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Auszug - Bilanz der Radverkehrsförderung 2015 und Prioritätenliste 2016  

 
 
Sitzung des Verkehrsausschusses
TOP: Ö 6
Gremium: Verkehrsausschuss Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 11.04.2016    
Zeit: 16:00 - 18:58 Anlass: Sitzung
Raum: Feuerwehr-Mitte, Großer Sitzungssaal
Ort: 21337 Lüneburg, Lise-Meitner-Straße 12
VO/6604/16 Bilanz der Radverkehrsförderung 2015 und Prioritätenliste 2016
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Michael Thörng
Federführend:03 - Steuerung und Service Bearbeiter/-in: Thöring, Michael
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

Herr THÖRING stellt die Bilanz der Radverkehrsförderung 2015 vor, aus der insbesondere die Radwege rund um den Wohnpark am Wasserturm hervorzuheben sind, weil dort komplett neue, barrierefreie Verbindungen einschließlich der Querung des Lösegrabens über das dortige Wehr in Richtung Ilmenaugarten geschaffen wurden.

 

Von den geplanten Radwegebaumaßnahmen 2016 geht Herr THÖRING im Detail auf die gefundene Mischlösung für den Radweg auf der Südseite der Dahlenburger Landstraße ein. So werden Radfahrende nun erst am Ende der Steigungsstrecke stadtauswärts hinter der Zufahrt zum Vogelpark auf die Fahrbahn gehrt und an Stellen, wo eine dauerhafte Überfahrung des Radfahrstreifens zu befürchten ist (z.B. an Linksabbiegern in die Walter-Böttcher Straße), Leitelemente („Frankfurter Hut“) auf den Radfahrstreifen gesetzt. Die bisherige Auffahrt hinter der Einmündung Theodor-Heuss-Straße wird zurückgebaut und auf ganzer Länge eine Mittellinie markiert, um Autofahrern eine klarere Orientierung zu geben.

 

Ratsherr Dr. SCHARF erkennt die ausgearbeiteten Lösungen von Herrn THÖRING als akzeptabel an und bemerkt, dass er sonst gegen die Verlagerung des Radverkehrs auf die Fahrbahn sei, zumal die Dahlenburger Landstraße zu den meistbefahrenen Straßen stadtauswärts als auch stadteinwärts zähle.

 

Ratsfrau SCHMIDT erläutert, dass im Unterschied zur Hamburger Straße hier nur der Mittelstreifen fehle und man diesen doch zuerst markieren möge, bevor man die vorhandene Auffahrt zurückbaue.

 

Ratsherr MEIßNER kann die gefundene Mischlösung zur Verbesserung der subjektiven Sicherheit der Radfahrenden nachvollziehen, würde sich dennoch bei der Abstimmung enthalten.

 

Ratsherr BAST erklärt, dass für ihn noch immer die komplette Hochbordvariante die Ideallösung sei, bei der die Bäume entfernt werden müssten. Ihm sei aber bewusst, dass diese Alternative im Verkehrsausschuss nicht mehr zur Debatte stehe.

 

Beigeordneter PAULY teilt die Meinung von Ratsfrau SCHMIDT. Der Mittelstreifen solle in seiner Wirkung abgewartet werden. Die Kombination des Mittelstreifens und der Frankfurter Hüte habe einen hinreichenden Effekt. Die Fahrbahnen seien danach noch immer breit genug, so dass er keine Probleme oder Risiken für die Radfahrer sehe.

 

Beigeordneter BLANCK versteht die Stadtverwaltung, die versucht, eine Lösung zu finden, die allen gerecht werde. Trotz alle dem stimme er Ratsfrau SCHMIDT zu und plädiert darfür, den ersten Abschnitt beizubehalten. Zudem regt er an, an Steigungen Radwege breiter zu gestalten, um aufgrund der unterschiedlichen gefahrenen Geschwindigkeiten Überholvorgänge zu ermöglichen.

 

Ratsherr BRÜGGE plädiert ebenfalls dafür, nicht zurückzubauen, sondern nur die flankierenden Maßnahmen zu nutzen. Aus seiner Sicht werde die Grundproblematik mit dem Mittelstreifen gelöst.

 

Herr SCHWAKE begrüßt die positiven Veränderungen und hofft, dass in Bezug auf die Dahlenburger Landstraße die gefundene Lösung schnellstmöglich umgesetzt werde.

