Bürgerinformationssystem

Auszug - Bau- und Sanierungskonzept für das Museum für das Fürstentum Lüneburg - Sachstandsbericht und Vorstellung der Planung  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung
TOP: Ö 4.1
Gremien: Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung, Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 06.08.2009    
Zeit: 15:00 - 17:20 Anlass: Sitzung
Raum: Museum Lüneburg, Besprechungsraum 2.OG
Ort: Willy-Brandt-Straße 1, Besprechungsraum 2.OG, Eingang Wandrahmstraße
VO/3340/09 Bau- und Sanierungskonzept für das Museum für das Fürstentum Lüneburg
- Sachstandsbericht und Vorstellung der Planung
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:1. Landmann, Jürgen
2. Krügel, Dieter
3. Neumann, Tobias
Federführend:DEZERNAT VI Bearbeiter/-in: Plett, Anke
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Oberbürgermeister MÄDGE stellt einleitend dar, dem Kultur- und Partnerschaftsausschuss seien im Mai bereits die Grundzüge der Planungen vorgestellt worden. Ziel der Neuordnung sei, in einem ersten Schritt das Museum für das Fürstentum Lüneburg und das Naturmuseum unter Einbeziehung der Stadt- und Kreisarchäologie an einem gemeinsamen Standort zusammenzuführen und in einem zweiten Schritt das Salzmuseum an seinem jetzigen Standort weiter zu entwickeln. Um die Fertigstellung Ende 2013 erreichen zu können, die eine Rahmenbedingung für die EU-Fördermittel sei, müssten die Planungen jetzt zügig vorangetrieben werden. Die Finanzplanungen seien im Laufe der Zeit stark zurückgefahren worden, da man sich auf die veränderte Finanzsituation habe einstellen müssen. Statt anfänglich von 15 Mio. € sei jetzt nur noch von 9,3 Mio. € brutto die Rede, das bedeute für das Raumprogramm eine Beschränkung auf rd. 2.500 qm. Für den Neubau tendiere man jetzt eher zu einem Anbau an das vorhandene Gebäude. Um weiter planen und mit den Zuschussgebern verhandeln zu können, werde ein Grundsatzbeschluss benötigt. Es müsse eine Entscheidung getroffen werden, wie es tatsächlich weitergehen solle, daher bitte er um Zustimmung zu den Beschlussvorschlägen.

 

Erster Stadtrat KOCH berichtet zur geplanten Gestaltung der Organisationsstruktur entsprechend Punkt 3.2 der Beschlussvorlage und dem als Tischvorlage verteilten Organigramm-Entwurf (siehe Anlage). Derzeitige Ausgangslage sei die autonome Leitung der einzelnen Häuser durch ihre jeweiligen Trägervereine bei Hauptfinanzierung durch die Hansestadt Lüneburg. Für die neue Museumslandschaft werde eine stärkere Professionalisierung der Strukturen von der Personalverwaltung bis zur Betreuung von Ausstellungen angestrebt. Dies solle durch eine als organisatorisches Dach neu zu gründende „Museumsstiftung Lüneburg“ gewährleistet werden, welche den Betrieb der Museen sicherstellt und als Serviceeinrichtung Dienstleistungen erbringen solle, die für alle Häuser gleichermaßen notwendig sind, sowie wesentliche Funktionen in der Außendarstellung übernehmen könne. Das Kapital der Stiftung könne auch Sachwerte umfassen. In den Organen der Stiftung sollten sich alle Beteiligten angemessen wiederfinden. Oberstes Organ wäre ein Stiftungsrat mit 11 Mitgliedern. Der Vorstand als kleines, auf der operativen Ebene arbeitendes Leitungsgremium würde sich aus den Museumsleitern und einem ständigen Vertreter der Stadt zusammensetzen. Zur Unterstützung der Fachlichkeit könne -optional - der Museumsstiftung ein Stiftungsbeirat zur Seite stehen. In die Arbeit der Stiftung könnte auch der Service für weitere Einrichtungen wie Rathaus, Stadtarchiv, und wenn gewünscht Kreismuseen oder Ostpreußisches Landesmuseum flexibel mit eingebunden werden. Über die Details der Struktur und Stiftungssatzung werde noch diskutiert. Wesentlich sei zunächst die Klärung der Frage, welche Aufgaben zentral unter dem Dach der Stiftung zusammengefasst werden können und welche jedes Haus selbst übernehmen wolle. Für die Machbarkeitsstudie müsse keine fertige Stiftungssatzung, jedoch ein tragfähiges, zukunftsfähiges Konzept vorgelegt werden, damit deutlich werde, dass die Fördermittel zukunftsfähig und nachhaltig angelegt würden.

