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Auszug - Vergabe der Trägerschaft über die zu errichtende Kindertagesstätte im Baugebiet Schaperdrift/Teufelsküche  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: zurückgestellt
Datum: Mi, 18.01.2006    
Zeit: 15:30 - 19:50 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/1810/05 Vergabe der Trägerschaft über die zu errichtende Kindertagesstätte im Baugebiet Schaperdrift/Teufelsküche
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Herr Kirch
Federführend:Bereich 56 - Kindertagesbetreuung und Jugendhilfeverbund Bearbeiter/-in: Kirch, Horst-Günther
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Mit einleitenden Worten führt Herr Koch aus, dass die Beschlussfassung über eine Trägerschaft der Kindertagesstätte Teufelsküche/Schaperdrift im Hinblick auf eine zeitnahe Inbetriebnahme der Einrichtung erforderlich sei. Es haben sich insgesamt 4 freie Träger um die Betriebsführung beworben. Auf eine Bewerbung der Stadtverwaltung wurde im Hinblick auf ein ausgewogenes Verhältnis von städtischen Kitas zu Kitas freier Träger verzichtet.

Die Verwaltung war bemüht, in der Vorlage die Angebote vergleichbar darzustellen. Die Zusammenstellung und Bewertung der Angebote erfolgte nach rationalen und belegbaren Kriterien (Mindeststandard für den Personalbedarf einer Kita, Betreuungsangebote, usw.); die Bestimmungen der VOL finden indessen keine Anwendung.

 

Herr Kirch betont, dass es sich - wie in der Vorlage näher beschrieben - um eine Empfehlung der Verwaltung handele. Für die Auswahl des bestmöglichen Anbieters wurden von der Verwaltung Ziele/Unterziele festgelegt, so z.B. die Größe der Gruppen, das Verpflegungsangebot, etc. Diese Kriterien wurden für jede Einrichtung mit einer Punktzahl auf einer Skala von 0 bis 10 gewichtet; aus den Punkten wurde hiernach eine Gesamtsumme gebildet. Allein die Ergebnisse der betriebswirtschaftlichen Analyse führte zu der Verwaltungsempfehlung; frei zu wertende pädagogische Aspekte wurden dabei noch nicht berücksichtigt.

 

Im Anschluss stellen die vier Einrichtungen ihre jeweilige Konzeption den Ausschussmitgliedern vor.

 

Frau Schütz und Herr Christiansen tragen zu dem Angebot der AWO vor. Herr Christiansen führt aus, dass eine Vielzahl von Kitas unter der Trägerschaft der AWO geführt werden:

  1. 2100 Kitas bundesweit
  2. 140 Kitas in Niedersachsen
  3. 43 Kitas im ehemaligen Regierungsbezirk Lüneburg

 

Ergänzend trägt Frau Schütz vor, dass im Bereich der Stadt Lüneburg momentan zwei Kindertagesstätten von der AWO betrieben werden.

In jeder Kita werden die Kita-Gruppen von 2 ausgebildeten Erzieherinnen betreut. Nach der Konzeption der Einrichtung wird eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Eltern großgeschrieben. Die AWO handelt in ihren Kitas nach einem gemeinwesenorientierten Ansatz.

Eine fortwährende hochwertige fachliche Qualifikation der Mitarbeiter wird durch interne Fachberatungen und Fortbildungsmaßnahmen sichergestellt.

Die Regelbetreuung wird in der Zeit von 08.00 bis 16.30 Uhr vorgenommen; Früh- und Spätdienste werden von 07.00 bis 08.00 Uhr und von 16.30 bis 17.30 Uhr angeboten; freitags endet die Betreuung bereits um 15.00 Uhr.

Herr Christiansen teilt mit, dass der vorliegenden Kalkulation 2 ausgebildete Fachkräfte pro Gruppe, eine hausinterne Zubereitung der Mahlzeiten und eine Erhebung von Elternbeiträgen auf der Basis der städtischen Elternbeitragsstaffelung zugrunde liegen.

 

Frau Lindenau fragt an, inwieweit ein möglichst nahtloser Übergang von der Krippe zur Kita ermöglicht wird.

Frau Schütz führt hierzu aus, dass ein entsprechender Übergang in Abhängigkeit der Anmeldungen erfolgen wird.

 

Herr Dammann meint, dass die Kosten für eine eigens vorgenommene Kita-Verpflegung lt. Vorlage ihm hierfür etwas zu niedrig erscheine.

Frau Schütz teilt mit, dass das Essen nicht von Honorarkräften, sondern von ausgebildetem Personal zubereitet wird.

 

Herr Nowak führt aus, dass nach dem AWO-Angebot max. 3 Krippenkinder pro Kita-Gruppe aufgenommen werden sollen. Er fragt, wie die AWO bei zusätzlichen Anmeldungen zu verfahren gedenke.

