Bürgerinformationssystem

Auszug - Bürgerschaftliches Engagement in den Stadtteilen Bockelsberg, Ebensberg-Lüne-Moorfeld und Kreideberg  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Sozial- und Gesundheitsausschuss Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Do, 23.09.2004    
Zeit: 15:30 - 17:55 Anlass: Sitzung
Raum: Glockenhaus (Erdgeschoss)
Ort: Glockenstraße, 21335 Lüneburg
VO/0926/04 Bürgerschaftliches Engagement in den Stadtteilen Bockelsberg, Ebensberg-Lüne-Moorfeld und Kreideberg
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:Frau Lütjohann
Federführend:Bereich 52 - Soziale Dienste Bearbeiter/-in: Lütjohann, Angela
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Einleitend berichtet Herr Koch, dass in den Ortsteilen Lüneburgs mehrere stadtteilbezogene Projekte bestehen, welche sich bewährt haben und auch zukünftig fortgeführt werden.

Zu respektieren seien zwar auch die bekannten und bewährten Plattformen von Diakonie und Wohlfahrtverbänden, wie etwa die Freiwilligenagentur des Paritätischen, doch gehe es hier um kleinräumige nachbarschaftliche Hilfen.

 

Frau Lütjohann führt aus, dass ein Bürgerengagement sich vorteilhaft auf die Ortsteile auswirkt. Die bisherige Arbeit habe gezeigt, dass die Bürger eher für ein zeitlich befristetes als ein dauerhaftes Projekt zu begeistern sind. Die in den jeweiligen Stadtteilen bestehenden Ressourcen werden genutzt, um so generationsübergreifende und stadtteilübergreifende Hilfen anzubieten.

 

Mit der Initiierung solchen bürgerschaftlichen Engagements wurde am Bockelsberg begonnen. Hier wurden in Zusammenarbeit zwischen Caritas und Stadt Lüneburg im Mehrgenerationshaus Geschwister-Scholl-Haus’ viele aktive Hilfen von den Bürgern für Bürger angeboten. Dem vorangestellt war eine Befragung und Aktivierung der Anwohnerschaft.

 

Auch in den anderen Ortsteilen mit adäquaten Angeboten, so Kreideberg, Ochtmissen, Ebensberg/Lüne/Moorfeld wurden die Bewohner mit entsprechenden Abfragen an ein bürgerschaftliches Engagement herangeführt. Die Abfragen dienten einer Bestandsaufnahme an gewünschten Hilfsangeboten als auch an der Abfrage von Hilfeleistungen sich anbietender Bürgerinnen und Bürger.

Durch das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger war es möglich, in den Stadtteilen ein Miteinander aufzubauen nach dem Motto ‚ein Stadtteil übernimmt Verantwortung’.

 

Weiterhin führt Frau Lütjohann aus, dass eine kontinuierliche Motivation der Ehrenamtlichen vonnöten sei, um die Angebotspalette aufrecht erhalten zu können. Die Angebote sollen zukünftig verzahnt werden, um somit das gesamte Stadtgebiet versorgen zu können.

 

Frau Schellmann fragt nach, ob alle Angebote ehrenamtlich durchgeführt werden.

Seitens der Verwaltung wird angeführt, dass grundsätzlich die ehrenamtliche Tätigkeit überwiegt; bestimmte Leistungen, wie Hausaufgabenhilfe, werden gegen Entgelt durchgeführt.

 

Herr Bast bemerkt, dass die Stadtteile Neu Hagen und Schützenplatz nicht dabei seien, zukünftig sollten sie mitaufgenommen werden.

 

Herr Gremmel drückt seine Missbilligung darüber aus, dass der Paritätische bei dem gesamten Verfahren in keinem Ortsteil mit einbezogen wurde – trotz früherer Angebote seitens des DPWV, sein Fachwissen mit einzubringen. Des weiteren sei für ihn nicht nachvollziehbar, dass laut vorliegendem Beschlussvorschlag die flächendeckende Planung ausschließlich mit dem Caritasverband durchgeführt werden soll.

 

Herr Schweers bemerkt, dass die ehrenamtlichen Aktivitäten nicht die Arbeit von Fachkräften z.B. des DPWV ersetzen können; es handele sich um ein Angebot, welches einen anderen Stellenwert aufweise und somit weder mit dem Fachangebot vergleichbar noch in Konkurrenz zu den freien Trägern treten könne.

 

Herr Koch ergänzt, dass die sozialen Dienstleistungen nicht durch das bürgerschaftliche Engagement ersetzt werden können, da allein die Ansätze nicht vergleichbar seien. Die freien Träger stellen ihre Angebote nach dem allgemeinen Bedarf auf; ein bürgerschaftliches Engagement wird immer wohnortnah und individuell für den Stadtteil ausgerichtet sein.

Er stehe nach wie vor zu der Zusage, dass sich natürlich auch der Paritätische einbringen könne, dem das Projekt auch schon früher vorgestellt worden sei.

 

Herr Maeck spricht seinen Dank gegenüber der Stadt Lüneburg und dem Caritasverband für das vorliegende Konzept aus. Bei der geplanten Ausweitung des guten Angebotes können neben der Caritas auch weitere freie Träger mit einbezogen werden, so dass kein Träger benachteiligt wird.

 

Herr Wolter meint, dass in den Stadtteilen Gelder für Projektarbeit – trotz der vielen ehrenamtlich Tätigen – fehlen. Es wird daher angefragt, ob der noch verfügbare Zuschussbetrag von rund 3000.- € bei Haushaltsstelle 43300.71800 nicht hierfür verwandt werden kann.

 

Seitens der Verwaltung wird hierzu ausgeführt, dass der Haushaltsansatz nicht zwangsläufig ausgeschöpft werden müsse, so könnte der verbleibende Betrag zur Haushaltskonsolidierung beitragen. Sofern der Restbetrag für bestimmte Projekte in den Stadtteilen verwandt werden soll, müsse der Ausschuss klar zum Ausdruck bringen, dass diese Mittel etwa für Projektkosten der ehrenamtlich Tätigen verwendet werden sollten. Allgemeine Geschäftskosten der Stadt können und sollen aus dieser Zuschusshaushaltsstelle nicht abgedeckt werden.

 

Herr Nowak unterbreitet den Vorschlag, den vorliegenden Beschlussvorschlag um eine Zusammenarbeit mit weiteren freien Trägern und die maßvolle Bezuschussung der Arbeit aus der genannten Haushaltsstelle zu ergänzen.

Beschluss:

Beschluss:

 

Die Mitglieder des Sozial- und Gesundheitsausschusses fassen bei einer Enthaltung einstimmig folgenden Beschluss:

 

Der Verwendung von Restmitteln aus der Haushaltsstelle 43300.71800 für einzelne kleinere Projekte der ehrenamtlich Tätigen wird zugestimmt.

Im übrigen nimmt der Sozial- und Gesundheitsausschuss die Ausführungen zum „Bürgerschaftlichen Engagement“ zur Kenntnis und empfiehlt die vorgestellten Konzepte weiter zu verfolgen, sie zu festigen und mit dem Ziel zu entwickeln allmählich eine flächendeckende Vernetzung herzustellen bei Fortsetzung der  bewährten Kooperation zwischen dem Caritasverband und weiteren interessierten Institutionen und der Stadt Lüneburg unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Strukturen der einzelnen Stadtteile.