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Vorlage - VO/8702/19  

 
 
Betreff: Erinnerungskultur
Status:öffentlichVorlage-Art:Mitteilungsvorlage
Verfasser:Frau Schmäl
Federführend:Bereich 41 - Kultur Bearbeiter/-in: Beer-Kullin, Annette
Beratungsfolge:
Ausschuss für Kultur und Partnerschaften Kenntnisnahme
22.11.2019 
Sitzung des Kultur- und Partnerschaftsausschusses zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachverhalt:

 

"Fahrplan Erinnerungskultur 2019/2020" - Aktueller Sachstand

 

Durchgeführt: Veranstaltung zum 20. Juli (75 Jahre Widerstand) in Kaltenmoor

Im Rahmen des Jahrestages am 20. Juli 2019 wurden durch das Kulturreferat der Hansestadt in Kooperation mit der Museumsstiftung und der IGS Lüneburg verschiedene Projekte und Veranstaltungen durchgeführt: neben der Neuauflage der Broschüre "Straßennamen in Kaltenmoor" (Henry Thobaben) wurde der Workshoptag "Zeitgeschichte als Grafic Novel - eine künstlerische Annäherung an das Attentat vom 20. Juli 1944" mit SchülerInnen der IGS, sowie am 20. Juli eine Gedenkveranstaltung mit Fachvortrag, Lesungen und Ausstellung der Ergebnisse des Workshoptags durchgeführt (Bericht im KPA vom 16.08.2019).

 

Überarbeitung des "Friedenspfades" / Tätigkeiten des Arbeitskreis Erinnerungskultur

Der Arbeitskreis Erinnerungskultur, der sich mit dem Zweck der fortlaufenden Aufarbeitung der Erinnerungs- und Gedenkkultur der Stadt und der Gestaltung von Formaten und Perspektiven für heutiges und zukünftiges Gedenken zusammengeschlossen hat, hat sich in 2019 sechs Mal zu Arbeitssitzungen getroffen, um zunächst eine Neugestaltung des "Friedenspfades" zu diskutieren und einen Vorschlag zur Neukonzeption für den Kulturausschuss zu erarbeiten (vgl. KPA 13.06.2019 und 08.03.2019).

 

Mitglieder des Arbeitskreises Erinnerungskultur sind:

" Hansestadt Lüneburg (Kulturreferentin Katrin Schmäl)

" Stadtarchiv Lüneburg (Dr. Thomas Lux)

" Museumsstiftung Lüneburg (Prof. Dr. Heike Düselder)

" Euthanasie-Gedenkstätte Lüneburg e.V. (Dr. Sebastian Stierl)

" Friedensstiftung Günter Manzke (Dr. Michael Ebert, Johanna Gerhard)

" Geschichtswerkstatt Lüneburg (Maren Hansen)

" AK Erinnerungskultur der Leuphana Universität (Prof. Ulf Wuggenig/Thorben Peters)

" Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V. Lüneburg (Dr. Jan Effinger)

" VVN BdA e.V. Lüneburg (Siegfried Berneis, Peter Gunkel)

 

Grundlage für die Diskussion einer Neukonzeption sind die auch in Bürgerforum und Wissenschaftlichem Symposium 2018 geäußerte Kritik an der Genese, Konzeption und den Inhalten des "Friedenspfad" und an der Einflussnahme einer privaten Stiftung in diesem Kontext.

 

Die Mitglieder des AK Erinnerungskultur haben sich darauf verständigt, dass auf Basis von Stationen des "Friedenspfad" sowie "Lüneburg unter dem Hakenkreuz" (Geschichtswerkstatt) in einem ersten Schritt ein Pfad geschaffen werden soll, der sich schwerpunktmäßig mit der Militär-/Kriegsgeschichte beschäftigt und konzentriert ist auf die Lüneburger NS-Zeit; weitere thematische Rundgänge bzw. Kontextualisierungen der übrigen Denkmale sollen später folgen.

 

Derzeit erarbeitet der AK Erinnerungskultur ein Konzeptpapier, welches er dem KPA in der ersten Sitzung 2020 vorstellen möchte. Das Papier wird einen Vorschlag zur Regelung der künftigen Verantwortlichkeiten und Umsetzungsschritte sowie eine Auflistung zu berücksichtigender Denkmale enthalten. Als Basis seiner weiteren Arbeit hat der AK Erinnerungskultur formuliert, dass die alleinige inhaltliche, gestalterische und finanzielle Verantwortlichkeit für alle Texte, Broschüren und Internetauftritte bei der Veränderung und Erweiterung bis Neugestaltung des "Friedenspfad" bei der Hansestadt Lüneburg liegen soll, wodurch Inhalt und Gestaltung zu einer rein öffentlichen Angelegenheit werden. Diese Aspekte sollen in einer geänderten Vereinbarung zwischen Hansestadt und Friedensstiftung geregelt werden.

