Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Herr
Kirch erläutert die in der Vorlage beschriebene Grundidee der zentralen
Anmeldung und die Vorteile des neuen Systems gegenüber der bisherigen Praxis. Auf
Nachfrage von Herrn Soldan erläutert er, dass die freien Träger für diese
Verwaltungsleistung nichts extra zahlen müssen, da diese Kosten durch die
Betriebskostenzuschüsse, dann doch wieder der Verwaltung in Rechnung gestellt
würden. Es soll auch keine personelle Aufstockung im FamilienBüro vorgenommen
werden, da der arbeitsintensive Anmeldezeitraum nur drei Wochen beträgt.
Letztlich hat man mit der Platzvergabe anhand von Auswahlkriterien bereits in
der Kita Häcklingen gute Erfahrungen gemacht. Widerspruch von Seiten der Eltern
ist kaum aufgetreten, zumal das Ranking offen liegt und dadurch jeder seine
Bewertung nachvollziehen kann. Die Auswahlkriterien gelten für alle städtischen
Kitas, die inhaltliche Gewichtung kann aber von Einrichtung zu Einrichtung
variieren. Auf
Nachfrage von Herrn Nowak, erklärt Herr Kirch, dass die Eltern, die Ihr Kind
bereits jetzt angemeldet haben, noch einmal angeschrieben und über das neue
Verfahren aufgeklärt werden. Diese müssen dann einen Zusatzbogen ausfüllen.
Eltern die sich daraufhin nicht melden, müssen ggf. persönlich angerufen oder
erneut angeschrieben werden. Ansonsten können diese Anmeldungen nicht in der
Platzvergabe berücksichtigt werden, so dass die Kinder dann erst einen der am
Ende des Verfahrens noch freien Plätze zugewiesen bekommen. Da
Herr Soldan wissen möchte, ob die freien Träger das gleiche Auswahlverfahren
anstreben, weist Herr Kirch darauf hin, dass dies zwar empfohlen wird,
aber nicht verordnet werden kann, da die
freien Träger hier frei in der Entscheidung sind. Frau
Baumgarten wundert sich, warum eine zentrale Anmeldestelle notwendig ist, wenn
die Eltern Ihre neuen Anmeldungen auch genauso gut bei den jeweiligen
Einrichtungen abgeben können. Herr Kirch hat die Erfahrung gemacht, dass gerade
im Verwaltungsbereich die verschiedenen Einrichtungen und Träger sehr
unterschiedlich arbeiten. Da das neue Verfahren aber auch einen frühzeitigen
Überblick über Bedarfe und Wünsche der Eltern geben soll, ist eine zügige
Bearbeitung unerlässlich, die bei 44 verschiedenen Einrichtungen nicht
gewährleistet ist. Herr
Nowak fragt sich, wie das System funktionieren soll, wenn sich doch das ganze
Jahr über etwas in diesem Bereich verändert; Zuzüge, Wegzüge, Umzüge usw. Da
die Anmeldung aber innerhalb von drei Wochen abgeschlossen sein wird für die
Kinder, die im gleichen Jahr zur Kita gehen sollen, sieht Herr Kirch hier kein
Problem, da nur die Angaben zu diesem Zeitpunkt gelten. Eltern die später nach
Lüneburg ziehen, aber das Kind auch noch in dem Jahr in die Kita bringen
wollen, müssen wie bisher auch mit den restlichen freien Plätzen klar kommen.
Anmeldungen zu einem der Folgejahre werden gar nicht mehr angenommen. Auf
Nachfrage von Frau Rudolph erläutert Herr Kirch, dass spezielle Kitas
sicherlich auch speziellere Auswahlkriterien haben werden - seien es die
Waldkitas oder Einrichtungen mit besonderem pädagogischem Konzept (Montessori,
Waldorf). Trotzdem darf der finanzielle Hintergrund einer Familie niemals ein
Bewertungskriterium oder anders ausschlaggebender Punkt sein. Herr
Opitz, neuer Vorsitzender des Stadtelternrates, begrüßt das neue Verfahren
entschieden, da die bisherige Praxis viele Schwierigkeiten mit sich brachte. Er
räumt ein, dass es am Anfange sicherlich gewisse Umsetzungsschwierigkeiten
geben wird, doch wird die Zukunft für alle Beteiligten einfacher werden. Frau
Dr. Pahnke ist sich sicher, dass das Modell funktionieren wird und viele
Vorteile bietet. Sie hofft aber auch darauf, dass die Eingliederung von Kindern
mit Migranten-Hintergrund und auch der Platzwechsel zwischen den Einrichtungen
möglich sein und bedacht wird. Dies wird sowohl von Herrn Koch als auch von
Herrn Herder bestätigt. Herr
Soldan fragt sich, ob der Datenschutz bei einer zentralen Speicherung von rund
700 Anmeldungen im Jahr gewährleistet ist. Herr
Koch erläutert dazu, dass die persönlichen Daten nach Beendigung des
Anmeldeverfahrens auch wieder gelöscht, höchstens im Falle von Widersprüchen
noch für die Dauer dieser Verfahren behalten werden. Auf
Nachfrage von Herrn Nowak, erklärt Herr Kirch, dass dieses Verfahren zunächst
nicht auf Krippen angewandt werden soll, was aber natürlich später noch
überprüft werden kann. Frau
Baumgarten findet das neue Konzept gut, trotzdem kann sie nicht verstehen,
warum die Anmeldung zentral im FamilienBüro angesiedelt werden soll und nicht
in den Kitas, zumal ja durch den Wegfall der Förderung sogar schon über eine
Auflösung des FamilienBüros nachgedacht wird. Beschluss: Der
Jugendhilfeausschuss nimmt den Vorschlag der Verwaltung, das Anmelde- und
Vergabeverfahren für Kita-Plätze in der Hansestadt Lüneburg zu reformieren, bei
einer Enthaltung und einer Gegenstimme zustimmend zur Kenntnis. Die Verwaltung
wird beauftragt, eine zentrale Anmeldestelle für Kita-Plätze im Stadtgebiet
Lüneburgs im FamilienBüro einzurichten. Die Entscheidung über die Aufnahme von
Kindern verbleibt in der Verantwortung der Kindertagesstätten, jedoch werden
für die städtischen Kitas ab sofort die in der Vorlage genannten veränderten
Aufnahmekriterien angewandt. Zur nächsten Sitzung ist dem JHA eine Neufassung
der Benutzungs- und Elternbeitragsordnung vorzulegen. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen:
7 Nein-Stimmen:
1 Enthaltungen: 1 |
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