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Vorlage - VO/4145/11  

 
 
Betreff: 3E-Initiative "Innovationsnetzwerk energieoptimiertes Sanieren und Bauen"
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Bereich 31 - Umwelt Bearbeiter/-in: Rietschel, Ulrike
Beratungsfolge:
Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz Entscheidung
16.06.2011 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz (offen)   

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Beschlussvorschlag

Sachverhalt:

Sachverhalt:

Der Sanierungsstau bei Gebäuden, die älter als 20 Jahre sind, liegt bundesweit bei 70% – 75%. Deshalb will die Bundesregierung die nationale Sanierungsrate von bislang 2% (2010) auf mehr als das Doppelte (5%) bis zum Jahr 2020 steigern. Der Energieverbrauch beim Altbaubestand liegt häufig noch bei über 20 Liter Heizöl pro m² und Jahr. Energetisch optimierte Gebäude benötigen lediglich noch 3 Liter oder weniger. Um diesen Energiestandard zu erreichen, ist eine stringente Umsetzung der 3E-Maßnahmen (Energieeffiziente Häuser, Energiesparendes Wohnen und Erneuerbare Energiequellen) über die nächsten Jahrzehnte erforderlich.

 

Dieses Potenzial für die Betriebe der Baubranche in der Region Lüneburg/Harburg gilt es in den kommenden Jahren durch ein professionelles Netzwerkmanagement und innovative Produkte und Projekte zu erschließen; denn dies bedeutet Aufträge in Millionenhöhe, die Sicherung bzw. Neuschaffung von Arbeitsplätzen und gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, da durch die Sanierung des Altbaubestands langfristig CO2 eingespart werden kann.

 

Deshalb plant  die KLIMAWERK Energieagentur GmbH & Co. KG als Antragsteller und Projektträger den Aufbau des „Innovationsnetzwerk energieoptimiertes Sanieren und Bauen“ (innonet.3E). Geplanter Projektstart ist der 1. August 2011, die Laufzeit soll sich über drei Jahre bis 31. Juli 2014 erstrecken.

 

Ein solches Innovationsnetzwerk gibt es bislang in der Metropolregion Hamburg noch nicht. Lediglich im Landkreis Lüneburg existiert seit 2006 ein Verbund von Betrieben mit Netzwerkcharakter, die Klimawerk Partner. Dieser Unternehmensverbund bietet die optimalen Ausgangsbedingungen für den Aufbau von innonet.3E. Das Kooperationsnetzwerk entlang der Wertschöpfungskette soll quantitativ und qualitativ entscheidend fort- und weiterentwickelt sowie landkreisübergreifend ausgebaut werden. In den Landkreisen Lüneburg und Harburg sowie der Hansestadt Lüneburg soll über die Projektlaufzeit das Netzwerk auf mindestens 50 Unternehmen anwachsen und die Anzahl energieeffizienter Gebäude (Passiv-, KfW 40- und Energie-Plus-Standard) kontinuierlich um 2% - 5% jährlich gesteigert werden.

 

Herausforderung und Ziel ist es, mit Hilfe eines fachlich kompetenten Netzwerkmanagers in den kommenden Jahren ein langlebiges, sich selbst tragendes und zukunftsweisendes Unternehmensnetzwerk auf dem Fundament der Klimawerk Partner mit regionalen Unternehmen des Bausektors aufzubauen und nach dem Leitbild „Klima schützen – Handwerk stützen“ dafür zu sorgen, dass Investitionen zur Modernisierung des Gebäudebestands und zum Klimaschutz ausgelöst werden.

 

Der Erfolg des Projektes besteht darin, den Beteiligten im Netzwerk einen effektiven Mehrwert gegenüber einzeln agierenden Unternehmen zu verschaffen, da sie einen Jahresbeitrag zu entrichten haben, der die Finanzierung der Netzwerkstelle über das Projektende hinaus gewährleistet. Ein wichtiger Aufgabenbereich des Netzwerkmanagers wird es daher sein, genügend Unternehmen zu akquirieren, die Bedarfe der Unternehmen zu erfragen, ihnen entsprechende Angebote zu unterbreiten und den Nutzen für die Betriebe herauszuarbeiten.

 

Um wichtige Impulse für das Wachstum und die Beschäftigung sowie Standortattraktivität der Landkreise Lüneburg und Harburg sowie der Hansestadt Lüneburg zu erzielen, sollen folgende Maßnahmen im Einzelnen umgesetzt werden:

  • Einführung eines Netzwerkmanagements
  • Aufbau einer Informationsplattform für die Netzwerkmitglieder
  • Aufbau einer Lernplattform (Wissenstransfer/Weiterbildung/Schulung)
  • Entwicklung eines gemeinsamen Marketingkonzeptes
  • Durchführung öffentlichkeitswirksamer Projekte/Veranstaltungen
  • Gemeinsame Initiierung energetischer Bauvorhaben mit Vorbildcharakter

 

Angestrebt wird u. a. eine kontinuierliche Weiterbildung der Netzwerkmitglieder im Bereich energieoptimierte Gebäudesanierung. Inhalte dieser Qualifizierung sind u. a. die Themen Materialeffizienz nachhaltiger Baustoffe, kundenorientiertes Marketing & Kommunikationsstrategien, innovative Gebäude- und Dämmtechniken sowie die Qualitätssicherung am Bau. Nur so können die erforderlichen und stetig komplexeren Energie- und Qualitätsstandards auch erreicht werden.

 

Als Praxis- und Pilotprojekte sollen bis 2014 regionale Lern- und Besichtigungsstationen entstehen, die das Lernen am Objekt ermöglichen. Um sowohl das Netzwerk als auch dessen Ziele in die Öffentlichkeit zu tragen, sind zielgerichtete Marketingmaßnahmen wie z.B. eine Modernisierungskampagne oder die Norddeutsche Passivhauskonferenz geplant. Weitere Veranstaltungen sollen neben der Zielgruppe der privaten Hausbesitzer auch Immobilienverwaltungen und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) für das Thema sensibilisieren.

 

Unterstützt werden soll das Netzwerk durch strategische Partner aus der Wissenschaft (Leuphana Universität Lüneburg), kommunale Verwaltungen (z. B. Klimaleitstellen) und die Wirtschaftsförderung für Stadt und Landkreis Lüneburg. Angestrebt wird die Entwicklung gemeinsamer Projekte und Veranstaltungen.

 

Für die Umsetzung des Projektes werden für Personal- und Sachkosten Zuwendungen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) – Regionalisiertes Teilbudget des Landkreises Lüneburg - beantragt. Zusätzlich ist eine kommunale Kofinanzierung erforderlich, die von den Landkreisen Lüneburg und Harburg sowie von der Hansestadt Lüneburg anteilig aufgebracht werden soll.

 

Sechzehn KLIMAWERK Partnerunternehmen stellen als regionale Betriebe darüber hinaus den Grundstock für den Aufbau des Innovationsnetzwerkes in Form ihrer Unternehmensbeiträge als Eigenanteil zur Verfügung.

 

Die Förderung würde nach der EFRE-Richtlinie „Management von Innovationsnetzwerken“ aus dem Regionalisierten Teilbudget, Schwerpunkt 2 „Entwicklung der Innovationskapazitäten und gesellschaftlicher Wissenspotenziale“, erfolgen; entsprechende Mittel sind noch verfügbar. In mehreren Gesprächen und Schriftverkehr wurde seitens der NBank die grundsätzliche Förderfähigkeit des Projektes signalisiert. Ebenso wurde die Bereitstellung der notwendigen Kofinanzierungsmittel von Hansestadt Lüneburg und Landkreis Harburg in Aussicht gestellt.

 

Die Bereitstellung der städtischen Kofinanzierungsmittel sollte für das Jahr 2011 unmittelbar aus dem städtischen Haushalt erfolgen; in den Folgejahren wegen ihrer Bündelungsfunktion aus Mitteln der Klimaschutzleitstelle, die entsprechende Mittel aus dem städtischen Haushalt erhalten müsste.

 

Eine Vertreterin der KLIMAWERK Energieagentur wird in der Sitzung für Fragen zur Verfügung stehen.

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a)              für die Erarbeitung der Vorlage:              25 €

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b)              für die Umsetzung der Maßnahmen:              1.240 €

c)  an Folgekosten:                            7.685 €

d)              Haushaltsrechtlich gesichert:

              Ja X

              Nein             

              Teilhaushalt / Kostenstelle: 31000 / 31020             

              Produkt / Kostenträger:  561001 / 56100102

              Haushaltsjahr:              2011

 

e)  mögliche Einnahmen:

Anlagen:

Anlagen:

Finanzierungsübersicht

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Gesamtfinanzierung (71 KB)      

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz stellt in diesem Jahr als Teil der kommunalen Kofinanzierung 1.240 € zur Verfügung. Für die Haushaltsberatungen 2012 und 2013 wird empfohlen, die Haushaltsmittel in Höhe von jeweils 2.975 € sowie 1.735 € für das Haushaltsjahr 2014 zur Verfügung zu stellen. Die Klimaschutzleitstelle begleitet das Projekt.