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Auszug - Programmplanung 2. Halbjahr 2005  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Volkshochschulbeirates
TOP: Ö 4
Gremium: Volkshochschulbeirat Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Di, 07.06.2005    
Zeit: 15:00 - 16:45 Anlass: Sitzung
Raum: VHS, 3. Etage, Raum 35
Ort: Haagestr. 4, 21335 Lüneburg
VO/1566/05 Programmplanung 2. Halbjahr 2005
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Herr Cassens
Federführend:Bereich 42 - VHS Bearbeiter/-in: Plett, Anke
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Herr Cassens gibt zunächst eine kurze Einleitung und macht deutlich, dass die Entscheidungen der letzten Jahre sinnvoll und erfolgreich waren. Über die pädagogische Planung hinaus konnte die Dienstleistung der Volkshochschule verbessert werden. Es gilt nicht nur ein gutes Kursangebot, das für den Einzelnen auf die eine oder andere Art verwertbar ist, zu gestalten sondern auch den gestiegenen Anforderungen der Teilnehmer/innen an Service und Ambiente gerecht zu werden. Die Anforderungen und die erwarteten Qualifikationen an die Verantwortlichen der VHS sind in den letzten Jahren gestiegen. Von ihnen wird erwartet, dass sie unter veränderten finanziellen Bedingungen die Einrichtung managen. Die VHS entwickelt damit ein anderes Organisationsverständnis, sie versteht sich nicht mehr nur verwaltend. Ein großer Schritt, der diese Veränderung deutlich gemacht hat, war der Umzug im letzten Jahr.

 

Frau Borchert gibt anschließend einen Überblick über wichtige Entwicklungen des letzten Jahres, die hier nur zusammenfassend dargestellt werden:

 

Die interne Auswertung der Volkshochschule richtet sich nach 5 Kerngeschäftsfeldern:

  1. Grundbildung (mit Alphabetisierung, Schulabschlüsse …)
  2. Arbeit und Beruf (Kfm. Kurse, EDV …)
  3. Gesundheit und Kommunikation (Gesundheit, Kommunikation, Altenpflege …)
  4. Kultur und Bildung (Kulturelle Bildung, Freizeit gestalten …)
  5. Sprachen (Deutsch, Englisch u.a. Fremdsprachen)

 

Das Kursvolumen konnte im Jahr 2004 um 11 % gegenüber dem Vorjahr auf 865 Kurse gesteigert werden und hat somit wieder das Niveau des Jahres 2000 erreicht.

Der zwischenzeitliche Rückgang konnte somit erfolgreich aufgefangen werden. Dies ist insbesondere im landesweiten Trend nicht so.

 

Es konnten im Jahr 2004 7,4 % mehr Teilnehmer/innen erreicht werden als 2003, insgesamt 8.787. Davon sind 34,7 % neue Teilnehmer/innen.

Der Bereich der Sprachen war von jeher der Bereich mit dem größten Teilnehmer-Anteil, inzwischen sind es 32,5 % aller Teilnehmer/innen. Gefolgt wird er jetzt aber nicht mehr vom Bereich Arbeit und Beruf sondern vom Bereich Gesundheit und Kommunikation. Zu Beginn unserer statistischen Auswertungen wurde er von nur 9 % der Teilnehmer/innen gefragt, heute sind es 23,2 %. Deutliche Rückgänge gibt es dafür bei Arbeit und Beruf, hier insbesondere EDV. Das Unterrichtsstundenvolumen bleibt seit ca. 3 Jahren auf einem konstanten Niveau von 27.000 Stunden in den Produktbereichen sozialpolitisch verantworteter und allgemeiner Bildungsangebote. Jedoch sind es im Auftragsbereich nicht mehr weitere 10000 Stunden sondern nur noch 4000 - 5000.

Auch hier ist es so, das die beiden Felder Sprachen und Grundbildung weiterhin jeweils ca. 30% der Unterrichtsstunden abdecken, jedoch werden sie heute gefolgt vom Bereich Gesundheit und Kommunikation. Während auch hier der Bereich Arbeit und Beruf rückläufig ist.

