Bürgerinformationssystem
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Sachverhalt: Wie dem JHA am 12.06.2002 in seiner 3. Sitzung unter TOP 5
bereits mitgeteilt wurde, sind die beiden Stadtteile Rettmer und Häcklingen
aufgrund einer bevorzugten Stadt-Randlage die am schnellsten wachsenden
Stadtteile Lüneburgs. (Zuwachs Rettmer in den Jahren 1992 – 2002 von 1.050 auf
1.898 Ew. = 80,8%; Häcklingen von 1.271 auf 2.476 Ew. = 94,8%). Dieser Anstieg,
der zudem die höchste Anzahl an Neuzuzügen Lüneburgs in den letzten Jahren
bedeutet, ist zumeist auf junge Familien mit Kindern zurückzuführen. Dabei ist
auffallend, dass der Anteil der 0-18jährigen an der Gesamtbevölkerung mit weit
über 20% (Rettmer 23,9%, Häcklingen 27,1%) im Vergleich zu anderen
Stadtbereichen überproportional hoch liegt. Aus der beschriebenen Bevölkerungsstruktur lässt sich
ableiten, dass jugendpflegerische und Jugendhilfebedarfe in diesen Stadtteilen
exponentiell wachsen werden, was sich auch bereits am sprunghaften Anstieg der
in Anspruch genommenen Jugendhilfeangebote (§§ 30, 31, 34 SGB VIII) in den
Jahren 1999-2001 in den Stadtteilen abzeichnet. Diesen Bedarfen stehen wenig
angemessene Freizeitangebote gegenüber. Die im Rahmen einer ‚Zukunftswerkstatt’
im August 2001 unter der Fragestellung “Wie können wir Häcklingen und Rettmer
jugendfreundlicher machen” herausgearbeiteten Ergebnisse bestätigen dies.
Kinder und Jugendliche kritisierten mangelnde Treffpunktmöglichkeiten und
forderten deshalb einen Jugendtreff für “Rett-Häck”, da sowohl das Alte
Feuerwehrhaus in Rettmer als auch die Begegnungsstätte ‚Alte Häcklinger Schule’
den Bedarfen nicht gerecht werden würden. Zusammenfassend wird deutlich, dass
in beiden Stadtteilen ein Mangel an (betreuten) “In-Door”-Angeboten für
Jugendliche zu verzeichnen ist. – Aber gerade mittels präventiver Maßnahmen
können schwere Krisen vermieden oder zumindest frühzeitig im Ansatz
aufgegriffen und abgeschwächt werden. Seit dem 01.09.2003 leistet daher der Ev.-Luth. Kirchenkreis
Lüneburg (bzw. die Katharinen-Kirchengemeinde Embsen) durch die Diakonin Frau
Becker in vorgenannten Räumlichkeiten sozialpädagogische wie auch
religionspädagogische Kinder- und Jugendarbeit, allerdings sind die
Räumlichkeiten hierfür weniger geeignet. Die sozialpädagogische Kinder- und
Jugendarbeit wird durch die Stadt bezuschusst. Seit Jahren wird mit der Kirchengemeinde Embsen und den
Ortsvorstehern Häcklingen und Rettmer über eine gemeinschaftliche Einrichtung
und einen geeigneten Standort gesprochen. Mitte November 2003 (mit Schreiben
vom 17.11.2003) äußerte die Katharinen-Kirchengemeinde Embsen nun den Wunsch,
ein Gemeindehaus für die Stadtteile Rettmer und Häcklingen errichten zu wollen.
Vorzugsweise wurde dabei als möglicher Standort eine Fläche in unmittelbarer
Nähe zur psychiatrischen Klink Häcklingen am Pilgerpfad benannt. In diesem Zusammenhang wurde vonseiten der Verwaltung
angeregt, eine in Kooperation mit der Kirche betriebene, gemeinschaftliche
Einrichtung zu bauen. Mit der Errichtung eines gemeinschaftlichen Hauses mit
städtischen Räumlichkeiten in “Rett-Häck” würde eine präventive Einrichtung
geschaffen, deren Aufgabe in der Bereitstellung von Angeboten für Kinder und
Jugendliche zu sehen wäre. Dies sollte in enger Zusammenarbeit mit den bereits
aktiven Trägern im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung und nicht zuletzt der
Stadtteilrunde “Rett-Häck” erfolgen. Um eine hohe Akzeptanz innerhalb des Gemeinwesens zu
erzielen, müsste die geplante Einrichtung "zentral" im Gemeinwesen
Rettmer und Häcklingen verortet sein. Hierfür würde sich vorzugsweise eine
Fläche unweit der jetzigen Klink Häcklingen anbieten, so dass die Einrichtung
von beiden Stadtteilen gleichermaßen gut erreichbar wäre. Als Problematisch erweist sich für den geplanten Standort,
dass hierfür derzeit noch kein Bebauungsplan besteht und ein Bau im
Außenbereich (§ 34 BauGB) nicht möglich ist. Alternativ wurden Überlegungen
angestellt, ob für die Errichtung der geplanten Einrichtung eine Teilfläche auf
dem Gelände der jetzigen Klinik Häcklingen in Betracht kommen könnte.
