Vorlage - VO/8722/19  

Sachverhalt:

Auf Grundlage eines, am 15.06.2017 von der WLG erstellten, Wettbewerbsbeitrags zur Neugründung von Startup-Zentren, erteilte die NBank am 14.09.2017 einen Zuwendungsbescheid für das Startup-Zentrum „ELEVATOR Lüneburg“. Die Projektlaufzeit wurde dabei auf den Zeitraum vom 01.10.2017 bis zum 30.09.2019 datiert. Die Zuwendung belief sich auf insgesamt 97.744,00 Euro. Dies entspricht einem Fördersatz in Höhe von 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben in Höhe von 195.488,00 Euro. 

Das Programm „Förderung von Startup-Zentren“ war als Anschubfinanzierung konzipiert und auf zwei Jahre befristet. Am 06.11.2018 beauftragte das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung das Innovationszentrum Niedersachsen GmbH (IZ) mit einer Evaluation des Programms. Sie sollte die Entscheidung bzgl. einer Weiterführung des Programms absichern. Auf Basis eines, zum 31.12.2018 von den acht bezuschussten Startup-Zentren abgeforderten, Zwischenberichts erfolgten Gespräche mit den Trägerorganisationen der Startup-Zentren und eine Befragung der von Ihnen betreuten Startup´s.

Im Ergebnis wurde deutlich, dass der „ELEVATOR Lüneburg“ mit einem unterdurchschnittlichen Ressourceneinsatz (Personal/Budget) eine überdurchschnittliche Zufriedenheit der Startup´s mit dem Startup-Zentrum (1,0, sehr zufrieden) erreichen konnte.

Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Organisation des „ELEVATOR Lüneburg“, der Themenfokus IT/Medien, das Auswahlverfahren der zu betreuenden Startup´s, die interne Erfolgsmessung und die Ausrichtung der Betreuung auf die Vermittlung von Kontakten zu Investoren. Letzteres soll eine Verbindung zwischen öffentlicher Förderung in der Frühphase der unternehmerischen Entwicklung und einer kapitalmarktbasierten Wachstumsphase schaffen.

Für die Auswahl geeigneter Startup´s existiert ein standardisiertes Verfahren auf dessen Basis ein Projektbeirat über die Aufnahme in das Programm des „ELEVATOR Lüneburg“ entscheidet. Er besteht aus zehn Vertretern folgender Einrichtungen:

• nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH, Hannover (1)

• Leuphana Universität, Lüneburg (1)

• Innovations Kontakt Stelle (IKS), Hamburg (1)

• Wirtschaftsforum Lüneburg e.V. (1)

• lokal ansässige Branchenunternehmen (2)

• BANSON e.V. (1)

• Sparkasse Lüneburg (1)

• NBank (1)

• WLG (1)

Die interne Erfolgsmessung wird über ein softwarebasiertes Expertensystem realisiert, dass den Reifegrad des betreuten Startup´s für Investments zu Beginn und zum Ende des Betreuungsprogramms neutral bewertet.

Startup´s werden durch eigene Kontakte, Empfehlungen und soziale Medien auf das Programm aufmerksam. In der Projektlaufzeit entstanden so 31 Kontakte zu Startup´s von denen 23 qualifiziert bewertet werden konnten und letztlich 8 in das Programm aufgenommen wurden. Sie erhielten bzw. erhalten innerhalb von max. 6 Monaten folgende Leistungen:

      Individuelles Coaching

      Gezielte Vernetzung mit Unternehmen/Investoren/Zugang zu NSeed

      kostenfreie Nutzung der Büroinfrastruktur im Innovations- und

Gründerzentrum e.novum

Aufgrund einer, in 2019 beantragten und bewilligten kostenneutralen, Verlängerung bis zum 31.12.2019, werden aktuell noch drei Startup´s im Rahmen des „ELEVATOR Lüneburg“ betreut. Sollte der Wettbewerbsbeitrag zur Verlängerung des Projektes um weitere drei Jahre erfolgreich sein, kann damit das Betreuungsprogramm ab dem 01.01.2020 kontinuierlich fortgeführt werden (siehe Vorlage-Nr. VO/8581/19). Damit eröffnet sich die Möglichkeit die regionalwirtschaftlichen Effekte dieses Förderansatzes noch deutlicher herauszustellen. Um diese zu verstärken, ist auch eine weitere Vernetzung der Betreuungsangebote von „ELEVATOR Lüneburg“ mit zusätzlichen Finanzierungsmöglichkeiten (Innovations-, Film- und Medienförderung, NSeed) erforderlich. Aus der Zusammenarbeit mit regional ansässigen Technologieunternehmen kann sich auch eine weitere thematische Spezialisierung ergeben. Daher soll die Profilierung auch weiterhin offen und flexibel gehandhabt und bei Bedarf neu ausgerichtet werden.

Um das lokale Startup-Ökosystem in den nächsten Jahren zu stabilisieren und die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Startup-Zentren zu unterstützen ist, als flankierende Maßnahme, die Verfügbarkeit und der regionale Zugang zu Seed-Kapital zu verbessern. So kann z.B. ein regionaler Beteiligungsfonds aufgebaut werden, an dem sich regionale Banken und Privatinvestoren gleichermaßen beteiligen. Hierzu laufen derzeit erforderliche Vorarbeiten.

Beschlussvorschlag:

Der Sachstandsbericht zum Projekt „ELEVATOR Lüneburg“ der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH für Stadt und Landkreis Lüneburg (WLG) wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

Finanzielle Auswirkungen:

Kosten (in €)

a) für die Erarbeitung der Vorlage: 35,00

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b) für die Umsetzung der Maßnahmen:

c)  an Folgekosten:   keine 

d) Haushaltsrechtlich gesichert:

 Ja

     Nein   

 Teilhaushalt / Kostenstelle: 

 Produkt / Kostenträger:

 Haushaltsjahr: 

e)  mögliche Einnahmen:   keine

Anlage/n: keine