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Auszug - Hauptschule Kreideberg: Antrag auf Genehmigung einer neuen Ganztagsschule  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Schulausschusses
TOP: Ö 5
Gremium: Schulausschuss Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Di, 23.11.2004    
Zeit: 15:00 Anlass: Sitzung
Raum: Grundschule Lüne
Ort: Am Domänenhof 9, 21337 Lüneburg
VO/1289/04 Hauptschule Kreideberg: Antrag auf Genehmigung einer neuen Ganztagsschule
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Gronholz-BergmannAktenzeichen:40 11 13
Federführend:Bereich 41 - Schulen, Kultur, Sport Bearbeiter/-in: Bergmann, Imke
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtdirektor Koch trägt ergänzend zur Sitzungsvorlage vor, dass in der heutigen Sitzung des Schulausschusses des Städtetages über die weiteren Zuschussmöglichkeiten im Rahmen des Ganztagsschul-Förderungsprogrammes „Zukunft, Bildung und Betreuung“ gesprochen wurde. Es liegen bereits umfangreiche Anträge zum Ausbau zu Ganztagsschulen vor.

 

Der hier zur Beschlussfassung vorgelegte Antrag der Hauptschule Kreideberg basiert auf dem Konzept der Bildung von Ganztagsschulzentren, über das der Verwaltungsausschuss am 24.09.2002 für den Kreideberg und Kaltenmoor beschlossen hatte.

 

Im Anschluss erläutert der Schulleiter der Hauptschule Kreideberg, Herr Selzer, ergänzend zum vorgelegten Antrag das Konzept der Schule. Im Rahmen einer Ganztagsbeschulung basierend auf Pflicht- und freiwilligen Angeboten könnten die Schüler besser erreicht und damit besser gefördert werden. Zu beobachten ist insbesondere bei den Hauptschülern eine gewisse Bindungslosigkeit, die zu sozialer Ausgrenzung und „Abrutschen in Szenen“ führen kann. Erforderlich sei für diese Schülerschaft eine begabungsgerechtere Förderung und Betreuung. Diese Möglichkeit biete die Ganztagsschule.

 

Auf dem Kreideberg und in Ochtmissen als große Einzugsbereiche der Hauptschule Kreideberg gebe es nur wenig Möglichkeiten, einer nachmittäglichen Beschäftigung. Das Konzept der Hauptschule Kreideberg baut daher auf verschiedenen Schwerpunkten auf. Erster Schwerpunkt ist Sport. Dazu ist eine intensivere Nutzung der vorhandenen Sportstätten vorgesehen, außerdem wird der Neubau einer neuen Dreifachhalle mit dem Antrag angeregt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im musischen Bereich. Hierzu sei eine Ergänzung und Erneuerung insbesondere der Fachraumausstattung erforderlich.

 

Bis vor kurzem habe es ein Projekt der Paulusgemeinde auf dem Kreideberg gegeben, das eine Mittagessenversorgung sowie Hausaufgabenbetreuung vorgesehen hat. Dieses Projekt ist jetzt ausgelaufen. Ein Einstieg mittels der Ganztagsschule wäre möglich. Im ganzen sieht die Schule durch die Einführung der Ganztagsschule eine langfristige Entlastung der Betreuung von Schülern durch die Jugendhilfe vor. Im vorgelegten Antrag ist ein jahrgangsstufenmäßiger Einstieg in die Ganztagsschule vorgesehen. Dies ist für den Beginn zum 01.08.2005 mit den Klassenstufen 5 – 7 vorgesehen. Der Antrag nennt jedoch auch alternativ den Einstieg nur einer Jahrgangsstufe.

 

Die Gesamtkonferenz der Schule hat am 08.11.2004 den Antrag auf Einführung der Ganztagsschule bekräftigt. Auch die Elternvertretung steht hinter dem Vorschlag.

 

Herr Selzer betont, dass zur Einführung der Ganztagsschule Umbauten erforderlich seien. Deswegen bittet er um ein positives Votum des Schulausschusses, so dass ein entsprechender Zuschussantrag gestellt werden kann.

 

Stadtdirektor Koch unterstreicht zur Einbindung der Ganztagsschule in den Stadtteil, dass die Stadt Lüneburg als Jugendhilfe-Träger für den Bereich Kreideberg, Ochtmissen mit einem ersten Pilotprojekt tätig geworden ist. Auch die Einbeziehung von Seniorenarbeit bietet sich für die Schule an. In der Goseburg, die ebenfalls zum Einzugsbereich gehöre, gibt es einen Seniorentreff.

