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Sachverhalt: Gemeinsam mit den Kreisen Stade und
Harburg bildet der Landkreis Lüneburg den engeren Ring der südlichen
Metropolregion Hamburg. Die räumliche Nähe zu Hamburg und die damit verbundenen
Verflechtungen, z.B. in den Bereichen Wirtschaft, Verkehr und Bildung, führen
im Ergebnis dazu, dass eine Abstimmung und Zusammenarbeit in dem Raum Süderelbe
sinnvoll zu verstärken ist. In der Vergangenheit wurde bzw. wird in einzelnen
Projekten diese Zusammenarbeit gepflegt. Um jedoch die wirtschaftliche
Entwicklung voran zu bringen, ist eine Intensivierung unter Einbindung der
Wirtschaft erforderlich. Dieser Prozess wird vom Niedersächsischen
Wirtschaftsministerium in Form des sogenannten „Niedersachsen Projektes"
unterstützt. Bei diesem Projektansatz geht es im
Kern um den betriebswirtschaftlichen Grundsatz, nicht Schwächen ausgleichen zu
wollen, sondern die Stärken zu stärken. Übertragen auf die Wirtschaft wird
häufig von einer Clusterbildung gesprochen, der regionalen Ansammlung von
Untenehmen und Institutionen in einer Branche, die miteinander kooperieren.
Hieraus entwickeln sich Wertschöpfungsketten innerhalb einer Region. Zudem
dienen Cluster dem Aufbau von Standort- und Wettbewerbsvorteilen durch eine
höhere Produktivität, einem Innovations- und Technologietransfer und der
Gründung von Unternehmen. Ähnliche Prozesse wurden bereits in
anderen Regionen auf den Weg gebracht. Wolfsburg ist mit seiner Autostadt und
der Wolfsburg-AG das Vorzeigemodell. Doch diese Strukturen mit dem VW-Konzern
im Hintergrund sind nicht auf ländlich geprägte Räume übertragbar. Gleichwohl ist der Ansatz der
Clusterbildung richtig und wird auch z.B. im Weserbergland zwischen drei
Landkreisen betrieben. Die wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis Cloppenburg
ist auch ein positives Beispiel für Clusterentwicklung im Ernährungsgewerbe,
mit einer Konzentration auf die landwirtschaftliche Urproduktion und deren
Weiterverarbeitung. Die Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Landkreisen
Uelzen und Lüchow-Dannenberg im Projekt "Mittelstandsoffensive
Elbtalaue" bestärken uns ebenfalls in dieser Auffassung. Trotz der wachsenden Bevölkerung
(jährlicher Zuzug von ca. 1.500 Menschen, Anstieg der Bevölkerung seit 1990 um
25.000 auf 170.000 Einwohner) und der allgemein guten Standortfaktoren sind die
wirtschaftlichen Kennzahlen im Landkreis Lüneburg negativ. So liegt
beispielsweise die Arbeitslosigkeit über dem Bundes- und Landesdurchschnitt,
Anfang diesen Jahres waren erstmals mehr als 10.000 Menschen im Landkreis
Lüneburg arbeitslos gemeldet. Und auch die Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist seit dem letzten Jahr
rückläufig. Wie bereits oben dargelegt ist die
Metropolregion Hamburg für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Raumes
entscheidend und wir empfehlen ein gemeinsames Vorgehen, um die regionale
Wirtschaftskraft zu stärken. Die Clusterbildung macht nur auf regionaler Ebene
Sinn, denn häufig ist die Zahl der Unternehmen einer Branche lokal zu gering.
Ferner denkt Wirtschaft nicht in Kreis- oder Landesgrenzen. Der Kreistag des
Landkreises Harburg hat bereits einen entsprechenden Beschluss zur
Clusterentwicklung unter Einbindung der Nachbarkreise und des Bezirkes
Harburg-Wilhelmsburg gefasst. Der Landkreis Lüneburg wird im Juli entscheiden. In der bisherigen Zusammenarbeit der Landkreise haben sich bereits
Schwerpunkte herausgebildet: Lk Stade Luftfahrtindustrie,
Chemie, Lk Harburg Logistik, Lk Lüneburg Ernährungsgewerbe,
Maschinenbau – Automatisierungstechnik, Bezirk Harburg Flugzeug- und Fahrzeugbau,
Medizintechnik. Das Land hatte für das Niedersachsen-Projekt die Beratungsgesellschaft Dr. Heuser AG beauftragt. Die Beratungsfirma hat auch die Projekte in Wolfsburg, Hannover und Weserbergland begleitet. Dr. Heuser gliedert den Prozess in drei Phasen: Phase 1 Konzeptentwicklung (2-3
Monate); Endprodukte: Projektorganisation, Wachstumskonzept,
Kommunikationsstrategie Phase 2 Umsetzungsvorbereitung (4-5 Monate); Endprodukte: Konkrete
Einzelprojekte und Arbeitspläne; Gesamtprojektstruktur und Umsetzungsorganisation;
Öffentliche Mobilisierung Phase 3 Umsetzung (5-10 Jahre): Endprodukte: Neues Profil mit
