Bürgerinformationssystem
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Beratungsinhalt: TOP 5.1 - Sachstand Energiebilanz in der Stadt Lüneburg - Frau
Schröder-Ehlers trägt vor, dass in der letzten Sitzung des Ausschusses für
Umwelt und Verbraucherschutz beschlossen worden war, das Thema “Nachhaltigkeit
der Energieversorgung“ aufzuteilen auf die Bereiche niedriger
Energieeinsatz und Einsatz
erneuerbare Energien. Im
Rahmen des Themas niedriger Energieeinsatz hat sich die AVACON
bereit erklärt, die Daten der Stromverbräuche für das Stadtgebiet zur Verfügung
zu stellen. Ein Modell, das eine Vergleichbarkeit erreichen soll, hat die AVACON
im Jahr 2004 erarbeitet. Herr
Dipl.-Ing. Hausmann von der AVACON stellt den Weg zum Erhalt der Daten vor. Er
beschreibt die verschiedenen Einflussfaktoren (z. B. demografische Faktoren,
industrielle Entwicklung u.s.w.). Am Ortsteil Häcklingen werden die Zahlen
verdeutlicht. Zum Abschluss seines Vortrages kommt Herr Hausmann zu dem
Ergebnis, dass mit Hilfe seines Datenmodells eine wiederkehrende, vergleichbare
Betrachtung des Energieverbrauchs von Lüneburg und von einzelnen Stadtteilen
möglich ist. Die Vortragsfolien zum vorgestellten Handlungskonzept sind als Anlage dem Protokoll beigefügt. Die Präsentation wird digital im Ratsinformationssystem hinterlegt. Frau Schröder-Ehlers
bedankt sich für den anschaulichen Fachvortrag und begrüßt es, dass die AVACON
bereit ist, ihr Datenmaterial zur Verfügung zu stellen. Auf die Frage von
Ratsfrau Verlinden, ob die Daten z. B. über das Internet auch öffentlich
zugänglich gemacht werden können, damit diese Daten auch von Studenten der Uni
genutzt werden können, antwortet Herr Jäger, dass diese aus Datenschutzgründen
(es handelt sich um Kundendaten) nur intern für die Zwecke des Bereiches
Umweltschutz zur Verfügung gestellt werden dürfen. Die AVACON dürfe auch nicht
in Konkurrenz zu anderen Ingenieurbüros auftreten. Grundlage für die
Bereitstellung der Daten durch die AVACON sei intern der Wunsch aus dem
Energiebeirat gewesen, bei der Datenermittlung mitzuwirken. Herr Jäger betont,
dass die Energiebilanz unter der Regie der Stadt Lüneburg erstellt wird. Frau Schröder-Ehlers
fasst zusammen, dass in der heutigen Sitzung nur die Zwischenschritte bis hin
zu einem abgeschlossenen Handlungskonzept dargestellt werden sollten. Sie
kündigt an, dass die Verwaltung in der nächsten Sitzung das Konzept vorstellen
wird. Ratsfrau Lotze ergänzt,
dass die Absprache zwischen der Verwaltung und der AVACON dem ursprünglichen
Ratsauftrag entspreche, nämlich, die Stadt Lüneburg bei der Erstellung einer
Energiebilanz zu unterstützen. Ratsfrau Verlinden gibt
noch weitere Anregungen zu möglichen Indikatoren, z.B. der Stromverbrauch der
städtischen Liegenschaften oder der Stromverbrauch pro Quadratmeter oder pro
Wohneinheit. Ferner müsse festgestellt werden, wie viel Strom in Lüneburg
selbst produziert werde. Herr Jäger wirft ein, dass diese Zahlen bereits
vorliegen. Auch könne der Anteil an regenerativer Energie zu den anderen
Energieträgern vorgelegt werden. Herr Hausmann gibt zu bedenken, dass aber
Daten von Konkurrenzunternehmen nicht verfügbar seien. Ratsherr Wolter fragt
nach, um wieviel sich der Strom durch das Energieeinspeisegesetz verteuert. Ihm
sei eine Größenordnung um 4,2 Cent pro Kilowattstunde genannt worden. Herr
