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Auszug - Sinnvolle städtebauliche Entwicklung auf dem Postamtgelände Neue Sülze (Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Stadt Lüneburg
TOP: Ö 6.3
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Do, 25.11.2004    
Zeit: 17:00 - 20:25 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/1213/04 Sinnvolle städtebauliche Entwicklung auf dem Postamtgelände Neue Sülze (Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Anfrage d. Fraktion Bünd. 90/Die Grünen
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Bearbeiter/-in: Plett, Anke
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtbaurätin GUNDERMANN erläutert die den Ratsmitgliedern bereits vorliegende schriftliche Beantwortung der Anfrage. Konkrete Planungen von Seiten der Post oder eines potentiellen Investors lägen der Verwaltung nicht vor. Sie habe die möglichen Entwicklungsziele jedoch im Blick und könne entsprechend reagieren, sobald sich dort tatsächlich etwas rühre.

 

Ratsherr MEIHSIES ist der Ansicht; wenn man die gewachsenen Einzelhandelsstrukturen in der Lüneburger Innenstadt erhalten wolle, müsse man rechtzeitig dafür sorgen, dass sie nicht von potentiellen Konkurrenzzentren, wie jetzt z.B. eines auf dem Gelände der ehemaligen Keulahütte entstehe, gefährdet werden. Das Gelände der Post habe ebenfalls ein solches Gefährdungspotential für die Innenstadt. Man dürfe nicht die zentralen Interessen der Stadt denen von Investoren unterordnen. Es habe sich gezeigt, dass der Markt inzwischen gesättigt sei. Die Politik müsse hier der Verwaltung deutliche Vorgaben machen und nicht den Investoren das Feld überlassen. Seine Fraktion stelle sich auf dem Postgelände daher in erster Linie eine Wohnnutzung vor.

 

Beigeordneter DR. SCHARF stimmt seinem Vorredner zu, dass man sich rechtzeitig Gedanken über die städtebauliche Entwicklung dieses sensiblen, innenstadtnahen Geländes machen sollte, auch wenn es derzeit noch nicht zum Verkauf stehe. Er selbst könnte sich dort eventuell eine Erweiterung des deutschen Salzmuseums vorstellen.

 

Beigeordneter DÖRBAUM verweist auf die Diskussion im Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung zu diesem Thema. Dort habe man sich bereits darauf geeinigt, sehr sensibel mit dem Gelände umzugehen. Es zeichne sich bereits ab, dass die Post das Gelände nicht mehr insgesamt nutzen könne und möglicherweise verkaufen werde. Die Entwicklung auf dem Gelände sollte aber möglichst sachlich in einem städtebaulichen Prozess erfolgen und nicht durch haltlose Gerüchte in den Zeitungen erschwert werden. Lüneburg sei erfreulicherweise eine wachsende Stadt und dieser Prozess sollte weiter unterstützt werden, nicht nur mit der Ausweisung von Bauland, sondern auch mit den notwendigen Nahverkaufsflächen.

 

Oberbürgermeister MÄDGE führt aus, es sei völlig unstrittig, dass die Verwaltung den Einzelhandel in der Innenstadt schützen und bewahren wolle. Lüneburg sei als wachsende Stadt aber ein attraktiver Standort für Handelsketten und es gebe viele Interessenten, die weitere Läden eröffnen wollen. Im Sinne der Devise Innenentwicklung vor Außenentwicklung seien die Verkaufsflächen in den umliegenden Gewerbegebieten jedoch konsequent beschränkt worden.  Oberbürgermeister MÄDGE schildert zahlreiche weitere Maßnahmen, die die Stadt in den letzten Jahren ergriffen hat, um die Innenstadt zu schützen und die städtebauliche Entwicklung sinnvoll voranzutreiben. Immer würden Handelskammer, Handwerkskammer und Werbe- und Parkgemeinschaft beteiligt. Man könne sich freuen, dass es immer noch Interessenten gebe, die nach Lüneburg kommen und hier etwas gestalten wollen, vielen Städten und Gemeinden gehe es leider nicht mehr so. Daher sollte die Stadtentwicklung auch weiterhin sachlich und überlegt erfolgen. Die Planungshoheit liege beim Rat, jeder Bebauungsplan werde hier beschlossen. Man müsse dabei aber auch berücksichtigen, dass die Stadt von Handel und Wandel lebe.

 

Bürgermeisterin SCHELLMANN meint, man müsse an diese Dinge mit mehr Gelassenheit herangehen und sollte sich nicht von Gerüchten in der Presse beeinflussen lassen. Es sei längst bekannt, dass die Post irgendwann ihren Standort dort aufgeben werde. Man müsse natürlich bei jeder Entscheidung die Interessen des Einzelhandels in der Innenstadt im Auge behalten. Die Möglichkeiten und Probleme müssten in Ruhe diskutiert werden. Wofür man sich letztlich auch entscheide, Investoren werde man dazu in jedem Fall brauchen, deshalb sollte man sie nicht schon vorab in die Flucht schlagen, ihnen aber auch keine falschen Hoffnungen machen.

 

Der Rat der Stadt Lüneburg nimmt Kenntnis

 

Der Rat der Stadt Lüneburg nimmt Kenntnis.

 

(VI, 6)