 

Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Lüneburger Militärgeschichte des 20. Jahrhunderts und der Nachkriegsgeschichte in Bezug auf Erinnerungskultur

Siehe TOP 7

 

Umgestaltung und Einweihung "Ehrenfriedhof Tiergarten" (Arbeitstitel)

Die landschaftsgestalterischen Maßnahmen rund um den "Ehrenfriedhof Tiergarten" (Arbeitstitel) wurden im November 2019 abgeschlossen (Rückschnitt der Rhododendren und Sichtbarmachung der Grabreihen, Anpassung des Mittelweges und Anlegen von Zwischenwegen, Aufstellen von Gedenktafeln mit den Namen der bekannten Verstorbenen). Bis zum Frühjahr 2020 erarbeitet der Leiter des Stadtarchivs gemeinsam mit ausgewählten HistorikerInnen Informationstafeln, die über die Geschichte des Friedhofs informieren. Die offizielle Einweihung des erneuerten Friedhofs erfolgt dann voraussichtlich im März/April 2020, angedacht ist eine Gedenkveranstaltung organisiert vom Kulturreferat der Hansestadt in Zusammenarbeit mit Partnern der christlichen Kirche und jüdischer Verbände.

 

Veranstaltung "Schülerforum"

Analog zum Bürgerforum soll eine Diskussionsveranstaltung zur Erinnerungskultur mit Lüneburger SchülerInnen ab Klasse 9 durchgeführt werden. Um ein altersgemäß ansprechendes Veranstaltungsformat zu entwickeln und die inhaltliche und zeitliche Planung auf den Schuljahresverlauf und die Lehrpläne abzustimmen, wird die Veranstaltung gemeinsam vom Kulturreferat und dem Bereich Bildung der Hansestadt Lüneburg unter Einbezug der Schulen (GeschichtslehrerInnen oder Fachkonferenzleitungen Geschichte) entwickelt werden. Derzeit befinden sich dazu die Schulen in internen Absprachen, ein Zusammenkommen zur Planung ist für Anfang 2020 angedacht.

 

Publikation Lüneburg 1918-1948

Die 2013 von der Hansestadt Lüneburg in Auftrag gegebene und bereits finanzierte Forschungsarbeit "Stadtgeschichte Lüneburgs zwischen 1918 und 1948" (Arbeitstitel) von Prof. Dr. Dirk Stegmann liegt als Manuskript vor. Damit wird erstmals eine aktuelle Forschungsarbeit eines renommierten Historikers zu diesem Zeitabschnitt in Lüneburg herausgegeben. Insbesondere unter Verwendung neuer Quellenbestände und Nachlässe und der Auswertung von Tonbandinterviews mit Zeitzeugen in den 1980er Jahren hat der Autor ein Kompendium zur Zeitgeschichte Lüneburgs geschaffen. Die Museumsstiftung Lüneburg wird das Werk herausgeben, gemeinsam mit dem Kulturreferat der Hansestadt Lüneburg wird derzeit die Auftragsvergabe von Lektorat und Druck vorbereitet. Die Finanzierung soll erfolgen durch Mittel der Hansestadt Lüneburg i.H. von 10.000 €, über Zuschüsse von der Sparkassenstiftung (3.000 €/Antrag ist gestellt), den Landkreis (3.000 €/Antrag in Planung), die VGH-Stiftung (5.000 €/Antrag wird vorbereitet) sowie Spenden und Verkaufserlöse (insgesamt 4.000 €).

Eine Präsentation des Werkes im Rahmen der Veranstaltungen rund um den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs im Mai 2020 ist geplant.

 

75 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs

Am 8. Mai 2020 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal (Inkrafttreten der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches am 8. Mai 1945). Stadt und Region Lüneburg nehmen dabei, aufgrund der Teilkapitulation auf dem Timeloberg am 04. Mai 1945, eine besondere Rolle ein. Anlässlich dieser Ereignisse sind verschiedene (Kultur-) Veranstaltungen unterschiedlicher Akteure in Lüneburg geplant. Das Kulturreferat der Hansestadt Lüneburg unterstützt die Vorbereitung koordinierend und wird eine gemeinsame Broschüre herausgeben.

 

Modell der Synagoge für die Bastion

Ein im Freien aufgestelltes Modell der ehemaligen Synagoge Lüneburgs soll, ergänzend zur Synagogengedenkstätte, an die religiöse Einrichtung der jüdischen Gemeinde in Lüneburg erinnern und ihre Dimensionen und Optik erfahrbar machen.

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a) für die Erarbeitung der Vorlage:   128 €

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b) für die Umsetzung der Maßnahmen:

c)  an Folgekosten: 

d) Haushaltsrechtlich gesichert:

 Ja

 Nein 

 Teilhaushalt / Kostenstelle: 

 Produkt / Kostenträger:

 Haushaltsjahr: 

 

e)  mögliche Einnahmen:

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Anlage/n: