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Beratungsinhalt: Frau
Schröder-Ehlers erläutert, dass in den letzten Sitzungen bereits die
verschiedenen Handlungsfelder zum Thema Nachhaltigkeit der Energieversorgung
angesprochen wurden. Die
Möglichkeiten der Stadt Lüneburg auf dem Gebiet der Wasserkraft sind mit den
zwei Mühlen (Ratsmühle und Abts- und Lüner Mühle) bereits voll ausgeschöpft. Die
Handlungsfelder Sonnenenergie und Geothermie können jedoch in der Stadt
Lüneburg noch erweitert werden. Der
Rat der Stadt Lüneburg hat für das Haushaltsjahr 2005 Investitionszuschüsse von
25.000 € für regenerative Energien bereitgestellt. In der letzten Sitzung des
Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz am 28.04.05 wurde die Verwaltung
beauftragt, die Möglichkeiten eines Solarfonds zu prüfen. Recherchen
des Bereiches Umweltschutz haben in der Stadt Hameln ein Beispiel für einen
Energiefonds gefunden: Dort wurde in Kooperation mit dem Handwerk ein
Energiefonds für Solar- und Geothermieanlagen aufgelegt. Die
Verwaltung schlägt vor, dass die Investitionszuschüsse in Höhe von 25.000 €
über den Energiefonds an das regionale Handwerk ausgeschüttet werden. Die
Förderung der Handwerksbetriebe wird an folgende Vorgaben geknüpft : ·
Der
Handwerksbetrieb setzt die Mittel in seinem Betrieb ein, um damit Fortbildungen
zum Thema Solar- oder Geothermieanlagen zu finanzieren (Erlangung des
Know-hows) oder ·
Der
Handwerksbetrieb gibt die Fördermittel an seine Kunden weiter und ermäßigt
damit den Preis der Anlage Der
Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Herr Hanstedt, hat bereits seine
volle Unterstützung für dieses Projekt zugesagt. Mit der vorgeschlagenen
Förderung wird eine Kollision mit anderen öffentlichen Fördermitteln (Beispiel:
vergünstigte KfW-Kredite für Kunden) vermieden, da jeweils unterschiedliche
Empfänger gefördert werden. Der
Fonds soll ferner durch zusätzliche Fördermittel für neue Baugebiete
aufgestockt werden, um gezielt in diesen Baugebieten regenerative Energien zu
fördern. Die Konditionen werden zeitgleich mit den Erschließungsverträgen
gemeinsam mit den Erschließungsträgern ausgearbeitet. Ratsfrau
Verlinden begrüßt, dass in Lüneburg ein zusätzlicher finanzieller Anreiz
geschaffen wird, um regenerative Energien zu fördern und unterstreicht, dass
dies ein richtiges politisches Signal sei. Sie fragt nach, ob für Lüneburg
bereits feststeht, wie viel KW/h zur Zeit regenerativ gefördert werden, damit
man auch den Erfolg des jetzt anlaufenden Projektes messen kann. Sie möchte
ferner wissen, wie die Avacon auf dieses Projekt reagiert, ob sie sich am Fonds
beteiligt und ob eine Zusammenarbeit mit der Avacon möglich ist. Frau
Schröder-Ehlers stellt zunächst klar, dass der Fonds heute nur herausgegriffen
wurde, weil der Beschluss weiter in den Rat gehen müsse. Das gesamte
Handlungskonzept der Stadt sei aber noch nicht komplett. Für bereits bestehende
Photovoltaikanlagen gäbe es bereits Basiszahlen, auf denen man aufbauen könne.
Für das Baugebiet Schlieffenpark müsse mit dem Erschließungsträger noch eine
bestimmte Summe ausgehandelt werden, mit der der Fonds aufgefüllt wird. Diese
Summe wird aber zweckgebunden für dieses Baugebiet verwendet. Die Verwaltung
hat für das Haushaltsjahr 2006 nochmals 25.000 € an Investitionszuschüssen
beantragt; der Beschluss des Rates ist aber noch offen. Frau Schröder-Ehlers
trägt weiterhin vor, dass die Avacon die zweitgrößte Anlage in Lüneburg,
nämlich die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kurzentrums, gesponsort hat.