 

Beigeordneter Dr. Scharf erkundigt sich nach dem vorhandenen Raumpotential. Insbesondere den ehemaligen Fachunterrichtsräumen der Orientierungsstufe nach Umbau bzw. Abschluss der Schulreform. In diesem Zusammenhang könnte darüber nachgedacht werden, ob benachbarte Räume genutzt werden können, Vorhandenes ausgebaut und renoviert werden muss, oder neue Räume zu schaffen sind. Dazu berichtet Stadtdirektor Koch, dass die Räume im benachbarten Schulgebäude im Rahmen der Umbauten der Christianischule zur Ganztagsschule sowie für die Außenstelle der Herderschule vollständig genutzt werden. Da die Herderschule nach Abschluss der Sanierungsarbeiten voraussichtlich fünfzügig wird, wird auch zukünftig die Außenstelle für die Herderschule erforderlich sein.

Fachunterrichtsräume werden im Standard entsprechend angehoben, wenn diese Räume saniert werden.

 

An der Hauptschule Kreideberg besteht schon seit Beginn des Schuljahres ein Raumproblem, eine Wanderklasse musste eingerichtet werden. Für die Einführung der Ganztagsschule müssten höchstwahrscheinlich Fachunterrichtsräume und Betreuungsräume neu geschaffen werden. Eine diesbezügliche räumliche Planung kann jedoch erst erfolgen, wenn das pädagogische Konzept abgestimmt wurde.

 

Ratsherr Maeck unterstreicht den sozialpädagogischen und jugendhilfeplanerischen Wert der Ganztagsschule. Er unterstützt zudem den Beginn der 5. – 7. Jahrgangsstufe, um eine ausreichende Zahl von Schülern mit dem Ganztagsangebot von Beginn an zu erreichen. Er erkundigt sich nach der Planung des Mittagessens, ob dieses gemeinsam mit der Christianischule organisiert werden soll, bzw. das gleiche Unternehmen beauftragt werden soll. Dazu beschreibt Stadtdirektor Koch, dass hinsichtlich der Mittagessenversorgung verschiedene Varianten möglich seien. Der Schulträger begleitet unterstützend die Schulen bei dem Mittagessenangebot, überlässt aber die Konzeption grundsätzlich diesen. Die Essensversorgung dürfte nicht nur unter Kostengesichtspunkten betrachtet werden, da auch wertvolle Impulse bei der Zusammenarbeit zwischen Anbietern und Schulen entstünden. Eine gemeinsame Essensversorgung mit der Christianischule wird es voraussichtlich nicht geben, da nach jetziger Planung eine hohe Auslastung der derzeit in Bau befindlichen Mensa der Christianischule vorgesehen ist. Herr Selzer ergänzt, dass es an der Hauptschule schon einmal ein Mittagessenangebot von der „Herberge zur Heimat“ gegeben habe, so dass eine Grunderfahrung bestehe. Zudem seien die Konzepte der anderen Schulen bekannt und hier findet ein Austausch statt, so dass das richtige Mittagessenkonzept ausgewählt werden kann.

 

Auf die Nachfrage des Ratsherrn Maeck, ob genügend Teilnehmer für freiwillige Angebote erwartet werden, berichtet Herr Selzer, dass bei guten Angeboten eine entsprechende Schülerakzeptanz erwartet werde. Z.B. sei vor kurzem eine Textil-AG neu eingerichtet worden, für die es 30 Interessenten gegeben hatte.

 

Hinsichtlich der Abstimmung mit der Christianischule für parallele, freiwillige und Pflichtangebote berichtet Herr Selzer, dass eine Abstimmung mit der Christianischule grundsätzlich schon bestehe, diese wird erneut aufgenommen. So sollen z.B. gemeinsame Fußballmannschaften aufgestellt werden, hinsichtlich der zweiten Fremdsprache kooperiert werden und parallele AGs durchgeführt werden. Dies ist alles in der Vorbereitung.

 

Bürgermeisterin Schellmann betont, dass sie es für das Einzugsgebiet der Hauptschule Kreideberg für wichtig halte, dass dort eine Hauptschule als Ganztagsschule fungiere. Auch sie unterstützt die Einführung mit der 5. bis 7. Klasse. Sie empfindet den Schwerpunkt der sportlichen und musischen Förderung als sehr unterstützenswert. Dazu rät sie auch zur Einbeziehung von Künstlern der Region. Bei ansprechenden modernen freiwilligen Angeboten wird auch von ihr eine entsprechende Schülerakzeptanz erwartet. Auch hier bestätigt Herr Selzer, dass insbesondere im Sportbereich entsprechendes Lehrerpersonal zur Verfügung stehen würde. Außerdem würde zusammen mit der Kirche ein entsprechendes Angebot unterbreitet werden können.

