Bürgerinformationssystem
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Beratungsinhalt: Oberbürgermeister
Mädge führt aus, dass ihm durchaus bewusst sei, dass es sich bei der
Feinstaubproblematik durch Brauchtumsfeuer um ein Tabuthema handelt, dem man
sich annähern müsse. Das
Feinstaubproblem unterliegt dem Immissionsschutz und sei eine Aufgabe des
übertragenen Wirkungskreises, die seiner Entscheidung unterliegt. Feinstaub
entsteht nicht nur durch Straßenverkehr und Industrieanlagen, sondern auch
durch Sylvesterfeuerwerk und Brauchtumsfeuer. Auch vor dem Hintergrund des
Brandschutzes sollten die Brauchtumsfeuer kritisch betrachtet werden. Die
Hansestadt Lüneburg gehöre eben nicht zum ländlichen Raum. Die relativ dichte
Bebauung erfordert ausreichende Sicherheitsabstände. Mit Rücksicht auf die
Nachbarschaft darf auch nur trockenes Holz verbrannt werden, um die
Rauchentwicklung so gering wie möglich zu halten. Es ist festzustellen, dass
immer mehr private Osterfeuer beantragt werden. Hier sollte zunächst angesetzt
werden, um Stück für Stück die Anzahl von 50 Feuern zu reduzieren. Es gehe aber
auch darum, dass Bewusstsein für die Feinstaubproblematik zu schärfen. Wenn
bereits einige Städte wegen Überschreitung der Grenzwerte für Feinstaub
verpflichtet sind, verkehrslenkende Maßnahmen einzuleiten, könne man nicht
gleichzeitig bei Brauchtumsfeuern diese Problematik ignorieren. Die
Hansestadt Lüneburg will sich diesem Thema langsam annähern und setzt auf
Aufklärung. Herr
Schulz erläutert anhand eines Balkendiagramms wie hoch die Feinstaubemissionen
zu Ostern liegen und zeigt am Beispiel des Stadtteils Sternschanze in Hamburg
die gemessenen Feinstaubwerte und Grenzwertüberschreitungen. Er weist auf einen
redaktionellen Fehler in der Vorlage hin: Auf Seite 2 muss es in Ziffer 3
richtig heißen: Brauchtumsfeuer innerhalb bebauter Ortslagen … Ratsherr
Neubauer verweist auf die EU-Richtlinie für Feinstaub, nach der bei
Grenzwertüberschreitungen ganze Straßenzüge gesperrt werden müssten. Die
Hansestadt Lüneburg sei als Mitglied im Klimabündnis gehalten, lenkende
Maßnahmen einzuleiten. Es gelte, ökologische und soziale Gesichtspunke
miteinander zu vereinbaren. Dies sei ein erster Schritt in die richtige
Richtung. Ratsfrau
Hillmer erkundigt sich, warum dem Landwirt Lübbecke am 22.12.07 zur
Wintersonnenwende keine Genehmigung erteilt worden sei. Herr Schulz erklärt,
dass es im Lüneburger Raum kein Brauchtum zur Wintersonnenwende gäbe. Ratsherr
Reinecke kritisiert, dass das Sonnwendfeuer am 22.12.und am 21.06 in Neuhagen
schon seit Jahren Tradition habe. Oberbürgermeister Mädge gibt zu bedenken,
dass die Sonnenwende am 22.12. in Norddeutschland kein Brauchtum sei und es nur
ein einziges Sonnwendfeuer in Lüneburg gegeben habe. Er spricht sich dafür aus, dass zunächst alle
privaten Osterfeuer – das sind etwa 20 Stück – entfallen sollen. Ratsherr
Pols teilt mit, dass in seiner Fraktion auch die zulässige Größe diskutiert
worden sei. Alle hielten die Größe von 4 x 4 m z. B. für den Stadtteil Hagen
für zu klein. Herr Schulz führt aus, dass am Dienstag nach Ostern viele
Beschwerden über Rauchbelästigungen eingingen. Wegen der Intensität der
Rauchentwicklung halte er die Beibehaltung der Größe daher für erforderlich. Auf
die Frage von Ratsherrn Pols, ob die zeitliche Begrenzung aus Lärmschutzgründen
erfolgt, antwortet Herr Schulz, dass diese Zeiten mit der Polizei abgestimmt
seien. Im übrigen habe man im Internet in verschiedenen Städten recherchiert
und sich weitgehend an der Stadt Osnabrück orientiert. Im östlichen
Niedersachsen habe man noch keine Maßnahmen ergriffen. Ratsherr
Pols regt an, auch das Feuerwerk auf den Jahrmärkten zu überdenken. Herr Schulz
ergänzt, dass ihm nur bekannt sei, dass im Harz Feuerwerke verboten wurden. Abschließend
bekräftigt Ratsherr Neubauer, dass er sich dem Vorschlag von Herrn
Oberbürgermeister Mädge anschließt und unterstreicht, dass sich eine
mehrjährige Phase der Bewusstseinsbildung entwickeln müsse, um der
Feinstaubproblematik gerecht zu werden. Beschluss: Der
Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz nimmt die Ausführungen zustimmend
zur Kenntnis und unterstützt die von der Verwaltung vorgeschlagenen lenkenden
Maßnahmen zur Beschränkung der Brauchtumsfeuer nach Anzahl und Größe. Abstimmungsergebnis: Ja-Stimmen:
7 Nein-Stimmen:- Enthaltungen:- |
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