) zur
Verfügung gestellt. Ein Antrag auf Einrichtung einer entsprechenden
Weiterbildungsstätte für die Weiterbildung von Ärzten in der Kardiologie ist
bei der Niedersächsischen Ärztekammer zu stellen. Zur Nutzung von Synergieeffekten und auch aus Gründen der
Kostenminimierung sowie einer auch künftigen Sicherstellung einer
uneingeschränkten medizinischen Arztausbildung sind beide Kliniken künftig
unter einem gemeinsamen Medizinischen Zentrum (Leitung Herr Prof. Dr. Lankisch)
zu führen. Finanzielle
Auswirkungen: Kosten (in €) a) für
die Erarbeitung der Vorlage: 30 € aa) Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen,
Ortstermine, etc. b) für
die Umsetzung der Maßnahmen: c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich gesichert: Ja e) mögliche
Einnahmen: Anlagen: Lebenslauf
Dr. Kupper Beschlussvorschlag: Der Verwaltungsausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis
und stimmt der Aufteilung der bisher als Einheit geführten Medizinischen Klinik
im Städt. Klinikum Lüneburg in eine Klinik für Gastroenterologie (Medizinische
Klinik I) und einer Kardiologischen Klinik (Medizinische Klinik II) und der
Einstellung eines Leitenden Arztes für die Klinik für Kardiologie zu. Der
bisher mit dem Chefarzt der Gesamtklinik, Herrn Prof. Dr. Lankisch,
geschlossene Dienstvertrag ist aufgrund der sich ändernden Situation zu
modifizieren. Herr Prof. Dr. Wolfram Kupper wird zum nächstmöglichen
Termin als Chefarzt der Klinik für Kardiologie im Städt. Klinikum Lüneburg mit
einer Wochenarbeitszeit von 19,25 Stunden und einer Vergütung nach der VergGr.
BAT I eingestellt. Mit Herrn Prof. Dr. Kupper ist ein entsprechender
Dienstvertag zu schließen. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||