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Vorlage - VO/8167/18  

 
 
Betreff: Weiterentwicklung der stadtteilorientierten Arbeit
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Hampe, Niklas
Federführend:05 - Entwicklung und strategische Steuerung Beteiligt:DEZERNAT V
Bearbeiter/-in: Hampe, Niklas  Fachbereich 5a - Soziales und Integration
   Bereich 52 - Soziale Dienste
   Bereich 53 - Frühkindliche Bildung und Betreuung
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
11.12.2018 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Beschlussvorschlag

Sachverhalt:

Im Rahmen einer breit angelegten Evaluation soll die stadtteilorientierte Arbeit der verschiedenen Bereiche, Dienste und Einrichtungen des Dezernats für Bildung, Jugend und Soziales ausgewertet und weiterentwickelt werden.

 

Die Kinder- und Jugendhilfe der Hansestadt Lüneburg als ein zentraler Bereich des Dezernats ist stadtteilorientiert ausgerichtet. Die Arbeitsplätze des Allgemeine Sozialdienst (ASD) sind überwiegend in den Stadtteilhäusern, damit die Mitarbeitenden niedrigschwellig erreichbar und Ressourcen im Stadtteil und in der Vernetzung mit Akteuren vor Ort besser nutzbar sind. Sechs Mitarbeitende des ASD haben für das sog. Stadtteilmanagement zusätzlichen Personalstunden. Darunter fallen Aufgaben für die Bewirtschaftung der sieben Stadtteilhäuser, die Organisation und Durchführung von Kooperationstreffen, Stadtteilrunden sowie die Zusammenarbeit zur präventiven Familienförderung nach dem Konzept FiZ – Familie im Zentrum. 

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit der Hansestadt ist rund um die Jugendzentren und -treffs dezentral organisiert. Partizipation und Einbindung der Zielgruppen bei der Angebotsentwicklung werden modellhaft erprobt. Die mobile Jugendpflege, die Jugendliche im Stadtteil anspricht sowie die Zusammenarbeit mit Schulen nehmen einen hohen Stellenwert ein.

Die Einrichtungen der Kindertagesbetreuung (Kitas, Horte, Nachmittagsbetreuung) bieten über das gesamte Stadtgebiet ein breites Betreuungsangebot. Die Zusammenarbeit im Stadtteil wird für die Bildungsarbeit genutzt.

Fachliche Grundlagen und die sachlichen Ausstattungen der stadtteilorientierten Arbeit sind in verschiedenen Konzepten beschrieben. Dazu zählen das  „Konzept zur Weiterentwicklung der stadtteilorientierten Arbeit und Jugendpflege von 2012, das Konzeptpapier zur „Partizipation von Jugendlichen“ der Jugendpflege aus dem Jahr 2014, das „Rahmenkonzept FiZ – Familie im Zentrum“ (verabschiedet 2015) und das „Trägerkonzept“ für Kindertageseinrichtungen aus dem Frühjahr 2018. Fördermittel von Land und/oder Bund werden für die Umsetzung von Projekten genutzt, die die stadtteilorientierte Arbeit stärken und innovative Ansätze erproben (Projektbeispiele: Kita-Einstieg, Selbstverständlich Miteinander, Familienförderung, Demokratie Leben, Mehrgenerationshaus).

 

Weiterhin bestehen im Dezernat Bildung, Jugend und Soziales gemeinsame Themen und Schnittmengen zwischen Bereichen und Diensten, bei denen einen stadtteilorientierte Ausrichtung angezeigt ist. So ist z.B. die stadtteilbezogene Integration von Familien mit Migrationshintergrund eine gemeinsames Thema der Kinder- und Jugendhilfe mit dem Bereich Asyl und Integration und dem Bereich soziale finanzielle Hilfen.  Ebenso ist das Zukunftsthema Altenhilfeplanung und Seniorenberatung ein Querschnittsthema, dass die Angebote vor Ort in den Stadtteilhäusern betrifft. Hinzu kommen Schnittstellen mit anderen Dezernaten, z.B. im Themenfeld Stadtentwicklung und Quartiersmanagement.

