Bürgerinformationssystem

Auszug - Reaktivierung der SPNV-Strecken Lüneburg - Amelinghausen - Soltau und Lüneburg - Bleckede: Sachstand zum Gutachten des Landkreises, Unterstützung der weiteren Planungen  

 
 
Sitzung des Ortsrates Oedeme
TOP: Ö 6
Gremium: Ortsrat der Ortschaft Oedeme Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Do, 25.08.2022    
Zeit: 19:00 - 21:00 Anlass: Sitzung
Raum: Mensa des Schulzentrums Oedeme
Ort: Schulzentrum Oedeme
VO/10193/22 Reaktivierung der SPNV-Strecken Lüneburg - Amelinghausen - Soltau und Lüneburg - Bleckede: Sachstand zum Gutachten des Landkreises, Unterstützung der weiteren Planungen
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Bereich 35 - Mobilität Bearbeiter/-in: Pusch, Lennart
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

 

Herr Heilmann, Fachdienstleiter Mobilität des Landkreises Lüneburg, teilt mit, dass das Ergebnis der vom Landkreis in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnstrecken Lüneburg Amelinghausen Soltau und Lüneburg Bleckede seit Mai dieses Jahres vorliegt und intensiv politisch beraten werde.

 

Herr Heilmann und Herr Schülke, Technischer Leiter der Schieneninfrastruktur Ost-Niedersachsen GmbH (SiNON), erläutern Details anhand der digital im Bürgerinformationssystem zu diesem Tagesordnungspunkt eingestellten Präsentation.

 

Ortsbürgermeisterin John bittet darum, auch eine Abstellmöglichkeit für Fahrräder sowie genügend Raum für Wartende bei der Planung der Haltepunkte im Blick zu behalten.

 

Ortsratsmitglied Nehring erkundigt sich nach dem geplanten Antrieb der Züge.

Herr Schülke teilt mit, dass diese von der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) beschafft würden. In Betracht kämen bei Neuanschaffungen wasserstoffelektrische oder batterieelektrische Antriebe. Er könne jedoch nicht ausschließen, dass auch Bestandszüge mit Dieselantrieb eingesetzt werden.

 

Ortsratsmitglied Balmaceda fragt, ob auch Bedarfshaltepunkte geplant seien, was von Herrn Schülke verneint wird, da es die Einhaltung des Fahrplanes erschweren würde.

 

Nachdem Redebeiträge anwesender Einwohnerinnen und Einwohner von Ortsbürgermeisterin John gestattet werden, teilt eine Einwohnerin mit, eine von ihr durchgeführte Umfrage bei umliegenden Anwohnerinnen und Anwohnern habe ergeben, dass die Planungen sehr kritisch gesehen werden.

 

Diesem Redebeitrag schließen sich weitere Einwohnerinnen und Einwohner an und hinterfragen die in dem Gutachten zugrunde gelegte Nutzungsangabe von 3.000 Personen zwischen Amelinghausen und Lüneburg. Hingewiesen wird zudem auf eine mögliche Behinderung des geplanten Personenverkehrs durch den vorhandenen Güterverkehr sowie die Lärm- und Erschütterungsproblematik für direkt an die Schienen angrenzende Wohnbebauung.

 

Herr Schülke erläutert hierzu, dass die Streckenführung des Güterverkehrs an die Planungen des Personenverkehrs angepasst werde. Details hierzu lägen aufgrund des frühen Planungsstandes noch nicht vor.

 

Was den Lärmschutz anbelangt, werde bei Sanierungsmaßnahmen ein hoher Maßstab angesetzt, wobei einzelfallbezogene Untersuchungen durchgeführt würden.

Bei einem Ausbbau der Streckerden die alten Schwellen r eine Verbesserung des Lärmschutzes ausgetauscht werden.

 

Auf weitere Nachfragen zu den streckenabhängigen Geschwindigkeiten der Züge stellt er klar, dass dies im Zuständigkeitsbereich der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenverkehr liege. Ab einer geplanten Geschwindigkeit von 60 km/h werde ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt.

 

Nachdem weitere Bedenken aus den Reihen der Einwohnerinnen und Einwohner, vor allem auch zu einer befürchteten Steigerung der Taktung des Güterverkehrs und einer möglichen Verlegung in Nachtzeiten, geäert werden, weist Herr Heilmann darauf hin, dass sich die Planungen noch im obersten Bereich des Planungstrichters befinden. In dieser Phase gäbe es noch eine sehr breite Spanne unkonkreter Daten.

Die angenommene Beförderungszahl von Schülern sei zum Beispiel aus Daten zu ausgegebenen Busfahrkarten generiert und somit zwar verhältnismäßig ungenau, statistisch gesehen zu diesem Zeitpunkt der Planungen jedoch genau genug, um eine entsprechende Statistik zu berechnen.

 

Er macht deutlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt nur entschieden werde, ob die Planungen weiterverfolgt und in Hannover vorgetragen werden sollen.

 

Die von ihm grundsätzlich als berechtigt angesehenen Fragen und Bedenken müssen vorgebracht werden, aber erst in dem Verfahrensstadium, in welchem die Planungen so konkret werden, dass die Einwendungen auch im weiteren Prozess Berücksichtigung finden können.

 

Eine Einwohnerin fragt nach, ob tatsächlich alle Züge, wie von der Bundesregierung gefordert, umgerüstet worden seien, da sie den Eindruck habe, dass einige Züge lauter als andere seien. Herr Schülke teilt hierauf mit, dass die Umrüstungen laut Vorgabe des Bundes erfolgt seien.

 

Auf die Frage eines Einwohners, ob trotz der Eingleisigkeit auch Ausweichstrecken geplant seien, teilt Herr Schülke mit, dass dies nur dort geplant sei, wo bereits Überholungsgleise lägen.

 

Ein weiterer Einwohner weist auf die Notwendigkeit hin, dass sich auch die Politik und so vor allem die städtischen Ratsmitglieder mit den Sorgen der von den Planungen betroffenen Personen im Hinblick auf Lärm- und Erschütterungsschutz auseinandersetzt und hierfür sensibilisiert wird.

In diesem Zusammenhang verweist eine Einwohnerin auf den Lärmaktionsplan der Hansestadt Lüneburg, in welchem die Planungen ebenfalls Berücksichtigung finden und von der Politik gesehen werden müssen.

 

Herr Kipke, Fachbereichsleiter 3b der Hansestadt Lüneburg, teilt hierzu mit, dass der Lärmaktionsplan tatsächlich derzeit aktualisiert werde, der Verwaltung aber noch keine abschließenden Unterlagen und Kartierungen vom Land vorliegen. Aufgrund der hierbei vorgesehenen Bürger:innenbeteiligung werde die Aktualisierung einige Zeit in Anspruch nehmen.

 

Ortsbürgermeisterin John sagt zu, das Thema engmaschig mit dem Ortsrat zu begleiten.

 


Der Ortsrat Oedeme nimmt die Ausführungen zustimmend zur Kenntnis.