Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Fachbereichsleiter Wittmoser erläutert anhand der Ausführungen
der Beschlussvorlage, dass der Produktkatalog alle Aktivitäten erfasst, die
entsprechend den einzelnen Bereichen zu Gruppen von Arbeiten zusammengefasst
wurden. Der Produktkatalog stellt nichts grundlegend Neues dar, weil bereits
bisher ein Aufgabenplan bestand, an dem die Verwaltung ihr Handeln ausgerichtet
hat. Geändert hat sich, dass die Aufgaben so gebündelt wurden, dass eine
Kompatibilität mit der Kosten- und Leistungsrechnung erreicht wird, so dass
zukünftig einzelne Leistungen mit Preisen versehen werden können. Erreicht wird
damit eine Vergleichbarkeit im Wettbewerb. Unterstützt werden diese Maßnahmen
durch die Einführung der “Doppik”, der sogenannten doppelten
Haushaltsführung. Anhand von Beispielen wird erläutert, dass nicht nur die
laufenden Kosten, sondern auch deren Werteverzehr erfasst werden. Produkte
bilden macht jedoch nur dann Sinn, wenn die Kosten- und Leistungsrechnung
darauf abgestimmt wird. In Niedersachsen ist die Einführung der
“Doppik” für das Jahr 2006 vorgesehen. Dann wird auch ein Kosten-
und Leistungsvergleich innerhalb der Kommunen in Niedersachsen möglich sein. Probleme bereitet im Fachbereich,
dass bei der Kostenerfassung die konkret zugrunde zu legenden Mengen noch nicht
abschließend feststehen. Erst mit Anwendung des
Geografischen-Informations-Systems (GIS) wird man in der Lage sein, genaue
Größen der Flächen zu ermitteln und diese dann in die Kostenermittlung
einfließen zu lassen. Einfacher gestaltet sich dies im Bereich Forsten, da dort
durch das bestehende Forteinrichtungswerk Zugriffsmöglichkeiten auf
erforderliche Daten bereits bestehen. Abschließend lässt sich festhalten,
dass nach Festlegung der Produkte mit den genannten Einschränkungen es in
absehbarer Zeit möglich sein wird, die zu den einzelnen Produkten gehörenden
Kosten zu ermitteln. Herr Dammann – BUND – interessiert, welcher Ansatz beim
Qualitätsmaßstab zugrunde gelegt wird. Fachbereichsleiter Wittmoser erklärt, dass Qualitätsmaßstäbe
hierdurch nicht erfasst werden. Die Arbeitsweise und –gänge werden
hilfsweise aus der Kostenrechnung abgeleitet. Kostenvergleiche in der
Grünflächenpflege bergen immer die Gefahr, dass unterschiedliche Qualitätsmaßstäbe
zugrunde gelegt werden. Unterschiede können sowohl bei den Arbeiten als auch
bei den Kosten immens sein. Ein Vergleich sollte deshalb immer mit
entsprechender Vorsicht vorgenommen werden. Ratsherr Harder interessiert, ob bei der
Produktbildung bei den Forsten Stadt- und Stiftungsvermögen auseinander
gehalten wird. Bereichsleiter Eckel erklärt, dass die Forstflächen
insgesamt als Einheit erfasst werden. Die Forstflächen umfassen ca. 1.600 ha,
wovon ca. 1/3 Stadtanteil sei. Die unterschiedlichen Eigentümer sind in einer
Betriebseinheit zusammengefasst. Die Betriebskosten werden nach Flächenanteilen
abgerechnet. Ratsfrau Thielbörger begrüßt, dass erste Schritte mit
der Vorlage des Produktkatalogs gemacht werden. Der Katalog enthält gute
Vorschläge. Sie geht davon aus, dass heute nur die Vorstellung und 1. Beratung
vorgenommen wird. Der Produktkatalog sollte anschließend in die Fraktionen zur
weiteren Beratung verwiesen werden, zumal bis zum Jahre 2006 noch ausreichend
Zeit verbleibt um zu prüfen, ob Veränderungen und Ergänzungen nötig sind und ob
der Katalog vollständig ist. Sie möchte wissen, ob seitens der Verwaltung daran
gedacht sei, eine weitere Untergliederung vorzunehmen und ggf. den
wünschenswerten Punkt Qualität aufzunehmen. Eine Preisermittlung kann nur mit
einer Qualitätskontrolle einhergehen, die hineinzurechnen sein wird. Fachbereichsleiter Wittmoser erklärt, dass nach dem vorliegenden
Produktkatalog die Leistungs- und Qualitätskontrollen hierunter erfasst werden.
