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Auszug - Neues Museum Lüneburg - Vorstellung der Planung  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 3
Gremien: Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung, Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mo, 24.01.2011    
Zeit: 15:00 - 16:55 Anlass: außerordentliche Sitzung
Raum: Museum Lüneburg, Besprechungsraum 2.OG
Ort: Willy-Brandt-Straße 1, Besprechungsraum 2.OG, Eingang Wandrahmstraße
VO/3976/11 Neues Museum Lüneburg
- Vorstellung der Planung
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Herr Koplin
Federführend:8 - Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft Bearbeiter/-in: Ryll, Gudrun
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Oberbürgermeister MÄDGE umreißt kurz die Hintergründe, die zur Notwendigkeit der Neuordnung der Museumslandschaft geführt haben und stellt die finanzielle und planerische Entwicklung des Neubauvorhabens für das neue Museum dar. Das Konzept bestehe aus zwei Teilen: dem Umbau des alten Museumsbaus in Funktionsräume und dem Anbau des Neubauteils als Ausstellungsgebäude. Das eine würde ohne das andere nicht funktionieren. Bis auf den noch offenen EU-Antrag in Höhe von 2,2 Mio. € sei die Finanzierung inzwischen durch Förderzusagen des Landkreises Lüneburg, der Sparkassenstiftung, der Stiftung Niedersachsen, der Klosterkammer und weiterer kleinerer Stiftungen gesichert. Sollte der EU-Antrag abschlägig beschieden werden, müsse der Bau entsprechend reduziert erstellt und ein zweiter, später zu realisierender Bauabschnitt geplant werden. Die Stadt und der Landkreis könnten und würden ihren Mittelanteil keinesfalls erhöhen. Er sei jedoch zuversichtlich, dass die EU-Mittel bewilligt werden. Der Bauantrag liege inzwischen in der Bauverwaltung vor und werde geprüft. Den Vorständen der Fördervereine der Museen dankt Oberbürgermeister MÄDGE, dass über die Satzung der künftigen Museumsstiftung und die weiteren notwendigen Vereinbarungen konstruktiv gesprochen werden konnte.

 

Stadtbaurätin GUNDERMANN erinnert an das umfangreiche europaweite Ausschreibungsverfahren für die Architektenauswahl. Inzwischen liege, wie Oberbürgermeister Mädge bereits berichtet habe, der EU-Fördermittelantrag in Hannover und der Bauantrag im Hause vor. Inzwischen werde die europaweite Ausschreibung des ersten Gewerkes vorbereitet. Man plane, die Erdarbeiten bereits vor dem offiziellen „Ersten Spatenstich“ in Auftrag zu geben, da der Baugrund auf Grund von Bombenabwürfen am Ende des Zweiten Weltkrieges lagenweise unter Aufsicht des Kampfmittelräumdienstes abgetragen werden müsse und nicht klar sei, wie lange diese Erdarbeiten in Anspruch nehmen werden. Der „Erste Spatenstich“ solle folglich im Juni 2011 stattfinden, danach könne direkt mit den Gründungsarbeiten begonnen werden.

 

Herr SPRINGER, der Architekt des Museumsneubaus, stellt seine Planungen ausführlich anhand der als Anlage 1 beigefügten Präsentation mit virtuellen Ansichten sowie Grundriss- und Schnittzeichnungen vor. Inzwischen lägen statt grober Schätzungen, schon relativ detaillierte Kostenberechnungen vor. Die schichtweise Herstellung der Baugrube mit der eventuell notwendigen Kampfmittelräumung und der besondere Gründungsaufwand auf Betonpfählen auf Grund der Nähe zur Ilmenau nähmen dabei einen recht großen Anteil von rund 10% ein. Die nicht-technischen Baukonstruktionen hätten einen Anteil von etwas über 5 Mio. €, für die technische Ausstattung seien 1,7 Mio. € eingeplant. Er stellt die Zeitplanung bis zur vorgesehenen Eröffnung Ende 2013 dar und beantwortet Fragen der Ausschussmitglieder zu einzelnen Planungsdetails.

 

Erster Stadtrat KOCH ergänzt, ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Planung sei der barrierefreie Zugang nicht nur zum Gebäude selbst, sondern auch zu den Exponaten, so dass das Museum auch für Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen erlebbar sein werde. Dafür sei der Behindertenbeirat in die Planungen einbezogen worden und werde auch an der Ausstellungsplanung beteiligt.

 

Beigeordneter DÖRBAUM weist darauf hin, dass es zum Neubau des Museums zu gegebener Zeit auch noch eine Bürgerversammlung geben werde, in der Fragen der Öffentlichkeit beantwortet werden.

