Bürgerinformationssystem

Vorlage - VO/3726/10  

 
 
Betreff: Stadtteilhaus Kreideberg - Zukunftsfähige stadtteilorientierte Arbeit für Kreideberg und Ochtmissen
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Bereich 52 - Soziale Dienste Bearbeiter/-in: Lütjohann, Angela
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Vorberatung
21.07.2010 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   
Verwaltungsausschuss Vorberatung
Rat der Hansestadt Lüneburg Entscheidung
26.08.2010 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Hansestadt Lüneburg ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Beschlussvorschlag

Sachverhalt:

Sachverhalt:

 

Seit 1998 erfolgt im Bereich Kreideberg/Ochtmissen stadtteilorientierte Arbeit unter dem Titel „Modellprojekt Kreideberg“ als Vorreiter für andere Stadtteile. In Sitzungen des JHA vom 23.03.01, 20.02.02, 21.02.02 und 15.06.05 wurde die inhaltliche Arbeit in dem genannten Bereich positiv zur Kenntnis genommen und die Verwaltung beauftragt, diese stadtteilorientierte Arbeit durch die 3 Träger (Pauluskirchengemeinde Kreideberg, VSE und Hansestadt Lüneburg) weiter zu unterstützen und den Ausbau des sozialen Netzes zu forcieren.

 

Die enge Zusammenarbeit zwischen den Akteuren vor Ort hat ein umfassendes Netzwerk entstehen lassen und bildet eine tragende Struktur, die durch die Stadtteilrunde Kreideberg-Ochtmissen weitere Einrichtungen, Schulen, Kitas, Vereine, Initiativen, sowie interessierte Bürger und Bürgerinnen einbezieht.

 

Das „Modellprojekt Kreideberg“ ist in die Jahre gekommen. Die räumlichen Bedingungen lassen es nicht zu, eine zeitgemäße Fortentwicklung des Konzeptes umzusetzen. Die 3 Träger leisten unter den Rahmenbedingungen Optimales. Aufgrund der räumlichen Enge in der Wohnung bzw. im Stadtteilbüro für VSE und ASD der Hansestadt ist eine offene Angebotsstruktur und die Umsetzung des stadtteilorientierten Ansatzes nicht zeitgemäß möglich.

 

Vor Ort bietet ein städtischer Mitarbeiter bzw. eine Mitarbeiterin des ASD zurzeit 1x wöchentlich dienstags Sprechzeiten an. Im Jugendcafé Kreideberg ist ein Jugendpfleger mit 18 Wochenstunden tätig. Seitens der Kirchengemeinde erfolgt eine Personalergänzung durch eine Honorarkraft mit ca. 10 Wochenstunden. Der VSE hält präventive Beratung, themenbegleitetes Mütterfrühstück, Mädchen- und Jungengruppen vor und arbeitet Projekt orientiert mit den Schulen vor Ort, z.B. mit SchülerInnen helfen SchülerInnen. Die Pauluskirchengemeinde hält u.a. Seelsorge, Eltern-Kind-Gruppen, Konfirmandengruppen, eine Holzwerkstattgruppe, eine Töpfergruppe und einen Literaturkreis zu unterschiedlichen Zeiten neben dem Jugendcafé mit der Honorarkraft vor. Die Öffnungszeit des Jugendcafés umfasst montags bis donnerstags von 16 – 20 Uhr und freitags von 14 – 18.30 Uhr, wobei sich der Freitag insbesondere an 4.Klässler richtet.

 

Das Stadtteilbüro Kreideberg im rückwärtigen Bereich des Komplexes der Pauluskirchengemeinde mit Zugang von der Leipziger Straße befindet sich in einer 3-Zimmer-Wohnung, in der der VSE und der ASD jeweils einen Büroraum vorhalten und zusätzlich ein Gemeinschaftsraum, Flurbereich, Küche und Bad zur Nutzung bereit stehen. Internet und Stadtlan stehen nicht zur Verfügung. Die Ausstattung entspricht nicht den Anforderungen eines modernen Beratungsbüros. Die Angebote der Pauluskirchengemeinde finden separat im zentralen Bereich der Kirchengemeinde mit Zugang von der Neuhäuser Straße aus statt.

