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Auszug - Bericht der Unfallkommission zu Unfallhäufungen im Gebiet der Hansestadt Lüneburg (Bezugsjahr: 2007)  

 
 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Verkehrsausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Verkehrsausschuss Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Fr, 14.11.2008    
Zeit: 17:00 - 19:30 Anlass: Sitzung
Raum: Huldigungssaal
Ort: Rathaus
VO/3065/08 Bericht der Unfallkommission zu Unfallhäufungen im Gebiet der Hansestadt Lüneburg (Bezugsjahr: 2007)
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Harald DomanskeAktenzeichen:32 70 07
Federführend:Bereich 32 - Ordnung und Verkehr Beteiligt:Bereich 32 - Ordnung und Verkehr
    Bereich 72 - Straßen- und Brückenbau, Geodaten
   Fachbereich 3b - Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Umwelt und Mobilität
   Fachbereich 7 - Tiefbau und Grün
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Beratungsinhalt:

 

Beratungsinhalt:

 

Herr Dobslaw stellt den Bericht der Unfallkommission vor. Nach einer Einführung zur Arbeitsweise der Unfallkommission erfolgt eine aktuelle Lagedarstellung. Hier werden die ersten drei Quartale des Kalenderjahres 2008 mit den ersten drei Quartalen des Kalenderjahres 2007 verglichen. Im Rahmen dieses Vergleichs werden auch die Zahlen zu Unfallschäden (die sich in die Kategorien Schwerverletzte, Leichtverletzte, Sachschäden und sonstige unterteilen) und Unfällen unter Einfluss von Alkohol mit einbezogen.

 

Für das Kalenderjahr 2008 wurden die in der Anlage zur Beschlussvorlage genannten 35 Unfallhäufungsstellen ermittelt. Die Unterteilung der Unfallhäufungsstellen erfolgt in drei Kategorien. Unfallhäufungsstellen der „Dringlichkeitsstufe 1“ haben oberste Priorität. Hier ist nach Einschätzung der Unfallkommission dringlicher Handlungsbedarf gegeben. Solche der „Dringlichkeitsstufe 2“ müssen weiter beobachtet werden. Sofern hier schon Maßnahmen zur Unfallreduzierung getroffen wurden, sind die Auswirkungen zunächst zu beobachten. Unter „Dringlichkeitsstufe 3“ sind bereits langjährig auffällige Unfallhäufungsstellen erfasst, für die nach fachlicher Einschätzung keine weiteren Abhilfemöglichkeiten gesehen werden. Ein solches Beispiel ist die „Scholze-Kreuzung“. Nach Einschätzung von Herrn Dobslaw müssen Unfallhäufungen bei derartigen Verkehrsräumen auch  in Relation zum Verkehrsaufkommen betrachtet werden.

 

Zur „Dringlichkeitsstufe 1“ nennt Herr Dobslaw den Knoten Willy-Brandt-Straße / Friedrich-Ebert-Brücke / Stresemannstraße als Beispiel. Aufgrund von Rotlichtverstößen kommt es hier sehr häufig zu Unfällen. Ein Lösungsansatz könnte in der Installation von Anlagen zu Rotlichtüberwachung  bestehen. Die Kenntnis einer solchen Anlage führt bei Autofahrern in der Regel zu einer geringeren Risikobereitschaft. Nachdem die Fa. Siemens in der Zwischenzeit die „Grüne Welle“ im Abschnitt Stresemannstraße – Reichenbachstraße neu justiert hat, ist es zweckmäßig, die Unfallhäufungsstelle zunächst weiter zu beobachten.

Für die „Dringlichkeitsstufe 2“ wird die Zufahrt zur Hauptpost in der Sülztorstraße als Beispiel genannt. Radfahrer, welche die falsche Straßenseite nutzen, haben hier ganz überwiegend in ihrem Fehlverhalten die Unfallursachen gesetzt. Nachdem die Sicht für Kraftfahrzeugführer hier verbessert wurde, ist dieser Bereich nicht mehr auffällig.

 

In den vergangenen zwei bis drei Jahren ist das Unfallgeschehen bundesweit rückläufig. Herr Dobslaw begründet diesen Rückgang mit etlichen Projekten, wie zum Beispiel „Achtung, die Kurzen kommen!“ oder auch  die nahezu flächenhafte Einführung von Tempo-30 -Zonen.