Hausmann stellt klar, dass mit 4,6 Cent pro Kilowattstunde gerechnet wird, wenn
der gewünschte Anteil an regenerativen Energien den Anteil von 20 % an der
Gesamtenergie erreicht hat. Zur Zeit dürften dies 0,3 Cent pro Kilowattstunde
sein. Ratsherr Reinecke stellt
klar, dass Einsparungen – wie bei allen anderen verbrauchsabhängigen Gebühren
auch – im Ergebnis zu steigenden Energiepreisen führt; das sei nicht neu. Man
müsse aber im Auge behalten, dass die Förderung regenerativer Energien auf dem
Umweltschutzgedanken beruht. Deutschland sei immer noch Vorreiter bei der
Entwicklung von neuen Umwelttechnologien. Das schaffe auch Arbeitsplätze. Da keine weiteren
Wortmeldungen vorliegen, leitet Ratsfrau Lotze zum TOP 5.2. – SolarLokal –
über. TOP 5.2 - SolarLokal – Frau Dziuba-Busch stellt
das Projekt SolarLokal vor, das mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe am
24.02.05 mit einer Pressekonferenz in Lüneburg gestartet wurde. Damit soll die
verstärkte Nutzung von Sonnenenergie durch private und gewerbliche
Photovoltaikanlagen als auch der Bau von Bürgersolardächern auf öffentlichen
Dachflächen, die die Stadt Lüneburg zur Verfügung stellt, angeschoben werden.
Sonnenenergie zählt zu den regenerativen Energien; diese zu fördern und deren
Anteil an der gesamten Energieerzeugung zu erhöhen, hat sich die Stadt zum Ziel
gesetzt. Mit der Marketingkampagne SolarLokal will die Stadt den globalen
Klimaschutz unterstützen und die Bürgerinnen und Bürger für das Thema
umweltgerechte Energieversorgung sensibilisieren. Ziel ist es, mögliche
Fördermittel von EU, Bund und Land in die Stadt zu lenken und einen Beitrag zur
nachhaltigen Energieversorgung zu leisten. Für die Förderung von erneuerbarer
Energien (Solarenergie, Geothermie, Biomassekraftwerk) wurden im Haushaltsplan
2005 daher 25.000 € als Investitionszuschüsse für erneuerbare Energien veranschlagt.
Frau Dziuba-Busch stellt
die bereits stattgefundenen Veranstaltungen und Aktionen zum Thema SolarLokal
vor. Es wird u.a. ein Solarstammtisch eingerichtet, der bei der Bildung von
Interessengemeinschaften für die Errichtung des ersten Bürgersolardaches
mitwirkt und um noch mehr Interessenten werben soll. In der am 07.04.05
stattgefundenen Informationsveranstaltung für Bürgersolaranlagen haben sich
bereits 29 Bürger in eine Liste eingetragen, die beim Bau des ersten
Bürgersolardaches mitmachen möchten. Ratsfrau Verlinden
begrüßt, dass die Idee von Bürgersolardächern offenbar in der Bevölkerung so
gut ankommt. Sie fragt nach, welche Dächer zunächst von der Stadt zur Verfügung
gestellt werden sollen. Herr Schulz erklärt,
welche Dächer in Frage kommen und vom Bereich Gebäudewirtschaft in Aussicht
gestellt wurden. Er macht deutlich, dass in den Nutzungsverträgen mit den
Bürgern verankert werden muss, dass die Stadt keine Haftung übernimmt, wenn die
Anlage keinen Strom produzieren kann, weil z. B. Reparaturarbeiten am Dach
vorgenommen werden müssen. Diese Ausfälle müssen von den Nutzern der
Bürgersolaranlage hingenommen werden. Auch müssen die Kosten der Statik von den
Nutzern getragen werden; diese Kosten könne die Stadt nicht übernehmen. Ratsfrau Hillmer gibt zu
bedenken, ob Photovoltaikanlagen in unseren Breitengraden wegen der geringen
Sonneneinstrahlung überhaupt wirtschaftlich nutzbar seien. Frau Schröder-Ehlers
erklärt, dass die Anlagentechnik auch bei uns durchaus wirtschaftlich betrieben
werden könne. Es müsse jedoch eine genaue Untersuchung für jede einzelne Anlage
erfolgen. Durch die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung ist ein
wirtschaftlicher Betrieb möglich. Beigeordneter Meissner
erinnert daran, dass Lüneburg Mitglied im Klimabündnis ist und somit auch in
der Pflicht steht, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Sonne scheint
in Lüneburg genauso wie in Süddeutschland. Im übrigen sei die Technik in den
letzten 10 Jahren auf dem Gebiet der Photovoltaikanlagen so weit fortgeschritten,
dass ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlagen gewährleistet werden kann. Die
politische Zielrichtung lautet, den Anteil aus regenerativen Energien auf 5 %
zu erhöhen. Er spricht sich dafür aus, dass ein Fonds eingerichtet wird, in den
Bauherren, Investoren und auch die Stadt einzahlen, um hieraus neue Anlagen zu
fördern. Die Verwaltung möge für eine der nächsten Sitzungen hierzu einen
Vorschlag erarbeiten. Ratsherr Wolter gibt zu
bedenken, was mit den Anlagen passiert, wenn die Förderung durch das Energieeinspeisegesetz
nach 20 Jahren wegfällt. Herr Schulz ergänzt, dass
für diesen Fall in den Nutzungsverträgen die Rechtsnachfolge bestimmt sein
muss. Frau Schröder-Ehlers bekräftigt, dass dies ein richtiger Hinweis ist und
auch entsprechend berücksichtigt wird. Ratsherr Reinecke schlägt
vor, bei der Betrachtung der einzelnen Technologien auch die Ökobilanz unter
die Lupe zu nehmen. Ratsfrau Verlinden macht den Vorschlag, einen
Wirtschaftswissenschaftler der Uni einzuladen, der zu den Kosten der einzelnen
Energieträger vortragen könne. Sie gibt zu bedenken, dass seitens der Stadt
auch darauf geachtet werden müsse, dass keine hohen Bäume vor
Photovoltaikanlagen gepflanzt werden, die ihre Schatten auf die Anlagen werfen.
Frau Schöder-Ehlers bittet darum, diese Fälle konkret zu melden, damit dagegen
vorgegangen werden kann. Herr Günzel weist darauf
hin, dass die Solarkampagne Lüneburgs bereits im neuen Heft der Deutschen
Umwelthilfe vorgestellt wurde. Beschluss: Ratsfrau
Lotze fasst die Ergebnisse der Beratung zu TOP 5.1 und TOP 5.2 zusammen und
ergänzt die Beschlussvorschläge: Zu TOP 5.1: Der Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz nimmt die Ausführungen zu der Energiebilanz zustimmend zur Kenntnis. Die Verwaltung wird in der nächsten Sitzung eine Bestandsaufnahme als Grundlage für ein Handlungskonzept zur Energieeinsparung und zur Erhöhung des Anteils regenerativer Energien vorstellen. Zu TOP
5.2: Das Vorgehen der Verwaltung wird zustimmend zur Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird beauftragt, Kriterien für die Vergabe von städtischen Dächern zu erarbeiten und die Möglichkeit zur Gründung eines Solarfonds zu prüfen. Der Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz beschließt, dass die für BürgerInnensolaranlagen zur Verfügung gestellten Dachflächen mietfrei zur Verfügung gestellt werden. Anlagen: 2005-04-28
Energiestudie der Stadt Lüneburg Energiebeirat.pdf Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: 5 -
gilt für Nein-Stimmen: - Beschlussvorschlag Enthaltungen: 2 5.1
und 5.2 -
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