Herr Christiansen teilt mit, dass in Abhängigkeit der Anmeldungen die Gruppen zusammengestellt werden; eine vermehrte Aufnahme von Krippenkindern könne Auswirkungen auf die Gruppengröße haben, die dann zu reduzieren sei.

 

Herr Soldan fragt an, ob die AWO Kontakte mit anderen Anbietern pflege und ob in diesem Zusammenhang gemeinsame Fortbildungen für die Mitarbeiterschaft angeboten werden.

Seitens der AWO wird mitgeteilt, dass Kontakte bestehen und in diesem Zusammenhang auch gemeinsame Veranstaltungen möglich erscheinen. Die AWO habe allerdings - bedingt durch ihre Größe - eigenes Fachpersonal für Fortbildungen, auf welches zurückgegriffen werden könne.

 

Frau Dr. Spallek fragt an, ob über die Schaffung von integrativen Gruppen, die Aufnahme behinderter Kinder, nachgedacht wurde. Seitens der AWO wird die Möglichkeit von einer zukünftigen Aufnahme behinderter Kinder - unter Einarbeitung in ein Konzept - bejaht.

 

Als nächstes stellt der Paritätische sein Konzept vor. Für den Paritätischen sind aus Braunschweig erschienen Herr Eschemann und Herr Matisky. Frau Krickau nimmt als Kita-Leiterin teil.

Herr Eschemann ist Geschäftsführer im Paritätischen.

Im Bereich der Stadt Lüneburg wird unter der Trägerschaft des Paritätischen eine Kita in der Goseburg unter der Leitung von Frau Krickau betrieben.

Frau Krickau führt aus, dass eine ganzheitliche Betrachtung des Kindes erfolge. Wichtig sei , dass die Kinder die Erzieher als Bezugspersonen ansehen. Die Kinder sollen sich in der Kita wohlfühlen. Zwischen einer Krippe und einer Kita gäbe es teilweise andere Schwerpunkte. So sei in der Krippe bedeutsam, auf eine gezielte Sprachförderung und Körperhygiene der Kinder zu achten. Ein nahtloser Übergang von der Krippe zur Kita sei für die Kinder wichtig. Die Kita-Gruppen werden als feste Gruppen unter einem methodischen Aspekt zusammengeführt.

Ein fortwährender Austausch mit den Eltern und anderen Anbietern zähle zu den Arbeiten in einer Kita des Paritätischen.

Die Mittagsverpflegung besteht zur Hälfte aus Tiefkühl- zur anderen Hälfte aus Frischkost. Die Eltern werden zu den Kosten der Verpflegung herangezogen.

Herr Matisky teilt mit, dass der Paritätische Braunschweig flexibel sei und auf geänderte Begebenheiten, Wünsche oder dergleichen sofort in adäquater Art und Weise reagieren könne. So sei es problemlos möglich, die Gruppenstärke der Kita-Gruppe von 18 auf 23 Plätze zu erhöhen. Jene Erhöhung würde keine Auswirkungen auf die kalkulierten Gesamtkosten etc. haben, die Kosten pro Platz und Stunde würden indes niedriger ausfallen.

 

Frau Westphal fragt an, ob eine Integration behinderter Kinder möglich sei.

Laut Frau Krickau werde auf einen derartigen Bedarf reagiert, die Aufnahme behinderter Kinder würde die Anzahl der Plätze in einer Kita-Gruppe senken.

 

Auf Nachfrage von Frau Dr. Raithel wird mitgeteilt, dass die Kita in der Zeit von 08.00 bis 16.00 Uhr geöffnet habe; die Randbetreuung wird in der Zeit von 07.00 bis 08.00 bzw. von 16.00 bis 17.00 Uhr angeboten.

 

Frau Lindenau bemerkt, dass die heutige Vorstellung des Paritätischen mit einer Kita-Gruppenstärke von 23 Plätzen ihr besser gefalle als die ursprünglich vorgeschlagenen 18 Plätze.

 

Anschließend erhält Herr Körte vom DRK das Wort.

Herr Körte führt einleitend aus, dass im Bereich der Stadt Lüneburg bislang keine Kita vom DRK betrieben werde. In Artlenburg und Melbeck befinden sich die nächstgelegenen DRK-Kindertagesstätten.

Die Kindertagesstätten des DRK unterliegen einer humanitär ausgerichteten Zielsetzung. Die individuelle Förderung eines jeden Kindes, die Ausgestaltung der Persönlichkeit stehen im Vordergrund.

Die Regelbetreuungszeit wird von 08.00 bis 16.00 Uhr vorgehalten, an Randzeitenbetreuung werden die Zeiten von 07.00 bis 08.00 Uhr bzw. 16.00 bis 17.00 Uhr angeboten.

