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Auszug - Programmverlauf 2. Halbjahr 2005 / Programmplanung 1. Halbjahr 2006  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Volkshochschulbeirates
TOP: Ö 3
Gremium: Volkshochschulbeirat Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 06.10.2005    
Zeit: 15:30 - 17:30 Anlass: Sitzung
Raum: VHS, 3. Etage, Raum 35
Ort: Haagestr. 4, 21335 Lüneburg
VO/1686/05 Programmverlauf 2. Halbjahr 2005 / Programmplanung 1. Halbjahr 2006
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:Herr Cassens
Federführend:Bereich 42 - VHS Bearbeiter/-in: Plett, Anke
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Herr Cassens stellt zu Beginn die personellen Veränderungen in der VHS dar. In diesem Semester wurden Herr Jochen Motschmann und Frau Christine Roos in die „nachberufliche Lebensphase“ verabschiedet. Herr Motschmann war der erste hauptamtliche pädagogische Mitarbeiter der VHS Lüneburg, er wurde 1974 eingestellt. Er  initiierte damit den ersten Schritt zur Professionalisierung im pädagogischen Bereich. Die Ausrichtung der Kurse auf die Einbeziehung bildungsbenachteiligter Bevölkerungsgruppen ist vornehmlich sein Verdienst. So baute er die Programmbereiche Obdachlosenarbeit, Gefangenenarbeit, die Frauenarbeit, die Arbeit mit Behinderten oder auch die Alphabetisierung auf. Frau Roos kümmerte sich vornehmlich um die Professionalisierung der VHS-Arbeit im Sprachenbereich. Heute ist die VHS Lüneburg die Prüfungszentrale für Sprachen in der Region Nordostniedersachsen.

Seit dem 1. Oktober ist Frau Bettina Lübs nach einer dreijährigen Beurlaubung für eine Tätigkeit im Bereich Alphabetisierung beim Deutschen Volkshochschulverband in Bonn wieder an die VHS zurückgekommen.

Herr Cassens betont, dass zur heutigen Professionalisierung die Kundenorientierung, die Kosten- und Leistungsrechnung und effiziente Organisationsabläufe hinzugehören.

Zum Programmverlauf im letzten Semester gibt Herr Cassens bekannt, dass die VHS Lüneburg im Vergleich mit anderen Volkshochschulen (2/3 in Niedersachsen verzeichnen Rückgänge), erfreulicherweise keine Einbußen in den Teilnehmerzahlen zu verzeichnen hat. Er vermutet den Grund in der veränderten Außendarstellung durch das neue vhs.haus, die Möglichkeiten, im Haus z. B. Ausstellungen zu organisieren und die Kooperation mit der „neuen arbeit gGmbh“ im Rahmen des vhs.caffee. Die VHS Lüneburg nimmt zwar im Vergleich mit anderen Volkshochschulen bis zu ca. 80 % höhere Gebühren, trotzdem entscheiden sich viele Teilnehmer für diese Kurse. Allerdings haben die Anträge auf Ermäßigungen in den letzten Semestern zugenommen. Die Kunden, die sich keinen VHS-Kurs leisten können, bleiben weg. Dies ist nicht im Sinne der ursprünglichen VHS-Idee, aber aufgrund der Finanzsituation derzeit nicht anders zu lösen.

 

Zu Produkt A:

Herr Gade bemerkt, dass der Produktbereich A ein wichtiger Bereich für die VHS ist.

Auf die Bitte von Frau Hilmer äußert sich Frau Borchert zum Deutsch-Unterricht in der Moschee. Momentan nehmen 17 Frauen und 2 Männer inkl. dem Vorbeter am Deutschunterricht in der Moschee regelmäßig teil. In der Gruppe sind Frauen, die z. T. schon 30 Jahre in der Bundesrepublik leben und noch immer kein Deutsch sprechen. Ziel des Kurses ist es, die Teilnehmer/innen langsam an die deutsche Sprache heranzuführen und schrittweise in den Alltag zu integrieren.

Frau Voß-Freytag ergänzt, dass in Kaltenmoor ein LOS Projekt im Bereich Alphabetisierung mit 20 Frauen gut läuft.

Frau Leya stellt das Programm „Bildung macht stark“ kurz vor, welches in allen Schulen in Stadt und Landkreis Lüneburg verteilt ist.

Die Volkshochschule Lüneburg verfolgt damit das Ziel, die geistigen und emotionalen Fähigkeiten des Einzelnen zu wecken und zu fördern. Erfolgreiches Lernen liegt im Gestaltungsprozess des Individuums, hierfür angemessene Rahmenbedingungen zu bieten, ist die Kompetenz der VHS. Die Kurse sind ergänzend zum normalen Unterricht zu sehen. Momentan werden hauptsächlich Zertifikatskurse und das Sozialkompetenztraining von den Schülerinnen und Schülern nachgefragt. Die Kurse kosten 1,90 EUR pro Unterrichtsstunde.

 

Zu Produkt B:

Herr Maeck bittet darum, zu erklären, wie der Stand der Ausbildung der Erzieher/innen im Bereich Sprachförderung in den Kitas ist. Herr Cassens äußert dazu, dass in Zusammenhang mit dem Jugendamt der Stadt Lüneburg die entsprechenden Vorkenntnisse und Bedarfe bei den Kita Leiterinnen abgefragt wurden.

Daraus entwickelte sich ein längerfristig angelegtes Lehrgangskonzept zu diesem Thema. Beim Landesverband der Volkshochschulen gibt es ein solches Konzept, das bereits erfolgreich in Osnabrück, Göttingen und Diepholz durchgeführt wird. Dieser Lehrgang umfasst 208 Unterrichtsstunden und wurde allen Kitas vorgeschlagen.

