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Auszug - Neustrukturierung der ambulanten Notfallversorgung in Lüneburg  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses
TOP: Ö 7
Gremium: Sozial- und Gesundheitsausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen
Datum: Mi, 06.05.2009    
Zeit: 15:40 - 18:10 Anlass: Sitzung
Raum: Hospital Zum Großen Heiligen Geist
Ort: Heiligengeiststraße 29A, 21335 Lüneburg
VO/3260/09 Neustrukturierung der ambulanten Notfallversorgung in Lüneburg
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Federführend:Bereich 50 - Service und Finanzen Bearbeiter/-in: Duda, Thomas
 
Wortprotokoll
Beschluss

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Herr Koch erläutert den Zusammenhang, den dieser Tagesordnungspunkt mit einer Anfrage der FDP-Fraktion im Rat hat. Insofern zeigt er sich verwundert, dass kein Vertreter der Fraktion an dieser Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses teilnimmt. Ein Auszug aus dem Protokoll der Ratssitzung wird an die Anwesenden verteilt.

Herr Christoffers von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) und  ein Vertreter, der vertragsärztlichen Notfallpraxis in der Jägerstraße, sind zur Sitzung eingeladen, können aber wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht teilnehmen. Thema dieses Tagesordnungspunktes ist die ambulante Notfallversorgung durch niedergelassene Ärzte, nicht der notärztliche Einsatz im Rettungsdienst.

 

Herr Clavien als Geschäftführer des Klinikums führt aus, dass die ärztliche Notfallversorgung in Stadt und Landkreis ausschließlich der KVN obliegt. Das Klinikum in Lüneburg wird nur als Nothelfer tätig, ohne eine ausdrückliche KVN-Zulassung zu besitzen. Grund der Zusammenlegung der Versorgungsbereiche innerhalb des Landkreises Lüneburgs ist tatsächlich ein Ärztemangel. Wobei die städtischen Bewohner ohnehin schon zu zahlreichen Behandlungen ins Klinikum gegangen sind. Nun ist aber auch für Bewohner aus weiteren Entfernungen, den Randlagen des Landkreises, grundsätzlich das Zentrum in der Jägerstraße zuständig.

Die Zahl von 19.000 originären Notfällen, die im Jahr 2008 im Klinikum behandelt wurden, wird 2009 voraussichtlich deutlich überschritten werden. Es gibt momentan Gespräche mit der KVN, um zu prüfen, ob eine Verlegung des Zentrums in der Jägerstraße hin zum Klinikum möglich ist.

Im Klinikum werden alle Fächer der Medizin abgedeckt. Dafür sind jährlich ca. 1,2 Mio Euro an Zuschuss nötig, um Ärzte der Fachrichtungen in ausreichendem Maß verfügbar zu haben. (beispielsweise Röntgen und Anästhesie).

 

Herr Kuhn sieht Vorteile für die Bürger durch die Nutzung der Palette der klinischen Behandlungsmöglichkeiten.

 

Herr Clavien stimmt dem zu und verweist darauf, dass Patienten im Klinikum gleich dem jeweiligen Fachgebiet zugeordnet werden können. Insgesamt ist seit der Umstellung der KVN auch bereits ein größerer Zulauf im Klinikum, besonders abends und am Wochenende, feststellbar. Allerdings sind die Vorhaltekosten, insbesondere für die Bereitstellung des Fachpersonals abends und am Wochenende, höher, als die Einnahmen durch die KVN-Erstattung. Das Klinikum rechnet die Kosten in gleicher Höhe ab, wie dies auch ein niedergelassener Arzt tut.

 

Frau Mahlke-Voss erkundigt sich, ob es eine optimale Fallzahl für eine Versorgung im Klinikum gäbe.

 

Herr Clavien erläutert, dass man die Versorgung der Bevölkerung nicht allein wirtschaftlich betrachten kann. 80.000 Fälle wären wohl in etwa kostendeckend, aber ob das mit dem vorhandenen Ärztepersonal erfolgen könnte, ist zweifelhaft.

 

Herr Kuhnert möchte wissen, ob auch HIV-infizierte Patienten versorgt werden und weshalb eine Frage nach einer solchen Infektion erfolgt.

 

Herr Clavien betont, dass selbstverständlich alle Patienten nach den Regeln der ärztlichen Kunst behandelt werden und Fragen nach einer HIV-Infizierung z. B. aus Gründen der Medikation und der Infektionsvorsorge notwendig sind.

 

Herr Koch ergänzt, dass die KVN den Auftrag hat, die notfallärztliche Versorgung sicherzustellen. Bei Fachärzten gibt es momentan teilweise eine Überversorgung, diese geht aber bedingt durch die Alterstruktur tendenziell zurück. Die verfügbaren Ärzte haben einen Gesamtauftrag, möchten aber ihre Arbeitszeiten auch definiert haben. Eine Änderung des Ist-Zustandes wäre nur über finanzielle Anreize erreichbar. Hier ergämzt das Klinikum die Versorgung der niedergelassenen Ärzte.

 

Der Vortrag von Herrn Christoffers (KVN), den er vor dem Sozialausschuss des Landkreises zu diesem Thema gehalten hat, liegt zur Einsicht im Fachbereich 5 (Eingang V, Herr Duda) aus. Auf einen Versand der Farbkopien wird aus Kostengründen verzichtet.