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Vorlage - VO/2821/08  

 
 
Betreff: Qualitätsentwicklung und -sicherung in Kindertagesstätten
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Bereich 56b - Kinder und Familie Bearbeiter/-in: Kirch, Horst-Günther
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
15.05.2008 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Beschlussvorschlag

Sachverhalt:

Sachverhalt:

In den letzten Jahren hat sich die Arbeit in den Kindertagesstätten erheblich verändert. Insbesondere die stärkere Betonung des Bereichs „Bildung“ stellt höhere qualitative Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen. Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, müssen Grundlagen geschaffen werden, die es den Kitas ermöglichen, ihren Erziehungs- und Bildungsauftrag in qualifizierter Weise zu erfüllen. Aus diesem Grunde wird auf den unterschiedlichsten Ebenen bundesweit über die Qualitätsentwicklung und -sicherung in der Kinderbetreuung diskutiert.

 

In der Hansestadt Lüneburg ist diese Diskussion nicht nur aufgenommen worden, sondern es wird auch entsprechend gehandelt. Seit dem Frühjahr 2007 arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von insgesamt 24 Kindertagesstätten unter Begleitung der Volkshochschule Lüneburg und der Kita-Fachberatung an dem gemeinsamen Projekt der Qualitätsentwicklung und -sicherung in Kindertagesstätten. Ziel dieses Projektes, an dem sich die 12 städtischen und die beim Paritätischen zusammengeschlossenen Kitas beteiligen, ist die Entwicklung eines „Regionalen Qualitätsprofils 2008“. Dieses Profil soll für die Arbeit in den Kindertagesstätten Lüneburgs die qualitativen Grundstandards verbindlich festschreiben. Die einzelnen Einrichtungen haben dann die Möglichkeit, diese Standards auszugestalten und darüber hinaus je nach ihrer Ausrichtung und Konzeption zusätzliche Leistungen anzubieten.

Die Arbeit erfolgt auf der Grundlage des Nds. Orientierungsplanes für frühkindliche Bildung in Kitas und in Anlehnung an die Nationale Qualitätsinitiative des DJI.

 

Mehrere Arbeitsgruppen, jeweils unter Leitung der Fachberaterin Sabine Herrenbrück, haben sich bisher diesem Projekt gewidmet. Dabei werden in einem auf mehrere Jahre ausgerichteten Prozess ausgewählte Themenfelder der Arbeit in Kindertageseinrichtungen schrittweise erarbeitet. Im Zentrum der derzeitigen Entwicklung stehen u.a. die Themen „Bildungsarbeit in Kitas“, „Kooperation mit Eltern“, „Erziehung und Bildung von Kindern unter 3 Jahren“, „räumliche Standards“ sowie die „Personalentwicklung in Kitas“. Die Arbeitsergebnisse dieser Gruppen werden im Laufe des Jahres als erste qualitative Grundstandards zu Papier gebracht werden können. Weitere, bereits feststehende, Themenfelder sollen in den Arbeitsgruppen entwickelt werden.

 

Zudem sollen die bereits erarbeiteten Inhalte in den angeschlossenen Kitas übernommen und unverzüglich in die Praxis umgesetzt werden. Hierzu wird es in den Einrichtungen jeweils einen Studientag geben, an dem allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Ergebnisse vorgestellt werden. Gleichzeitig soll dieser Tag die Möglichkeit eröffnen, für die jeweilige Kita ein eigenes Qualitätsprofil auf der Grundlage der allgemeinen Standards und der speziellen Ausrichtung zu entwickeln.

 

An der bisherigen Arbeit haben zahlreiche Fachkräfte unterschiedlicher Funktionen aus den Kitas mit großem Engagement teilgenommen. Ihre Erfahrungen und das fachliche Know-how werden auch als Grundlage für die künftige Arbeit unentbehrlich sein, so dass eine große Akzeptanz der Mitarbeiter/innen bei der Umsetzung vor Ort zu erwarten ist.

 

Längerfristig ist geplant, die Beratung der Eltern in die Arbeit der Kitas stärker einzubeziehen. Die Beratung der Familien - über die reine Kinderbetreuung hinaus - ist schon heute ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit in den Kitas. Organisatorisch wird sich hieraus der Ansatzpunkt für die Schaffung der sogen. Familienzentren in den Kitas ergeben. Eine stärke Vernetzung von Kita, Schule und Sozial- und Familienberatung ist angestrebt und wird derzeit auch in einem ersten Schritt durch die sogen. „Elternschule“ modellhaft in zwei Kitas durchgeführt. Sofern sich dieses in Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstätte durchgeführte Modellprojekt bewährt, soll ein flächendeckendes Schulungs- und Beratungsangebot für Eltern bzw. Familien eingerichtet werden. Dieses kann dann ein Schritt auf dem Weg der Kitas zu den Familien- und Sozialzentren, möglicherweise nach englischem Muster, sein.

 

Diese Entwicklung, die für den Bereich der Kitas auch auf das Land Niedersachsen durchaus richtungsweisenden Charakter haben könnte, ist allerdings mit den vorhandenen finanziellen Mitteln nicht zu leisten. Von daher wird seitens der Verwaltung versucht, Drittmittel (ggf. EU-Förderung oder aus dem Landesprogramm „Familie mit Zukunft“) einzuwerben. Ein Eigenanteil der Stadt wird aber auf jeden Fall zu leisten sein. Insofern wird zum Haushalt 2009 sicherlich eine angemessene Erhöhung des Fortbildungsetats nicht zu umgehen sein, um Qualität und Weiterentwicklung der Kinderbetreuung zu gewährleisten (Größenordnung: ca. 1.500 € je teilnehmender Kita).

 

Über die Einzelheiten des Qualitätsentwicklungsprozesses und der mittelfristigen Entwicklung der Lüneburger Kindertagesstätten wird die Fachberaterin Frau Herrenbrück im Rahmen einer Power-Point-Präsentation im JHA berichten.

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a)   für die Erarbeitung der Vorlage:                                                         80,--

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b)   für die Umsetzung der Maßnahmen:

c)  an Folgekosten:                                

d)   Haushaltsrechtlich gesichert:

            Ja

            Nein      

            Haushaltsstelle:  

            Haushaltsjahr:    

 

e)   mögliche Einnahmen:

 

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den in den Kitas eingeleiteten Prozess der Qualitätsentwicklung und -sicherung zustimmend zur Kenntnis. Er beauftragt die Verwaltung, diese Entwicklung auf alle Bereiche der Kinderbetreuung in Tagesstätten weiterzuführen und die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, dass die Kitas mittelfristig neben der Kinderbetreuung auch Aufgaben der familien- und sozialbezogenen Beratung wahrnehmen können. Langfristig sind sogen. Familienzentren anzustreben, in denen umfassend eine Kinder-, Eltern- und Familienberatung stattfinden kann.

In den Beratungen für das Jahr 2009 sind die erforderlichen Haushaltsmittel für diese qualitative und konzeptionelle Weiterentwicklung der Tagesstätten in der Hansestadt zu beantragen.