Beratungsinhalt:
Beigeordneter PAULY kündigt an, dass die Linke den Bebauungsplan ablehnen werde. Der Bebauungsplan in der jetzigen Form sei zu restriktiv. Durch eine Verdichtung hätte dort mehr Wohnraum geschaffen werden können. Ein Bebauungsplan, der für ein Reihenhaus mindestens 75m² Fläche vorschreibe, sei nicht sinnvoll. Die Chance auf eine Schaffung von mehr Nachverdichtung sei verpasst worden. Die Anliegen des Ortsrates Oedeme könne er gut verstehen. Das Ortsbild dort solle erhalten werden. Ein weniger restriktiver Bebauungsplan bedeute nicht, dass eine engere Bebauung erzwungen werde, sondern lediglich, dass sie erlaubt würde. Das größte Problem der Hansestadt Lüneburg sei der mangelnde Wohnraum.
Ratsherr DÖRBAUM entgegnet, dass er die Äußerungen von Herrn Pauly nicht nachvollziehen könne. Der Ortsrat sei in einer so umfangreichen Art und Weise beteiligt worden, wie es selten der Fall sei. Der Tenor aller Besprechungen, wie auch im Bauausschuss, sei die Erhaltung des Ortskerncharakters gewesen. Ortschaften wie Oedeme oder Ochtmissen hätten einen gewissen Charakter. Der Wunsch der Stadt nach Nachverdichtung stehe außer Frage. Dieser Nachverdichtung müsse jedoch ein Rahmen gesteckt werden. Alle im Rat bis auf Die Linke wären bisher der Meinung gewesen, dass dort ein guter qualifizierter Bebauungsplan aufgestellt worden sei. Die Ortsbürgermeisterin sitze im Publikum und könnte dies für den Ortsrat bestätigen. Auch andere anwesende Ratsherren gehören dem Ortsrat an. Selten habe er ein Verfahren erlebt, dass in einer solchen Einstimmigkeit erörtert worden wäre. Für den Bebauungsplan seien drei Jahre aufgewendet worden. Gerade die Naturschutzbelange spielen in Oedeme eine erhebliche Rolle.
Ratsherr BAUER-OHLBERG stimmt Herrn Dörbaum zu. Ein wesentlicher flächenmäßiger Anteil sei dem Naturschutz und dem angrenzenden Landschaftsschutz geschuldet. Dennoch könnten die landwirtschaftlichen Gebäude in ihrer Baumasse, für Wohnungsbau, auch kleinerer Wohneinheiten, umgenutzt werden. Aktuell gebe es einen Fall, in dem gerade das geschehe.
Beigeordnete SCHELLMANN stimmt den Ausführungen Herrn Bauer-Ohlbergs zu. Der Bebauungsplan wäre mit vielen Umweltverbänden und Bürgern besprochen worden, sodass die Eigenarten des Dorfes, die gegenüber Rettmer oder Häcklingen noch erkennbar wären, erhalten würden. Der ungeschmälerte Blick auf die Bachtalaue sei wichtig. Da die Möglichkeit bestehe, die großen Scheunengebäude zum Wohnen zu nutzen, gebe es zudem eine Verdichtung.
Beschluss:
Der Rat der Hansestadt Lüneburg fasst mehrheitlich bei 2 Gegenstimmen der Fraktion Die Linke folgenden Beschluss:
1.Den in der Anlage dargelegten Abwägungsvorschlägen wird zugestimmt.
2.Der Bebauungsplan Nr. 156 „Östlicher Ortskern Oedeme“ wird gem. § 10 BauGB als
Satzung beschlossen.
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