 

Oberbürgermeister MÄDGE und Erster Stadtrat KOCH beantworten Fragen der Ausschussmitglieder:

Eine Prognose der zukünftigen Besucherzahlen werde Frau Dr. Bollmann für die Machbarkeitsstudie abgeben müssen. Man hoffe, die derzeitigen Zahlen zu verdreifachen. Ein tatsächlicher Vergleich der Zahlen der derzeitigen Museen wäre auf Grund der völlig unterschiedlichen Voraussetzungen nicht möglich.

Das Stadtarchiv werde aus organisatorischen Gründen derzeit nicht in die Organisationsstruktur einbezogen, weil das die Anforderungen in der jetzigen Situation überstrapazieren würde.

Die Festlegung, was durch die Stiftung für alle gemeinsam organisiert werden soll, treffen die Vereine. Da eine Fusionierung von den Vereinen abgelehnt worden sei, werde es weiterhin drei Vereine geben, die in Abstimmung mit dem Vorstand der Museumsstiftung eigene Aktivitäten entwickeln. Die Durchführung und Organisation müsse dann jedoch auch durch die Museumsstiftung erfolgen, um die Synergien zu nutzen, sonst wäre es nicht finanzierbar.

Die laufenden Finanzierungsmittel der Hansestadt Lüneburg würden künftig in die Museumsstiftung eingebracht und von dort verteilt werden. Um die Rechte der Einzelnen zu stärken, würden die Vereine und Direktoren ein Vetorecht erhalten.

 

Ratsfrau RUDOLPH lobt den übersichtlichen, klaren Aufbau der Struktur der geplanten Museumsstiftung.

 

Ratsherr MEIHSIES findet das vorgestellte Modell ebenfalls gut. Wichtig sei, dass sich alle Akteure darin wiederfinden können, um Reibungsverluste zu vermeiden. Er habe den Eindruck, der Findungsprozess sei sehr intensiv, wenn man Unterschiedlichkeiten berücksichtigen und wertschätzen wolle.

 

Ratsherr VON MANSBERG betont es sei ganz deutlich geworden, dass die Zusammenlegung der Museen nicht verfolgt werde, um zu sparen, sondern um die Qualität des Angebotes zu verbessern. Die Chance der Museen liege gerade in dieser gemeinsamen Struktur und einem gemeinschaftlichen Auftritt.

 

Stadtbaurätin GUNDERMANN referiert ausführlich zu dem in der Beschlussvorlage unter den Punkten 3.3, 4, 6 und 7 dargestellten Sachverhalt.

Nach Schilderung der historischen Entwicklung des Gebäudes und Geländes berichtet sie zu den Gründen für die Standortentscheidung und zur voraussichtlichen Größe des geplanten Neubauvorhabens, dessen Volumen eine europaweite Ausschreibung der Architektenleistungen erforderlich mache. Es sei geplant Ende 2010, spätestens Anfang 2011 mit den Bauarbeiten zu beginnen und den Bau bis Ende 2013 fertig zu stellen. Der große Vorteil des gewählten Standortes sei die Lage am Wasser, die auf jeden Fall einbezogen und genutzt werden sollte, z.B. mit einem Café. Es werde auch über eine fußläufige Verbindung mittels eines Stegs zur Mühleninsel nachgedacht.

Die Teilsanierung des Altbauteils des Museums für das Fürstentum Lüneburg werde aus Konjunkturmitteln erfolgen. Die geplanten Einzelmaßnahmen werden kurz dargestellt. Ein wichtiger Aspekt sei u.a. die behindertengerechte Herrichtung des Hauses. Vor Beginn der Sanierungsarbeiten müsse in Teilbereichen eine Schadstoffsanierung durchgeführt werden, die sich jedoch in überschaubaren Grenzen halte und vergleichsweise günstig sei. Die Schadstoffsanierung solle bereits im Oktober 2009 begonnen und Ende dieses Jahres abgeschlossen werden. Die Durchsanierung des Altbauteils müsse im Jahr 2010 erfolgen und bis Ende des Jahres fertig gestellt werden, um die Fristen des Konjunkturprogrammes einzuhalten.

