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Sachverhalt: Der Krügerbau erhält seine Bedeutung in erster Linie durch den stadt- und museumsgeschichtlichen Kontext, den es zu respektieren und zu erhalten gilt. Er wird damit zu einem besonders wertvollen Gebäudebestandteil, der in das museale Gesamtkonzept des neuen Museums integriert werden soll und dabei die eigene Museumsgeschichte und maßgeblich durch sie geprägte Lüneburger Persönlichkeiten dokumentiert.
1897 übernahm der Stadtarchivar Wilhelm Reinecke (1866 – 1952) im Nebenamt die Betreuung der Museumssammlung und wurde dabei unter anderem tatkräftig von dem seit 1899 in Lüneburg lebenden und wirkenden Architekten Franz Krüger (1873 – 1936) unterstützt.
Als die Sammlung immer stärker anwuchs, war es der Architekt Franz Krüger, unter dessen Leitung in den Jahren 1897/08 sein Plan eines Anbaus mit kleinteiligerem Raumprogramm als das des Gründungsbaus realisiert wurde, der so genannte Krügerbau mit einem zur Ilmenau-/Stadtseite besonders ausdruckstark gestalteten Backsteingiebel (als Reverenz zur Stadt und ihrer Architektur).
Dieser Erweiterungsbau wurde erst mit Unterstützung durch Kaiser Wilhelm II. möglich, der sich bei seinen Besuchen in Lüneburg auch das Museum zeigen ließ und 1913 den von ihm geförderten Neubau in Augenschein nahm. Franz Krüger baute zahlreiche Gebäude in der Stadt, wie z.B. 1905 den Lüneburger Wasserturm, der sich bis heute in direkter Sichtbeziehung zu „seinem“ Krügerbau befindet.
Nach der Zerstörung des nach Plänen von Architekt Ferdinand Münzenberger 1889 fertig gestellten Gründungsbaus durch Abwurf von Brandbomben am 22. Februar 1945 und einem danach notwendig gewordenen Teilabriss war es der Krügerbau, der als erstes Museumsgebäude wiederhergestellt wurde. 1970 konnte mit einem Neubau die baulichen Lücken des Museumskomplexes geschlossen werden.
Bei der Abwägung von Abriss oder Erhalt des Krügerbaus gab insbesondere die dargestellte geschichtliche Bedeutung dieses Gebäudes den Ausschlag für die Entscheidung zum Erhalt, für den im Übrigen auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürgern plädiert hatten.
Bei der alternativen Prüfung einer Eignung für eine externe oder museumsinterne Nutzung überwogen neben den finanziellen auch die inhaltlichen Vorteile der letzteren, weil die zusätzlichen Ausstellungsflächen (290 m²) im Krügerbau geeignet sind, die Darstellung zur Museums- und Sammlungsgeschichte aufzunehmen. Dazu gehört insbesondere auch die Dokumentation der kriegsbedingten Zerstörung des Museums und eines erheblichen Teils seiner Sammlung, was zweifelsfrei in den Zusammenhang mit der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges zu bringen ist und damit erst eine besondere weil authentische Ergänzung und Vertiefung dieses Themas zu der Darstellung in der interdisziplinären Dauerausstellung möglich macht. (s.a. KPA 11.01.2012/TOP 9/Mitteilung der Verwaltung/OB Mädge/“Krügerbau“).
Die Kosten für die museumsinterne Nutzung belaufen sich nach anliegender Kostenschätzung auf ca. 900.000 €. Die Kosten für eine externe Nutzung, z.B. durch die Iljes-Stiftung, sind im Juni 2011 auf ca. 1.320.000 € geschätzt worden, da die externe Nutzung die Schaffung eigener Hausanschlüsse, WC-Anlagen, einer Heizung sowie einer eigenen internen Erschließung und eines Einganges erfordert. Neben dem finanziellen Aspekt würden diese Maßnahmen die Nutzfläche zu stark minimieren.
Mit der Zustimmung zur Durchführung der für den Erhalt des Krügerbaus notwendigen Sanierung behält er auch weiterhin wegen der absolut notwendigen und hier auszustellenden Thematik seine besondere Bedeutung und bleibt darüber hinaus ein Denkmal für den Lüneburger Baumeister und Architekten Franz Krüger.
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten (in €) a) für die Erarbeitung der Vorlage: 50,-- € aa) Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung der Maßnahmen: c) an Folgekosten: Umsetzung der Gesamtmaßnahmen ca.900.000,-- € d) Haushaltsrechtlich gesichert: Ja Nein x Teilhaushalt / Kostenstelle: Produkt / Kostenträger: Haushaltsjahr: 2014/2015
e) mögliche Einnahmen: noch nicht abschließend geklärt Anlage/n:
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