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Beratungsinhalt: Beigeordneter
ALTHUSMANN begründet
die Dringlichkeit des Antrags damit, dass auch der Verkauf der Häuser an
öffentlich-rechtliche Träger in Betracht gezogen werde. Daher müsse die Stadt
so früh wie möglich unter Einbeziehung aller relevanten Zahlen abklären, ob
eine Übernahme des LKH durch die Städtische Klinikum gGmbH möglich und sinnvoll
wäre und ggf. eine entsprechende Handlungskonzeption entwickeln. Im Nds.
Sozialministerium werde derzeit nochmals intensiv die Lage der
Landeskrankenhäuser überprüft. Falls man dort einen Aufschub des z.Zt. für März
2006 vorgesehenen Ausschreibungstermins doch nicht erreichen könne, sei es
besonders dringend, so bald wie möglich mit der Klärung der Daten zu beginnen. Ratsherr
MEIHSIES verweist
auf die vor kurzem beschlossene Resolution des Rates, in der davon die Rede
gewesen sei, dass man sich eine Kooperation zwischen LKH und Klinikum gut
vorstellen könnte. Daraus ergebe sich konsequent der nächste Schritt, die
Möglichkeiten einer Fusion präzise auszuloten. Die Grünen wollen den Standort
des LKH in Lüneburg erhalten und eine Vernetzung zwischen den Akteuren in der
Region im Rahmen einer gesamtmedizinischen Versorgung erreichen. Oberbürgermeister
MÄDGE erinnert an
die Vorschriften der NGO zu Dringlichkeitsanträgen. Die Kriterien seien seiner
Meinung nach hier nicht erfüllt. Es gehe hier um ein umfangreiches Projekt, für
dessen sorgfältige Vorbereitung die Stadt leider keine Kapazitäten habe. In
seinen Gesprächen mit Herrn Wulff und Herrn Hagebölling habe er leider
keinerlei Bereitschaft erkennen können, die Fristen für die Ausschreibung zu
verändern. Die gründliche Vorbereitung einer Fusion oder Übernahme würde
mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen und den Einsatz externer Berater erfordern.
Die Stadt könnte bei einer europaweiten Ausschreibung der Häuser im nächsten
Jahr in der Kürze der Zeit selbst mit einem Berater an der Seite nicht
mithalten, da zunächst eine Vielzahl an Daten ausgewertet werden müsste. Es
gehe hier immerhin um schätzungsweise 20 Mio. €, die die Stadt selbst
aufbringen müsste, um das Klinikum nicht zu gefährden. Die Beraterkosten
schätze er auf mindestens 100.000 €. Gleichzeitig fordere die CDU-Fraktion, den
Ansatz für Beraterkosten im Haushalt 2006 gänzlich zu streichen. Er wiederholt
nachdrücklich, die Stadt könne diese umfangreiche Vorbereitung mit ihrem in den
letzten Jahren stetig verringerten Personalkörper keinesfalls leisten. Das
Vorhaben sei mit einem sehr hohen finanziellen Risiko verbunden, das die Verwaltung
unter diesen Voraussetzungen nicht zu tragen bereit sei. Wenn das Land das
Bieterverfahren aussetze und mit den Städten und Gewerkschaften offen und
vertrauensvoll über die Möglichkeiten einer Übernahme der Landeskrankenhäuser
oder andere Lösungen verhandele, dann wäre er bereit, in dieser Richtung tätig
zu werden. Sollte der Rat der Stadt Lüneburg den Antrag der CDU-Fraktion und
der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen beschließen, sähe er sich gezwungen, den
Beschluss zu beanstanden, da er von der Verwaltung rechtswidriges und gegen
sich selbst gerichtetes Handeln verlange. Beigeordneter
SRUGIS bestreitet
die Dringlichkeit des Antrages, der seiner Meinung nach aufschiebbar sei, weil
die Landesregierung selbst noch nicht genau wisse, was mit den Landeskrankenhäusern
geschehen solle. Es gebe dazu noch viele offene Fragen, deshalb könne für die
Stadt Lüneburg noch kein Grund zur Eile bestehen. Bevor konkret gehandelt
werden könne, brauche die Stadt außerdem verlässliche Zahlen über das
Landeskrankenhaus und einen Gutachter zur Unterstützung, um abschätzen zu
können, ob eine Übernahme überhaupt sinnvoll und wirtschaftlich machbar wäre. Bürgermeisterin
SCHELLMANN sieht
für den Antrag ebenfalls keine Dringlichkeit gegeben. Das einzig Dringliche an
der Sache sei, das Bieterverfahren hinauszuschieben, damit die Städte die
Möglichkeit erhalten, auf gründlich gesicherter Basis Entscheidungen für oder
gegen eine Übernahme der Landeskrankenhäuser fällen zu können. Sie könne nicht
nachvollziehen, wieso CDU und Grüne die Stadt mit diesem Antrag unter Druck
setzen und zu einer solch problematischen Maßnahme zwingen wollen. Der Antrag
sei blauäugig und völlig überzogen. Zunächst müsse auf Landesebene der
Zeitdruck aus der Angelegenheit herausgenommen werden. In der Kürze der noch
zur Verfügung stehenden Zeit sei es für die Stadt unmöglich, ein fundiertes
Konzept zu erarbeiten. Ratsherr
MEIHSIES
unterstreicht nochmals die politische Notwendigkeit, jetzt zu handeln. Beigeordneter
ALTHUSMANN erinnert
daran, dass Oberbürgermeister Mädge selbst die Diskussion um die Frage einer
Trägerschaft durch die Stadt Lüneburg oder das Klinikum auf den Weg gebracht
und gegenüber dem Personalrat des LKH vorgetragen habe, nicht die CDU. Oberbürgermeister
MÄDGE fragt,
weshalb die CDU nicht in Hannover den Antrag einbringe, das Bieterverfahren
auszusetzen. Statt dessen wolle sie die Stadt Lüneburg zu rechtswidrigem
Verhalten zwingen. Bei dem Antrag handele es sich um reinen Populismus.
Gemeinsam mit den Mitarbeitern des LKH und Ver.di sei man sich einig, dass
zunächst die Möglichkeit einer Umwandlung in eine Anstalt öffentlichen Rechts
geprüft werden sollte. Der Kreistag habe im Übrigen beschlossen, die Bemühungen
der Stadt in dieser Sache zu unterstützen. Die Stadt sei bereit, in Ruhe mit dem
Land über eine Umwandlung in eine Anstalt öffentlichen Rechts bzw. Übernahme zu
verhandeln. Sie werde sich aber nicht in blinden Aktionismus treiben lassen,
denn die Folgen seien weder abschätzbar noch für die Stadt tragbar, wenn dabei
etwas schief laufe. Er sage nochmals ganz deutlich, dass man für die Prüfungen
und Verhandlungen mindestens ein Jahr ansetzen müsse und das Land bei einer
solchen Lösung nicht mit einem so hohen Erlös rechnen könne, wie ein Verkauf an
private Träger wahrscheinlich einbringen würde. Andererseits würden dadurch der
Standort, die Arbeitsplätze und der Schutz der Patienten und Bevölkerung
gesichert werden können. Beschluss: Der
Rat der Stadt Lüneburg sieht mehrheitlich mit den Stimmen der Gruppe SPD/FDP
gegen die Stimmen der CDU-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen
keine Dringlichkeit für den Antrag gegeben. Der
Antrag wird damit auf die nächste Ratssitzung vertagt. |
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