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Auszug - Vorstellung des Stadtjugendringes  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Mi, 04.11.2009    
Zeit: 15:30 - 18:32 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/3440/09 Antrag des Stadtjugendringes auf Einrichtung einer hauptamtlichen Geschäftsführerstelle
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Frau Otte
Federführend:Bereich 55 - Zentrale Dienste der Jugendhilfe Bearbeiter/-in: Otte, Marlis
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Frau Frank stellt zunächst die Arbeit des Stadtjugendrings (SJR) vor. Der SJR besteht seit 62 Jahren und hat aktuell ca. 50 Mitgliedsvereine als Mitglieder. Durch diese Vereine selbst vertritt der SJR indirekt mehrere tausend Jugendliche und setzt sich für die verbandliche Jugendarbeit ein. Es besteht eine nur temporär besetzte Anlaufstelle in der Katzenstraße, in der Frau Berggötz als Geschäftsführerin tätig ist. Als Aktionen können die Durchführung von „Bona Vita“ während des Stadtfestes, Plakataktionen und politische Informationen zur Europawahl benannt werden. Vom Büro aus werden die Mitgliedsgruppen, aber teilweise auch einzelne hilfesuchende Jugendliche betreut. Dazu wurde ein entsprechendes Netzwerk geschaffen, wo bei schulischen Problemen oder bei Problemen der beruflichen Orientierung mit anderen Vereinen, Verbänden und Institutionen, wie auch der ARGE, kommuniziert und zusammengearbeitet wird. So kann eine schulische Betreuung ohne bürokratische Hürden angeboten werden. Für das nächste Jahr ist zudem eine schulische Begleitung in einer Kooperation mit der Jugendpflege und dem Jugendamt geplant. Dafür konnten bereits Sponsoren eingewoben werden.

 

Frau Berggötz stellt sich dem Ausschuss vor und erläutert ihren beruflichen und familiären Werdegang, insbesondere den Bezug zur Jugendarbeit. Sie betreut seit zwei Jahren innerhalb des SJR insbesondere die Mitgliedspflege und die Pflege der Kontakte. Wichtig ist die Wertschätzung der ehrenamtlich tätigen Jugendlichen, da auch Pflichten und Verantwortung übernommen werden. So soll bei Problemen und Aktivitäten geholfen werden. Die Jugendlichen sollen unterstützt werden, um in die Gesellschaft hineinzuwachsen. Daneben wird Öffentlichkeitsarbeit geleistet. Jugendliche werden an andere Träger weiterempfohlen. Dieses Angebot ist als Orientierung gedacht. Daneben werden eigene Projekte im politischen und gesellschaftlichen Rahmen geplant und durchgeführt. So soll beispielsweise das Wahlrecht durch Veranstaltungen und Projekte als hohes Gut gestärkt werden. Sie ist 15-20 Stunden pro Woche für den SJR aktiv, bekommt aber momentan nur 2 Stunden vergütet. Sie erläutert den aktuellen Haushaltsplan des SJR, der trotz der momentanen Finanzsituation der Stadt aufgestellt wurde. Er soll eine Aufstellung sein, welche Finanzmittel insgesamt grundsätzlich benötigt werden. Größter Posten wären die Kosten der hauptamtlichen Geschäftsführung, die im Monatsschnitt als versicherungspflichtige Tätigkeit knapp über 400 € als Kosten verursachen würde. Daneben kosten die Veranstaltungen, wie Bona Vita, entsprechende Summen, da beispielsweise die große Bühne durch fachkräftige Personen auf- und abgebaut werden muss. Weiter sollen Flyer und Geschäftsmaterial angeschafft werden. Auch eine Neugestaltung der veralteten Homepage wäre notwendig. Als weitere Anschaffungen sind PCs, ein Sonnenschirm mit Logo und ein Stand gewünscht, damit der SJR deutlich erkennbarer wird. Die vorhandene Bühne ist reparaturbedürftig. Als Raummiete ist ein Betrag von 2.000 € angesetzt, da mittelfristig von einem Umzug aus den Räumen im Haus der Jugend ausgegangen wird.