 

Beigeordneter Dr. Scharf erkundigt sich nach den örtlichen Gegebenheiten zur Einrichtung der Ganztagsschule. Unter anderem würde auf dem Gelände seines Wissens noch eine Hausmeisterwohnung zur Verfügung stehen, die für Betreuungszwecke ausgebaut werden könnte. Der Hausmeister sei an der Wohnung nicht mehr interessiert.

Hinsichtlich der Hausmeisterwohnung berichtet Stadtdirektor Koch, dass einige Dienstwohnungen der Stadt Lüneburg vielleicht für deren Inhaber nicht mehr so attraktiv seien wie bei Abschluss der jeweiligen Verträge erwartet, aber aus Sicht des Schulträgers und Gebäudewirtschaftsträgers wichtig seien.

Auch Bürgermeisterin Schellmann ist nicht klar, warum einige Schulen mit Dienstwohnungen für Hausmeister ausgestattet seien, andere jedoch nicht. Dazu betont Stadtdirektor Koch, es auf die jeweilige weitere Nutzung des Schulgebäudes ankomme; wo z.B. durch außerschulische Nutzung Betrieb bis in den Abend sei, oder die Schule selbst, z.B. durch Ganztagsnutzung intensiv genutzt wird. Da nicht allen Nutzern Schlüssel ausgehändigt werden können, steht es im Interesse des Schulträgers, einen Hausmeister vor Ort zu haben. Dies verringere erfahrungsgemäß auch das Risiko von Einbrüchen, Graffiti und Sachbeschädigungen. Es wird derzeit geprüft, ob die Raumsituation der Hauptschule Kreideberg verbessert werden kann, indem ein Betreuungsraum der Grundschule der Hauptschule zugeordnet wird. Dazu sollen sich die Schulleiter über eine gemeinsame Lösung besprechen. Kommt eine einvernehmliche Lösung nicht zustande, entscheidet der Schulträger über die Zuweisung der Räume.

 

Ratsherr Nowak lobt das Konzept der Hauptschule Kreideberg. Er betont, dass hier das pädagogische Konzept und die Einführung der Ganztagsschule an sich beschlossen werden solle, erst danach die bauliche Umsetzung geprüft werden müsse und entsprechende Mittel dafür zu beantragen wären.

 

Beigeordneter Firus erkundigt sich, wann die Einführung der Ganztagsschule zeitlich zu verwirklichen wäre, da im Antrag schon erforderliche räumliche Bedingungen genannt wurden. Herr Selzer betont, dass insbesondere im Sportbereich weitere Hallenzeiten erforderlich seien. Zur Zeit werde die eigene Halle genutzt, außerdem die Halle der Hermann-Löns-Schule und in der Schlieffenkaserne. Ein Einstieg in das Ganztagsangebot könne jedoch zum 01.08.2005 erfolgen, hinsichtlich des Sportangebotes müssten dazu weitere Hallenzeiten zur Verfügung stehen. Für die Mittagessenversorgung komme eine provisorische Lösung in Frage.

Dazu unterstreicht Stadtdirektor Koch, das die Mitnutzung von Schulsporthallen durch Vereine zur Not durchaus eingeschränkt werden könnten, wenn Schulen, wie hier, die Hallenzeiten für die Ganztagsschule selbst benötigen. Nach seinen Erfahrungen aus Berichten im Sportbeirat ist er davon überzeugt, dass Vereine dies auch respektieren. Die Lüneburger Vereine seien ohnehin im landesweiten Vergleich gut gestellt, da keine Nutzungsgebühren für die Hallen erhoben werden.

 

Beigeordneter Firus fasst zusammen, dass der einheitliche Wunsch bestehe, das Ganztagsschulangebot in Lüneburg zu erweitern. Dies insbesondere aus sozialpädagogischen und pädagogischen Gründen. Er dankt für die Vorstellung und Beratung des Konzeptes der Hauptschule Kreideberg.

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Schulausschuss folgt der Beschlussempfehlung einstimmig.

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen:                        9

Nein-Stimmen:            -

  Enthaltungen:            -