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Auszug - Weltkulturerbe und Stadt Lüneburg  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Di, 05.10.2004    
Zeit: 15:00 - 17:10 Anlass: Sitzung
Raum: Heinrich-Heine-Haus, 2. OG
Ort: Am Ochsenmarkt
VO/1211/04 Weltkulturerbe und Stadt Lüneburg
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:1. Dr. Edgar Ring (63)
2. Jürgen Landmann (4)
Federführend:Fachbereich 4 - Kultur Beteiligt:Bereich 63 - Bauaufsicht, Denkmalpflege
Bearbeiter/-in: Landmann, Jürgen   
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Stadtbaurätin Gundermann erläutert die Vorlage und macht deutlich, dass das Vorhaben jetzt angegangen werden muss, um einen erfolgreichen Antrag stellen zu können. Eine Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt, würde das ganze Antragsverfahren so weit hinauszögern, dass die Warteliste der UNESCO erneut keine Bewilligung zuließe.

 

Ratsfrau Baumgarten sieht die genannten Vorteile für Tourismus und diverse Fördermittel, fragt sich aber, ob nicht auch Nachteile, z.B. für Hausbesitzer in der Altstadt, mit der Ernennung Lüneburgs zum Weltkulturerbe verbunden sind.

 

Stadtbaurätin Gundermann versichert, dass sich für Eigentümer von Baudenkmalen keine zusätzlichen Belastungen ergeben. Die Anforderungen des Denkmalschutzes ergeben sich aus dem Recht des Landes Niedersachsen und werden von der unteren Denkmalschutzbehörde (Stadt Lüneburg) geprüft. Darum ändere sich nichts.

Der UNESCO geht es nur darum, dass die historischen Strukturen bewahrt bleiben, darum bemühe man sich bereits jetzt. Es kann für Lüneburg und seine Bürger also nichts verloren gehen, sondern nur gewonnen werden.

 

Oberbürgermeister Mädge gibt zu, dass man sich hier fragen kann, was das bei der heutigen Wirtschaftslage soll, doch sieht er hier eine Chance, die Vorteile für die Zukunft bringt. Er bittet daher um eine breite Zustimmung zum geplanten Vorhaben, auch wenn zunächst finanzielle Mittel bereitgestellt werden müssen.

 

Bürgermeisterin Schellmann tut sich aufgrund der Kosten etwas schwer mit der Entscheidung. Andererseits liegt ihr sehr daran, die Attraktivität Lüneburgs durch diese Idee zu steigern.

Unter der Maßgabe möglichst wenig städtische Mittel investieren zu müssen, spricht sie sich für die Idee aus.

 

Für Bürgermeister Fischer stellt dieser Antrag keinen Luxus, sondern eine Herausforderung dar. Es werde damit eine Finanzierung für die Zukunft angestoßen.

 

Dr. Ring bekräftigt, dass Lüneburg die nötigen Ressourcen habe und vom Landesamt für Denkmalpflege auf eine Stufe mit den zum Weltkulturerbe gehörenden Städten Goslar und Quedlinburg gestellt wird.

Natürlich gibt es die Gefahr, letztlich doch nicht in die Liste der Objekte des Weltkulturerbes mit aufgenommen zu werden, doch sollte man hier Selbstvertrauen zeigen und den Weg beschreiten.

 

Stadtbaurätin Gundermann bietet den Ausschussmitgliedern an, einen Ausflug nach Quedlinburg zu organisieren, um sich dort vor Ort ein Bild von den Konsequenzen und Möglichkeiten zu machen, die die Ernennung einer Stadt zum Weltkulturerbe mit sich bringt.

 

Ratsherr Maeck empfindet diese Vision als großartig. Er verweist auf einen Leserbrief in der Landeszeitung, der fordert, das hierfür nötige Geld sollte an anderer Stelle sinnvoller ausgegeben werden. Das werde von der Stadt aber ja auch getan. Es gebe viele Beispiele von Kindertagesstätten, über Schulen, dem Klinikum und den Straßensanierungen, wo hohe Beträge investiert werden. Man sollte also nicht zögern und zaudern, sondern die Verwaltung ermutigen hier weiter zu planen.

 

Prof. Dr. Alpers erinnert daran, dass die Aufnahme ins Weltkulturerbe auch eine Schutzfunktion für den historischen Bestand der Stadt darstellt. Insofern sieht er hier sogar eine moralische Verpflichtung das Erbe zu bewahren.

 

Ratsfrau Meins stimmt der Idee auch voll und ganz zu, möchte aber auch sicher sein, dass die eingeplanten Drittmittel tatsächlich fließen, um hier keine bösen Überraschungen zu erleben.

 

Bürgermeisterin Schellmann weiß, dass es damals auch Diskussionen darüber gab, ob man sich die Stelle von Dr. Ring leisten könnte. Heute ist der Stadtarchäologe ganz selbstverständlich Teil der Verwaltung. Es wird aber dennoch aus ihrer Sicht noch zu wenig für die Geschichte getan, daher erscheint diese Investition sinnvoll.

Andererseits ist es natürlich fraglich, ob nicht evtl. eine Inflation von Weltkulturerben beginnt, so dass die erhofften positiven Effekte ausbleiben. Hier bittet sie Herrn Dr. Halves um einen Sachstand und eine Prognose in Bezug auf den Tourismus.

 

Ratsherr Loeb stellt nicht die finanzielle Frage in den Mittelpunkt, sondern ob der Erhalt der Stadt gewollt ist oder nicht. Das Entwicklungsziel für Lüneburg muss vor Augen bleiben und dann ist die Investition unweigerlich sinnvoll.

 

Oberbürgermeister Mädge zeigt auf, dass das Thema auch im November 2004 im Rat und vorher noch im Verwaltungsausschuss behandelt werden wird. Bezüglich der Finanzierung kann bis dahin also auch noch in den Fraktionen diskutiert werden.

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Vorschlag der Verwaltung wird bei einer Enthaltung angenommen.

 

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen:                        6

Nein-Stimmen:            0

  Enthaltungen:            1