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Vorlage - VO/7988/18  

 
 
Betreff: Befall der städtischen Forsten durch den Fichten- Borkenkäfer
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:1. Frau Hesebeck
2. Herr Stall
Federführend:Fachbereich 7 - Tiefbau und Grün Beteiligt:DEZERNAT VI
Bearbeiter/-in: Uder, Miriam  Bereich 74 - Grünplanung und Forsten
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umwelt, Verbraucherschutz, Grünflächen und Forsten Entscheidung
04.09.2018 
Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Verbraucherschutz, Grünflächen und Forsten (Kleingartenbegehung) zurückgestellt   
05.09.2018 
Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Verbraucherschutz, Grünflächen und Forsten (Kleingartenbegehung) ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Beschlussvorschlag

Sachverhalt:

Die städtischen Forsten sind momentan außergewöhnlich stark durch den Fichten-Borkenkäfer (Großer Buchdrucker, Ips typographus) befallen. Durch die monatelange Trockenheit sind die Bäume sehr geschwächt und besonders anfällig. Aktuell sind insbesondere Gebiete in der Deutsch Everner Heide (südlich von Deutsch Evern) und im Waldgebiet der Stiftung Heiliger Geist befallen. Nach heutiger Einschätzung liegt der Befall bei 1.000 m³ Fichtenholz. Dieser hat sich innerhalb einer Woche um 40 % erhöht.

 

Die Käfer bohren sich in die Borke und legen dort ihre Eier. Nach 4-6 Wochen fliegen die Jungkäfer aus und befallen ihrerseits bei günstiger Witterung die nächsten Nachbarbäume. Im Moment handelt es sich um die 2. Generation, wenn das Wetter trocken bleibt, wird noch eine 3. Generation von Borkenkäfern ausgebildet. Die Bäume wehren sich zunächst durch Harzfluß, verlieren dann aber mehr und mehr ihre Rinde, die Kronen färben sich rot und die Bäume sterben ab.

 

Durch die zahlreichen Stürme des letzten Jahres liegt viel Sturmholz am Boden, so dass die Holzindustrie mit der Abfuhr des verkauften Holzes nicht nachkommt. Diese Holzpolter waren der Ausgangspunkt der jetzigen Befallsherde.

 

Die Forstliche Versuchsanstalt in Göttingen empfiehlt in diesen Fällen die chemische Bekämpfung des Borkenkäfers. In dem Fall würden die Stämme nach dem Fällen und dem Rücken mit einem Insektizid (Wirkstoff Alpha-Cypermethrin) besprüht. Dadurch würde die Befallskette unterbrochen, eine 3. Generation verhindert oder geschwächt und die überwinternde Population reduziert werden. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass sich alle entwickelten Käfer in die Bodenschicht zur Überwinterung eingraben und sich dann im Frühjahr 2019 ein neuer Massenbefall aufbaut.

 

 

Bei Verzicht auf eine chemische Bekämpfung besteht die Gefahr, dass der gesamte Strukturaufbau des Waldes zerstört wird und die obere Baumschicht, gebildet aus ca. 100-jähriger Fichte, komplett ausfällt. Darunter würde nur das gepflanzte 5 bis 10-jährige Laubholz übrig bleiben. Am Ende könnten ca. 3.000-4.000 m³ Holz vernichtet sein.

 

Im Jahr beträgt der Gesamteinschlag ca. 8.000 m³, davon beträgt der Anteil an Fichtenholz 1.500 bis 2.000 m³. 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a)für die Erarbeitung der Vorlage:288 EUR

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b)für die Umsetzung der Maßnahmen:

c)  an Folgekosten:

d)Haushaltsrechtlich gesichert:

Ja

Teilhaushalt / Kostenstelle: 74505 / 74560

Produkt / Kostenträger:555001 / 55500112

Haushaltsjahr:2018

 

e)  mögliche Einnahmen:


Anlage/n:

 

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Waldschutz-Info 07-2018 Borkenkäfer Sommer 2018 (102 KB)      

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt die chemische Bekämpfung des Borkenkäfers mit dem Insektizid Alpha-Cypermethrin, wie von der Versuchsanstalt in Göttingen empfohlen, in den städtischen Forsten durchzuführen.