 

Seit längerem wird die Entwicklung im Stadtteil Kreideberg beobachtet und bisher vergeblich eine geeignete Lösung für die bauliche und konzeptionelle Neuorientierung gesucht.

 

Der Kernbestandteil der konzeptionellen Neuausrichtung des „Modellprojektes Kreideberg“ zu einem zeitgemäßen Stadtteilhaus findet sich in dem Motto „Leben gelingt gemeinsam“ wieder. Neu für den Kreideberg ist dabei, dass über einen gemeinsamen Zugang alle Träger unter einem Dach direkt ansprechbar sind und auf Bedarfe im Stadtteil und aus ihrer Fachlichkeit heraus reagieren können. Das zum Aufenthalt einladende Foyer schafft eine Atmosphäre, die sich in die Beratungsgespräche im Bürobereich überträgt und konstruktive Gespräche mit Sorgeberechtigten erleichtert.

 

Nun steht die derzeitige Pfarrwohnung im vorderen Teil des Gebäudekomplexes leer. Die Pauluskirchengemeinde ist bereit, diese nicht wieder zu belegen und stattdessen das jetzige Stadtteilbüro und eine daneben befindliche kleine Wohnung baulich zusammenzufügen und als zukünftige Pfarrwohnung bereit zu halten.

 

In verschiedenen Arbeitsrunden bestehend aus Vertretungen der Träger und der Verwaltung unter teilweiser Beteiligung des Architekten Herrn Mehring ist ein tragfähiges Konzept zur Umsetzung der Stadtteilarbeit am Kreideberg erarbeitet worden, das nachstehend im Detail dargestellt wird und in der Sitzung des JHA visuell erläutert wird.

 

Detailplanung:

Die bisherige Wohnung soll baulich mit dem öffentlich zugänglichen Bereich des Gemeindehauses verbunden und mit Büroräumen, einer Gemeinschaftsküche und Gruppenraum versehen werden. Wichtig ist ein für alle Netzwerkpartner gemeinsamer Zugang von der Neuhäuser Straße bzw. vom Thorner Markt, der für Besucher und Besucherinnen gut erkennbarer ist. Hierzu ist ein heller, freundlicher mit Glas versehener Zugangsbereich gemäß Architektenentwurf  neu zu schaffen. Von hier aus gelangt man zunächst in einen gemeinsamen Eingangsbereich.

 

Geplant ist eine Ausgliederung von 2 Arbeitsplätzen für Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen aus dem ASD in das zukünftige Stadtteilhaus. Der VSE benötigt dort ebenfalls 2 feste Büros. Für den Diakon der Kirchengemeinde soll ein Büro bereit gehalten werden. Der Bürotrakt ist über einen Licht durchfluteten Weg vom Foyer über den jetzigen Innenhofbereich zugänglich.

 

Alle anderen Räumlichkeiten, wie Foyer mit angrenzender Küche und „Bistrotresen“, Saal mit Trennwänden, 3 - 4 Gruppenräume, Teeküche, sowie Sanitärbereiche, sollen gemeinsam genutzt werden und befinden sich in Bereich des Foyers. Der Kellerbereich mit der Nutzung durch Jugendliche des Jugendcafés und Konfirmandengruppen der Kirchengemeinde soll zukünftig vornehmlich auf die Bedarfe der Jugendarbeit ausgerichtet sein und brandschutztechnisch auf den aktuellen Stand gebracht werden (ibs. Deckenabhängung ändern).

 

Einmalige Kosten und Finanzierung:

Beschreibung Bauteile

Kosten gesamt

Verhältnis

Stadt : Kirche

Anteil Stadt

Brandschutz

Kellerräume (Jugendcafè)

 

 

11.900,--

 

 

50 : 50

 

 

5.950,--

Renovierung/Anpassung Räume

Erdgeschoß (inkl. Küche)

Neuordnung Nebeneingang/Behi-WC/Küche

 

 

 

 

 

122.358,77

 

 

 

 

 

1/3 : 2/3

 

 

 

 

 

40.786,26

Kellergeschoss

51.875,08

50 : 50

25.937,54

Neugestaltung eines gemeinsamen Eingangsbereichs

 