 

Anlass für die Evaluation und Weiterentwicklung der stadtteilorientierten Arbeit ist zum einen der Anspruch der Hansestadt, die Arbeit und die Angebote des Dezernats in regelmäßigen Abständen für eine gelingende Planung auf Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Qualität hin zu überprüfen. Ein weiterer Anspruch der Hansestadt ist es, dass die Angebote und Dienste den sich verändernden rechtlichen und fachlichen Standards (z.B. durch das Bundesteilhabegesetz BTHG) und gleichzeitig den Bedarfen der Menschen Rechnung tragen sollen. Hierzu gehört sowohl die adäquate Ausrichtung an der demographischen Entwicklung der Bevölkerung in Lüneburg als auch die Beteiligung und transparente, gemeinsame Planung mit Schlüsselakteuren, Zielgruppen und Bürgerinnen und Bürgern.

 

Schwerpunkte der Evaluation und Weiterentwicklung der stadtteilorientierten Arbeit  werden voraussichtlich handlungsfeldübergreifend bilden:

-          Kooperation und Netzwerkmanagement

-          Bedarfsorientierung der Angebote (inbesondere im Hinblick auf soziale Integration)

-          Führung

-          Beteiligungs- und Kommunikationswege

-          Zusammenarbeit an Prozessschnittstellen

-          Ressourcenausstattung

-          Ein/ zwei handlungsfeldbezogene Schwerpunkte

 

Der gesamte Prozess der Evaluation und Weiterentwicklung der stadtteilorientierten Arbeit im Dezernat wird sich voraussichtlich über zwei Jahre erstrecken. Über Stadtteilrunden und bestehende Netzwerke wird eine intensive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Schlüsselakteuren in den Stadtteilen erfolgen. Zentrales Gremium bildet ein mit Leitungs- und Fachkräften aus allen Handlungsfeldern besetzter interner Arbeitskreis Stadtteilorientierte Arbeit der ab Februar 2019 monatlich tagen wird. Eine aus den Bereichsleitungen bestehenden Steuergruppe wird als Entscheidungsgremium eingerichtet. Bis Ende 2019 sollen Bestand und Bedarf im Rahmen einer Evaluation der Ziele und Maßnahmen entlang der verschiedenen Handlungsfelder erfasst werden. Im Anschluss erfolgt die Ableitung bzw. Weiterentwicklung von Zielen für ein übergreifendes Rahmenkonzept. Nach Rückkopplung mit den entsprechenden Ausschüssen werden notwendige (organisatorische) Veränderungsmaßnahmen und neu zu etablierende Prozesse erarbeitet, konzeptionell erfasst und dann erprobt bis Ende 2020. Ab 2021 werden vorzunehmende Veränderungen in den Regelstrukturen implementiert. Die Koordination und Begleitung des Weitentwicklungsprozesses wird federführend die Stabsstelle 05 übernehmen. Es erfolgt eine Verknüpfung mit dem Projekt „Qualitätsentwicklung entlang der Präventionskette“, gefördert durch das Land Niedersachsen.

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a)für die Erarbeitung der Vorlage: 25

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b)für die Umsetzung der Maßnahmen:

c)  an Folgekosten: ggf. Kosten für Umsetzung von organisatorischen Veränderungen hinsichtlich der stadtteilorientieren Arbeit             

d)Haushaltsrechtlich gesichert:

Ja 

Nein   X

Teilhaushalt / Kostenstelle:

Produkt / Kostenträger:

Haushaltsjahr:

 

e)  mögliche Einnahmen:


Anlage/n:

 

 


Beschlussvorschlag:

Der Jugendhilfeausschuss befürwortet die thematische Schwerpunktsetzung des Dezernats V in den Jahren 2019 und 2020, die stadtteilorientierte Arbeit weiterzuentwickeln.

Die Verwaltung wird beauftragt entsprechende Maßnahmen zur Evaluation und Weiterentwicklung stadtteilorientierten Kinder- und Jugendhilfe zu veranlassen.