Bürgerinformationssystem
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Beratungsinhalt: Stadtdirektor
KOCH berichtet, das
Stadtarchiv habe mitgeteilt, dass zu den damaligen Motiven der Benennung der
Kaserne nach Alfred Graf von Schlieffen in den 1930er Jahren keine Unterlagen
mehr vorlägen. Grundsätzlich spreche jedoch nichts gegen eine Benennung des
Gebietes nach Graf von Schlieffen. Dieser habe vor dem ersten Weltkrieg gelebt
und sei Anfang 1913 verstorben. Sein 1905 entwickelter Plan für die Führung
eines Zwei-Fronten-Krieges sei nie konsequent verwirklicht worden. In der
Militärhistorie sei er dafür anerkannt, viel für die Ausbildung der
Generalstabsoffiziere geleistet zu haben. Aus der Entstehungsgeschichte heraus
sei der Name aber sicherlich kritikwürdig. Das Baugebiet werde derzeit unter
dem Arbeitstitel „Schlieffen-Park“ entwickelt. Der Ausschuss für Bauen und
Stadtentwicklung habe über das Thema bereits im März diskutiert. Es habe
bereits eine Reihe von Anregungen gegeben, die aber in jedem Fall mit der
Bevölkerung abgestimmt werden müssten. Es bestehe in der Verwaltung die Idee,
gemeinsam mit der Landeszeitung und den Wochenblättern eine Art Wettbewerb zur
Namensfindung auszuschreiben und die Bürger auf diese Art zu beteiligen. Eine
besondere Eile bestehe in dieser Angelegenheit derzeit aber noch nicht, da die
Realisierung des Baugebietes noch in weiter Ferne liege. Ratsfrau
LEECK weist darauf
hin, dass die Geschichtswerkstatt von der Benennung des Gebietes nach Graf
Schlieffen eher abrate. Man sei sich bei der damaligen Diskussion im Ausschuss
für Bauen und Stadtentwicklung auch einig gewesen, nach einem anderen Namen zu
suchen. Einen Wettbewerb in der Zeitung zur Namensfindung fände sie sehr gut,
meine aber, man sollte damit nicht zu lange warten, sonst würde sich der
Arbeitstitel „Schlieffen-Park“ bei den Bürgern zu sehr einprägen. Ratsherr
BURGDORFF steht
einer Umbenennung des Gebietes positiv gegenüber. Das Gebiet werde aus der
bisherigen militärischen Nutzung herausgenommen und in ein Wohngebiet umgestaltet,
deshalb sei eine neue Benennung ohne militärischen Hintergrund sinnvoll. Eile
halte er dabei aber nicht für geboten. Man könne zunächst Anregungen sammeln
und später möglicherweise auch einen Wettbewerb in der LZ dazu machen. Bürgermeisterin
SCHELLMANN sieht in
einer Beibehaltung des Namens „Schlieffen-Park“ eigentlich kein Problem, weil
er zu Lüneburg als alter Garnisonsstadt passe. Die Lüneburger seien an diesen
Namen gewöhnt, wie es z.B. auch bei der Universität der Fall sei, bei der im
Volksmund auch immer noch von der Scharnhorst-Kaserne die Rede sei. Eine
Bürgerbeteiligung sei aber sehr gut, vielleicht stelle sich dabei heraus, dass
die Lüneburger den jetzigen Namen für das Gebiet behalten wollen. Beigeordneter
KÖRNER stimmt
seiner Vorrednerin zu. Es wäre auch nicht gut, einen neuen Namen nach abstrakten
historischen Gesichtspunkten zu wählen, mit dem keiner etwas verbinden könne.
Mit den Überlegungen zur Benennung des Gebietes sollte nicht zu früh begonnen
werden. Der
Rat der Stadt Lüneburg nimmt Kenntnis. (VI,
6) |
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