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Protokollinformationen sind noch vorläufig! - Theater Lüneburg GmbH - Neuausrichtung - Weisungen an die städtischen Beteiligungsvertreter in der Gesellschafterversammlung  

 
 
Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses (teilweise gemeinsam mit dem Kulturausschuss des Landkreises Lüneburg)
TOP: Ö 3
Gremium: Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Mi, 11.06.2025    
Zeit: 16:00 - 19:30 Anlass: Sitzung
Raum: Ritterakademie
Ort: Am Graalwall 12, 21335 Lüneburg
VO/11892/25 Theater Lüneburg GmbH
- Neuausrichtung
- Weisungen an die städtischen Beteiligungsvertreter in der Gesellschafterversammlung
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Herr Prigge
Federführend:Fachbereich 2 - Finanzen Beteiligt:DEZERNAT I
Bearbeiter/-in: Prigge, Sebastian  DEZERNAT II
   Fachbereich 4 - Kultur
   Bereich 41 - Kultur
   Bereich 34 - Klimaschutz und Nachhaltigkeit
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

 

Beratungsinhalt:

 

Kreisrätin Hobro und Stadtrat Rink stellen die Sichtweisen der Gesellschafter Landkreis Lüneburg und Hansestadt Lüneburg dar. Ziel beider Gesellschafter sei es, das Theater Lüneburg auch in Zukunft als Drei-Sparten-Haus erfolgreich weiter zu führen. Beide Gesellschafter sprechen sich dafür aus, der Geschäftsführung weiterhin die Möglichkeit zu geben, die vor ca. einem Jahr begonnene Neuausrichtung des Theaters fortzuführen und ihr dafür die notwendige Flexibilität einzuräumen.

 

Herr von Mansberg, Intendant des Theaters, berichtet über die finanzielle Entwicklung des Theaters in den letzten zwei Jahren und die Erfordernis den bisher eingeschlagenen Weg fortzuführen. Der Transformationsprozess, der in der letzten Spielzeit begann solle fortgesetzt werden. Allerdings sei schon jetzt das Angebot von klassischen Konzerten und Oper nur mit dem Einsatz von Aushilfsmusikern im Orchester umzusetzen, was  allein für die kommende Spielzeit Kosten in Höhe von mehr als 200.00 € verursachen würde. Herr von Mansberg weist auch auf die bisherigen Erfolge der Neuausrichtung des Theaters hin wie z.B. die eingeworbenen Drittmittel in Höhe von 700.000 €, und die Akademie Junges Musiktheater, die sich inzwischen als Alleinstellungsmerkmal etabliert hat und hervorragende Besucherzahlen vorweist.

 

Ratsfrau Esders bringt den Änderungsantrag der Gruppe Die Partei/Die Linke zur Vorlage der HLG ein. Die Gruppe spricht sich mit dem Änderungsantrag für den Fortbestand der derzeitigen Orchestergröße aus.

 

Ratsfrau Dr. Dartenne beantragt Rederecht r einen Vertreter des Orchesters. Ausschussvorsitzende Kabasci erklärt, dass ein Rederecht zu Tagesordnungspunkten einmalig an Personen aus dem Publikum erteilt werden darf.

 

Kreisrätin Hobro weist auf die Regelungen des Kreisausschusses hin. Die Ausschusssitzung muss unterbrochen und dann Rederecht erteilt werden.

 

Der Ausschuss der HLG fast mehrheitlich bei drei Enthaltungen und einer Gegenstimme den Beschluss, Herrn Gaudens Bieri das Rederecht zu erteilen.

 

Der Ausschuss des Landkreises Lüneburg fasst mehrheitlich den Beschluss, die Sitzung zu unterbrechen und in der Unterbrechung Herrn Bieri das Rederecht zu erteilen.

 

Herr Bieri, Generalmusikdirektor des Theaters Lüneburg, spricht seine Loyalität gegenüber der Geschäftsführung des Theaters, Herrn von Mansberg und Frau Weke aus. Sozialverträglicher Stellenabbau sei im Hinblick auf das Orchester nicht umsetzbar, da einzelne Instrumente ausfallen würden und somit Konzerte nur mit kostenintensiven Aushilfen gespielt werden können. Er berichtet über erfolgreiche Kooperationen mit anderen Orchestern und den damit verbundenen neuen Impulsen sowie von den sehr gut besuchten Familienkonzerten und Kooperationen mit den neburger Schulen. Herr Bieri spricht sich r eine Zusicherung der Orchesterstellen für mindestens die nächsten zwei Jahre aus.

