Bürgerinformationssystem

Auszug - Neuorientierung der Museumslandschaft Lüneburg Sanierungskonzept Krügerbau  

 
 
Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung Beschlussart: geändert beschlossen
Datum: Fr, 26.04.2013    
Zeit: 17:00 - 20:10 Anlass: Sitzung
Raum: Traubensaal
Ort: Rathaus
VO/5089/13 Neuorientierung der Museumslandschaft Lüneburg
Sanierungskonzept Krügerbau
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:Krügel, Dieter
Federführend:Fachbereich 8 - Gebäudewirtschaft Beteiligt:Fachbereich 4 - Kultur
Bearbeiter/-in: Koplin, Manfred  Fachbereich 2 - Finanzen
   DEZERNAT V
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Oberbürgermeister Mädge führt einleitend aus, dass Franz Krüger ein bedeutender Baumeister Lüneburgs war. Das auf dem Museumsareal stehende Gebäude ist nicht denkmalgeschützt. Im Rahmen der Museumskonzeption und der bestehenden Flächenproblematik hat der Museumsstiftungsvorstand seinerzeit beschlossen, dieses Gebäude als entbehrlich anzusehen. Dies auch unter dem Aspekt der Kosten, die mit einer Grundsanierung verbunden sein würden.

Hieraus resultierend entstand eine lebhafte Diskussion über das Für und Wider des Erhaltes des Krügerbaus. Im Nachhinein ist es gut, dass diese Diskussion in der Lüneburger Öffentlichkeit geführt wurde.

In der Folge wurde in dieser Sache vor ca. 1½ Jahren im ABS vorgetragen mit dem Ergebnis, dass der ABS die Verwaltung beauftragt hat, die Sachlage aufzuarbeiten und über die Ergebnisse erneut im Ausschuss vorzutragen. Bis dahin sollte an dem Krügerbau keine Maßnahmen durchgeführt werden. Die Ergebnisse sollten eigentlich bereits im Dezember 2012 vorgestellt werden. Da dringlichere Arbeiten anstanden, kommt es jedoch erst heute zur Vorstellung der Ergebnisse der durchgeführten Untersuchung.

Die Kostenschätzung der erforderlichen Sanierung beläuft sich auf ca. 900.000 €. Verdeutlicht wird, dass ein solcher Betrag nicht in der mittelfristigen Finanzplanung enthalten sei. Hierüber wurde lange Zeit mit dem Vorstand des Museumsvereins diskutiert. Der Museumsvereinsvorstand hat für sich beschlossen, sich bezüglich einer Sanierung des Krügerbaus sich auch zu engagieren und finanziell zu beteiligen.

Auch mit Hilfe des Museumsvereins ist der Krügerbau derzeit in seiner Bausubstand gesichert. Da vorrangig im Bereich der Schulen zu investieren sein wird, ist davon auszugehen, dass auch im Jahre 2014 noch nicht mit den Sanierungsarbeiten am Krügerbau begonnen werden kann. Da das Gebäude gesichert ist und somit auch eine Perspektive besteht, wird man in einer jährlich vorzunehmenden Betrachtung darüber zu befinden haben, in welchem Zeitraum und welchen einzelnen Abschnitten die Sanierung des Gebäudes vorzunehmen sein wird.

 

Bereichsleiter Krügel erläutert anhand des in der Vorlage ausführlich dargestellten Sachverhaltes, dass der Krügerbau in das museale Gesamtkonzept des neuen Museums integriert werden soll.

Anhand einer Power-Point-Präsentation (Anlage I) wird das Konzept zur Sanierung und künftigen Nutzung im Rahmen der Neuordnung der Museumslandschaft Lüneburg aufgezeigt.

