Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Herr Cassens gibt zunächst eine kurze Einleitung und macht
deutlich, dass die Entscheidungen der letzten Jahre sinnvoll und erfolgreich
waren. Über die pädagogische Planung hinaus konnte die Dienstleistung der
Volkshochschule verbessert werden. Es gilt nicht nur ein gutes Kursangebot, das
für den Einzelnen auf die eine oder andere Art verwertbar ist, zu gestalten
sondern auch den gestiegenen Anforderungen der Teilnehmer/innen an Service und
Ambiente gerecht zu werden. Die Anforderungen und die erwarteten
Qualifikationen an die Verantwortlichen der VHS sind in den letzten Jahren
gestiegen. Von ihnen wird erwartet, dass sie unter veränderten finanziellen
Bedingungen die Einrichtung managen. Die VHS entwickelt damit ein anderes
Organisationsverständnis, sie versteht sich nicht mehr nur verwaltend. Ein
großer Schritt, der diese Veränderung deutlich gemacht hat, war der Umzug im
letzten Jahr. Frau Borchert gibt anschließend einen Überblick über
wichtige Entwicklungen des letzten Jahres, die hier nur zusammenfassend
dargestellt werden: Die interne Auswertung der
Volkshochschule richtet sich nach 5 Kerngeschäftsfeldern:
Das Kursvolumen konnte im Jahr 2004 um 11 % gegenüber dem
Vorjahr auf 865 Kurse gesteigert werden und hat somit wieder das Niveau des Jahres
2000 erreicht. Der zwischenzeitliche Rückgang konnte somit erfolgreich
aufgefangen werden. Dies ist insbesondere im landesweiten Trend nicht so. Es konnten im Jahr 2004 7,4 % mehr Teilnehmer/innen erreicht
werden als 2003, insgesamt 8.787. Davon sind 34,7 % neue Teilnehmer/innen. Der Bereich der Sprachen war von jeher der Bereich mit dem
größten Teilnehmer-Anteil, inzwischen sind es 32,5 % aller Teilnehmer/innen.
Gefolgt wird er jetzt aber nicht mehr vom Bereich Arbeit und Beruf sondern vom
Bereich Gesundheit und Kommunikation. Zu Beginn unserer statistischen
Auswertungen wurde er von nur 9 % der Teilnehmer/innen gefragt, heute sind es
23,2 %. Deutliche Rückgänge gibt es dafür bei Arbeit und Beruf, hier
insbesondere EDV. Das Unterrichtsstundenvolumen bleibt seit ca. 3 Jahren auf
einem konstanten Niveau von 27.000 Stunden in den Produktbereichen
sozialpolitisch verantworteter und allgemeiner Bildungsangebote. Jedoch sind es
im Auftragsbereich nicht mehr weitere 10000 Stunden sondern nur noch 4000 - 5000. Auch hier ist es so, das die beiden Felder Sprachen und
Grundbildung weiterhin jeweils ca. 30% der Unterrichtsstunden abdecken, jedoch
werden sie heute gefolgt vom Bereich Gesundheit und Kommunikation. Während auch
hier der Bereich Arbeit und Beruf rückläufig ist. Gründe für diese Entwicklungen: -
Umzug
in das neue Gebäude -
Verändertes
Marketing -
Modifiziertes
Kursangebot -
Veränderter
Kundenservice Mit dem „neuen Haus“ ist eine Entwicklung gegen den
allgemeinen Trend gelungen. Es wurden Teilnehmer/innen angesprochen, die zuvor
nicht erreicht wurden und wahrscheinlich auch nicht erreicht worden wären,
dafür spricht die hohe Zahl der Neukunden. Durch das veränderte Auftreten sowohl mittels Programmheft
als auch durch Flyer und Internetauftritt sowie eine andere Präsenz in Presse
und Rundfunk konnte ein anderer Aufmerksamkeitsgrad erzielt werden. Trotz knapper werdender Mittel im privaten Bereich sind
Stammkunden treu geblieben, d. h. sie besuchen vielleicht weniger Kurse aber
sie bleiben nicht ganz weg. Im Kursangebot konnte - insbesondere durch Stärkung des
Gesundheitsbereiches, nicht zuletzt auch durch den Platz in diesem Haus - ein
allgemeiner Trend in der Bevölkerung aufgegriffen werden und somit der andere
Trend - nämlich Sättigung im Bereich EDV - aufgefangen werden. Nicht zuletzt ist es aber auch der veränderte Blick auf den
Kundenservice, den in den letzten Jahren gewonnen und weiterentwickelt wurde,
z.B. durch individuelle Beratung, sich Kümmern um Teilnehmer/innen deren Kurs
vielleicht ausfällt und für die man eine Alternative entwickelt, das Einrichten
zusätzlicher Kurse im Bedarfsfall um nur einige Beispiele zu nennen. Insgesamt
wurde aufgrund der veränderten Wahrnehmung von Dienstleistung insgesamt auch
hier eine Menge erfolgreich umgesetzt. Die durchschnittliche Teilnehmerzahl liegt bei 10,2
Teilnehmer/innen pro Kurs, die durchschnittliche Unterrichtsstundenzahl bei 31
Stunden. Auf die Jahre betrachtet haben wir somit zwar 1
Teilnehmer/in pro Kurs „verloren“, in den unterschiedlichen Bereichen ist dies
allerdings auch unterschiedlich, es entspricht dem allgemeinen Trend und
spiegelt zum Teil auch eine Entwicklung der Lerngruppengrößen wider, die zum
individuellen Lernen in kleinen Gruppen geht. Bei der Unterrichtsstundenzahl findet man die volle
Bandbreite, die Entwicklung hin zum „schnellen und effektiven“ Lernen, wie z.B.