 

50.818,95

 

 

50 : 50

 

 

25.409,48

Umgestaltung Außenanlagen

 

10.115,--

 

50 : 50

 

5.057,50

Errichtung Pfarrwohnung

 

137.135,--

 

0 : 100

 

0,--

Umbau Büroräume

(VSE, Hansestadt Lüneburg)

 

 

256.968,60

 

 

100 : 0

 

 

256.968,60

Zwischensumme

641.171,41

 

360.109,28

Raumausstattung Gemeinschaftsbereiche, Arbeitsplätze ASD, Beschilderung

  28.000,00

100 : 0

  28.000,00

Technik (stadtlan, Tel.)

Noch nicht festgelegt, geschätzt 3.000,00

100 : 0

Noch nicht festgelegt, geschätzt 3.000,00

Summe

672.171,41

 

391.109,28

 

Die Finanzierung des Umbauvorhabens kann sich wie folgt verwirklichen lassen:

§         Eigenanteil der Pauluskirchengemeinde aus Verkauf eines in Kircheneigentum befindlichen Gebäudes

§         Einmaliger Baukostenzuschuss der Hansestadt Lüneburg an die Pauluskirchengemeinde in Höhe von 300.000 €

§         Raumausstattung und Technik erfordern ca. 31.000 €; diese wären im Haushalt 2011 vorzusehen, soweit sich dafür nicht (in beschränktem Umfang) Spenden oder Drittmittel einwerben lassen.

 

Kosten für den laufenden Betrieb:

Die im Haushaltsplan ausgewiesenen Ansätze für das Projekt weisen zurzeit einen Jahresbetrag von 19.900 € aus, die unter Federführung der Regionalbereichsleitung Nord im sog. Trägertreff bedarfsgerecht eingesetzt werden. Darin enthalten ist ein anteiliger Zuschuss an die Pauluskirchengemeinde, der am 15.06.05 im JHA erneut zweckgebunden als Personalkostenzuschuss für die Jugendarbeit gewährt wurde.

 

Kosten/Aufwand für den zukünftigen Betrieb:

 

Art der Kosten /Aufwand

Bisherige Kosten

Zukünftige Kosten

Zukünftiger Mehraufwand/Jahr

1

Personalkosten ASD

2 TZ-Stellen

2 TZ-Stellen (ausgelagert)

 Kein Mehraufwand

2

Personalkosten Jugendpflege/Jugendcafé

1 TZ-Stelle

1 TZ-Stelle

 

Kein Mehraufwand

3

Pädagogische Mittel für stadtteilorientierte Arbeit

19.900,-/Jahr

20.150,-/Jahr  (jährlich um 250,-steigend)

      250,-€

 

(jährlich um 250,-€ ansteigend)

 

 

 

4

Zuschuss an Pauluskirchengemeinde für ½ Stelle Personalaufwand Stadtteilhaus/Jugendcafé (ab 2012)

-----------

1 PK-Zuschuss 20.000,-€

1 PK-Zuschuss 20.000,-€

5

Voraussichtlicher Zuschussbedarf  an Pauluskirchengemeinde für Betrieb Stadtteilhaus (ab 2012)

-----------

1 PK-Zuschuss

 30.000,-€ 

1 PK-Zuschuss

 30.000,- €

6

Zuschuss an Pauluskirchengemeinde für Betriebs- und Heizkosten (ab Mitte 2011)

------------

Nach anteiligem Aufwand , geschätzt 3.000 €/Jahr

Nach anteiligem Aufwand

7

Zuschuss an Pauluskirchengemeinde für lfd. Miete (10-Jahresmietvertrag- ab 2012)

1.000,- €/Jahr (Untermiete an VSE, bisher aus päd. Mitteln))

7.740,- €/Jahr

7.740,-€/Jahr

 

                        

8

Abschreibungen für immateriellen Vermögensgegenstand und für die Ausstattung

 

---------------

33.000,-€/Jahr

33.000,- €/Jahr

                        

 

Erwartete Einnahmen:

 

Art der Einnahmen

Bisherige Einnahmen

Zukünftige Einnahmen

 