Der geplante Zeitablauf für den Neubau sehe folgendermaßen aus:

  • Machbarkeitsstudie:                                        Sept. 2008       – Okt. 2009,
  • Prüfung/Förderantrag/Genehmigung:             Nov. 2009        – Jun. 2010,
  • Architekten-Auswahl:                                      Aug. 2009        – Feb. 2010,
  • Entwurfs- / Genehmigungsplanung:               März 2010       – Mai 2010,
  • Baugenehmigung:                                           Juni 2010         – Juli 2010,
  • Ausführungsplanung/Ausschreibung:             Juni 2010         – Nov. 2010,
  • Vergabe Bauleistung:                          Okt. 2010        – Jan. 2011,
  • Baumaßnahme / Einrichtung der Ausstellung: Dez. 2010     – Dez. 2013.

Die Sanierung des verbleibenden historischen Museumsbaukörpers solle erst im Anschluss an die Fertigstellung des gesamten Projektes in Angriff genommen werden.

 

Ratsherr SCHULER ist von dem vorgestellten Konzept absolut überzeugt und findet besonders die Anbindung ans Wasser sehr reizvoll.

 

Oberbürgermeister MÄDGE teilt mit, die Wasseranbindung sei in der Kostenschätzung nicht enthalten, dafür bedürfe es noch einiger Abstimmungsgespräche mit der Wasserbehörde und den Eigentümern. Sie werde aber als Zukunftsperspektive mit einbezogen.

Unter Punkt 8 der Beschlussvorlage sei die Finanzierungsplanung dargestellt. Es bedürfe eines Ratsbeschlusses, um mit dem Innenministerium über die Verteilung der Eigenmittel verhandeln und die notwendigen Anträge stellen zu können. Des Weiteren seien selbstverständlich Zuwendungsbescheide über die Fördermittel und die Stiftungs- und Sponsorenmittel notwendig. Mitte nächsten Jahres werde sich herausstellen, welche Mittel tatsächlich zur Verfügung stehen werden, erst dann könne sicher gesagt werden, ob das Projekt zu realisieren sei, oder nicht. Um diesen Punkt erreichen zu können, seien jetzt die entsprechenden Ratsbeschlüsse zu den Finanzen notwendig. Der Wettbewerb werde schon vorab auf eigenes Risiko begonnen, um den Zeitplan einhalten zu können.

 

Ratsherr KROLL bittet, für das Neubauprojekt keine Generalvergabe durch den Architekten zuzulassen, sondern die Einzelleistungen einzeln zu vergeben, um regionalen Firmen eine Chance zu geben.

 

Oberbürgermeister MÄDGE verweist auf die Vorschriften des Vergaberechtes, die ein solches Vorgehen nicht zulassen.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung und der Kultur- und Partnerschaftsausschuss empfehlen dem Verwaltungsausschuss einstimmig, dem Rat der Hansestadt Lüneburg folgende Beschlussempfehlung zu geben:

 

  1. Die Berichterstattung zu der in Arbeit befindlichen Machbarkeitsstudie mit den darin genannten Teilergebnissen zur Standortentscheidung, den Überlegungen zur Organisationsstruktur und die Finanzierungskonzeption wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

 

  1. Der im Zusammenhang mit der Standortentscheidung zusammenhängenden Planung, auf der Freifläche an der Willy-Brandt-Straße ein Museumsgebäude als Anbau am Bestand zu errichten, wird zugestimmt.

 

  1. Von der Aufstellung eines Bebauungsplans wird abgesehen. Das Vorhaben muss sich entsprechend den Kriterien des § 34 BauGB unter Respektierung der näheren Umgebung städtebaulich einfügen.

 

  1. Der Durchführung des dargestellten Sanierungsvorhabens aus Konjunktur-Mitteln im Museum für das Fürstentum Lüneburg wird zugestimmt.

 

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, die haushaltsrechtlich notwendigen Voraussetzungen zur Umsetzung der dargestellten Finanzierungskonzeption im Haushalt 2010 und in der mittelfristigen Finanzplanung zu schaffen.

 

  1. Der Gründung einer Stiftung (Stiftung Museumslandschaft Lüneburg) wird zugestimmt. Die Hansestadt Lüneburg wird die Grundstücke und Gebäude des Museums für das Fürstentum Lüneburg und des Naturmuseums Lüneburg sowie die zur Bebauung vorgesehene Grünfläche an der Willy-Brandt-Straße einbringen. In der Stiftung muss sichergestellt werden, dass die Hansestadt Lüneburg in ihr die Mehrheit hält.

 

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, die Vergabe der Architekten- und Ingenieurleistungen entsprechend der dargestellten rechtlichen Vorgaben vorzubereiten.

 

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen:           

Nein-Stimmen:           

  Enthaltungen:           

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Entwurf Organigramm (40 KB) PDF-Dokument (10 KB)