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Auszug - Uniprojekt Nachhaltige Gemeindeentwicklung  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz
TOP: Ö 7
Gremium: Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz Beschlussart: (offen)
Datum: Mi, 11.05.2011    
Zeit: 16:00 - 18:30 Anlass: Sitzung
Raum: Traubensaal
Ort: Rathaus
VO/4083/11 Uniprojekt Nachhaltige Gemeindeentwicklung
     
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Federführend:DEZERNAT III Bearbeiter/-in: Brandt, Marianne
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Beratungsinhalt:

Herr Moßmann berichtet, dass in der letzten Sitzung von Studenten der Leuphana das Forschungsprojekt „Nachhaltige Gemeindeentwicklung“ vorgestellt wurde, das gemeinsam mit der Hansestadt Lüneburg durchgeführt wird. Der Frage, welchen Beitrag die Hansestadt zu nachhaltiger Gemeindeentwicklung ganz konkret leisten kann, ist eine Gruppe von 25 Studenten des Masterstudiengangs Sustainability Sciences an der Leuphana Universität in einem einjährigen Lehrforschungsprojekt nachgegangen. Während des gesamten Zeitraums hat eine enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung der Hansestadt stattgefunden. Es besteht der Wunsch, das Projekt als Daueraufgabe über die nächsten Jahre fortzusetzen.

 

Im Rahmen des Forschungsprojektes ist ein Konzept für eine so genannte Koordinierungsstelle für Nachhaltigkeit entwickelt worden. Hierüber berichtet Frau Annika Weiser, Studentin der Leuphana Universität.

 

Frau Weiser trägt vor, dass die Hansestadt eine Schnittstelle zwischen Bürger und Staat erfüllt.

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Stadt fällt ihr somit eine Schlüsselrolle zu.

 

Im Konzept wurden folgende 6 Funktionen definiert, die einer Koordinierungsstelle quasi als „Nachhaltigkeitsbegleiter“ zukommen könnten:

1.      Stadtmonitoring könnte als Messinstrument erfassen, wie weit sich Lüneburg in Richtung Nachhaltigkeit bewegt,

2.      Anlaufstelle, in der die Fäden zusammenlaufen, soll geschaffen werden,

3.      mit Weiterbildung sollen die Mitarbeiter auf aktuellen Wissensstand gebracht werden,

4.      eine Dokumentensammlung soll Wissen bündeln,

5.      mit Hilfe eines Berichtswesens soll transparent gemacht werden, was zum Thema in der Stadt passiert,

6.      mit Hilfe einer Kommunikationsplattform soll ein Austausch der einzelnen Akteure stattfinden.

 

Der Nutzen dieser einzelnen Bausteine besteht darin, Entscheidungshilfen zu bekommen, Engagement zu bündeln, indem die Partizipation und Vernetzung der einzelnen Akteure realisiert wird, Kompetenzen zu erwerben und das Bewusstsein zu schaffen sowie eine Reputation für Lüneburg zu gestalten, z. B. als Vorreiterrolle innerhalb Norddeutschlands oder als Stadt, mit der sich die Bürger in einem hohen Maß identifizieren.

 

Ein Diskussionspapier wird von der Leuphana Universität noch nachgereicht.

 

Annika Weiser kündigt an, dass im nächsten Semester ein Indikatorensystem für Lüneburg entwickelt werden soll.

 

Auf die Frage der Beigeordneten Schellmann, wo denn der Unterschied liege zwischen der KSL und der Koordinierungsstelle, antwortet Herr Gallmeister, Student der Leuphana Universität, dass Nachhaltigkeit umfassender als Klimaschutz ist und auch soziale und kulturelle Aspekte der Stadtentwicklung betrifft.

 

Herr Moßmann sieht Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe innerhalb der Stadtverwaltung; eine Ansiedlung bei der KSL unter dem Dach des Landkreises scheide daher aus. Die Aufgabenwahrnehmung muss jedoch anknüpfen an die Strukturen, die schon vorhanden sind.

 

Nach Vorstellung der Studentin Annika Weiser müsste die Koordinierungsstelle ganz oben in der Hierarchie der Verwaltung angesiedelt sein. Aus dem Organigramm der Stadtverwaltung leitet sie ab, dass z. B. der Bereich Umwelt keine fachbereichsübergreifende Querschnittsfunktion innerhalb der Verwaltung einnimmt.

 

Beigeordnete Lotze stellt fest, dass heute die erste Anhörung zu diesem Thema stattfindet und in einem weiteren Schritt das Diskussionspapier der Leuphana vorgelegt wird. Wo die Stelle angesiedelt werden soll, war ja nicht Aufgabe der Leuphana. Sie macht den Vorschlag, das Thema nun als Diskussionsauftrag in die einzelnen Fraktionen zu tragen.

 

Ratsherr Neubauer macht deutlich, dass es darum geht, wie die Anregungen der Uni umgesetzt werden sollen. Wenn von einer Koordinierungsstelle die Rede ist, heißt dies nicht zwangsläufig, dass es eine Stelle im Stellenplan sein muss. Möglich sei auch eine Arbeitsgruppe oder eine städtische Stelle, die mit der Region oder nur mit dem Landkreis  verknüpft ist.

 

Herr Neubauer fasst zusammen, wie die weitere Vorgehensweise sein soll:

1.      Kurzfristige Vorlage des Berichts der Leuphana Universität

2.      Diskussion innerhalb der Fraktionen

3.      Übergreifende Diskussion innerhalb eines Workshops mit Beteiligung der KSL

4.      erneute Gremienbefassung

 

Zentrale Frage dabei sei: Wo kann man andocken an bestehende Strukturen? Ziel sei es, vor der Kommunalwahl die entsprechenden Pflöcke einzuschlagen.

 

Ein Beschluss wurde nicht gefasst.


Beschluss: