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Auszug - Namensgebung / Umbenennung der Schlieffen-Kaserne / Baugebiet Schlieffen-Park (Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Stadt Lüneburg
TOP: Ö 6.2
Gremium: Rat der Hansestadt Lüneburg Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Do, 25.11.2004    
Zeit: 17:00 - 20:25 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/1199/04 Namensgebung / Umbenennung der Schlieffen-Kaserne / Baugebiet Schlieffen-Park (Anfrage der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Anfrage d. Fraktion Bünd. 90/Die Grünen
Federführend:01 - Büro der Oberbürgermeisterin Bearbeiter/-in: Plett, Anke
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtdirektor KOCH berichtet, das Stadtarchiv habe mitgeteilt, dass zu den damaligen Motiven der Benennung der Kaserne nach Alfred Graf von Schlieffen in den 1930er Jahren keine Unterlagen mehr vorlägen. Grundsätzlich spreche jedoch nichts gegen eine Benennung des Gebietes nach Graf von Schlieffen. Dieser habe vor dem ersten Weltkrieg gelebt und sei Anfang 1913 verstorben. Sein 1905 entwickelter Plan für die Führung eines Zwei-Fronten-Krieges sei nie konsequent verwirklicht worden. In der Militärhistorie sei er dafür anerkannt, viel für die Ausbildung der Generalstabsoffiziere geleistet zu haben. Aus der Entstehungsgeschichte heraus sei der Name aber sicherlich kritikwürdig. Das Baugebiet werde derzeit unter dem Arbeitstitel „Schlieffen-Park“ entwickelt. Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung habe über das Thema bereits im März diskutiert. Es habe bereits eine Reihe von Anregungen gegeben, die aber in jedem Fall mit der Bevölkerung abgestimmt werden müssten. Es bestehe in der Verwaltung die Idee, gemeinsam mit der Landeszeitung und den Wochenblättern eine Art Wettbewerb zur Namensfindung auszuschreiben und die Bürger auf diese Art zu beteiligen. Eine besondere Eile bestehe in dieser Angelegenheit derzeit aber noch nicht, da die Realisierung des Baugebietes noch in weiter Ferne liege.

 

Ratsfrau LEECK weist darauf hin, dass die Geschichtswerkstatt von der Benennung des Gebietes nach Graf Schlieffen eher abrate. Man sei sich bei der damaligen Diskussion im Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung auch einig gewesen, nach einem anderen Namen zu suchen. Einen Wettbewerb in der Zeitung zur Namensfindung fände sie sehr gut, meine aber, man sollte damit nicht zu lange warten, sonst würde sich der Arbeitstitel „Schlieffen-Park“ bei den Bürgern zu sehr einprägen.

 

Ratsherr BURGDORFF steht einer Umbenennung des Gebietes positiv gegenüber. Das Gebiet werde aus der bisherigen militärischen Nutzung herausgenommen und in ein Wohngebiet umgestaltet, deshalb sei eine neue Benennung ohne militärischen Hintergrund sinnvoll. Eile halte er dabei aber nicht für geboten. Man könne zunächst Anregungen sammeln und später möglicherweise auch einen Wettbewerb in der LZ dazu machen.

 

Bürgermeisterin SCHELLMANN sieht in einer Beibehaltung des Namens „Schlieffen-Park“ eigentlich kein Problem, weil er zu Lüneburg als alter Garnisonsstadt passe. Die Lüneburger seien an diesen Namen gewöhnt, wie es z.B. auch bei der Universität der Fall sei, bei der im Volksmund auch immer noch von der Scharnhorst-Kaserne die Rede sei. Eine Bürgerbeteiligung sei aber sehr gut, vielleicht stelle sich dabei heraus, dass die Lüneburger den jetzigen Namen für das Gebiet behalten wollen.

 

Beigeordneter KÖRNER stimmt seiner Vorrednerin zu. Es wäre auch nicht gut, einen neuen Namen nach abstrakten historischen Gesichtspunkten zu wählen, mit dem keiner etwas verbinden könne. Mit den Überlegungen zur Benennung des Gebietes sollte nicht zu früh begonnen werden.

Der Rat der Stadt Lüneburg nimmt Kenntnis

 

Der Rat der Stadt Lüneburg nimmt Kenntnis.

 

(VI, 6)