Die Frage ist, wie dieses hinterher gehandhabt wird. Ratsfrau Thielbörger würde Wert darauf legen, dass man
zu einer differenzierten Strukturierung gelangt und es nicht nur bei den großen
Überschriften belässt. Fachbereichsleiter Wittmoser merkt an, dass sehr wohl politische
Wertungen eingebracht werden können. Aufgegeben werden müsste dann jedoch, an
welchen Stellen eine solche Untergliederung für erforderlich gehalten wird. Beigeordneter Meißner hat Zweifel, dass politisch so vertieft eingestiegen werden
sollte. Er geht davon aus, dass die Einführung eines Produktkataloges eher
kameralistische Gründe hat. Auch stellt sich die Frage, ob der Fachausschuss
diese Arbeit zu leisten vermag. Fachbereichsleiter Wittmoser erläutert, dass politische
Zielsetzung sein könnte, dass beispielsweise einzelne Produkte nicht mehr
angeboten werden sollen. Herr Dammann – BUND – vertritt die Ansicht, dass die
Vorgehensweise und der Standard politisch vorgegeben werden sollte. Deshalb ist
die Beratung in diesem Ausschuss schon richtig und auch wichtig. Er möchte wissen, ob die
Zusammenlegung von Bauhof und Grünflächenunterhaltung weiterhin vorgesehen sei
und inwieweit sich möglicherweise eine Veränderung bei der Berechnungsgrundlage
des öffentlichen Anteils bei der Ermittlung der Friedhofsgebühren ergeben wird.
Fachbereichsleiter Wittmoser erklärt, dass sich durch die
Zusammenlegung der Regiebetriebe Grün und Bauhof die Bildung von Produkten nicht
unmittelbar betreffen. Der Produktkatalog ist generell inhaltlich nicht von der
Betreibungsweise abhängig. Herr Dammann – BUND – hält es für wichtig, dass die sich
daraus ergebenden potentiellen Möglichkeiten gleich mit abgedeckt werden
sollten. Ratsherr Harder vertritt die Auffassung, da diese
Thematik erst morgen im Ausschuss für Wirtschaft und städt. Beteiligungen
erstmalig beraten wird, dass die heutige Beratung in diesem Ausschuss zu früh
erfolgt. Es sollte nicht bereits jetzt über Sachen befunden werden, die so
evtl. im zuständigen Ausschuss nicht beschlossen werden. Ratsfrau Thielbörger teilt diese Auffassung nicht. Egal
wie die Zuordnung letztendlich erfolgt, so ist es doch wichtig, dass sich
dieser Ausschuss mit der Produktberatung befasst. Dass dieses schlussendlich
stimmig mit den in anderen zu
erarbeitenden Ergebnissen der Strukturberatung passen muss, ist dabei
unstrittig. Auch den Zeitpunkt der Beratung hält sie für richtig gewählt. Stadtbaurätin Gundermann verdeutlicht, dass zum Selbstverständnis
des Ausschusses gehört, die Verwaltung zu beraten, zu unterstützen und zu
beaufsichtigen und zwar genau in Angelegenheiten dieser Art. Deshalb müsste es
von politischem Interesse sein, in diese Sache vertieft einzusteigen. Der
Ausschuss sollte nicht freiwillig ihm zustehende Kompetenzen abgeben. Sie
verdeutlicht, dass man Gefahr läuft, wenn sich der Ausschuss nicht einbringt,
dass die Richtung dann tendenziell eine andere sein wird, als die, die sich
Verwaltung und Mitglieder dieses Ausschusses vorstellen. Bereits heute tritt
deutlich zu Tage, dass man in der Grünflächenunterhaltung aufgrund von
Personal- und Geldmangel weit entfernt ist von einer sachgerechten Unterhaltung.