 

Frau Frank gibt Wandcollagen zur Einsicht an die Ausschussmitglieder, auf denen die Arbeit des SJR dokumentiert ist.

 

Frau Baumgarten kennt den SJR seit 1990 aus ihrer langjährigen Arbeit im Jugendhilfeausschuss. Er hat sich bereits damalig gut in den Ausschuss eingebracht. Sie lobt insbesondere die ehrenamtliche Arbeit. Allerdings ist bisher nicht angedacht, dass der SJR aus den bisher genutzten Räumen ausziehen muss. Eine zusätzliche Raummiete wird zumindest 2010 nicht notwendig sein. Die vorgestellten Wünsche an Projekten und Anschaffungen sollten allerdings über einen längeren Zeitraum gestreckt oder durch Dritte finanziert werden. Zudem besteht, wie in der Vorlage erwähnt, das Angebot, die Personalabrechnung ggf. über die Stadtverwaltung abzuwickeln, was eine Sachleistung darstellen würde. Wegen der angespannten Finanzlage ist eine Beibehaltung des bisherigen Förderungsbetrages bereits positiv zu bewerten. Die bisherige Linie muss dabei beibehalten, allenfalls über Sachleistung erhöht und ergänzt werden. Auch andere Institutionen haben höhere finanzielle Bedürfnisse, die aber ebenso nicht berücksichtigt werden können. Das soll allerdings die Anerkennung der guten ehrenamtlichen Arbeit nicht schmälern.

 

Frau Dr. Pahnke lobt die Arbeit und dankt. Sie lobt besonders das Netzwerk, das geschaffen wurde, um Jugendliche zu unterstützen. Auch sie sieht die Haushaltslage und kann daher ebenfalls keine weiteren Finanzmittel zusagen. Zudem wird angeregt, ob nicht Jugendliche selbst bei der Erstellung einer neuen Homepage und einem neuen Logo kreativ mithelfen können, wodurch sie sich dann vielleicht selbst als wahrgenommen empfinden.

 

Frau Berggötz erläutert, dass die Raummiete für den Fall veranschlagt wurde, dass sich in 2010 eine andere Raummöglichkeit ergeben würde, da längerfristig wohl geplant sei das Haus der Jugend zu räumen. Ansonsten ist der vorgelegte Haushaltsplan eher als Bedarfsaufstellung zu sehen und veränderbar. Er dient insbesondere dazu den Arbeitsumfang darzustellen.

 

Herr Koch erläutert noch mal den Ablauf der verschiedenen Informationsveranstaltungen zu einer Veränderung im Bereich des Hauses der Jugend. Ein Ultimatum, dass die Gruppen dort zu einem bestimmten Tag ausziehen müssen, gibt es nicht. Wenn es soweit kommen sollte, würden die Gruppen und Institutionen natürlich rechtzeitig informiert und einbezogen werden. Die Vorlage für den Ausschuss ist deshalb ablehnend formuliert, weil eine Erhöhung von Zuschüssen wegen der finanziellen Probleme nicht möglich ist. So wird beispielsweise die kostenlose Nutzung von Räumlichkeiten ggf. auch auf dem Prüfstand stehen. Zusätzliche Finanzmittel sind folglich nicht möglich, eher ist mit Hinweis auf den Subventionsbericht mit Kürzungen zu rechnen.

 

Auffallend ist, dass im vom SGJR vorgelegten Haushaltsplan nur Ausgaben, aber keine Einnahmen benannt werden. Das bittet er zu erläutern und fragt zudem, welche Bemühungen es gegeben hat, um an andere Geldquellen z.B. aus Stiftungen, die Kinder- und Jugendliche fördern, zu kommen.

