Bürgerinformationssystem
Beratungsinhalt: Herr Dobslaw stellt den Bericht der
Unfallkommission vor. Nach einer Einführung zur Arbeitsweise der
Unfallkommission erfolgt eine aktuelle Lagedarstellung. Hier werden die ersten
drei Quartale des Kalenderjahres 2008 mit den ersten drei Quartalen des
Kalenderjahres 2007 verglichen. Im Rahmen dieses Vergleichs werden auch die
Zahlen zu Unfallschäden (die sich in die Kategorien Schwerverletzte,
Leichtverletzte, Sachschäden und sonstige unterteilen) und Unfällen unter
Einfluss von Alkohol mit einbezogen. Für das Kalenderjahr 2008 wurden die in
der Anlage zur Beschlussvorlage genannten 35 Unfallhäufungsstellen ermittelt.
Die Unterteilung der Unfallhäufungsstellen erfolgt in drei Kategorien.
Unfallhäufungsstellen der „Dringlichkeitsstufe 1“ haben oberste
Priorität. Hier ist nach Einschätzung der Unfallkommission dringlicher
Handlungsbedarf gegeben. Solche der „Dringlichkeitsstufe 2“ müssen
weiter beobachtet werden. Sofern hier schon Maßnahmen zur Unfallreduzierung
getroffen wurden, sind die Auswirkungen zunächst zu beobachten. Unter
„Dringlichkeitsstufe 3“ sind bereits langjährig auffällige
Unfallhäufungsstellen erfasst, für die nach fachlicher Einschätzung keine
weiteren Abhilfemöglichkeiten gesehen werden. Ein solches Beispiel ist die
„Scholze-Kreuzung“. Nach Einschätzung von Herrn Dobslaw müssen
Unfallhäufungen bei derartigen Verkehrsräumen auch in Relation zum Verkehrsaufkommen betrachtet
werden. Zur „Dringlichkeitsstufe 1“
nennt Herr Dobslaw den Knoten Willy-Brandt-Straße / Friedrich-Ebert-Brücke /
Stresemannstraße als Beispiel. Aufgrund von Rotlichtverstößen kommt es hier
sehr häufig zu Unfällen. Ein Lösungsansatz könnte in der Installation von
Anlagen zu Rotlichtüberwachung bestehen.
Die Kenntnis einer solchen Anlage führt bei Autofahrern in der Regel zu einer
geringeren Risikobereitschaft. Nachdem die Fa. Siemens in der Zwischenzeit die
„Grüne Welle“ im Abschnitt Stresemannstraße –
Reichenbachstraße neu justiert hat, ist es zweckmäßig, die Unfallhäufungsstelle
zunächst weiter zu beobachten. Für die „Dringlichkeitsstufe
2“ wird die Zufahrt zur Hauptpost in der Sülztorstraße als Beispiel
genannt. Radfahrer, welche die falsche Straßenseite nutzen, haben hier ganz
überwiegend in ihrem Fehlverhalten die Unfallursachen gesetzt. Nachdem die
Sicht für Kraftfahrzeugführer hier verbessert wurde, ist dieser Bereich nicht
mehr auffällig. In den vergangenen zwei bis drei Jahren
ist das Unfallgeschehen bundesweit rückläufig. Herr Dobslaw begründet diesen
Rückgang mit etlichen Projekten, wie zum Beispiel „Achtung, die Kurzen
kommen!“ oder auch die nahezu
flächenhafte Einführung von Tempo-30 -Zonen. Für den Knoten Dahlenburger Landstraße /
Am Schützenplatz, der ebenfalls ein Unfallschwerpunkt ist, stellt Herr Domanske
einen Lösungsvorschlag vor. Demnach soll aus der Straße Am Schützenplatz
lediglich das Rechtsabbiegen auf die Dahlenburger Landstraße erlaubt werden.
Mit Hilfe einer zusätzlich leicht geschwenkten Verkehrsinsel, die anhand eines
Planausschnittes erläutert wird und dem Verkehrszeichen „vorgeschriebene
Fahrtrichtung – rechts“ soll diese Fahrtrichtung für Autofahrer
vorgegeben werden. Bisher sind vor allem Linksabbieger aus der Straße Am
Schützenplatz in diesem Bereich an Unfällen mit Radfahrern beteiligt. Oberbürgermeister Mädge hält die von Herrn
Domanske vorgeschlagene Lösung für die Kreuzung Dahlenburger Landstraße / Am
Schützenplatz für sinnvoll. Bei Abwägung der Interessen der verschiedenen
Verkehrsteilnehmer muss der Schutz der Radfahrer und Fußgänger im Vordergrund
stehen. Herr Mott lobt die Arbeit der
Unfallkommission und bemängelt das unzureichende Handeln aufgrund der
Ergebnisse solcher Unfallberichte. Er nennt Beispiele aus den Jahren 2002 und
2005, bei der bereits über einige der jetzt erneut auffällig gewordenen
Unfallschwerpunkte beraten wurde. Gebessert habe sich dort allerdings nichts. Oberbürgermeister Mädge hält eine
Unfallreduzierung auf null für unmöglich. Für den genannten Unfallschwerpunkt
Dahlenburger Landstraße / Einmündungsbereiche Pulverweg und Schützenstraße
konnte die Verkehrsführung bislang nicht geändert werden. Durch die Insolvenz
der Firma Lucia ergeben sich jetzt neue Möglichkeiten. Ferner sind die Kosten
zu berücksichtigen. Insbesondere Ampelanlagen müssen aufgrund der laufenden
Kosten zum Nutzen im Verhältnis stehen. Zudem würde sich eine
Unfallhäufungsstelle aufgrund des von Herrn Domanske vorgestellten Vorschlages
für den Knoten Dahlenburger Landstraße / Am Schützenplatz vermutlich deutlich
entschärfen lassen. Trotzdem muss langfristig die gesamte Verkehrssituation
zwischen Dahlenburger Landstraße und Bleckeder Landstraße analysiert werden.
Abzuwarten wäre zunächst aber die Entwicklung nach dem Neubau der Bahnbrücken
über die Bleckeder Landstraße. Im Übrigen ist vorgesehen, im Zuge der Umsetzung
der laufenden Planungen auch die Busspur durchgängig zu gestalten. Herr Dammann sieht die Kreuzung
Schnellenberger Weg / Vor dem Neuen Tore als weiteren handlungsbedürftigen
Unfallschwerpunkt. Er deutet einen Lösungsvorschlag an, der einen Flächenerwerb
vorsieht. Der dort befindliche Baum sollte unter keinen Umständen diesem
Vorhaben weichen. Oberbürgermeister Mädge sieht den Erhalt
des Baumes zunächst vorrangig. Der von Herrn Dammann geforderte Flächenerwerb
ist allerdings unter anderem wegen der erforderlichen Freihaltung
vorgeschriebener Rettungswege im Zugangsbereich zum ALDI-Markt problematisch. Beigeordneter Löb möchte wissen, inwieweit
die Busspur der Dahlenburger Landstraße verbleibt. Oberbürgermeister Mädge würde gern die
bisherige Busspur der Dahlenburger Landstraße zwischen den Abzweigungen Am
Schützenplatz und Pulverweg optimieren. Um in diesem Bereich eine durchgehende
Busspur zu ermöglichen, wäre Flächenerwerb vom Grundstück der ehemaligen Firma
Lucia erforderlich. Im Übrigen bleibt die Busspur im genannten Bereich
erhalten. Beschluss: Die Mitglieder des Verkehrsausschusses
nehmen den Sachvortrag zur Kenntnis und beauftragen die Verwaltung, die
dargelegten Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit weiter zu
verfolgen. Sofern sich daraus die Notwendigkeit für Investitionen ergibt, sind
die Einzelmaßnahmen zu überprüfen. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen: 7 Nein-Stimmen: - Enthaltungen: - |
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