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Beratungsinhalt: Stadtdirektor
Koch trägt ergänzend zur Sitzungsvorlage vor, dass in der heutigen Sitzung des
Schulausschusses des Städtetages über die weiteren Zuschussmöglichkeiten im
Rahmen des Ganztagsschul-Förderungsprogrammes „Zukunft, Bildung und Betreuung“
gesprochen wurde. Es liegen bereits umfangreiche Anträge zum Ausbau zu
Ganztagsschulen vor. Der
hier zur Beschlussfassung vorgelegte Antrag der Hauptschule Kreideberg basiert
auf dem Konzept der Bildung von Ganztagsschulzentren, über das der
Verwaltungsausschuss am 24.09.2002 für den Kreideberg und Kaltenmoor
beschlossen hatte. Im
Anschluss erläutert der Schulleiter der Hauptschule Kreideberg, Herr Selzer,
ergänzend zum vorgelegten Antrag das Konzept der Schule. Im Rahmen einer
Ganztagsbeschulung basierend auf Pflicht- und freiwilligen Angeboten könnten
die Schüler besser erreicht und damit besser gefördert werden. Zu beobachten
ist insbesondere bei den Hauptschülern eine gewisse Bindungslosigkeit, die zu
sozialer Ausgrenzung und „Abrutschen in Szenen“ führen kann. Erforderlich sei
für diese Schülerschaft eine begabungsgerechtere Förderung und Betreuung. Diese
Möglichkeit biete die Ganztagsschule. Auf
dem Kreideberg und in Ochtmissen als große Einzugsbereiche der Hauptschule
Kreideberg gebe es nur wenig Möglichkeiten, einer nachmittäglichen Beschäftigung.
Das Konzept der Hauptschule Kreideberg baut daher auf verschiedenen
Schwerpunkten auf. Erster Schwerpunkt ist Sport. Dazu ist eine intensivere
Nutzung der vorhandenen Sportstätten vorgesehen, außerdem wird der Neubau einer
neuen Dreifachhalle mit dem Antrag angeregt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im
musischen Bereich. Hierzu sei eine Ergänzung und Erneuerung insbesondere der
Fachraumausstattung erforderlich. Bis
vor kurzem habe es ein Projekt der Paulusgemeinde auf dem Kreideberg gegeben, das
eine Mittagessenversorgung sowie Hausaufgabenbetreuung vorgesehen hat. Dieses
Projekt ist jetzt ausgelaufen. Ein Einstieg mittels der Ganztagsschule wäre
möglich. Im ganzen sieht die Schule durch die Einführung der Ganztagsschule
eine langfristige Entlastung der Betreuung von Schülern durch die Jugendhilfe
vor. Im vorgelegten Antrag ist ein jahrgangsstufenmäßiger Einstieg in die
Ganztagsschule vorgesehen. Dies ist für den Beginn zum 01.08.2005 mit den
Klassenstufen 5 – 7 vorgesehen. Der Antrag nennt jedoch auch alternativ den
Einstieg nur einer Jahrgangsstufe. Die
Gesamtkonferenz der Schule hat am 08.11.2004 den Antrag auf Einführung der
Ganztagsschule bekräftigt. Auch die Elternvertretung steht hinter dem
Vorschlag. Herr
Selzer betont, dass zur Einführung der Ganztagsschule Umbauten erforderlich
seien. Deswegen bittet er um ein positives Votum des Schulausschusses, so dass
ein entsprechender Zuschussantrag gestellt werden kann. Stadtdirektor
Koch unterstreicht zur Einbindung der Ganztagsschule in den Stadtteil, dass die
Stadt Lüneburg als Jugendhilfe-Träger für den Bereich Kreideberg, Ochtmissen
mit einem ersten Pilotprojekt tätig geworden ist. Auch die Einbeziehung von
Seniorenarbeit bietet sich für die Schule an. In der Goseburg, die ebenfalls
zum Einzugsbereich gehöre, gibt es einen Seniorentreff. Beigeordneter
Dr. Scharf erkundigt sich nach dem vorhandenen Raumpotential. Insbesondere den
ehemaligen Fachunterrichtsräumen der Orientierungsstufe nach Umbau bzw.
Abschluss der Schulreform. In diesem Zusammenhang könnte darüber nachgedacht
werden, ob benachbarte Räume genutzt werden können, Vorhandenes ausgebaut und
renoviert werden muss, oder neue Räume zu schaffen sind. Dazu berichtet
Stadtdirektor Koch, dass die Räume im benachbarten Schulgebäude im Rahmen der
Umbauten der Christianischule zur Ganztagsschule sowie für die Außenstelle der
Herderschule vollständig genutzt werden. Da die Herderschule nach Abschluss der
Sanierungsarbeiten voraussichtlich fünfzügig wird, wird auch zukünftig die
Außenstelle für die Herderschule erforderlich sein. Fachunterrichtsräume
werden im Standard entsprechend angehoben, wenn diese Räume saniert werden. An
der Hauptschule Kreideberg besteht schon seit Beginn des Schuljahres ein
Raumproblem, eine Wanderklasse musste eingerichtet werden. Für die Einführung
der Ganztagsschule müssten höchstwahrscheinlich Fachunterrichtsräume und
Betreuungsräume neu geschaffen werden. Eine diesbezügliche räumliche Planung
kann jedoch erst erfolgen, wenn das pädagogische Konzept abgestimmt wurde. Ratsherr
Maeck unterstreicht den sozialpädagogischen und jugendhilfeplanerischen Wert
der Ganztagsschule. Er unterstützt zudem den Beginn der 5. – 7. Jahrgangsstufe,
um eine ausreichende Zahl von Schülern mit dem Ganztagsangebot von Beginn an zu
erreichen. Er erkundigt sich nach der Planung des Mittagessens, ob dieses
gemeinsam mit der Christianischule organisiert werden soll, bzw. das gleiche
Unternehmen beauftragt werden soll. Dazu beschreibt Stadtdirektor Koch, dass
hinsichtlich der Mittagessenversorgung verschiedene Varianten möglich seien.
Der Schulträger begleitet unterstützend die Schulen bei dem Mittagessenangebot,
überlässt aber die Konzeption grundsätzlich diesen. Die Essensversorgung dürfte
nicht nur unter Kostengesichtspunkten betrachtet werden, da auch wertvolle
Impulse bei der Zusammenarbeit zwischen Anbietern und Schulen entstünden. Eine
gemeinsame Essensversorgung mit der Christianischule wird es voraussichtlich
nicht geben, da nach jetziger Planung eine hohe Auslastung der derzeit in Bau befindlichen
Mensa der Christianischule vorgesehen ist. Herr Selzer ergänzt, dass es an der
Hauptschule schon einmal ein Mittagessenangebot von der „Herberge zur Heimat“
gegeben habe, so dass eine Grunderfahrung bestehe. Zudem seien die Konzepte der
anderen Schulen bekannt und hier findet ein Austausch statt, so dass das
richtige Mittagessenkonzept ausgewählt werden kann. Auf
die Nachfrage des Ratsherrn Maeck, ob genügend Teilnehmer für freiwillige
Angebote erwartet werden, berichtet Herr Selzer, dass bei guten Angeboten eine
entsprechende Schülerakzeptanz erwartet werde. Z.B. sei vor kurzem eine
Textil-AG neu eingerichtet worden, für die es 30 Interessenten gegeben hatte. Hinsichtlich
der Abstimmung mit der Christianischule für parallele, freiwillige und
Pflichtangebote berichtet Herr Selzer, dass eine Abstimmung mit der
Christianischule grundsätzlich schon bestehe, diese wird erneut aufgenommen. So
sollen z.B. gemeinsame Fußballmannschaften aufgestellt werden, hinsichtlich der
zweiten Fremdsprache kooperiert werden und parallele AGs durchgeführt werden.
Dies ist alles in der Vorbereitung. Bürgermeisterin
Schellmann betont, dass sie es für das Einzugsgebiet der Hauptschule Kreideberg
für wichtig halte, dass dort eine Hauptschule als Ganztagsschule fungiere. Auch
sie unterstützt die Einführung mit der 5. bis 7. Klasse. Sie empfindet den
Schwerpunkt der sportlichen und musischen Förderung als sehr unterstützenswert.
Dazu rät sie auch zur Einbeziehung von Künstlern der Region. Bei ansprechenden
modernen freiwilligen Angeboten wird auch von ihr eine entsprechende
Schülerakzeptanz erwartet. Auch hier bestätigt Herr Selzer, dass insbesondere
im Sportbereich entsprechendes Lehrerpersonal zur Verfügung stehen würde.
Außerdem würde zusammen mit der Kirche ein entsprechendes Angebot unterbreitet
werden können. Beigeordneter
Dr. Scharf erkundigt sich nach den örtlichen Gegebenheiten zur Einrichtung der
Ganztagsschule. Unter anderem würde auf dem Gelände seines Wissens noch eine
Hausmeisterwohnung zur Verfügung stehen, die für Betreuungszwecke ausgebaut
werden könnte. Der Hausmeister sei an der Wohnung nicht mehr interessiert. Hinsichtlich
der Hausmeisterwohnung berichtet Stadtdirektor Koch, dass einige
Dienstwohnungen der Stadt Lüneburg vielleicht für deren Inhaber nicht mehr so
attraktiv seien wie bei Abschluss der jeweiligen Verträge erwartet, aber aus
Sicht des Schulträgers und Gebäudewirtschaftsträgers wichtig seien. Auch
Bürgermeisterin Schellmann ist nicht klar, warum einige Schulen mit
Dienstwohnungen für Hausmeister ausgestattet seien, andere jedoch nicht. Dazu
betont Stadtdirektor Koch, es auf die jeweilige weitere Nutzung des
Schulgebäudes ankomme; wo z.B. durch außerschulische Nutzung Betrieb bis in den
Abend sei, oder die Schule selbst, z.B. durch Ganztagsnutzung intensiv genutzt
wird. Da nicht allen Nutzern Schlüssel ausgehändigt werden können, steht es im
Interesse des Schulträgers, einen Hausmeister vor Ort zu haben. Dies verringere
erfahrungsgemäß auch das Risiko von Einbrüchen, Graffiti und
Sachbeschädigungen. Es wird derzeit geprüft, ob die Raumsituation der
Hauptschule Kreideberg verbessert werden kann, indem ein Betreuungsraum der
Grundschule der Hauptschule zugeordnet wird. Dazu sollen sich die Schulleiter
über eine gemeinsame Lösung besprechen. Kommt eine einvernehmliche Lösung nicht
zustande, entscheidet der Schulträger über die Zuweisung der Räume. Ratsherr
Nowak lobt das Konzept der Hauptschule Kreideberg. Er betont, dass hier das
pädagogische Konzept und die Einführung der Ganztagsschule an sich beschlossen
werden solle, erst danach die bauliche Umsetzung geprüft werden müsse und
entsprechende Mittel dafür zu beantragen wären. Beigeordneter
Firus erkundigt sich, wann die Einführung der Ganztagsschule zeitlich zu
verwirklichen wäre, da im Antrag schon erforderliche räumliche Bedingungen
genannt wurden. Herr Selzer betont, dass insbesondere im Sportbereich weitere
Hallenzeiten erforderlich seien. Zur Zeit werde die eigene Halle genutzt,
außerdem die Halle der Hermann-Löns-Schule und in der Schlieffenkaserne. Ein
Einstieg in das Ganztagsangebot könne jedoch zum 01.08.2005 erfolgen,
hinsichtlich des Sportangebotes müssten dazu weitere Hallenzeiten zur Verfügung
stehen. Für die Mittagessenversorgung komme eine provisorische Lösung in Frage. Dazu
unterstreicht Stadtdirektor Koch, das die Mitnutzung von Schulsporthallen durch
Vereine zur Not durchaus eingeschränkt werden könnten, wenn Schulen, wie hier,
die Hallenzeiten für die Ganztagsschule selbst benötigen. Nach seinen
Erfahrungen aus Berichten im Sportbeirat ist er davon überzeugt, dass Vereine
dies auch respektieren. Die Lüneburger Vereine seien ohnehin im landesweiten
Vergleich gut gestellt, da keine Nutzungsgebühren für die Hallen erhoben
werden. Beigeordneter
Firus fasst zusammen, dass der einheitliche Wunsch bestehe, das
Ganztagsschulangebot in Lüneburg zu erweitern. Dies insbesondere aus
sozialpädagogischen und pädagogischen Gründen. Er dankt für die Vorstellung und
Beratung des Konzeptes der Hauptschule Kreideberg. Beschluss: Der
Schulausschuss folgt der Beschlussempfehlung einstimmig. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: 9 Nein-Stimmen: - Enthaltungen: - |
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