 

Sanierungskonzept

 

Aufgezeigt werden die im Gebäude derzeit vorhandenen diversen baulichen Mängel, die es gilt, im Zuge der Sanierung des Gebäudes zu beseitigen. Anhand von Bildern wird dargestellt, dass das 1907 erbaute Gebäude durch Feuchtigkeit im Gebälk des Dachbereiches sowie den Wandflächen Schaden genommen hat, so dass Teilbereiche des Putzes zwischenzeitlich abgeplatzt seien. In den Giebeln des Gebäudes wurden Risse festgestellt. Die Fenster befinden sich in einem schlechten Zustand. Sowohl die Elektroinstallation als auch Heizung und Fußböden müssen erneuert werden. Vorgesehen sei außerdem, das Gebäude möglichst barrierefrei zu gestalten. Der gefährdete Dachstuhl wurde in der Zwischenzeit statisch verbessert und der Treppengiebel mit Edelstahlankern gesichert. Diese Maßnahmen sind wesentliche Voraussetzungen für die anstehenden weiteren Sanierungsmaßnahmen.

 

Nutzungskonzept

 

Anhand von Grundrissplänen werden die Nutzungsbereiche sowohl des Keller-, des Erd-, des  Ober- sowie des Dachgeschosses aufgezeigt. Der Kellerbereich grenzt an den Erweiterungsbau des Museums. Aufgrund eines Höhenunterschiedes ist der Zugang jedoch nicht barrierefrei zu gestalten. In diesem Bereich soll deshalb Magazinfläche des Museums entstehen. Im Erdgeschoss wird eine barrierefreier Zugang ermöglicht. Die Bauern- und Bürgerstuben sollen erhalten bleiben und zusätzliche Ausstellungsflächen erhalten. Geplant ist eine neue Galerie mit Treppe sowie ein Plattformlift, der zum Erreichen des Zwischengeschosses dienen soll. Auch für das Obergeschoss ist eine Nutzung als Ausstellungsfläche vorgesehen. Mit Hilfe einer Rampe soll ein barrierefreier Zugang zum Erweiterungsbau ermöglicht werden. Insgesamt können 110 m² Magazinfläche im Kellergeschoss, 60 m² Ausstellungsfläche im Erdgeschoss sowie weitere 285 m² Ausstellungsfläche in den Bereichen Erd-, Ober- und Dachgeschoss geschaffen werden.

Insgesamt stehen dem Museum im sanierten Krügerbau dann 395 m² Nutzfläche zur Verfügung.

 

Kosten

 

Unter Einbeziehung der aufgezeigten Mängel belaufen sich die geschätzten Bau- und Sanierungskosten auf ca. 900.000 €.

 

Dr. Johannes – 1. Vorsitzender Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg e.V. dankt dafür, dass ihm die Möglichkeit gegeben wird, zur Thematik aus Sicht des Museumsvereins vortragen zu dürfen. Wie bereits von Oberbürgermeister Mädge ausgeführt, gab es einen Beschluss der Museumsstiftung, dass der Krügerbau für die Belange des Museums entbehrlich sei. Dieser Beschluss wurde zu einer Zeit gefasst, als die Museumslandschaft insgesamt neu orientiert und neu organisiert wurde. Dies war auch die Zeit, als das Gesamtprojekt noch völlig neu in der Umsetzung war. Hauptaugenmerk wurde seinerzeit auf die Sorge gelegt, dass sich das Projekt insgesamt überhaupt umsetzen ließe.

Die Presseberichterstattung über die mögliche Beseitigung des Krügerbaus führte zu einer Empörung der Bevölkerung. Auch im Museumsverein selbst fand ein Umdenken dergestalt statt, dass das Gebäude doch erhalten werden sollte. Es handelt sich bei dem Krügerbau um ein sehr schön strukturiertes Gebäude, dessen Baumeister, Franz Krüger, bedeutend war. Nicht unerwähnt bleiben soll in diesem Zusammenhang, dass Franz Krüger nach seinem Tode sein gesamtes Vermögen dem Museumsverein gestiftet hat.

Durch Aufwertung des zur Ilmenauseite hin gelegenen Umfeldes erlangt die zur Ilmenauseite hin ausgerichtete Giebelfront des Krügerbaus eine andere Blickbeziehung als derzeit.

Wie sich jetzt zeigt, benötigt das Museum auch sehr viel Platz für Exponate, die bisher sehr stiefmütterlich behandelt wurden. Insbesondere der Erhalt der Bauernstuben wird zwischenzeitlich als sehr wichtig erachtet. Viele sachliche Gründe sprechen deshalb auch dafür, den Krügerbau nicht nur zu erhalten, sondern ihn auch dergestalt zu sanieren, dass er für Nutzungszwecke des Museums zur Verfügung steht.