Diesbezüglich hat die Klinik Häcklingen grundsätzlich ihre Zustimmung
signalisiert. Eine abschließende Klärung, insbesondere im Hinblick auf die
baurechtlichen Voraussetzungen, ist noch nicht erfolgt. Während Kirche beabsichtigt, ihren Teil der geplanten
Einrichtung von der LüWoBau zu erwerben, würden die durch den Fachbereich
Jugend und Soziales genutzten Räumlichkeiten angemietet werden. Parallel zur Klärung der baurechtlichen Voraussetzungen
hinsichtlich eines möglichen Standortes für die Einrichtung fanden am
20.01.2004 sowie 17.02.2004 erste Gespräche zwischen Stadt, Kirche und LüWoBau
als potentiellen Bauherren statt. Der gegenwärtige Stand der Planungen sieht
eine gemeinschaftliche Einrichtung von Stadt und Kirche vor, wobei die Nutzung
gemeinsamer Räumlichkeiten wie z.B. Sanitärräume denkbar wäre. Das Architekturbüro Horn wurde mit der Erstellung einer
ersten Bauskizze beauftragt. Basierend auf dieser Grundlage wurde vom Bereich 51 ein
erster Konzeptentwurf erstellt. Danach wären nachfolgende Aufgabenschwerpunkte
in den städtischen Räumlichkeiten denkbar: -
Offenes
Betreuungsangebot mit unterstützenden Bezugspersonen (Eltern, Senioren, etc.),
Krabbelgruppe bis 3 Jahre -
Feste
Betreuungsangebote -
Hausaufgabenbetreuung
-
“In-Door”-Angebote
-
Offene
Gruppenangebote für unterschiedliche Zielgruppen (z.B. nach Alter, Mädchen,
Jungen) durch die Stadt wie auch die freien Träger; Kooperationsangebote
(vergleichbar E.L.F. am Kreideberg) -
“Out-Door-Freizeitangebote
(z.B. Kooperationsmodell mit der Werkstatt der Klinik Häcklingen) -
Allgemeine
Sozialberatung (parallel zu den Angeboten der Jugendarbeit), Beratung
Alleinerziehender, Trennungs- und Scheidungsberatung Das für die Arbeit notwendige Personal in den städtischen
Räumlichkeiten bestünde aus dem Bereich Jugendpflege, dem Kinder- und
Jugendhilfedienst sowie der Seniorenarbeit. Für den Betrieb des städtischen Einrichtungsanteiles wäre
eine sozialpädagogische Fachkraft erforderlich, der die Leitung der städtischen
Räumlichkeiten sowie die Koordination der fachbereichsinternen und der
trägerübergreifenden Tätigkeiten obliegen würde. Diesbezüglich könnte ein
Rückgriff auf vorhandenes Personal, so auf die für die Stadtteile Rettmer und
Häcklingen zuständige Diplom-Sozialarbeiterin erfolgen. Diese sollte im
Bürgerhaus verortet werden, um eine Verbesserung der Sozialarbeit vor Ort zu
erzielen; aufgrund der vereinfachten Kontaktaufnahme könnte eine höhere
Akzeptanz gegenüber der sozialpädagogischen Tätigkeit erzielt werden. Aber auch
der direkte und häufige Kontakt zu den Eltern bzw. den Kindern und Jugendlichen
vor Ort ließe eine präventive Beratungsarbeit mit dem Hintergrund zu, dass
frühzeitig Auffälligkeiten wahrgenommen, angesprochen und entsprechend
aufgearbeitet werden könnten. Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit den
einzelnen Kooperationspartnern würde auf dieser Ebene schnelles Handeln möglich
sein. Für eventuell zu installierende Gruppenaktivitäten bestünde
ferner ein erzieherische Bedarf. Die Notwendigkeit an zusätzlichen betreuten offenen
Jugendangeboten, wie bereits im Rahmen der ‚Zukunftswerkstatt’ am 18.01.2001
erarbeitet, ist zuletzt in der Stadtteilrunde “Rett-Häck” am 11.11.2003 wie
auch am 10.02.2004 im Alten Feuerwehrhaus in Rettmer deutlich benannt worden. Finanzielle Auswirkungen: Kosten (in €) a) für die Erarbeitung der Vorlage: 60,- € aa)
Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung der Maßnahmen: c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich gesichert: Ja Nein Haushaltsstelle: Haushaltsjahr: e) mögliche Einnahmen: Anlagen: Beschlussvorschlag: Der Jugendhilfeausschuss nimmt den geplanten Bau eines Bürgerhauses “Rett-Häck” zustimmend zur Kenntnis. Die Verwaltung wird beauftragt die derzeitigen Planungen fortzuführen. |
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