Deshalb ist es wichtig, dass die Diskussion jetzt geführt wird. Die Grenzen der
Leistungsfähigkeit werden immer mehr überschritten. Richtig und wichtig ist es,
dass noch ergänzend in den Fraktionen beraten wird. Die Fragen, die sich stellen sind
die, was wir uns noch leisten wollen und wie wir uns das leisten können. Diese
Diskussion muss geführt werden. Es kann nicht sein, dass Mittel immer nur gekürzt
werden, ohne dass über Qualität gesprochen wird. Die Politik ist aufgefordert,
zusammen mit der Verwaltung die Leistungen zu definieren, die wir uns noch
leisten wollen und auch können. Sie appelliert an die Ausschussmitglieder, sich
ihrer Sachkompetenz zu besinnen und sich auch im Interesse der Sache in die
Meinungsbildungsprozesse anderer Ausschüsse einzubringen. Beigeordneter Meißner hält den vorgelegten Produktkatalog
für ein sehr grobes Raster. Wenn es heute zunächst nur darum geht, diesem
groben Raster zuzustimmen, habe er damit keine Probleme. Inhaltliche Fragen
bedürfen sicherlich noch der Beratung in den politischen Gremien und in den
Fraktionen. Ratsfrau Ebeling vertritt ebenso die Ansicht, dass
dem vorgelegten Produktplan zugestimmt werden sollte, wenn auch inhaltlich
darüber noch zu reden sein wird. Herr Dammann – BUND – hätte es begrüßt, dass die
Mitglieder dieses Ausschusses den Kenntnisstand über die finanziellen
Hintergründe wie im Ausschuss für Wirtschaft und städt. Beteiligungen hätten. Auch er kann dem vorgelegten
Produktkatalog zunächst so zustimmen. Für wichtig erachtet er aber, dass von
der Politik Qualitätsstandards vorgegeben werden, die dann Basis einer Grundlage
sein könnten, über die dann im weiteren Verfahren beraten werden könnte. Ratsherr Harder möchte wissen, ob dieser Ausschuss
auch weiterhin Bestand haben wird. Wenn dies verneint wird, findet die
Diskussion über einen Produktkatalog evtl. doch zu früh statt. Stadtbaurätin Gundermann erklärt, dass die Ausschüsse vom
Rat gebildet werden und insofern die Entscheidung über den Fortbestand eines
einzelnen Ausschusses auch dort getroffen wird. Als Fachdezernentin kann ihr Wunsch
nur sein, auch weiterhin einen starken und fachkompetenten Grünflächen- und
Forstausschuss zu haben. Ratsherr Wolter vertritt die Ansicht, dass dem
Beschlussvorschlag der Verwaltung gefolgt werden kann. Über die finanziellen
Auswirkungen wird man zu gegebener Zeit noch reden müssen. Die Zuständigkeit
anderer Ausschüsse sieht er in diesem Zusammenhang nicht. Fachbereichsleiter Wittmoser erläutert, dass bei weiterer
Verknappung der Mittel anhand der dann ermittelten produktbezogenen Kosten aus
dem Produktkatalog differenzierter darüber befunden werden kann, welche
Leistungen auch weiterhin noch erbracht werden sollen und welche nicht. Ratsherr Wolter hält auch aus diesem Grund für
einen guten Einstieg, wenn heute dem vorgelegten Produktkatalog in seinem
groben Raster zugestimmt werden würde. Bis zum Jahre 2006 ist noch genügend
Zeit, sich intensiv mit der Materie auseinander zu setzen. Weitere Wortmeldungen liegen nicht
vor. Beschlussvorschlag: Der Ausschuss stimmt dem vorgelegten Produktplan zu. Beschluss. Der Grünflächen- und Forstausschuss fasst einen der
Beschlussempfehlung der Verwaltung folgenden einstimmigen Beschluss. Abstimmungsergebnis:
Ja-Stimmen: Nein-Stimmen:
Enthaltungen: |
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