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Beratungsinhalt: Erster
Stadtrat KOCH
erläutert, die Haushaltslage habe es leider erforderlich gemacht, auch die frei
zu vergebenden Kulturfördermittel zu kürzen. Eine Besonderheit bei den Zuschüssen
aus öffentlichen Kassen sei, dass diese in der Regel auch für nicht direkt
einem Projekt zuzuordnende Betriebskosten verwendet werden dürften. Die meisten
Stiftungen förderten hingegen nur eindeutig projektbezogene Kosten. Daher werde
vorgeschlagen, einen großen Teil der Fördermittel für das Kulturforum und die
Halle für Kunst vorzusehen, die auf Betriebskostenförderung dringend angewiesen
seien, um so zur Erlangung weiterer notwendiger (Landes-) Zuschüsse zu gelangen.
Für
die Rentenzahlung an den Lutherischen Kirchenfonds, die in diesem Zusammenhang
noch immer mit auftauche, war der Kirche von Seiten der Stadt eine einmalige
Ablösezahlung angeboten worden; zu einer Einigung habe man bisher jedoch nicht
finden können. Auf Nachfrage von Ratsherrn VÖLKER erklärt Erster
Stadtrat KOCH die von der Verwaltung vorgeschlagene Aufteilung der
Fördermittel. In diesem Zusammenhang geht er auch auf die Bitte der JazzIG ein,
ihr die Mietkosten für die Konzerte im Heine- und Glockenhaus zu erlassen. Eine
gleich lautende Bitte habe im Übrigen auch das Fortbildungszentrum für Neue
Musik geäußert, dem in diesem Jahr ebenfalls die Mittel um 30% gekürzt worden
seien. Die Verwaltung wolle beiden Bitten in diesem Jahr vor dem Hintergrund
der Mittelkürzungen entsprechen, um den Einrichtungen Planungssicherheit zu
gewährleisten. Die Hansestadt Lüneburg sei jedoch auch auf die Einnahmen aus
den Vermietungen angewiesen und könne nicht regelmäßig in den kommenden Jahren
darauf verzichten. Beigeordneter
DÖRBAUM gibt zu
bedenken, dass es sich bei den frei zu vergebenden Kulturfördermitteln zwar um
eine relativ kleine Summe handele, die Hansestadt Lüneburg die Kultur jedoch
insgesamt weiterhin mit recht großen Beträgen für das Theater, die Bücherei,
die Musikschule, usw. unterstütze. Es sei bedauerlich, nicht mehr zur freien Verfügung
zu haben, er könne sich dem Verteilungsvorschlag der Verwaltung jedoch anschließen.
Der
Ausschuss diskutiert die Problematik der Mittelkürzungen für die kulturellen
Einrichtungen. Oberbürgermeister MÄDGE weist in dem Zusammenhang jedoch
auch darauf hin, dass er die regelmäßige institutionelle Förderung z.B. des
Kulturforums aus den Kulturfördermitteln auf Dauer kritisch sehe. Eigentlich
sollten sich solche Einrichtungen selbst tragen. Hätte man die 9.000 €
für projektbezogene Förderungen zur Verfügung, wäre schon viel gewonnen.
Gerechter wäre hier eine Art Rotationsprinzip, damit auch andere Antragsteller
eine Chance hätten. Ratsherr
RIECHEY kritisiert,
dass die Entscheidungsrechte der Gremien durch Auslagerungen finanzieller
Mittel in Tochtergesellschaften, wie jetzt z.B. auch in die geplante Museumsstiftung,
oder durch feste Verträge mit einzelnen Einrichtungen immer weiter
eingeschränkt würden und der Kultur- und Partnerschaftsausschuss jetzt über gerade
mal 15.000 € frei entscheiden könne. Diese Entwicklung müsse umgekehrt
werden. Oberbürgermeister
MÄDGE entgegnet,
alle entsprechenden Verträge würden vom Rat beschlossen und seien entsprechend
demokratisch legitimiert. Der Rat habe sich für die Förderung kulturell
herausragender Institutionen mit z.T. überregionaler Bedeutung entschieden und
fördere dementsprechend große Einrichtungen wie das Theater, die Museen, die
Musikschule usw. mit hohen Beträgen. Selbstverständlich wäre es wünschenswert,
wenn mehr Geld zum Verteilen da wäre. Leider sei das Budget jedoch begrenzt und
man könne nicht mehr ausgeben, als da sei. Beschluss: Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss beschließt
einstimmig, den in der Anlage zur Beschlussvorlage aufgeführten Antragstellern,
vorbehaltlich der Haushaltsgenehmigung durch das Land Niedersachsen, Zuschüsse
für kulturelle Aktivitäten im Jahr 2010 gemäß Beschlussvorschlag der Verwaltung
zu gewähren. |
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