Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Auf dem Gelände des Nikolaihofes in
Bardowick wurde vor der Sitzung die Gesamtanlage besichtigt. Die Kirche und das
sog. Frauenhaus werden von innen besichtigt und Herr Koch und Herr Dr. Ring
informieren über den geschichtlichen Hindergrund, die frühere Nutzung und die
jetzige Situation des Nikolaihofes. Insbesondere wird hervorgehoben, dass es
sich um einen Gebäudekomplex der Backsteingotik handelt, der europaweit in
diesem unveränderten Zustand und bezogen auf die Größe des zusammenhängenden
Gesamtareals einmalig sei. Allerdings sei der Sanierungsbedarf hoch und aus
diesem Grunde werde z. Zt. ein baulicher Rahmenplan und ein zukünftiges
Nutzungskonzept entwickelt, dem ein Finanzierungsplan zur Verwirklichung folgen
müsse. Ergänzend führt Herr Koch bei
Fortsetzung der Sitzung in der Domherrenscheune aus, dass überlegt werde Teile
der Wohnanlage öffentlich zu nutzen, etwa für eine Bücherei oder den Tourismus
bzw. museale Zwecke. Die Aufnahme des Gebäudezustandes des Nikolaihofes werde
Anfang 2006 abgeschlossen sein und auch die Wohnbereiche erfassen. Herr
Architekt Mehring habe sich die Gebäude von außen und innen angesehen und einen
ersten Zustandsbericht erstellt. Herr Dr. Ring berichtet, dass nur wenig über
die historische Baustruktur bekannt sei. Bezüglich des Männerhauses wisse man,
dass dies früher eine Halle war und später Wände eingezogen wurden, um einzelne
Wohnräume zu schaffen. Durch einen glücklichen Umstand wird
die Geschichte des Nikolaihofes genau erforscht, da es eine junge
Wissenschaftlerin gebe, die darüber promovieren wolle. Es werden frühere Pläne
gezeigt, wobei es damals einen kleinen Friedhof gab und die Bewohner kleine
Gärten haben, was jetzt auch noch der Fall ist und unterstützt wird. Herr Koch weist darauf hin, dass der
Nikolaihof zur Gemeinde Bardowick gehört und bei den derzeit entwickelten
Bebauungsplänen, die den Nikolaihof betreffen, dieser auch beteiligt werde.
Herr Dubber merkt diesbezüglich an, dass es in Bardowick ein
Ortsentwicklungskonzept gebe, das noch weitere historische Bereiche umfasse,
die städtebaulich beplant werden, wobei die besonderen Strukturen (insbesondere
von oft großen unbebauten Innenflächen) berücksichtigt würden. Von insgesamt 8
Bebauungsplänen seien bereits 3 fertig und die Altdorfplanung solle bis Mitte
2006 abgeschlossen sein. Herr Koch führt zur
Ideenfindung des Arbeitskreises, der das zukünftige Nutzungskonzept entwickelt
Näheres aus. Es sei auf eine zukünftige Nutzung Wert zu legen, die die
Wohnanlage auf Dauer erhalte. Daneben müsse die vorhandene Bewohnerstruktur
berücksichtigt und die weiteren Aspekte unter einen Hut gebracht werden.
Moderndes und komfortables Wohnen zu günstigen Bedingungen in historischen
Gebäuden gebe es auch in anderen Städten, wie z. B. Lübeck. Dies könne
Anregungen für die hiesige Konzeptentwicklung geben. Zukünftige Bewohner
könnten sowohl aus Bardowick oder Lüneburg als auch dem Umland kommen. Herr Koch weist darauf hin, dass
eine so aufwendige Art der Bestandserhebung nur mit Unterstützung anderer
geleistet werden könne und die VGH-Stiftung habe hierfür ansehnliche Mittel zur
Verfügung gestellt. Die Perspektive einer zukünftigen Gestaltung müsse einen
längeren Zeitraum von mindestens 20 bis 30 Jahren umfassen, weil erhebliche
Geldmittel investiert werden müssten. Allerdings habe der Nikolaihof ja auch
stabile Einnahmen. Das etwas passiere sei von der Presse publiziert worden, u.
a. durch einen Bericht in der LZ und aktuell im Regionalteil Harburg des
Hamburger Abendblattes. Die derzeitigen Bewohner seien per Rundbrief informiert
worden. |
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