 

Für den Knoten Dahlenburger Landstraße / Am Schützenplatz, der ebenfalls ein Unfallschwerpunkt ist, stellt Herr Domanske einen Lösungsvorschlag vor. Demnach soll aus der Straße Am Schützenplatz lediglich das Rechtsabbiegen auf die Dahlenburger Landstraße erlaubt werden. Mit Hilfe einer zusätzlich leicht geschwenkten Verkehrsinsel, die anhand eines Planausschnittes erläutert wird und dem Verkehrszeichen „vorgeschriebene Fahrtrichtung – rechts“ soll diese Fahrtrichtung für Autofahrer vorgegeben werden. Bisher sind vor allem Linksabbieger aus der Straße Am Schützenplatz in diesem Bereich an Unfällen mit Radfahrern beteiligt.

 

Oberbürgermeister Mädge hält die von Herrn Domanske vorgeschlagene Lösung für die Kreuzung Dahlenburger Landstraße / Am Schützenplatz für sinnvoll. Bei Abwägung der Interessen der verschiedenen Verkehrsteilnehmer muss der Schutz der Radfahrer und Fußgänger im Vordergrund stehen.

 

Herr Mott lobt die Arbeit der Unfallkommission und bemängelt das unzureichende Handeln aufgrund der Ergebnisse solcher Unfallberichte. Er nennt Beispiele aus den Jahren 2002 und 2005, bei der bereits über einige der jetzt erneut auffällig gewordenen Unfallschwerpunkte beraten wurde. Gebessert habe sich dort allerdings nichts.

 

Oberbürgermeister Mädge hält eine Unfallreduzierung auf null für unmöglich. Für den genannten Unfallschwerpunkt Dahlenburger Landstraße / Einmündungsbereiche Pulverweg und Schützenstraße konnte die Verkehrsführung bislang nicht geändert werden. Durch die Insolvenz der Firma Lucia ergeben sich jetzt neue Möglichkeiten. Ferner sind die Kosten zu berücksichtigen. Insbesondere Ampelanlagen müssen aufgrund der laufenden Kosten zum Nutzen im Verhältnis stehen. Zudem würde sich eine Unfallhäufungsstelle aufgrund des von Herrn Domanske vorgestellten Vorschlages für den Knoten Dahlenburger Landstraße / Am Schützenplatz vermutlich deutlich entschärfen lassen. Trotzdem muss langfristig die gesamte Verkehrssituation zwischen Dahlenburger Landstraße und Bleckeder Landstraße analysiert werden. Abzuwarten wäre zunächst aber die Entwicklung nach dem Neubau der Bahnbrücken über die Bleckeder Landstraße. Im Übrigen ist vorgesehen, im Zuge der Umsetzung der laufenden Planungen auch die Busspur durchgängig zu gestalten.

 

Herr Dammann sieht die Kreuzung Schnellenberger Weg / Vor dem Neuen Tore als weiteren handlungsbedürftigen Unfallschwerpunkt. Er deutet einen Lösungsvorschlag an, der einen Flächenerwerb vorsieht. Der dort befindliche Baum sollte unter keinen Umständen diesem Vorhaben weichen.

 

Oberbürgermeister Mädge sieht den Erhalt des Baumes zunächst vorrangig. Der von Herrn Dammann geforderte Flächenerwerb ist allerdings unter anderem wegen der erforderlichen Freihaltung vorgeschriebener Rettungswege im Zugangsbereich zum ALDI-Markt problematisch.

 

Beigeordneter Löb möchte wissen, inwieweit die Busspur der Dahlenburger Landstraße verbleibt.

 

Oberbürgermeister Mädge würde gern die bisherige Busspur der Dahlenburger Landstraße zwischen den Abzweigungen Am Schützenplatz und Pulverweg optimieren. Um in diesem Bereich eine durchgehende Busspur zu ermöglichen, wäre Flächenerwerb vom Grundstück der ehemaligen Firma Lucia erforderlich. Im Übrigen bleibt die Busspur im genannten Bereich erhalten.

 

Beschluss:

Beschluss:

 

Die Mitglieder des Verkehrsausschusses nehmen den Sachvortrag zur Kenntnis und beauftragen die Verwaltung, die dargelegten Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit weiter zu verfolgen. Sofern sich daraus die Notwendigkeit für Investitionen ergibt, sind die Einzelmaßnahmen zu überprüfen.

 

Abstimmungsergebnis:

Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen:            7

Nein-Stimmen:            -

  Enthaltungen:            -