 

Erster Stadtrat KOCH erläutert das vorgesehene Ausstellungsflächenkonzept, das nicht darin bestehe, eine statische Dauerausstellung für die kommenden 20 Jahre zu planen. Es sollen statt dessen in dem „Gerüst“ der Dauerausstellung partielle, flexible Wechsel- oder Themenausstellungen ermöglicht werden. Die Gesamtausstellungsfläche von rd. 1.800 qm setzt sich aus 1.350 qm Ausstellungsfläche im Neubau und rd. 400 qm Ausstellungsfläche im Altbau zusammen. Hinzu kommen Außenflächen, die für Ausstellungszwecke genutzt werden können.

 

Ratsherr KROLL schlägt vor, an anderer Stelle Kosten einzusparen und eine Teilunterkellerung für weitere Magazinflächen vorzusehen, da der Quadratmeterpreis hierfür sehr günstig sei und eine nachträgliche Herstellung bei späterem Bedarf nicht möglich wäre.

 

Oberbürgermeister MÄDGE entgegnet, die Magazinflächen seien im ehemaligen Hilfskrankenhaus in Oedeme vorgesehen. Die zusätzlichen Mittel von mindestens 200 T€ für die Unterkellerung seien nicht vorhanden und es sei nicht Sinn der Sache, diese Mittel für Lagerungszwecke vom eigentlichen Zweck, nämlich dem Bau von Ausstellungsflächen, abzuziehen.

 

Beigeordnete SCHELLMANN und Ratsherr VÖLKER sprechen die Brückensituation über die Ilmenau an. Es wäre für die Besucher möglicherweise attraktiver, direkt über die Mühleninsel zum Museum zu gelangen.

 

Oberbürgermeister MÄDGE antwortet, diese Lösung sei ungleich aufwändiger und teurer, da die Brücke sehr viel länger wäre und damit auch eine Erneuerung des Wehres verbunden sein würde. Außerdem handele es sich bei dem zu überplanenden Gelände ausschließlich um Privatbesitz mehrerer Eigentümer. Die Brückensituation werde aber nochmals im Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung vorgestellt und diskutiert. In der Friedenstraße seien zudem viele Ärzte angesiedelt, die auch weiterhin auf diesem „kurzen“, historisch gewachsenen Weg erreichbar sein sollten, den die jetzige Brücke ermögliche.

 

Ratsherr VÖLKER begrüßt die Planungen für den Neubau des Museums im Namen seiner Fraktion sehr und hofft, dass es ein repräsentativer Bau sein werde, der viele Besucher anziehe. Es handele sich um eine große Chance für die Zukunft, welche die Museen hoffentlich nutzen würden.

 

Ratsfrau RUDOLPH lobt die Öffnung der Fensterfronten und Terrasse zur Stadt hin. Sie fragt nach einem Raum für Wechselausstellungen.

 

Erster Stadtrat KOCH erklärt, es sei im Erdgeschoss eine multifunktionale Teilfläche von 300 – 500 qm eingeplant worden, in der Teile der Dauerausstellung mit themenbezogenen, flexiblen Begleitausstellungen aus Magazinbeständen o.ä. kombiniert oder ausgetauscht werden könnten. Einen „leeren“ Raum nur für Ausstellungen der Bildenden Kunst, könne man sich finanziell und konzeptionell nicht „leisten“, da dieser wahrscheinlich häufig leer stehen würde.

 

Herr Dr. LAMSCHUS, Herr Dr. MICHAEL und Herr Prof. Dr. COENEN-STASS freuen sich über die positive Entwicklung und Neuordnung der Museumslandschaft und sind überzeugt, dass der Neubau den Anforderungen an ein modernes Museum gerecht werde und auch viele Tagestouristen anziehen werde. Sie bekräftigen, dass auf Flexibilität der Ausstellungen geachtet werden solle, um häufiger Sonderausstellungen integrieren zu können und damit das Angebot attraktiv zu halten.

 

Ratsherr BRUNS findet die Planungen für den Neubau, dessen Verbindung zum Altbau, sowie die Öffnung zur Innenstadt sehr gelungen. Er ist zuversichtlich, dass das neue Museum mit der überarbeiteten Konzeption museale und pädagogische Inhalte erlebbar machen, vielen Schulklassen ihre Region näher bringen aber auch Touristen ansprechen werde. Seine Fraktion trage die Planungen uneingeschränkt mit.

 

Ratsherr VON MANSBERG fasst zusammen, das jetzt auf den Weg gebrachte Projekt werde viele Möglichkeiten eröffnen. Es sei ein großer Erfolg, dass dieses in einer Zeit ermöglicht werde, die von Mittelkürzungen auf dem Sektor Kultur gekennzeichnet sei. Das neue Museum werde eine völlig neue, moderne Ausstellungskonzeption umsetzen, mit der erheblich mehr Menschen angezogen werden können.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Sowohl der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung als Werksausschuss für den Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft als auch der Kultur- und Partnerschaftsausschuss nehmen die Ausführungen der Verwaltung einstimmig zustimmend zur Kenntnis.

 

Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung als Werksausschuss beauftragt die Verwaltung einstimmig, die weiteren Schritte für die Realisierung des Projektes einzuleiten und umzusetzen.

 

(401, 8)

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