 

Gründe für diese Entwicklungen:

-          Umzug in das neue Gebäude

-          Verändertes Marketing

-          Modifiziertes Kursangebot

-          Veränderter Kundenservice

 

Mit dem „neuen Haus“ ist eine Entwicklung gegen den allgemeinen Trend gelungen. Es wurden Teilnehmer/innen angesprochen, die zuvor nicht erreicht wurden und wahrscheinlich auch nicht erreicht worden wären, dafür spricht die hohe Zahl der Neukunden.

Durch das veränderte Auftreten sowohl mittels Programmheft als auch durch Flyer und Internetauftritt sowie eine andere Präsenz in Presse und Rundfunk konnte ein anderer Aufmerksamkeitsgrad erzielt werden.

Trotz knapper werdender Mittel im privaten Bereich sind Stammkunden treu geblieben, d. h. sie besuchen vielleicht weniger Kurse aber sie bleiben nicht ganz weg.

Im Kursangebot konnte - insbesondere durch Stärkung des Gesundheitsbereiches, nicht zuletzt auch durch den Platz in diesem Haus - ein allgemeiner Trend in der Bevölkerung aufgegriffen werden und somit der andere Trend - nämlich Sättigung im Bereich EDV - aufgefangen werden.

Nicht zuletzt ist es aber auch der veränderte Blick auf den Kundenservice, den in den letzten Jahren gewonnen und weiterentwickelt wurde, z.B. durch individuelle Beratung, sich Kümmern um Teilnehmer/innen deren Kurs vielleicht ausfällt und für die man eine Alternative entwickelt, das Einrichten zusätzlicher Kurse im Bedarfsfall um nur einige Beispiele zu nennen. Insgesamt wurde aufgrund der veränderten Wahrnehmung von Dienstleistung insgesamt auch hier eine Menge erfolgreich umgesetzt.

 

Die durchschnittliche Teilnehmerzahl liegt bei 10,2 Teilnehmer/innen pro Kurs, die durchschnittliche Unterrichtsstundenzahl bei 31 Stunden.

 

Auf die Jahre betrachtet haben wir somit zwar 1 Teilnehmer/in pro Kurs „verloren“, in den unterschiedlichen Bereichen ist dies allerdings auch unterschiedlich, es entspricht dem allgemeinen Trend und spiegelt zum Teil auch eine Entwicklung der Lerngruppengrößen wider, die zum individuellen Lernen in kleinen Gruppen geht.

Bei der Unterrichtsstundenzahl findet man die volle Bandbreite, die Entwicklung hin zum „schnellen und effektiven“ Lernen, wie z.B. in der EDV - aber auch solche Kurse, bei denen man sich über einen längeren Zeitraum bindet, wie z. B. in der Gesundheit. Daneben gibt es auch die Entwicklung gerade im Bereich der beruflichen Kompetenzen in den verschiedenen Bereichen hin zu längerfristigen Lehrgängen. Alle Modelle im Auge zu behalten und zu verfolgen macht das differenzierte Angebot aus.

 

Die Entgelte, die durch die Teilnehmer/innen erzielt werden decken inzwischen 42 % der Ausgaben, Entgelt aus Auftragslehrgängen nur noch 25 %.

Die Entgelte, die im offenen Kursbereich erzielt werden konnten haben damit ein kaum steigerbares Niveau erreicht, dagegen verlaufen die Einnahmen aus Auftragslehrgängen stark rückläufig. Immerhin waren es im Jahr 2000  54 % des Volumens. Die VHS hat über mehrere Jahre verschiedene Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose, insbesondere Jugendliche, für die Agentur für Arbeit, den Europäischen Sozialfons, den Fachbereich Jugend und Soziales u. a. durchführen können. Die veränderten Rahmenbedingungen der Umsetzungspolitik Hartz IV führen dazu, dass sie dies nicht mehr tun kann. Aufgrund des Vergabegesetzes nimmt die VHS zur Zeit nur an freihändigen Vergaben teil - dies auch erfolgreich - aber an den größeren Losen kann sie sich nicht einmal beteiligen. So bleibt nur ein kleiner Rest von Projekten, z.B. in Kaltenmoor im Bereich LOS oder kurzer Trainingsmaßnahmen im Bereich EDV. Der Bereich der sogenannten Firmenkurse existiert darüber hinaus auch, jedoch sind es hier oftmals die kleinen kurzen Vorhaben, die insgesamt gesehen ein deutlich geringeres Volumen haben. Der Ausfall der hier erzielten Entgelte ist damit nicht aufzufangen.

 

Herr Dr. Scharf spricht der VHS einen besonderen Dank aus, die Erfolge haben ausdrücklich auch mit den Mitarbeiter/innen zu tun.

Herr Maeck unterstreicht die hochprofessionelle Leistung von Management und Dozenten/innen und spricht ebenfalls einen ausdrücklichen Dank auch an die demnächst ausscheidenden Mitarbeiter Jochen Motschmann und Christine Roos aus.

Frau Meins bedankt sich für das breite Spektrum im Angebot und betont hier insbesondere die Nachmittagstreffen für ältere Mitbürger/innen.

 

Herr Cassens nimmt den Dank gerne an und wird ihn auch an die Mitarbeiter/innen und die 350 Kursleitenden weitergeben.

 

Herr Kolle berichtet von einem Besichtungstermin kurz vor Weihnachten und den dabei gemachten Erfahrungen der herzlichen Aufnahme und der vielseitigen Informationen sowie die Gestaltung der Räumlichkeiten. Er erkundigt sich zusätzlich nach Dozenten/innen, die einstmals im Bereich der Auftragskurse tätig waren.

Frau Borchert berichtet über den Weggang der Dozent/innen die nur befristete Verträge mit der VHS hatten, heute kaum eine Chance auf dem Bildungs-Arbeitsmarkt haben, da die ganze Branche betroffen ist. Die Volkshochschule hält aber zu vielen weiterhin Kontakt, einige konnten in anderen Kursangeboten aufgefangen werden. Bedauert wird allgemein der Wegfall von Kompetenz die bei diesen Mitarbeiter/innen vorhanden ist und der Einrichtung zugute gekommen ist.

 

Herr Dr. Scharf erkundigt sich danach, wie man die Kosten in Zukunft auffangen will.

Herr Cassens macht deutlich, dass verschiedene Marktmechanismen greifen. So wird auch die Verdienstspanne bei evtl. Aufträgen immer geringer, z.B. Integrationskurse heute 2,05 € pro TN und Std früher einmal 3,70 €. Somit fällt ein großer Teil des Deckungsbeitrages weg. Die Entwicklung der letzten Jahre war möglich durch Ausweitung, dadurch konnte eine Einsparung beim Zuschuss erzielt werden. Im Dienstleistungsvertrag der GmbH muss beschrieben werden, was zu welchem Betrag gemacht werden soll.

Herr Schäfer fragt nochmals nach den Tendenzen bei der zukünftigen finanziellen Ausgestaltung.

Herr Cassens weist daraufhin, dass das Volumen im Auftragsbereich im Jahr 2005 um 50 % gesunken ist, dieses ist ebenfalls im Gewinnbereich so. Die anderen Bereiche der VHS werden dies nicht auffangen.

 

Ergänzend zur Sitzungsvorlage erfragt Dr. Scharf nähere Erläuterungen zu den Formulierungen auf Seite 3 „Kognitive Überforderung“ (Hauptschulabschluss) und „Psychosozialer Überforderung“ (Realschulabschluss).

 

Frau Leya erläutert, dass mit kognitiver Überforderung gemeint ist, dass die Teilnehmer/innen durchaus motiviert sind, aber nicht gelernt haben zu Lernen. Psychosoziale Überforderung umschreibt bestimmte Krankheitsbilder der Teilnehmer/innen bei denen, die dem psychischen Druck nicht gewachsen sind.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Volkshochschulbeirat stellt die Programmplanung für das 2. Halbjahr wie in der Beschlussvorlage beschrieben fest.