 

Herr Herder berichtet, einen guten Einblick in die vielfältige Arbeit des SJR bekommen zu haben, die auch gut dargestellt wird. Der SJR ist der Inbegriff der selbst organisierten Jugendarbeit und hat einen Vorbildcharakter. Bei einer Suche nach Sponsoren und der Erschließung von anderen Finanztöpfen ist er gern behilflich. Bei der Personalforderung stellt sich zudem die Frage, ob über den Einsatz eines FSJlers oder Zivildienstleistenden nachgedacht wurde. Vielleicht ist ein gebrauchter Computer, der über eine Institution weitergegeben werden kann, zunächst auch ausreichend.

 

Frau Frank erläutert, dass der SJR natürlich ständig auf der Suche nach Sponsoren ist und so, für das Projekt der schulischen Begleitung, den Ladies Circle als Geldgeber gefunden hat. Darüber hinaus gibt es Kontakte zur Marianne-Bock-Stiftung, da viele allein erzogene Kinder die Angebote nutzen. Ohne weitere Geldgeber wären die bisherigen Maßnahmen und Aktionen gar nicht möglich gewesen. Nur hat die bisherige Improvisation Grenzen. Wichtigster Punkt im Haushaltsplan des SJR ist daher die Finanzierung der Stelle der Geschäftsführerin. Die anderen Vorstandsmitglieder sind beruflich oder schulisch stark eingespannt. Zudem hat Frau Berggötz die Kontakte, um die bisher genutzten Netzwerke, die erhalten werden sollen, aufrecht zu erhalten.

 

Frau Berggötz ergänzt, dass Einnahmen grundsätzlich schwer kalkulierbar sind. Bisher liegt der Mitgliedsbeitrag der Gruppen bei 6 € pro Jahr. Es soll 2010 allerdings auf der nächsten Vollversammlung eine Erhöhung diskutiert und ggf. beschlossen werden.  Geringe Überschüsse aus der Bona-Vita-Aktion werden für die Versorgung von Helfern aufgebraucht. Der Vorstand ist ständig auf der anstrengenden Suche nach technischen Verbesserungen.

 

Herr Wieben möchte die Arbeit unterstützt sehen und bittet um Berücksichtigung, dass es ohne ehrenamtliches Engagement schlecht aussähe. Geldbeschaffung über Dritte habe auch keine Kontinuität. Er bittet daher noch mal über höhere Zuschüsse nachzudenken.

 

Herr Koch erläutert, dass bei Schaffung eines 400 €-Jobs für eine Geschäftsführerin die bisherigen Haushaltsmittel grundsätzlich ausreichen, da es im Zuwendungsbescheid keine Zweckbestimmung für einzelne Unterpositionen gibt. Dann stehen noch geringe Restmittel für den Geschäftsbedarf zur Verfügung. Allerdings fehlt dann das Geld für Projekte. Hier sollte der SJR Anträge, beispielsweise an die Bürgerstiftung stellen, um eine neue PC-Ausstattung oder ähnliche einmalige Ausgaben zu finanzieren. Gegen die Anstellung einer bezahlten Geschäftsführung bestehen seitens der Stadt grundsätzlich auch keine Bedenken, solange das über den unveränderten Zuschuss finanziert werden kann. Bei Steuer- und Abrechnungsfragen werde die städtische Personalverwaltung helfen.

 

Frau Frank möchte allerdings eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit installiert wissen.

 

Frau Baumgarten sieht Personalkosten in der Höhe von 6.000 € durch den städtischen Zuschuss zunächst grundsätzlich als gesichert an. Eine Beschlussempfehlung über die 6.000 € hinaus kann es allerdings momentan nicht geben. Sie dankt den Vertreterinnen des SJR für die gelungene Präsentation.

 

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis. Eine Aufstockung über den bestehenden Haushaltsansatz in Höhe von 6.000 € wird nicht empfohlen.


Abstimmungsergebnis:

 

Die Beschlussempfehlung wird bei 2 Enthaltungen einstimmig angenommen.