Bürgerinformationssystem
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Beratungsinhalt: Stadtbaurätin
Gundermann erläutert die Vorlage und macht deutlich, dass das Vorhaben jetzt
angegangen werden muss, um einen erfolgreichen Antrag stellen zu können. Eine
Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt, würde das ganze Antragsverfahren so
weit hinauszögern, dass die Warteliste der UNESCO erneut keine Bewilligung
zuließe. Ratsfrau
Baumgarten sieht die genannten Vorteile für Tourismus und diverse Fördermittel,
fragt sich aber, ob nicht auch Nachteile, z.B. für Hausbesitzer in der
Altstadt, mit der Ernennung Lüneburgs zum Weltkulturerbe verbunden sind. Stadtbaurätin
Gundermann versichert, dass sich für Eigentümer von Baudenkmalen keine
zusätzlichen Belastungen ergeben. Die Anforderungen des Denkmalschutzes ergeben
sich aus dem Recht des Landes Niedersachsen und werden von der unteren
Denkmalschutzbehörde (Stadt Lüneburg) geprüft. Darum ändere sich nichts. Der
UNESCO geht es nur darum, dass die historischen Strukturen bewahrt bleiben,
darum bemühe man sich bereits jetzt. Es kann für Lüneburg und seine Bürger also
nichts verloren gehen, sondern nur gewonnen werden. Oberbürgermeister
Mädge gibt zu, dass man sich hier fragen kann, was das bei der heutigen
Wirtschaftslage soll, doch sieht er hier eine Chance, die Vorteile für die
Zukunft bringt. Er bittet daher um eine breite Zustimmung zum geplanten
Vorhaben, auch wenn zunächst finanzielle Mittel bereitgestellt werden müssen. Bürgermeisterin
Schellmann tut sich aufgrund der Kosten etwas schwer mit der Entscheidung.
Andererseits liegt ihr sehr daran, die Attraktivität Lüneburgs durch diese Idee
zu steigern. Unter
der Maßgabe möglichst wenig städtische Mittel investieren zu müssen, spricht
sie sich für die Idee aus. Für
Bürgermeister Fischer stellt dieser Antrag keinen Luxus, sondern eine
Herausforderung dar. Es werde damit eine Finanzierung für die Zukunft
angestoßen. Dr.
Ring bekräftigt, dass Lüneburg die nötigen Ressourcen habe und vom Landesamt
für Denkmalpflege auf eine Stufe mit den zum Weltkulturerbe gehörenden Städten
Goslar und Quedlinburg gestellt wird. Natürlich
gibt es die Gefahr, letztlich doch nicht in die Liste der Objekte des
Weltkulturerbes mit aufgenommen zu werden, doch sollte man hier Selbstvertrauen
zeigen und den Weg beschreiten. Stadtbaurätin
Gundermann bietet den Ausschussmitgliedern an, einen Ausflug nach Quedlinburg
zu organisieren, um sich dort vor Ort ein Bild von den Konsequenzen und
Möglichkeiten zu machen, die die Ernennung einer Stadt zum Weltkulturerbe mit
sich bringt. Ratsherr
Maeck empfindet diese Vision als großartig. Er verweist auf einen Leserbrief in
der Landeszeitung, der fordert, das hierfür nötige Geld sollte an anderer
Stelle sinnvoller ausgegeben werden. Das werde von der Stadt aber ja auch
getan. Es gebe viele Beispiele von Kindertagesstätten, über Schulen, dem
Klinikum und den Straßensanierungen, wo hohe Beträge investiert werden. Man
sollte also nicht zögern und zaudern, sondern die Verwaltung ermutigen hier
weiter zu planen. Prof.
Dr. Alpers erinnert daran, dass die Aufnahme ins Weltkulturerbe auch eine
Schutzfunktion für den historischen Bestand der Stadt darstellt. Insofern sieht
er hier sogar eine moralische Verpflichtung das Erbe zu bewahren. Ratsfrau
Meins stimmt der Idee auch voll und ganz zu, möchte aber auch sicher sein, dass
die eingeplanten Drittmittel tatsächlich fließen, um hier keine bösen
Überraschungen zu erleben. Bürgermeisterin
Schellmann weiß, dass es damals auch Diskussionen darüber gab, ob man sich die
Stelle von Dr. Ring leisten könnte. Heute ist der Stadtarchäologe ganz
selbstverständlich Teil der Verwaltung. Es wird aber dennoch aus ihrer Sicht
noch zu wenig für die Geschichte getan, daher erscheint diese Investition
sinnvoll. Andererseits
ist es natürlich fraglich, ob nicht evtl. eine Inflation von Weltkulturerben
beginnt, so dass die erhofften positiven Effekte ausbleiben. Hier bittet sie
Herrn Dr. Halves um einen Sachstand und eine Prognose in Bezug auf den
Tourismus. Ratsherr
Loeb stellt nicht die finanzielle Frage in den Mittelpunkt, sondern ob der
Erhalt der Stadt gewollt ist oder nicht. Das Entwicklungsziel für Lüneburg muss
vor Augen bleiben und dann ist die Investition unweigerlich sinnvoll. Oberbürgermeister
Mädge zeigt auf, dass das Thema auch im November 2004 im Rat und vorher noch im
Verwaltungsausschuss behandelt werden wird. Bezüglich der Finanzierung kann bis
dahin also auch noch in den Fraktionen diskutiert werden. Beschluss: Der
Vorschlag der Verwaltung wird bei einer Enthaltung angenommen. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: 6 Nein-Stimmen: 0 Enthaltungen: 1 |
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