Bürgerinformationssystem
Sachverhalt:
Für die abschließende Erschließung des nördlichen Geländeteiles der ehemaligen Standortverwaltung (STOV) ist eine Erschließungsstraße vorgesehen, die von der Dorette-von-Stern-Straße abzweigen wird (s. Anlage).
Die Verwaltung schlägt vor, die neue Erschließungsstraße nach ELISABETH MASKE zu benennen.
Neben der schon einer bedeutenden und einflussreichen Lüneburgerin gewidmeten Dorette-von-Stern-Straße soll nun mit dieser Straßenbenennung einer weiteren Frau gedacht werden, die ihren selbst gewählten Lebensweg mit Mut, Wissbegierde, Ehrgeiz, Selbstbewusstsein und beachtlichem „Erfolg in einer Männergesellschaft“ (LZ-Titel vom 13.02.1999) gegangen ist. Gedanklich einbezogen soll dabei ihr Vater werden, der Lüneburger Stadtbaumeister AUGUST MASKE. Elisabeth Maske, auch Lia oder „Tante Lisa“ genannt, wurde am 12. Mai 1860 als Älteste von fünf Geschwistern in Lüneburg geboren. Nach ihrem Besuch der Höheren Töchterschule (der heutigen Johannes-Rabeler-Schule) ging sie zur Ausbildung als Lehrerin nach Wolfenbüttel. 1889 kehrte sie nach Lüneburg an die Höhere Töchterschule zurück, nun als Lehrerin. Abgesehen von zahlreichen Reisen, verließ sie Lüneburg nur noch ein einziges Mal, und zwar zur Fortbildung an die Augusta-Universität Göttingen, an der sie sich als einzige weibliche Studierende immatrikulierte. Nach erfolgreichem Studienabschluss und abgelegter Prüfung kam sie 1897 als Oberlehrerin wieder an ihre alte Schule zurück, an der sie bis zu ihrer Pensionierung 1925 unterrichtete. Neben ihren pädagogischen Ambitionen waren Bewegung und Turnen ihre hauptsächlichen Lebensinhalte (schon als Kind soll sie bei Besuchen verschiedener Baustellen mit ihrem Vater auf den Gerüsten herumgeklettert sein und August Maske war als Fechter sportlichen Aktivitäten gegenüber sehr aufgeschlossen). Nachdem der Männerturnverein Lüneburg (MTV) eine Damenabteilung gegründet hatte, wurde Elisabeth Maske 1890 dort Mitglied und engagierte sich neben der sportlichen Betätigung dabei sowohl für die Vereinsarbeit als auch für die Belange von Frauen. In diesem Zusammenhang wurde sie bald zur Vorsitzenden des Damenabteilungsvorstandes gewählt und verblieb –für die damalige Zeit eine absolute Ausnahme- als gleichberechtigtes Mitglied neben Männern bis 1932 Vorstandsmitglied. Der MTV ehrte sie wegen ihres vorbildlichen Engagements 1923 mit der Ehrenmitgliedschaft. Der deutsche Turnerbund verlieh ihr, als erster Frau, in Dankbarkeit und öffentlicher Anerkennung für ein mehr als 40-jähriges Engagement im MTV Lüneburg 1930 die Ehrenurkunde der Deutschen Turnerschaft. Der ihr liebevoll zugedachte Name „Tante Lisa“ drückt zudem ein hohes Maß an Wertschätzung für ihr soziales, warmherziges und mitfühlendes Verhalten aus. Elisabeth Maske verstarb am 29. September 1937 in Lüneburg und wurde auf der Familiengrabstätte auf dem Michaelisfriedhof beigesetzt. Sie gilt bis heute als verdienstvolle Lüneburgerin. Finanzielle Auswirkungen:
Kosten (in €) a) für die Erarbeitung der Vorlage: 20 € aa) Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung der Maßnahmen: c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich gesichert: Ja Nein Teilhaushalt / Kostenstelle: Produkt / Kostenträger: Haushaltsjahr:
e) mögliche Einnahmen: Anlage/n: Lageplan
Beschlussvorschlag:
Die im Lageplan schraffiert dargestellte Straße, die nördlich von der Dorette-von-Stern-Straße abzweigt, erhält den Straßennamen „Elisabeth-Maske-Straße“.
Die Benennung erfolgt vorbehaltlich der Erstellung der Straße in der im Lageplan eingezeichneten Form. |
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