Bürgerinformationssystem
Sachverhalt: Es
besteht seitens der Stadtteile Häcklingen und Rettmer Interesse an der
Erstellung eines Kulturlandschaftskatasters, für die sich eine dafür
ausgewiesene Wissenschaftlerin, Frau Garnet Grünhagen, mit ihrer Firma
angeboten hat, dieses zu erarbeiten. Sie hat bereits derartige Projekte im
Landkreis Soltau-Fallingbostel (Wietzendorf, Munster, Bispingen) und im
Landkreis Lüneburg (SG Amelinghausen, SG Ilmenau) realisiert. Der
Ortsvorsteher der Ortschaft Häcklingen, Herr Dr. Uwe Plath, fragt nach, ob eine
finanzielle Unterstützung der Pläne von Frau Grünhagen erfolgen könne, ein
Kulturlandschaftskataster Häcklingens und Rettmers zu erstellen. Bei
einem derartigen Projekt geht es um eine systematische Erfassung aller in einem
Ort und/oder in einem Bereich vorhandenen Kulturlandschaftsobjekte. Bei einer
"Inventarisierung" von Orten werden beispielsweise erfasst: alte
Gräben und Bewässerungssysteme, Hohlwege, archäologische Fundstellen,
Findlinge, alte Grabanlagen, Ruinen, Baudenkmäler, alte Flursysteme,
Ackerraine, Naturdenkmale, Rohstoffabbaustellen aller Art, Steinriegel,
Grenzgräben sowie sonstige Besonderheiten, die mit einem Ort bzw. seiner
Geschichte im Zusammenhang stehen könnten. Diese Objekte werden erfasst,
kartiert, photographisch dokumentiert, beschrieben und in einer Datenbank
aufgenommen. Bei der Erfassung werden die Objekte mit einer Erklärung versehen,
die dabei u.a. Bezug nimmt auf evtl. vorhandene Chroniken, Überlieferungen,
Dokumente und/oder historisches Kartenmaterial und auch Informationen, die z.B.
durch Gespräche und/oder Befragungen der örtlichen Bevölkerung gewonnen werden
können. Es
gehört zu den Erkenntnissen derartiger Projekte, dass das Wissen zu vielen in
einer Landschaft vorhandenen Objekten verloren zu gehen droht oder die Objekte
sogar durch sonstige Veränderungen (Flächenverbrauch/Bebauung) ehemals
ländlicher Gemeinden ganz verschwinden. Ein Kulturlandschaftskataster bewahrt
somit das kulturelle Erbe einer Ortschaft/Landschaft. Unabhängig
von in diesem Bereich tätigen Firmen (wie die von Frau Grünhagen) sind das Nds.
Landesamt für Denkmalpflege und der Nds. Heimatbund mit kulturhistorischen
Erfassungen betraut. Das Landesamt erfasst in erster Linie archäologisch relevante
Objekte. Obertägig erhaltene Objekte (z.B. Grabanlagen) werden zentral in einer
Denkmalkartei erfasst, obertägig nicht mehr erhaltene/zerstörte werden in einer
Fundstellenkarte erfasst. Diese Daten sind durch die Landkreise im ADAB-Web
einsehbar. Im Landkreis Lüneburg sind beispielsweise 2000 Objekte in der
Denkmalkartei und 2500 Objekte in der Fundstellenkartei erfasst. Daneben gibt
es die Übersicht erfasster Baudenkmäler. Der
Nds. Heimatbund begleitet Maßnahmen zur Erstellung von Kulturlandschaftskatastern
und fördert zudem das Erstellen von Kulturlandschaftskatastern mit
ehrenamtlichen Kräften (des betreffenden Ortes und/oder der betreffenden
Region) indem es diese schult und weiterbildet und pflegt die Ergebnisse in das
vom Landesamt betriebene ADAB-Web ein. Der Heimatbund fördert dabei die
Erfassung aller erhaltens- und/oder wissenswerter Objekte, die für Einheimische
als auch Touristen von Interesse sein könnten. Für
die Erstellung eines Kulturlandschaftskatasters der Ortsteile Häcklingen und Rettmer wird mit Projektkosten in Höhe von ca. 15.000
EURO zu rechnen sein, die durch eine Mischfinanzierung erbracht werden müssten. Kulturfördermittel
der Hansestadt Lüneburg stehen nicht zur Verfügung. Finanzielle
Auswirkungen: Kosten (in €) a) für die Erarbeitung der Vorlage: 20
€ aa) Vorbereitende Kosten, z.B.
Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung der Maßnahmen: c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich gesichert: Ja Nein Teilhaushalt / Kostenstelle: Produkt / Kostenträger: Haushaltsjahr: e) mögliche Einnahmen: |
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