 

Ausschussvorsitzende Kabasci weist darauf hin, dass die Sitzungsunterbrechung für den Ausschuss des Landkreises beendet wird.

 

Ratsfrau Esders beantragt die getrennte Abstimmung der Präambel und  der Ziffern 1 bis 3 des Beschlussvorschlages der Vorlage der HLG.

 

 

 

 

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen:  5 

Nein-Stimmen: 2

Enthaltungen:  3

 

Ratsfrau Esders bringt einen Antrag von Herrn Eissele (Orchestermitglied) ein, der ihr kurz vor der Sitzung zum vorliegenden Beschlussvorschlag der Hansestadt Lüneburg zugeleitet wurde. Demnach soll es unter Punkt 2 lauten Die Geschäftsführung wird dazu angewiesen, das Orchester sozialverträglich an die geänderten Rahmenbedingungen anzupassen. Dies geschieht in enger Absprache mit dem Orchester und der Orchesterleitung.

 

Kreisrätin Hobro weist darauf hin, dass die Geschäftsführung des Theaters selbst entscheidet, wie eine sozialverträgliche Verkleinerung des Orchesters umgesetzt werden kann. Es sollte keine Vorgabe dafür von den Gesellschaftern gegeben werden. Das Bekenntnis zum Drei-Sparten-Haus sei da, nur in anderer Form.

 

Ratsfrau Dr. Dartenne sieht in dem Beschlussvorschlag einen zu engen Rahmen für die Geschäftsführung und unterstützt deshalb den Antrag von Ratsfrau Esders. Sie weist auf die Bereitschaft des Orchesters hin, gemeinsam mit der Geschäftsführung Einsparungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Ratsfrau Lotze stimmt zu und weist auf den Standortfaktor des Theaters hin.

 

KTA Wislyceny stellt den Antrag, dass auch der Ausschuss des Landkreises getrennt über die Ziffern 1 bis 3 des Beschlussvorschlages abstimmt.

 

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen:  8 

Nein-Stimmen: 4

Enthaltungen:  0

 

KTA Wislyceny spricht sich gegen eine Verkleinerung des Orchesters aus und fordert  höhere, sichere Zuschüsse von Bund und Land.

 

Ratsherr Schwake berichtet aus seiner Sicht als Mitglied des Finanzausschusses und des Wirtschaftsausschusses und weist auf die allgemeine Finanzlage der Hansestadt Lüneburg hin, die es zwingend notwendig macht in allen Bereichen Einsparungen vorzunehmen und spricht sich für die Beschlussvorlage aus.

 

Kreisrätin Hobro macht deutlich, dass Herr von Mansberg das Theater in eine neue Form geführt und schon sehr viel erreicht hat und dass dieser Weg weiter gegangen werden sollte. Eine Abschaffung des Orchester ist hier nicht gewollt. Andere Orchester wie das ensemble reflektor oder das Orchester der Leuphana sollen aber mit einbezogen werden.

 

Stadtrat Rink ergänzt, dass die Beschlussvorlage trotz der Haushaltslage richtig ist und dem Theater Planungssicherheit geben soll. Im Vordergrund stehen der Erhalt des Theaters und die Möglichkeit, der Geschäftsführung den notwendigen Raum für notwendige strukturelle Anpassungen zu geben.

 

KTAtz, KTA Dr. Voltmann-Hummes und KTA Scherf sprechen sich im Hinblick der belasteten Haushalte für eine Zustimmung zur Vorlage aus.

 

 

KTA Meister fragt nach einer Erläuterung der möglichen Einsparungsbeträge. Kreisrätin Hobro antwortet, dass der Durchschnittsverdienst eines Orchestermusikers pro Jahr errechnet und zugrunde gelegt wurde. Dieser beläuft sich auf 70.000 €. Hier sind Kosten für eventuell zu engagierende Aushilfsmusiker noch nicht berücksichtigt.

