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Vorlage - VO/6112/15  

 
 
Betreff: FiZ - Familie im Zentrum. Präventive Familienförderung als Baustein stadtteilorientierter Arbeit
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Verfasser:Lütjohann, Angela
Federführend:Bereich 52 - Soziale Dienste Bearbeiter/-in: Lütjohann, Angela
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
16.04.2015 
Sitzung des Jugendhilfeausschusses (offen)   

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Beschlussvorschlag

Sachverhalt: Die Hansestadt Lüneburg strebt mit dem Fachbereich Soziales und Bildung seit mehreren Jahren eine stadtteilbezogene, familienfreundliche Ausrichtung von Bildungs-, Beratungs- und Betreuungsangeboten an. Wie im JHA am 11.06.2014 dargelegt, arbeitet der Fachbereich derzeit an der schrittweisen Einführung von FiZ – Familie im Zentrum. FiZ ist ein Konzept zur Verbesserung der Unterstützung von Eltern und Familien. Mit FiZ entwickeln Stadtteil-Verbünde aus Kindertagesstätten, Grundschulen, Allgemeinem Sozialdienst (ASD) und anderen Trägern im Stadtteilhaus gemeinsam Angebote für Familien weiter. Das Konzept ist als wesentlicher Baustein der präventiven stadtteilorientierten Arbeit angelegt. Mit FiZ entsteht der Rahmen für eine bedarfs- und beteiligungsorientierte Förderung von Familien vor Ort.

 

Die Meilensteinplanung zur Einführung des Konzepts in den sechs Stadtbereichen wurde aufgrund der hohen Arbeitsverdichtung im Fachbereich noch einmal überarbeitet, so dass sich der Start in einzelnen Stadtbereichen verschoben hat.

 

Im ersten Quartal 2014 begann die Implementierung des Vorhabens in zwei Stadtbereichen: um das KredO (Kreideberg, Ochtmissen, Zeltberg) und um das Bonhoeffer-Haus (Häcklingen, Rettmer).  Hierzu wurden neben Sozialraumdatenerhebungen, auch Workshops in den Stadtteilhäusern mit Schlüsselpersonen (Erzieher_innen, Lehrkräfte, Politiker_innen, Elternvertretungen, Soz. Pädagog_innen) aus den jeweiligen Stadtteilen durchgeführt. Im Juli 2014 konnten mit dem jeweiligen FiZ-Verbund stadtteilbezogene Ziele in Feinkonzepten festgehalten werden.

-              Im FiZ-Verbund Kreideberg/ Ochtmissen/ Zeltberg beteiligen sich derzeit zwei Kitas, eine Grundschule, eine Nachmittagsbetreuungseinrichtung, der ASD sowie ein kirchlicher und ein freier Träger.

-              Im FiZ Verbund Häcklingen/ Rettmer beteiligen sich aktuell eine Kita, eine Grundschule, der ASD, drei freie- und ein kirchlicher Träger.

In mehreren Sitzungen haben die Verbünde vor Ort einen FiZ-Aktionsplan für ihren Stadtbereich erstellt, mit dem ab dem zweiten Quartal 2015 erste Maßnahmen auf den Weg gebracht werden. Die FiZ-Aktionspläne umfassen z.B.

-              Kurse mit Familienhebammen/Gesundheitskinderkrankenschwestern (Frühe Hilfen)

-              Eltern- und Achtsamkeitstrainings in Kitas und Grundschulen

-              Vorträge zu kindlicher Sexualität oder Medienkompetenzen

-              Vater-Kind-Aktionen

 

Die Koordination der Angebote und der Zusammenarbeit im FiZ-Verbund erfolgt über das Stadtteilmanagement. Die Entscheidung über die Bezuschussung der Maßnahmen obliegt den Bereichsleitungen Soziale Dienste/ Bildung und Betreuung.

 

Im Stadtbereich um das Geschwister-Scholl-Haus (Wilschenbruch, Rotes Feld, Oedeme, Bockelsberg) wurden 2014 die Sozialdatenerhebung und Workshops durchgeführt. Aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls des Stadtteilmanagements musste der FiZ-Prozess dort zunächst ausgesetzt werden.

 

Im Stadtbereich Schützenplatz und Neu-Hagen (Stadtteilhaus HaLo) fand im Februar 2015 der Workshop zur Bedarfs- und Bestandserhebung statt. Für Mai ist der Auftakt im ELM (plus) für Ebensberg, Lüne, Moorfeld, Goseburg und Hanseviertel terminiert.

 

Die Einführung von FiZ in den Stadtteilen Altstadt, Mittelfeld, Weststadt (Salino) und Kaltenmoor (Bürgertreff)  ist für Anfang 2016 geplant.

 

Im März 2015 konnte die Steuergruppe, mit Unterstützung eines Beratungsteams der Leuphana Universität (Prof. Waldemar Stange/ Rolf Krüger) und des NIFBE (Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung), das Rahmenkonzept FiZ fertigstellen. Das Rahmenkonzept richtet sich an Kooperationspartner und Fachöffentlichkeit. Es stellt FiZ in den sozialraumorientierten Gesamtzusammenhang der Fachbereichsstrategie und  umfasst Aussagen zur Struktur der Zusammenarbeit. Es skizziert die gesetzlichen Grundlagen der präventiven Familienförderung. Zudem werden Handlungsprinzipien und -ziele benannt, an denen die verschiedenen Akteure ihr Wirken ausrichten. Das Rahmenkonzept ist der Überbau für die Umsetzung von FiZ in den Stadtteilen.

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a) für die Erarbeitung der Vorlage:                      60,00 €

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.  

b) für die Umsetzung der Maßnahme:   80.000,00 €

 

c)  an Folgekosten:                                           jährlich 80.000,00 €

d) Haushaltsrechtlich gesichert:

Ja

e)  mögliche Einnahmen:                 Zuwendung aus Familienförderung des Landes, Erstattung für Maßnahmen gem. §§16ff. SGB VIII aus Finanzvertrag

                                         

 


Anlage/n:  

 

 


Beschlussvorschlag:

Der Jugendhilfeausschuss nimmt die Ausführungen zum Stand der Einführung des Konzepts FiZ zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung mit der weiteren Umsetzung. Die erforderlichen Haushaltsmittel sollen bereitgestellt werden.