Der Museumsverein hat beschlossen, dass er im Rahmen seiner Möglichkeiten die Stadt bei der Sanierung des Krügerbaus zur Seite stehen wird. Aus dem Vereinsvermögen stellt der Museumsverein 50.000 € für die Sanierung des Krügerbaus zur Verfügung. Des Weiteren wird man sich seitens des Vereins bemühen, weitere Geldmittel einzuwerben. Die bisherigen Bemühungen führten hier schon zu einem zusätzlichen Betrag von 12.000 €.

Der Wille des Museumsvereins, hier hilfreich zu sein und nicht nur Forderungen aufzustellen, soll hierdurch erkennbar werden. Der aufgezeigte Zeithorizont bzgl. der Umsetzung der Sanierungsarbeiten schafft hierzu die Möglichkeiten.

 

Bürgermeister Meihsies weist darauf hin, dass die Grüne Ratsfraktion den von der Verwaltung unterbreiteten Vorschlag der Sanierung des Krügerbaus unterstützt. Er bringt in Erinnerung, dass seine Fraktion Teil des Aufschreies der Bevölkerung war als verlautbar wurde, dass der Krügerbau abgerissen werden sollte.

Auch seiner Fraktion ist bewusst, dass die Sanierung des Krügerbaus eines erheblichen finanziellen Aufwandes bedarf und die Durchführung insofern aufgrund der Haushaltslage über mehrere Jahre zu strecken sein wird. Er dankt auf diesem Wege allen die dafür Sorge getragen haben, dass der Krügerbau noch einmal in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt sei.

 

Ratsherr Bruns schließt sich den Ausführungen an. Auch er vertritt die Ansicht, dass nach der Sanierung des Krügerbaus in der Verknüpfung mit dem Neubau des Museums zusätzliche wertvolle Ausstellungsflächen geschaffen werden können. Seitens des Museumsvereins wurde vom 1. Vorsitzenden, Herrn Dr. Johannes, das richtige Zeichen gesetzt, dass auch der Museumsverein seinen finanziellen Beitrag zur Sanierung des Krügerbaus beisteuern wird. Verständlich ist, dass aufgrund des hohen finanziellen Aufwandes die Durchführung der erforderlichen Maßnahmen einer Zeitschiene bedarf, so dass davon auszugehen ist, dass sich der Abschluss der Sanierungsarbeiten noch mehrere Jahre wird hinstrecken. Für wichtig erachtet er, dass in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Baupreise beachtet werden sollten. Insgesamt gesehen ist es auch Wunsch seiner Fraktion, dass der Krügerbau erhalten und saniert wird.

 

Ratsherr Kuhn merkt für seine Fraktion an, dass auch diese sich für den Erhalt und die Sanierung des Krügerbaus ausspricht. Diese Aussage wurde von seiner Fraktion schon vor längerer Zeit getätigt. Jetzt sei man an einem Punkt angelangt, an dem darüber zu befinden sein wird, innerhalb welchen Zeitraums die Sanierungsarbeiten durchgeführt werden sollen. Er spricht sich dafür aus, dass die Beschlussfassung dahingehend erweitert werden sollte, dass der Zeitrahmen, wie von Oberbürgermeister Mädge benannt, auf 2 – 3 Jahre fixiert werden sollte und dass man die entsprechenden Haushaltsmittel, so denn die Möglichkeiten dafür gesehen werden, auch in den Haushalt eingestellt werden können, damit letztendlich in absehbarer Zeit die Sanierung des Krügerbaus erfolgreich zum Abschluss geführt werden kann.

 

Oberbürgermeister Mädge merkt an, dass aufgrund der derzeitigen Haushaltslage eher davon auszugehen sein wird, dass die Umsetzung der Sanierung in einem Zeitrahmen der Jahre 2015 bis 2020 durchgeführt werden kann. Hingewiesen wird darauf, dass nach dem Finanzplan zunächst vorrangig die Grundschulen, die Ganztagsschulen werden wollen, umgebaut werden sollen. Über diese Maßnahmen bestehen Zusagen, die eingehalten werden sollen. Für diese Umsetzung ist von einem Zeitraum von zumindest 3 Jahren auszugehen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen hat Vorrang vor einer Sanierung des Krügerbaus.