 

KTA Herr van den Berg beantragt die sofortige Abstimmung des Kreistagsausschusses.

 

Frau Weeke, Geschäftsführerin des Theaters Lüneburg, bestätigt die Aussage von Kreisrätin Hobro zur Einsparung von 70.000 € pro Person pro Jahr. Sie betont noch einmal die aktuell schlechte Finanzlage des Theaters, die auch eine Überbelastung des Personals zur Folge hat.

 

Die Kreistagsmitglieder stimmen mit einer Enthaltung der sofortigen Abstimmung zu.

 

Abstimmung zur Vorlage des Kreises:

 

Präambel: einstimmig ja

Punkt 1: einstimmig ja

Punkt 2: 8 ja, 3 nein, 2 Enthaltungen

Punkt 3: einstimmig ja

Punkt 4: einstimmig ja

 

Die Mitglieder des Kreistages verlassen nach dieser Abstimmung die Sitzung. Der TOP wird weiter von den Mitgliedern des städtischen Kulturausschusses diskutiert. Herrn Bültje vom Stadtorchester wird mehrheitlich das Rederecht erteilt. Er erläutert seine Berechnung der Ersparnis, die Nebenkosten und die Kosten von Aushilfen berücksichtigt.

 

Ratsfrau Filohn fragt, warum es zwei unterschiedliche Vorlagen in Stadt und Kreis gibt. Stadtrat Rink antwortet, das die wesentlichen Punkte identisch sind. Bei der Präambel war der Stadt aber wichtig dass hier die endzuverhandelnde Zuschussvereinbarung mit dem Land Niedersachsen aufgenommen wird.

 

Ausschussvorsitzende Frau Kabasci lässt über den schriftlich vorliegenden Änderungsantrag der Gruppe Die Partei/Die Linke abstimmen

 

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen:  2 

Nein-Stimmen: 7

Enthaltungen:  0

 

Ausschussvorsitzende Frau Kabasci lässt über den von Frau Esders in der Sitzung eingebrachten Änderungsantrag abstimmen

 

Abstimmungsergebnis:

Ja-Stimmen:  2 

Nein-Stimmen: 7

Enthaltungen:  0

 


Beschluss:

 

Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss empfiehlt dem Rat mehrheitlich, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Die von der Geschäftsführung der Theater Lüneburg GmbH in der Spielzeit 2024/2025 umgesetzte Neuausrichtung wird befürwortet.

 

Unter Berücksichtigung der Theater eigenen Maßnahmen zur Kostendämpfung und Erlössteigerung sowie der für den Zeitraum noch endzuverhandelnden Zuschussvereinbarung (einschließlich Tarifsteigerungen) mit dem Land Niedersachsen werden die daraus ggfs. abschließenden noch resultierenden Verlustausgleiche der nächsten drei Spielzeiten, mithin bis einschließlich 2027/28 haushaltsrechtlich sichergestellt.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, mit der aktuellen Geschäftsführung, Herrn von Mansberg und Frau Weeke, über die Verlängerung der Dienstverträge um weitere fünf Jahre zu verhandeln.

 

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen: 9 

Nein-Stimmen: 0

  Enthaltungen: 0

 

 

Die städtischen Beteiligungsvertreter in der Gesellschafterversammlung der Theater Lüneburg GmbH werden angewiesen

 

1. die Geschäftsführung des Theaters anzuweisen, die Neuausrichtung unter Fortführung des Theaters als 3-Sparten-Haus konsequent weiter umzusetzen.

 

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen: 9

Nein-Stimmen: 0

  Enthaltungen: 0

 

 

2. die Geschäftsführung anzuweisen, das Orchester sozialverträglich, das heißt, ohne betriebsbedingte Kündigungen, an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen.

 

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen: 7

Nein-Stimmen: 1

  Enthaltungen: 1

 

 

3. den Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung zu ermächtigen, die Dienstverträge der Geschäftsführungen abzuschließen.

 

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen: 8 

Nein-Stimmen: 0 

  Enthaltungen: 1

 

 

 


 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 20250611 Anwesenheitsliste zu TOP 3 (7 KB)