in der EDV - aber auch solche Kurse, bei denen man sich über einen längeren
Zeitraum bindet, wie z. B. in der Gesundheit. Daneben gibt es auch die
Entwicklung gerade im Bereich der beruflichen Kompetenzen in den verschiedenen
Bereichen hin zu längerfristigen Lehrgängen. Alle Modelle im Auge zu behalten
und zu verfolgen macht das differenzierte Angebot aus. Die Entgelte, die durch die Teilnehmer/innen erzielt werden
decken inzwischen 42 % der Ausgaben, Entgelt aus Auftragslehrgängen nur noch 25
%. Die Entgelte, die im offenen Kursbereich erzielt werden
konnten haben damit ein kaum steigerbares Niveau erreicht, dagegen verlaufen
die Einnahmen aus Auftragslehrgängen stark rückläufig. Immerhin waren es im
Jahr 2000 54 % des Volumens. Die VHS
hat über mehrere Jahre verschiedene Qualifizierungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose,
insbesondere Jugendliche, für die Agentur für Arbeit, den Europäischen
Sozialfons, den Fachbereich Jugend und Soziales u. a. durchführen können. Die
veränderten Rahmenbedingungen der Umsetzungspolitik Hartz IV führen dazu, dass
sie dies nicht mehr tun kann. Aufgrund des Vergabegesetzes nimmt die VHS zur
Zeit nur an freihändigen Vergaben teil - dies auch erfolgreich - aber an den
größeren Losen kann sie sich nicht einmal beteiligen. So bleibt nur ein kleiner
Rest von Projekten, z.B. in Kaltenmoor im Bereich LOS oder kurzer Trainingsmaßnahmen
im Bereich EDV. Der Bereich der sogenannten Firmenkurse existiert darüber
hinaus auch, jedoch sind es hier oftmals die kleinen kurzen Vorhaben, die
insgesamt gesehen ein deutlich geringeres Volumen haben. Der Ausfall der hier
erzielten Entgelte ist damit nicht aufzufangen. Herr Dr. Scharf spricht der VHS einen besonderen Dank aus,
die Erfolge haben ausdrücklich auch mit den Mitarbeiter/innen zu tun. Herr Maeck unterstreicht die hochprofessionelle Leistung von
Management und Dozenten/innen und spricht ebenfalls einen ausdrücklichen Dank
auch an die demnächst ausscheidenden Mitarbeiter Jochen Motschmann und
Christine Roos aus. Frau Meins bedankt sich für das breite Spektrum im Angebot
und betont hier insbesondere die Nachmittagstreffen für ältere Mitbürger/innen. Herr Cassens nimmt den Dank gerne an und wird ihn auch an
die Mitarbeiter/innen und die 350 Kursleitenden weitergeben. Herr Kolle berichtet von einem Besichtungstermin kurz vor
Weihnachten und den dabei gemachten Erfahrungen der herzlichen Aufnahme und der
vielseitigen Informationen sowie die Gestaltung der Räumlichkeiten. Er
erkundigt sich zusätzlich nach Dozenten/innen, die einstmals im Bereich der
Auftragskurse tätig waren. Frau Borchert berichtet über den Weggang der Dozent/innen
die nur befristete Verträge mit der VHS hatten, heute kaum eine Chance auf dem
Bildungs-Arbeitsmarkt haben, da die ganze Branche betroffen ist. Die
Volkshochschule hält aber zu vielen weiterhin Kontakt, einige konnten in
anderen Kursangeboten aufgefangen werden. Bedauert wird allgemein der Wegfall
von Kompetenz die bei diesen Mitarbeiter/innen vorhanden ist und der
Einrichtung zugute gekommen ist. Herr Dr. Scharf erkundigt sich danach, wie man die Kosten in
Zukunft auffangen will. Herr Cassens macht deutlich, dass verschiedene
Marktmechanismen greifen. So wird auch die Verdienstspanne bei evtl. Aufträgen
immer geringer, z.B. Integrationskurse heute 2,05 € pro TN und Std früher
einmal 3,70 €. Somit fällt ein großer Teil des Deckungsbeitrages weg. Die
Entwicklung der letzten Jahre war möglich durch Ausweitung, dadurch konnte eine
Einsparung beim Zuschuss erzielt werden. Im Dienstleistungsvertrag der GmbH
muss beschrieben werden, was zu welchem Betrag gemacht werden soll. Herr Schäfer fragt nochmals nach den Tendenzen bei der
zukünftigen finanziellen Ausgestaltung. Herr Cassens weist daraufhin, dass das Volumen im
Auftragsbereich im Jahr 2005 um 50 % gesunken ist, dieses ist ebenfalls im
Gewinnbereich so. Die anderen Bereiche der VHS werden dies nicht auffangen. Ergänzend zur Sitzungsvorlage erfragt Dr. Scharf nähere
Erläuterungen zu den Formulierungen auf Seite 3 „Kognitive Überforderung“
(Hauptschulabschluss) und „Psychosozialer Überforderung“ (Realschulabschluss). Frau Leya erläutert, dass mit kognitiver Überforderung
gemeint ist, dass die Teilnehmer/innen durchaus motiviert sind, aber nicht
gelernt haben zu Lernen. Psychosoziale Überforderung umschreibt bestimmte
Krankheitsbilder der Teilnehmer/innen bei denen, die dem psychischen Druck
nicht gewachsen sind. Beschluss: Der
Volkshochschulbeirat stellt die Programmplanung für das 2. Halbjahr wie in der
Beschlussvorlage beschrieben fest. |
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