gesteigerter Leistungsfähigkeit; Implementierte Private Public Partnership In der Vergangenheit hat das Land, die Kosten für die in Niedersachsen stattfindenden Projekte mit 33,3 % zu bezuschusst. Die Kosten für die Phasen 1 und 2 in der vergleichbaren Region Weserbergland (Landkreise Schaumburg, Holzminden und Hameln-Pyrmont) beliefen sich auf rd. 450.000,00 Euro. Es müssen deshalb Alternativangebote anderer Beratungsunternehmen eingeholt werden. In der Zusammenarbeit mit Lüchow-Dannenberg hat die W.LG z.B. Erfahrungen mit der Firma ExperConsult gesammelt. Die Kosten sind unter den
beteiligten Kreisen aufzuteilen. Ferner gehen von den vorgenannten Kosten noch
die erwarteten Zuwendungen des Landes bzw. der gemeinsamen Landesplanung
Hamburg-Niedersachsen ab. Insofern verbleibt je nach Zuwendung für die
einzelnen Landkreise ein Betrag von voraussichtlich 50.000,- bis
75.000,- Euro. Um diesen Betrag aufzubringen sind die W.LG sowie regionale
Unternehmen und Institutionen einzubinden. Ergänzende Sachdarstellung vom
24.07.03: Das Land hat signalisiert, die
Kosten für die in Niedersachsen stattfindenden Projekte mit je 1/3 zu
bezuschussen. Das Niedersächsische Wirtschaftsministerium wird eine
Ausschreibung erarbeiten und mit den beteiligten Teilnehmern abstimmen. Für den Landkreis Lüneburg sind der Landrat, der
Oberbürgermeister und 2 Vertreter der Wirtschaft beteiligt. Bei einer geschätzten Angebotssumme von ca. 0,9 Mio. € für
die Phasen I und II verbleiben für den Landkreis Lüneburg nach Abzug des
Landeszuschusses und eines erwarteten Beitrags aus der gemeinsamen
Landesplanung Hamburg-Niedersachsen und einem Beitrag der Wirtschaft ca. 80.000
€ Kosten. Diese Kosten werden im Haushalt 2004 anteilig im Zuschuss
für die Wirtschaftsförderungs-GmbH für Stadt und Landkreis Lüneburg
ausgewiesen, ohne den Gesamtzuschuss zu erhöhen. Ergänzende Sachdarstellung vom 21.08.03: Für das gemeinsame Projekt vom Land
Niedersachsen, dem Bezirk Hamburg/Harburg und den drei Landkreisen Harburg,
Stade und Lüneburg zur Entwicklung des Wirtschaftsraumes ist ein Fahrplan für
das Vergabeverfahren wie folgt vorgesehen: 26. August 2003 Abstimmungsgespräch
im Nds. Wirtschaftsministerium 27. August 2003 Weiterleitung der Vergabebekanntmachung
bezüglich der geplanten Ausschreibung des Projektes im EU-Amtsblatt bis 6. Oktober 2003
können sich interessierte Beratungsunternehmen darauf melden ab der 43. KW sollen drei ausgewählte Büros zur
Abgabe eines Angebotes aufgefordert werden bis zur 48. KW Abgabe der Angebote in der 50./51. KW Auftragsvergabe
und Projektstart Das Projekt soll noch in diesem Jahr starten, um die Mittel
des Landes bzw. der gemeinsamen Landesplanung zu sichern. Hinsichtlich der Finanzierung ist vorgesehen, dass das Land
Niedersachsen, die Gemeinsamen Landesplanung Hamburg/Niedersachsen sowie die
beteiligten Kommunen je ein Drittel der Kosten tragen. Der kommunale Anteil, der
auf den Landkreis Lüneburg entfällt, wird im Haushalt 2004 anteilig im Zuschuss
für die Wirtschaftsförderungs-GmbH für Stadt und Landkreis Lüneburg
ausgewiesen, ohne den Gesamtzuschuss zu erhöhen. Die Ausschreibung wird derzeit vorbereitet und die inhaltlichen
wie organisatorischen Vorgaben mit den Beteiligten abgestimmt. Ferner ist die Zusammenarbeit bei künftiger Kommunikation
und Öffentlichkeitsarbeit geplant. Finanzielle
Auswirkungen: Kosten (in €) a) für die
Erarbeitung der Vorlage: 10 € aa)
Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung
der Maßnahmen: c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich
gesichert: Ja Nein Haushaltsstelle: Haushaltsjahr: e) mögliche
Einnahmen: Anlagen: Beschlussvorschlag für den
Verwaltungsausschuss am 17.06.03: Der Verwaltungsausschuss nimmt von
dem Projekt Wirtschaftsentwicklung im Raum Süderelbe zustimmend Kenntnis. Die
Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit dem Landkreis Lüneburg, der Sparkasse
Lüneburg und der Wirtschaftsförderungs-GmbH das Projekt mit dem Ziel einer
regionalen Zusammenarbeit mit den Landkreisen Stade und Harburg sowie dem
Bezirk Harburg voranzubringen. Im besonderen ergehen folgende Aufträge an die Verwaltung/Geschäftsführung zur Abstimmung mit den betreffenden Kreis- bzw. Bezirksverwaltungen:
Beschlussvorschlag für den Rat
am 28.08.03: Im Haushaltsansatz für die
Wirtschaftsförderungs-GmbH wird für das Jahr 2004 ein Betrag in Höhe von 40.000
€ für Projektkosten ausgewiesen. |
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