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Auszug - Bericht zur Raumsituation der Wilhelm-Raabe-Schule  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Schulausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Schulausschuss Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Fr, 17.06.2005    
Zeit: 17:00 - 19:30 Anlass: Sitzung
Raum: St. Ursula Schule
Ort: St. Ursula-Weg 5, 21335 Lüneburg
VO/1534/05 Bericht zur Raumsituation der Wilhelm-Raabe-Schule
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Wiebe, Thomas
Federführend:Bereich 41 - Schulen, Kultur, Sport Bearbeiter/-in: Bergmann, Imke
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Oberbürgermeister Mädge führt einleitend zu den Vorlagen zu den Tagesordnungspunkten 4 –6 aus, dass die Verwaltung damit Perspektiven aufzeigen wolle, wie die Schullandschaft zukünftig aussehen soll, auch wenn bestimmte Unsicherheitsfaktoren (z.B. Gymnasium Bleckede) weiterhin bestehen. So wurden verschiedene Varianten zur Lösung der Raumproblematik untersucht. Diese Untersuchungen werden mit eigenem Personal des Bereichs 64 durchgeführt und aus Kostengründen nicht vergeben. Das Personal des Bereiches 64 sei dadurch äußerst belastet.

Bei allen Varianten müssen z.B. auch Schadstoffbelastungen beachtet werden. Dies ist nicht immer planbar und außerdem kann dies weitere Mehrkosten verursachen.

 

Oberbürgermeister Mädge macht nochmals deutlich, dass alle Investitionen, auch schon die im Rahmen des mehrjährigen Investitionsprogramms beschlossenen, zur Hälfte durch Kredite finanziert werden müssen. Bedarfszuweisungen des Landes wurden abgelehnt. In der heutigen Sitzung soll zur Lösung der Raumproblematik ein kurzfristiges und mittelfristiges Programm für die Planungen im Raum Kaltenmoor und der Wilhelm-Raabe-Schule vorgestellt werden.

 

Stadtdirektor Koch stellt die Planungen zur Lösung der Raumproblematik der Wilhelm-Raabe-Schule vor. Auch er unterstreicht, dass viele Gedanken und Planungen aufgegriffen wurden. Viele davon müssten wieder verworfen werden. Ziel sei es, einen Konsens mit der Schule und eine wirtschaftliche Lösung erreichen zu können. Mit der dann folgenden Power-Pointe-Präsentation wird die derzeitige Situation der Wilhelm-Raabe-Schule, insbesondere in der räumlichen Distanz Hauptgebäude – Außenstellen, vorgestellt.

 

Ca. 1 Mio. Euro sollen in die bauliche Substanz der Schule investiert werden. Dies ist bereits im mittelfristigen Investitionsprogramm enthalten. Aus der Präsentation wird deutlich, dass die Entfernung zur Außenstelle in der Schule Stadtmitte ca. 650 m Luftlinie beträgt; es sind jedoch viele befahrene Straßen zu kreuzen. Zudem gibt es eine weitere Nutzung von Räumlichkeiten der Post. Dort sind bis Mitte 2006 Räume angemietet. Bei weiterem Bedarf an diesen Räumlichkeiten, müsste ein neuer Vertrag geschlossen werden, der unter Umständen wieder eine Bindung auf mehrere Jahre mit sich bringt. Die in der Vorlage dargestellten möglichen Varianten zur Lösung der Raumsituation, bzw. zur Verbesserung der Situation werden bildlich dargestellt.

 

Hinsichtlich der vorgeschlagenen Variante des Umbaus der Sporthalle gibt er zu bedenken, dass diese in großen Umfang durch die umliegenden innerstädtischen Grundschulen für den Schulsport genutzt werde. Für diese müsste eine andere Lösung in der Nähe gefunden werden, die es mangels der Nordlandhalle nicht gebe. D.h., man müsse sich bei einer solchen Lösung darüber klar werden, dass später ein Neubau einer Sporthalle notwendig werden könnte. Die Kosten für eine Einfeldsporthalle würden ca. 1,5 Mio. Euro betragen, so dass diese Lösung zunächst zurückgestellt wird.

 

Auch die Variante, mobile Raumteile auf dem Gelände der avacon aufzustellen, birgt Probleme, da auf dem Gelände im Erdreich diverse Leitungen und Rohre verlaufen, so dass hier ein nicht unerheblicher Mehraufwand entsteht.

 

Hinsichtlich der vorgeschlagenen Fremdanmietungen, z.B. Uni usw. sind die Gespräche bisher nicht abgeschlossen. Auch diese Varianten würden Umbaukosten in Höhe von ca. 1 Mio. Euro nach sich ziehen.

 

Der hier vorgelegte Beschlussvorschlag sieht vor, den kurzfristigen Bedarf der Schule mittels weiterer Anmietung der Räume der Post sicherzustellen und zudem Räume durch den Umbau der Gymnastikhalle zu schaffen. Auch der Fachraumbedarf erfordert eine Erweiterung. Die Schule hat zwischenzeitlich eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit dem Sanierungs- und Umbaukonzept beschäftigt. Eine weitere räumliche Erweiterung kann durch den Ausbau der Hausmeisterwohnung geschaffen werden. Diese muss ohnehin saniert werden, wenn der derzeitige Hausmeister in den Ruhestand ausscheidet (Februar 2006). Zwar ist die Räumlichkeit äußerst ungünstig geschnitten, es lässt sich jedoch ein Unterrichtsraum und möglicherweise ein Gruppenraum herrichten.

 

Zusammengefasst lässt sich mit der kurz- und mittelfristigen Lösung die räumliche Situation insoweit verbessern, als das fünf allgemeine Unterrichtsräume und ein Gruppenraum geschaffen werden können. Damit würde zwar die Außenstelle derzeit noch nicht aufgelöst werden können, dies wird aber weiterhin langfristig geplant.

 

Nach dieser Darstellung durch die Verwaltung eröffnet der Schulausschussvorsitzende die Aussprache.

Beigeordneter Dr. Scharf unterstreicht, dass in der Stadt Lüneburg Schule und Bildung zu wichtigen Akzenten gemacht wurden. Beschlüsse wurden zumeist einstimmig gefasst. Ziel hinsichtlich der Schulreform sei es, eine mittel- bis langfristige Auflösung der Außenstellen der Gymnasien zu erreichen. Durch den kurzfristigen Umbau der Gymnastikhalle und der Hausmeisterwohnung würde eine Entlastung für die Schule mit verhältnismäßig geringen Kosten geschaffen werden. Seitens seiner Fraktion besteht daher Zustimmung zum vorgeschlagenen Konzept.

 

Ratsherr Maeck weist nochmals auf die in der vergangenen Sitzung diskutierten Folgen der Schulreform hin. Durch mehrere Standorte einer Schule sei auch der Binnenbetrieb gestört, da Pausenzeiten für die Wege zwischen den Standorten genutzt werden müssen. Zudem seien die Klassenfrequenzen erhöht, so dass zum Teil, wie hier beschrieben, nur 1,6 m² pro Schüler zur Verfügung stehen würden, obwohl die eigentliche Norm bei 2 m² pro Schüler liege.

Er lobt die Vorlage der Verwaltung, in der alternative Lösungen und Vorschläge dargelegt und von allen Seiten beleuchtet wurden. Dabei werden sowohl kurzfristige (Räume in der Post) wie auch mittelfristige Lösungsmöglichkeiten angedacht (Gymnastikhalle und Hausmeisterwohnung). Und schließlich werden auch visionär langfristige Lösungen genannt, wie z.B. das Uni-Gelände. Auch dann würde es mehrere Standorte geben, aber es würde sich um eine deutliche Verbesserung für die Wilhelm-Raabe-Schule handeln.

 

Auch Bürgermeisterin Schellmann unterstreicht das langfristige Ziel, den Unterricht an der Schule möglichst an einem Standort zu führen. Sie beurteilt es bei den unterschiedlichen Varianten als positiv, dass auch das Kollegium eigene Vorschläge eingebracht habe, die von der Verwaltung aufgegriffen wurden. Eine Sporthalle für den städtischen Bereich als Ersatz für die Nordlandhalle muss langfristig geplant werden. Sie findet es jedoch äußerst positiv, dass auch eine kurzfristige Lösungsmöglichkeit für die Raumproblematik gefunden wurde.

 

Ratsherr Nowak dankt für die ausführliche Darstellung der Vorlage und unterstützt sowohl den kurzfristigen Vorschlag, wie auch die langfristigen Planungen. Es werde zudem wieder deutlich, dass nicht, wie vorher gesagt, für die Schulform keine Kosten entstehen würden. Hier sei wieder sichtbar, dass im Zusammenhang mit der Schulreform doch Kosten entstehen.

 

Im Anschluss wird der Leiterin der Wilhelm-Raabe-Schule, Frau Dr. Scheuermann, Gelegenheit gegeben, sich zu den Planungen zu äußern. Sie dankt für die gute und umsichtige Planung. Durch den Umbau der Gymnastikhalle werden vier allgemeine Unterrichtsräume entstehen. Sie ist äußerst froh, dass dieser Vorschlag der Schule seitens der Verwaltung aufgegriffen wurde. Der Umbau der Turnhalle sei sicherlich eine Vision, würde aber hinsichtlich des Schulkonzeptes einen idealen Raum für Aktivitäten im Zusammenhang mit Musik (auch im Hinblick auf die Lautstärke-Problematik) bieten.

 

Daraufhin betont Oberbürgermeister Mädge nochmals, dass die Sporthallen-Variante tatsächlich als langfristige Vision zu sehen sei, d.h. aus seiner Sicht nicht vor dem Jahr 2010 zu realisieren. Die Wiederherstellung der Nordlandhalle nur als Sporthalle würde 5 Mio. Euro kosten, so dass dies ebenfalls nicht mittelfristig zu realisieren sei. Aus seiner Sicht sei auch das Seminargebäude der Fachhochschule nicht geeignet. Es sei zu weit weg vom Hauptgebäude und die Umbaukosten seien zu hoch. Er sagt zu, dass die Sporthalle im Blick bleibe, aber der Vorschlag zur Zeit nicht zu realisieren sei.

 

Auch Ratsherr Firus spricht nochmals Dank und Lob für die umfassende Darstellung der Vorlage aus. Ihm sei ebenfalls bewusst, dass jede Schulreform Kosten aufwerfe. In diesem Fall sei jedoch ausdrücklich betont worden, dass keine Kosten für die Kommunen entstehen würde, so dass es an der Glaubwürdigkeit mangeln würde.

 

Oberbürgermeister Mädge beschreibt den Zeitplan für die kurzfristige Lösung genauer. Die Räume in der Post sollen möglichst nicht länger als Herbst nächsten Jahres angemietet werden. Baubeginn für den Ausbau der Hausmeisterwohnung kann ca. März 2006 sein. (Nach Ausscheiden und Auszug des jetzigen Hausmeisters). Baubeginn für den Umbau der Gymnastikhalle kann im Sommer 2006 sein. Die Kosten werden sich auf ca. 500.000,-- € netto belaufen. Diesen Zeitplan hat er mit der Baudezernentin besprochen.

 

Der Schulausschussvorsitzende, Ratsherr Firus, formuliert einen ergänzten Beschlussvorschlag. Der Beschluss wird einstimmig gefasst.

 

Stadtdirektor Koch weist darauf hin, dass die Arbeitsrunde der Schule sich weiterhin mit dem Ausbau befasse. Die dort entwickelten Gedanken werden mit den Baufachleuten besprochen. Vorentwurfsskizzen wurden bereits gefertigt, diese hängen in der Sitzung aus.

Beschluss:

Beschluss:

 

1.)     Die Verwaltung wird beauftragt, als kurzfristige Lösung des Raumbedarfs der Wilhelm-Raabe-Schule den Mietvertrag über Räumlichkeiten in der Post (2.OG) über das Jahr 2006 hinaus um bis zu drei weitere Jahre zu verlängern.

2.)     Weiterhin soll der Ausbau von 4 AUR im Bereich des Gymnastikraumes und der Umbau der derzeitigen Hausmeisterwohnung in einen AUR und einen Gruppenraum bis zum Schuljahresbeginn 2007/8 vorgenommen werden.

3.)     Zugleich sollen die oben genannten nachhaltigeren Lösungen, die zu einer Zusammenführung des Raumbedarfs der WRS an nur einem Außenstellen-Standort führen können durch entsprechende Verhandlungen mit den Gebäude- und Grundstückseigentümern weiterverfolgt und ggf. durch bauliche Entwürfe und Kostenschätzungen unterlegt werden. Dem Schulausschuss ist zu gegebener Zeit vom Fortgang der Planungen zu berichten. Der Schulausschuss geht davon aus, dass eine Außenstelle der Wilhelm-Raabe-Schule erst dann entbehrlich werden kann, wenn durch Wegfall des 13. Jahrgangs und ggf. eine Entlastung aller städtischen Gymnasien durch Errichtung eines neuen Gymnasiums in Trägerschaft des Landkreises eine Entspannung der Situation eintritt.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen:            9

Nein-Stimmen:            0

  Enthaltungen:            0