Die Mahlzeiten werden von eigenem Personal zubereitet.

Die Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Anbietern wird kontinuierlich wahrgenommen. Die Mitarbeiter werden regelmäßig, mind. einmal pro Jahr, fachlich fortgebildet.

 

Auf Nachfrage von Frau Westphal wird mitgeteilt, dass die Elternbeiträge nach der städt. Elternbeitragsstaffelung festgesetzt werden.

 

Als letzte der vier Anbieter stellen Herr Wilken und Frau Bergen das Konzept der Rübe e.V. für die Betriebsführung der Kita Teufelsküche/Schaperdrift vor. Die Rübe e.V. wurde vor ca. 28 Jahren gegründet; die Rübe ist Mitglied im Paritätischen.

Die Arbeit in einer von der Rübe betriebenen Kita erfolgt nach dem sog. Berliner Konzept. Hiernach wird es als wichtige Erfahrung angesehen, dass die Kinder anfänglich - in der Eingewöhnungsphase - von ihren Eltern in der Kita begleitet werden. Sobald sich das Kind in der Kitagruppe wohl fühlt, brauchen die Eltern ihr Kind nicht mehr während der Kita-Zeiten zu begleiten. Diese enge Bindung von Kita, Eltern und den Kindern zieht sich wie ein roter Faden durch das Konzept. Die Eltern werden fortwährend in die Arbeit der Kita eingebunden, so z.B. beim Wändetapezieren und Streichen, bei Näharbeiten, etc. So können die Kinder auch sehen, was die Eltern für ‚ihre’ Kita-Gruppe geleistet haben. Eltern als auch Kinder identifizieren sich hierdurch mit der Kita.

Das Essen wird in der Kita selber zubereitet, vornehmlich auf Vollwertbasis.

Jede Gruppe wird von zwei Erzieherinnen betreut. Es finden regelmäßig Supervisionen statt Fortbildungen, selber gestaltet, werden regelmäßig durchgeführt.

Herr Wilken, Vater eines Rübenkindes, betont, dass die Eltern mitarbeiten wollen und die Arbeit der Kita selber mitbestimmen und gestalten können. Als wichtig wird ein ausgewogenes Konzept angesehen.

 

Herr Dörbaum fragt nach, aus welchen Gründen die Kitagruppenstärke nicht auf 15 Plätze -analog zu den anderen Angeboten - erhöht werde.

Herr Wilken führt aus, dass die laut Konzeption vorgeschlagene Anzahl von Plätzen auf den bisherigen Erfahrungen der Rübe beruhe und rein pädagogische Gründe habe.

 

Auf Nachfrage werden die Öffnungszeiten der Kita genannt: 08.00 bis 16.00 Uhr Regelbetreuung, 07.00 bis 08.00 Uhr bzw. 16.00 bis 16.30 Uhr Randzeitenbetreuung bzw. bei einer Halbtagsgruppe wird die Betreuung v. 08.00 bis 13.00 Uhr vorgenommen.

 

Frau Lindenau begrüßt den nahtlosen Übergang von einer Krippen- zu einer Kita-Betreuung.

 

Frau Dr. Raithel fragt nach, ob das Krippenangebot auch Kindern Alleinerziehender - im Hinblick auf die geforderte tatkräftige Mitarbeit von Eltern - offen stehe.

Frau Bergen weist darauf hin, dass die Arbeit u.a. in Form von Gartenarbeit am Wochenende oder Heimarbeit (Näharbeiten oder dergleichen) ausgeführt werden kann; Alleinerziehende können hierdurch ihren Beitrag leisten.

 

Hiernach wird allen 4 Anbietern für die Vorstellung der Konzeptionen gedankt.

 

Um weitere Fragen mit den freien Trägern zu klären, die deren Geschäftsinteressen und Kalkulation berühren, wird die Nichtöffentlichkeit der Sitzung nach einer ca. 10-minütigen Pause hergestellt. (18.30 Uhr).

 

 

 

TOP 5 -Öffentlicher Teil (ab 19:25 Uhr)

 

Herr Hagels teilt für die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses mit, dass die Beschlussfassung über eine Vergabe der Trägerschaft vertagt werden möge, um eine Aussprache innerhalb der Fraktionen zu ermöglichen.

Beschluss:

Beschluss:

 

Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses fassen einstimmig folgenden Beschluss:

 

Die Beschlussfassung zu TOP 5 ‚Vergabe der Trägerschaft über die zu errichtende Kindertagesstätte im Baugebiet Schaperdrift/Teufelsküche’ wird vertagt und in einer zeitnah anzuberaumenden Sitzung nachgeholt.