 

Ratsherr BAST hinterfragt, wie wichtig die Frankfurter Hüte seien, da seiner Meinung nach die Hüte für Autofahrer nicht ganz ungefährlich seien.

 

Auch Ratsherr Dr. SCHARF sieht das Setzen der Frankfurter Hüte auf den Radfahrstreifen als seitliche Begrenzung der Fahrbahn für LKW-, PKW-Fahrer als hochproblematisch an.

 

Stadtrat MOßMANN fasst zusammen, dass es Meinungen für und gegen eine Hochbord- bzw. Radfahrstreifenvariante gab und die Mischlösung deshalb ein Kompromiss sei. Diese greife die Ansichten der Bevölkerung und die der Politik auf. Zu den Frankfurter Hüten teilt Stadtrat MOßMANN mit, dass diese nur an technisch möglichen Stellen angebracht werden bzw. wo evtl. Gefährdungen für auf dem Radfahrstreifen Fahrende entstehen können.

 

Ratsherr Dr. SCHARF regt nochmal an, nach einigen Jahren die Meinung der Autofahrer zu den Frankfurter Hüten einzuholen.

 

Ausschussvorsitzender LÖB nimmt diese Anregung gerne mit, weil es sich hierbei um ein neues Modell handele.

 

Herr THÖRING erläutert zu den beiden anderen investiven Maßnahmen,  dass der Lückenschluss am Lösegraben zwischen Altenbrücker- und Lünertorstraße aufgrund der stark zunehmenden Verbindungsfunktion dieser Route mit ins Jahresbauprogramm 2016 aufgenommen wurde und, solange die Hauptroute von und nach Reppenstedt über Vor dem Neuen Tore/Neuetorstraße nicht ausgebaut werden kann, man die alternative Fahrradroute  über den Sülzweg und durch Jüttkenmoor verbessern werde. Während die genannten Maßnahmen alle noch in diesem Jahr umgesetzt werden, sind die Maßnahmen 4 bis 7 alle noch mit einer Verpflichtungsermächtigung belegt. Das heißt, diese können in 2016 ausgeschrieben, jedoch erst im nächsten Jahr gebaut werden.

 

Stadtrat MOßMANN ergänzt, dass der Sülzweg Eigentum der Gemeinde Reppenstedt sei und daher Absprachen mit dem Landkreis Lüneburg angedacht seien, bevor der Radweg ausgebaut werde.

 

Bei den Unterhaltungsmaßnahmen seien, so Herr THÖRING, insbesondere die asphaltierten Radwege entlang der Artlenburger Landstraße und der Uelzener Straße in die Jahre gekommen, so dass auch in den nächsten Jahren hier mit einem hohen Aufwand zu rechnen sei. Für dieses Jahr ist die Sanierung des Teilstücks an der Bockelmannstraße von der AGL- Ausfahrt bis zur Ostumgehung geplant.

 

Herr SCHWAKE begrüßt die geplanten Maßnahmen und sieht sie insbesondere positiv für die Studierenden im Wohnheim William-Watt-Straße, die die Alternativroute über die Schnellenberger Allee häufig nutzten. Zudem hinterfragt er, ob geplant sei, die Wege zu beleuchten.

 

Stadtrat MOßMANN antwortet, dass dies bisher nicht geplant sei, jedoch die Anregung mitgenommen werde. Zu berücksichtigen sei aber, dass es bei Dunkelheit noch immer den Weg über die Jägerstraße gebe.

 

Beigeordneter BLANCK formuliert bzgl. des Radfahrstreifens Dahlenburger Landstraße einen Änderungsantrag, der den Beibehalt des jetzigen Radfahrstreifens inkl. der bereits baulich hergestellten Auffahrt hinter der Theodor-Heuss-Straße beinhaltet, ergänzt um Elemente zur Erhöhung der objektiven und subjektiven Sicherheit und der Abmarkierung eines Mittelstreifens.


Beschluss:

Der Änderungsantrag von Herrn Blanck wird mit vier zu drei Stimmen, bei zwei Enthaltungen abgelehnt. Der von der Verwaltung vorgeschlagenen Mischlösung mit späterem Beginn des Radfahrstreifens hinter der Zufahrt Vogelpark wird mehrheitlich bei einer Gegenstimme aus der SPD-Fraktion zugestimmt.

 

Die weiteren Maßnahmen werden einstimmig beschlossen. Der Verkehrsausschuss beauftragt die Verwaltung mit der Umsetzung der aufgeführten Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs 2016.