Vorlage - VO/4057/11  

Sachverhalt:

In der zweiten Jahreshälfte 2011 ist mit den ersten Bauanträgen für das Baugebiet „Pilgerpfad-Süd“ Nr. 127 in Rettmer / Häcklingen zu rechnen. Dort sind insgesamt 8 Straßen zu benennen.

Da die Ortschaften Rettmer und Häcklingen betroffen sind, wurden Frau Hillmer und Herr Dr. Plath als Ortsvorsteher in die Überlegungen zur Straßenbenennung einbezogen.

Es wurden zum Teil alte Flurbezeichnungen oder Personen ermittelt, welche für dieses Gebiet für die Straßenbenennung in Frage kommen könnten. Die Nachforschungen und Beratung mit den Ortsvorstehern haben folgende Benennungsvorschläge ergeben (Nummerierung siehe beigefügten Lageplan):

- Straße 1: Veilchenring,

- Straße 2: Zum Lackfeld,

- Straße 3: Schnuckenweg,

- Straße 4: Am Holzfeld,

- Straße 5: Schlehenweg,

- Straße 6: Achterbruch,

- Straße 7: Else-Wex-Weg,

- Straße 8: Margarete-Endemann-Weg.

Margarete Endemann (verstorben 1935) ließ im Jahr 1906 das Häcklinger Waldhaus erbauen. Die Pädagogin und Pionierin im Kampf für die Frauenrechte schuf dort einen Ableger der Reifensteiner-Schulen, einem Verband von Frauenschulen in privater Trägerschaft. Zum Waldhaus Häcklingen gehörten eine Geflügel- und Kleintierzucht und ein großer Obstgarten mit Gemüse- und Blumenanbau. Es wurden Lehrlinge und ländliche Hausbeamtinnen ausgebildet. Margarete Endemann gründete 1915 gemeinsam mit Else Wex, einer ihrer ehemaligen Schülerinnen, den Lüneburger Hausfrauenverein. Im Jahr 1919 ließ sie sich für die linksliberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) als eine der ersten Frauen zur Wahl zur preußischen Landesversammlung aufstellen.

Dr. Else Wex (1884 München – 1961 Celle) lebte von 1906 bis 1922 auf dem Klostergut Rettmer, das sie als Frau des damaligen Pächters in den Jahren des 1. Weltkriegs selbst führte. 1916 ernannte die Landwirtschaftskammer Else Wex zur Vorsitzenden des Verbandes Landwirtschaftlicher Hausfrauenvereine in der Provinz Hannover. Ab 1919 war sie politisch aktiv für die linksliberale DDP. 1929 promovierte sie in Berlin im Fach Staatswissenschaften und engagierte sich im „Allgemeinen Deutschen Frauenverein – Deutscher Staatsbürgerinnenverband“. 1933 zog sie sich aus dem öffentlichen Leben zurück und nahm ihre frauenspezifische Arbeit nach dem Zweiten Weltkrieg als SPD-Ratsfrau und Vorsitzende der AWO in Celle wieder auf.

Die alte Flurbezeichnung "Knutenkamp" sollte für die Straßenbenennung vernachlässigt werden, weil die nördlich des Pilgerpfades verwendeten Straßenbezeichnungen "Knotterkamp" und "Krötenkamp" zu Verwechslungen führen könnten.

Finanzielle Auswirkungen:

Kosten (in €)

a)              für die Erarbeitung der Vorlage:              20 €

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b)              für die Umsetzung der Maßnahmen:

c)  an Folgekosten:             

d)              Haushaltsrechtlich gesichert:

              Ja

              Nein             

              Teilhaushalt / Kostenstelle:             

              Produkt / Kostenträger:

              Haushaltsjahr:             

e)  mögliche Einnahmen:

Anlagen:

Lageplan

Beschlussvorschlag:

Die in der Anlage zur Beschlussvorlage numerisch gekennzeichneten Straßen im Bebauungsgebiet „Pilgerpfad-Süd“ Nr. 127 erhalten folgende Namen:

- Straße 1: Veilchenring,

- Straße 2: Zum Lackfeld,

- Straße 3: Schnuckenweg,

- Straße 4: Am Holzfeld,

- Straße 5: Schlehenweg,

- Straße 6: Achterbruch,

- Straße 7: Else-Wex-Weg,

- Straße 8: Margarete-Endemann-Weg.