Die Avacon sei dem Thema gegenüber aufgeschlossen; es gäbe keine Probleme. Ratsherr
Reinecke ergänzt, dass aus seiner Sicht die Avacon kein Interesse an einem
negativen Image habe. Es sei von der Avacon auch keine Gegenwehr zu erwarten,
da sie den Preis für die eingespeisten Kilowattstunden ja ohnehin erhalte. Er
begrüßt es, dass die städtische Förderung gezielt in die heimische Wirtschaft gelenkt
wird, um den technischen Fortschritt in der Region zu fördern. Die
Anlagennutzer profitieren ja bereits von bestehender Bundes- und
Landesförderung. Er gibt aber auch zu bedenken, dass Deutschland kein idealer
Wind- oder Sonnenenergiestandort sei. Die Einbeziehung der Baugebiete erfordere
aus seiner Sicht einer besonderen Beschlussfassung. Hier müsse auch
berücksichtigt werden, dass die Erschließung der Baugebiete durch dieses
Projekt wieder teurer werde. Im übrigen solle nicht einseitig die Solarenergie
gefördert werden. Ratsfrau
Lotze bestätigt, dass ein Beschluss des Bauausschusses erforderlich sei. Frau
Schröder-Ehlers ergänzt, dass in Lüneburg zwar auf Windenergie verzichtet
werden soll, aber neben Erdwärmenutzung auch z. B.
Holzhackschnitzelheizungsanlagen gefördert werden sollen. Diese seien auf Dauer
sehr wirtschaftlich. Im Baurecht sei bereits verankert, dass für Neubaugebiete
ein Energiekonzept vorgelegt werden muss. Der Beschluss im Bauausschuss über
den Erschließungsvertrag muss noch erfolgen. Ratsfrau
Lotze spricht sich dafür aus, dass angesichts steigender Energiepreise jeder
kleine Beitrag zur Förderung regenerativer Energien sinnvoll ist. Es sollte ein
Energiemix angestrebt werden. Sie stellt die Frage an Herrn Schulz, ob es in
Lüneburg bereits einen Fachbetrieb für Geothermie- bzw. Erdwärmenutzungsanlagen
gäbe. Herr
Schulz führt aus, dass es für die Errichtung einer Erdsonde bzw. Bohrung keiner
Baugenehmigung bedarf. Geothermieanlagen werden i.d.R. von Bohrfachbetrieben
errichtet. In Lüneburg gibt es noch keinen Bohrfachbetrieb. Vor kurzem wurde im
Bereich Umweltschutz der Bau einer Geothermieanlage in einem Wasserschutzgebiet
angezeigt. Da die in der Anlage verwendete Flüssigkeit (ein Salz-Alkoholgemisch)
für das Grundwasser nicht unbedenklich sei, wurde hier der Nachweis gefordert,
dass die Anlage durch einen Fachbetrieb errichtet und gewartet wird.
Grundsätzlich dürfe jeder moderne Heizungsfachbetrieb dies leisten. Herr
Günzel gibt zu bedenken, dass aufgrund der dramatischen Klimaentwicklung auch
die CO² -freie Solarenergie so viel wie möglich genutzt werden sollte. Ratsfrau
Verlinden spricht sich ebenfalls für eine dezentrale Energieerzeugung aus und
erinnert daran, dass in einer der vorigen Sitzungen angeregt wurde, das Thema
in einer Fortbildung zu vertiefen. Außerdem sollten die realen Kosten der
einzelnen Energien vorgestellt werden. Frau
Schröder-Ehlers schlägt die Teilnahme an den Solarstammtischen vor, um das
Thema zu vertiefen. Sie werde auf die Kosten der einzelnen Energieformen noch
zurückkommen. Ratsherr
Wolter spricht sich dafür aus, doch erst einmal abzuwarten, wie die Mittel in
diesem Jahr abgefordert werden. Ratsherr
Reinecke gibt zu bedenken, dass alles, was subventioniert wird, auch die
Allgemeinheit (i.d.R. den Steuerzahler) belastet. Ein vernünftiges Mittelmaß
sei seiner Ansicht erforderlich, weil die Wirtschaftskraft irgendwann erschöpft
sei. Ratsherr
May begrüßt es, dass die Stadt neben der Förderung durch Bund und Land dem
Bürger diese freiwilligen Leistungen zukommen lässt und damit regenerative
Energien fördert. Es sollte versucht werden, kontinuierlich in jedem
Haushaltsjahr diese Anlagen zu bezuschussen. Ratsfrau
Lotze gibt eine Anregung an die LZ, ob nicht in einem Pressebericht einmal
dargestellt werden könnte, wie viel Strom die Photovoltaikanlage auf dem Salü
im Sommer durchschnittlich erzeugt. Frau Schröder-Ehlers greift diesen
Vorschlag auf und ergänzt, dass vielleicht auch eine Ortsbesichtigung im Rahmen
einer der nächsten Sitzungen angeboten werden könne. Beschluss: Es
wird beschlossen, dass als Beitrag zur Reduzierung des CO²- Ausstoßes neben den
bisherigen vielfältigen kommunalen Maßnahmen das private Engagement mit dem
Aufbau eines Fonds unterstützt wird. Die
Förderrichtlinien sind als Entwurf in der Anlage beigefügt. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: 6 Nein-Stimmen: - Enthaltungen: - |
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