Herr Koch berichtet von dem Ratsantrag der dieser Qualifizierung zugrunde lag.

Als erster Schritt soll eine Qualifizierung des Fachpersonals in den Kitas berufsbegleitend erfolgen. Als Ziel sieht er, dass Lüneburg sich in besonderer Weise als kinder- und familienfreundlich präsentiert.

Herr Maeck fragt nach, wann der Lehrgang beginnen wird. Herr Cassens nennt als Termin den 2. November 2005. Herr Maeck möchte gern erfahren, ob es eine Verknüpfung zwischen dem Lehrgang und der Tätigkeit in der Kita geben wird, darauf äußerte Herr Cassens, dass es natürlich immer förderlich ist, Theorie und Praxis zu verknüpfen. Das Konzept sieht vor, Peer-Groups zu bilden.

Herr Koch geht auf das Gesamt-Konzept ein, welches im Jugendhilfeausschuss vorgestellt wurde. Dieses sieht vor, dass es ein nahtloses Vorschalten der Sprachförderung in Kitas vor der schulischen Sprachförderung geben soll. Trotz der momentanen Ungeduld in den Kitas soll im zeitigen Frühjahr 2006 mit der Umsetzung angefangen werden. Eine frühkindliche Sprachförderung flächendeckend einzuführen braucht eine solide Grundlage.

Frau Ebeling erkundigt sich, in welcher Weise im Gesundheitsbereich Sport- und Wellnessangebote aufgenommen werden. Frau Dr. Molitor beschreibt einige Gebiete im Bereich Gesundheit, die Tanzkurse, besonders NIA sind regelmäßig ausgebucht. Trendkurse wie Pilates sind gut nachgefragt, einen Rückgang gibt es bei den Rückenkursen, der Bereich Entspannung läuft gut. Sie weist darauf hin, dass die Bildungsurlaube im Bereich Gesundheit sehr nachgefragt sind und äußert sich zu den neuen Lehrgängen Anti-Stress-Trainer/in und Gesundheitsberater/in, der bereits im 2. Durchgang anläuft.

Herr Maeck erfragt zum Bereich Älter werden, ob die Kurse in altershomogenen oder eher in altersheterogenen Gruppen angeboten werden. Herr Cassens weist darauf hin, dass es an der VHS Lüneburg keinen Bereich Ältere Bürger gibt, dieser Bevölkerungsteil fände sich vielmehr grundsätzlich in allen Kursen wieder. Es gibt einen Bereich, der sich vornehmlich mit dem Älter werden auseinandersetzt. Eine Form ist erkennbar in der Seniorenredaktion der Zeitschrift Ausblick. Außerdem wird es im Frühjahr eine Reihe von Vorträgen und Gesprächskreisen zum Thema demographischer Wandel geben.

 

Produkt C:

Herr Koch schildert, dass der Bereich Auftragskurse leider noch immer stark rückläufig ist. Durch die Umsetzung von "Hartz IV" gibt es 25 % mehr Bedürftige als vorher geschätzt. In Lüneburg gibt es momentan rund 500 1-Euro-Jobs, weitere 200 werden dazu kommen. Hier sind Qualifikationselemente sinnvoll, aber im Augenblick kaum durchzusetzen, da die Bereitschaft der ARGE und der Arbeitgeber dafür zu gering ist. Die Stadt Lüneburg ist nicht in den Leitungsgremien der ARGE vertreten, sondern nur im Beirat. Frau Leya ergänzt, dass einzelne Teilnehmer im Hauptschulkurs über die ARGE finanziert werden.

Herr Gade fragt nach, wie der Stand mit der Zusammenarbeit mit der KVHS ist.

Herr Cassens schildert, dass beide Volkshochschulen nach wie vor unterschiedliche Profile haben. Die Zusammenarbeit funktioniert gut im Bereich Sprachen in der Kursleiterweiterbildung, -austausch und mit dem gemeinsamen Projekt „Europäische Filmwochen“ in Zusammenarbeit mit dem SCALA Kino. Als Problem ist anzusehen, dass gleiche Kurse mit gleichen Kursleitern/innen zu unterschiedlichen Preisen angeboten werden. Der Bereich Trialog läuft formell in Kooperation mit der KVHS, allerdings sind die Kurse dort bis zu 50 % günstiger als an der VHS.

Herr Löb erfragt, wie nach dem Ausscheiden von Frau Roos der Bereich Sprachen an der VHS organisiert wird.

Herr Koch berichtet von einem Brief der Kursleiter Sprachen, der die Bitte enthielt, die Stelle baldmöglichst wieder mit einem qualifizierten Programmbereichsverantwortlichen zu besetzen.

Herr Cassens sagt dazu, dass der Sprachenbereich momentan von Frau Borchert in Zusammenarbeit mit engagierten Kursleitern/innen organisiert wird. Das ist eine vorübergehende Regelung, da Frau Borchert nicht auf Dauer den Bereich nebenbei leiten kann. In Zukunft werden andere, bisher befristet beschäftigte Mitarbeiterinnen, Bereiche von Frau Borchert übernehmen. Herr Koch ergänzt, dass es mit der GmbH-Gründung auch eine Umorganisation der Fachbereiche geben wird. Herr Löb betont, dass der Sprachenbereich ein wichtiger Teil für die Identifikation mit der VHS ist und das dann auch ein Gespräch mit der KVHS bezüglich der Preise nötig wird.

Herr Koch gibt zu bedenken, dass bei der KVHS effektiv die Kurse nicht billiger sind, sondern die Kurse verdeckt subventioniert werden. Beim Landkreis gibt es noch keine erkennbare Vollkostenrechnung, die niedrigen Preise der Kurse seien offenbar politisch so gewollt.