Vorteilhaft ist es bei der Herangehensweise des Krügerbaus, dass man mit finanzieller Unterstützung des Museumsvereins die Sanierung in kleinen Bauabschnitten wird durchführen können. Auch kleinere im Haushalt eingestellte Beträge werden ausreichend sein, um einzelne kleine Bauabschnitte durchführen zu können. Eine solche Herangehensweise ist auch deshalb möglich, weil die Bausubstanz durch geeignete Maßnahmen zwischenzeitlich gesichert wurde.

Als Ziel für den Abschluss der Sanierungsarbeiten für den Krügerbau wird das Jahr 2020 angestrebt. Angemerkt wird in diesem Zusammenhang, dass auch das Deutsche Salzmuseum Ausbaupläne vorgelegt habe, die letztendlich finanziell zu berücksichtigen sein werden. In der Herangehensweise wird es deshalb erforderlich sein, eine jährliche Beurteilung dessen vorzunehmen, was aufgrund der finanziellen Möglichkeiten umgesetzt werden kann. In der Prognose ist nicht davon auszugehen, dass bereits 2015 mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen werden kann. Der Wunsch der Bürgerschaft, den Krügerbau zu erhalten und zu sanieren, wird durch die zwischenzeitlich vorgenommenen Sicherungsmaßnahmen entsprochen.

 

Ratsherr Kuhn weist auf die in der Beschlussvorlage dargestellten finanziellen Auswirkungen hin, wonach vorgesehen sei, für die Umsetzung der Gesamtmaßnahme in den Haushaltsjahren 2014/2015 entsprechende Mittel einzusetzen. Eine solche Festlegung sollte insofern korrigiert werden, als dass über die Durchführung der Sanierung in den Jahren 2014/2015 nur dann beschlossen werden sollte, wenn auch die Mittel tatsächlich zur Verfügung stehen würden. Keinesfalls sollte eine Beschlusslage herbeigeführt werden, dass der Krügerbau in den Jahren 2014/2015 saniert werden soll, ohne dass die entsprechenden Haushaltmittel zur Verfügung stehen. Für besser würde er es in diesem Zusammenhang halten, wenn man sich grundsätzlich darauf verständigt, dass der Krügerbau saniert werden und dass die Durchführung dann in einzelnen Bauabschnitten durchgeführt werden soll, wenn die entsprechende Haushaltslage dies zulässt. Von der Zielsetzung sollte an dem vorgegebenen Zeitrahmen 2015 bis 2020 festgehalten werden.

 

Oberbürgermeister Mädge führt aus, dass der Beschlussvorschlag der Verwaltung dahingehend korrigiert wird, dass die Mitglieder des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung der Sanierung des Krügerbaus grundsätzlich zustimmen und dass die Sanierung bei zur Verfügungstellung von Haushaltsmitteln in mehreren Teilsabschnitten im Zeitraum 2015 bis 2020 durchgeführt werden soll.

 

 

Beschlussvorschlag (lt

Beschlussvorschlag (lt. Vorlage)

 

Der dargestellte Sachverhalt und die beabsichtigte weitere Vorgehensweise werden

zustimmend zur Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird beauftragt, die für die Umsetzung des vorgestellten Sanierungskonzeptes notwendigen Maßnahmen einzuleiten.

 

 

Beschluss:

Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung fasst mehrheitlich bei 1 Enthaltung (Ratsherr Manzke) einen Beschluss, dass der Krügerbau erhalten und saniert werden soll. Die Sanierung soll bei Zurverfügungstellung entsprechender Haushaltsmittel in den Jahren 2015 bis 2020 in mehreren Bauabschnitten durchgeführt werden.

ALLRIS® Test-Dokument HTML Konvertierung

ALLRIS Dokumente

 

Dieses Dokument wurde von einem anderen Benutzer gerade erstellt und noch nicht auf dem Server gespeichert.

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 TOP 5_Der „Krügerbau2 (1113 KB)