1

Untervermietung an VSE

--------------

7.200,- €/Jahr

 

 

 

Zeitschiene

Wegen der beengten räumlichen Situation und der derzeit freien Pfarrwohnung sollte schnellst möglich mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen werden, d. h. sobald die Gremien Jugendhilfeausschuss und VA Grundsatzentscheidungen getroffen haben. Die Pauluskirchengemeinde könnte dann einen Letter of Intent erhalten und ggf. noch in 2010 in Vorleistung gehen. Es wird empfohlen ab 2011/2012 die oben dargestellten erforderlichen Zuschussbeträge und ab 2012 die Kosten für den laufenden Betrieb in den HH der Hansestadt einzustellen. Die näheren vertraglichen Abmachungen werden sodann im 2. Halbjahr 2010 verhandelt.

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a)   für die Erarbeitung der Vorlage:                                                                            200,00 €

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b)   für die Umsetzung der Maßnahmen:

                                                                      2011     150.000,-€ einmaliger Baukosten-

                                                                                                      zuschuss/50 %

                                                                      2011        31.000,-€ Ausstattung und Technik

                                                                      2011       25.520,-€ lfd. päd. Mittel, PK-Zuschuss,

                                                                                                     lfd. Betrieb

                                                                   

c)  an Folgekosten:

    Stadtteilorientiertes Arbeiten Kreideberg

                                                                      2012     150.000,-€ einmaliger Baukosten-

                                                                                                      zuschuss/50 %

2012              81.140,-€ lfd .päd. Mittel, PK-

                    Zuschuss, Miete, lfd.Betrieb

2012     18.000,-€ Abschreibung für immateri-

                              ellen Vermögendgegenstand

 

 

 2013       81.390,-€ lfd .päd. Mittel, PK-

                   Zuschuss, lfd. Betrieb

2013      33.000,-€ Abschreibung für immateri-

                    ellen Vermögendgegenstand

 

 

d)   Haushaltsrechtlich gesichert:

            Ja, zum Teil                                      2011        19.900,- € lfd. päd. Mittel

            Nein                                                   2011       186.620,- €    

            Teilhaushalt / Kostenstelle:               52040                            

            Produkt / Kostenträger:                     31560102 Stadtteilorientierte Arbeit

            Haushaltsjahr:                                   2011

 

e)  mögliche Einnahmen:                             ab 2012 geplante Einnahmen aus Teil-

                                                                                   Untervermietung

                                                                                   Ca. 7.200,- €/Jahr

 

Anlagen:

Anlagen:

 

§      Konzept Zukunftsfähige Weiterentwicklung der Stadtteilarbeit Kreideberg-Ochtmissen im Gemeindehaus der Pauluskirchengemeinde Kreideberg

§       Netzwerkkarte Kreideberg

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Vernetzung_Kreideberg-2009 (41 KB) PDF-Dokument (5 KB)    
Anlage 2 2 Konzept Weiterentwicklung der Stadtteilarbeit Kreideberg 2010- 17 06 2010 (84 KB) PDF-Dokument (30 KB)    
Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

Die beschriebene Erweiterung der stadtteilorientierten Arbeit am Kreideberg wird zustimmend zur Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird beauftragt, die Verwirklichung voranzutreiben und die dargestellten Haushaltsmittel für ein Stadtteilhaus Kreideberg in den Räumlichkeiten der Pauluskirchengemeinde Kreideberg ab 2011 hierfür im Haushaltsentwurf einzuplanen.

 

Weiter wird die Verwaltung ermächtigt, einen Letter of Intent an die Pauluskirchengemeinde zu richten und die vertraglichen Rahmenbedingungen, wie Höhe der einmaligen Zuschüsse, Zahlungsziele, Mietzins, Mietdauer, Untervermietung usw. darin festzulegen.

Stammbaum:
VO/3726/10   Stadtteilhaus Kreideberg - Zukunftsfähige stadtteilorientierte Arbeit für Kreideberg und Ochtmissen   Bereich 52 - Soziale Dienste   Beschlussvorlage
VO/3726/10-1   Sachstandsinformation zum Stadtteilhaus Kreideberg   Bereich 52 - Soziale Dienste   Mitteilungsvorlage