Bürgerinformationssystem
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Sachverhalt: Seit 1998 besteht die sozialraumorientierte Arbeit am Kreideberg. Sie wird auf Basis des Trägerverbundes Sozialdienst des kommunalen Trägers, der freien Träger Verbund Sozialtherapeutischer Einrichtung (VSE) und der Paulusgemeinde geleistet. Im JHA wurde seitdem mehrfach über den Sachstand berichtet. Den Erfahrungsbericht aus dem Jahre 2001 bitte ich der Anlage zu entnehmen. Wie im JHA vorgetragen und
beschlossen, organisiert sich der Sozialdienst im Rahmen der Jugendhilfeplanung
in Planungsbereiche, sodass über den Trägerverbund hinaus die
“Arbeitsgemeinschaft Nord” entstand. In dieser Arbeitsgemeinschaft sind alle im
Planungsbereich tätigen Mitarbeiter des Sozialdienstes, der freien Träger (VSE,
PädIn, Albatros) und der Kirchengemeinden (Paulus und Bartholomäus vertreten). Aus der inhaltlichen Arbeit des
Trägerverbundes des Modellprojektes Kreideberg soll hier folgendes
hervorgehoben werden: Präventive Beratung: Dieses Beratungsangebot an Familien, Kinder und Jugendliche aus den Stadtteilen Kreideberg, Zeltberg und Ochtmissen hat sich weiter etabliert. Zusätzlich nutzen jetzt auch die am Kreideberg ansässigen Schulen dieses Angebot. Aufgrund dessen kann sehr kurzfristig auf Probleme, sich abzeichnende Krisen reagiert werden, sodass eine Zuspitzung vermieden werden kann. Neben einer Vielzahl von Einzelkontakten fand in 2 Fällen eine Beratung über eine mehrmonatigen Zeitraum statt. Diese Krisenintervention führte dazu, dass die jeweiligen Situationen entschärft werden konnten und von die Einrichtung einer Jugendhilfemaßnahme gem. KJHG nicht notwendig wurde. Elternfrühstück: Dieses Angebot findet weiterhin im 14-tägigen Rhythmus statt und richtet sich an Eltern aus den genannten Stadtteilen. Schwerpunktmäßig nutzen alleinerziehende Mütter das Elternfrühstück, um sich über ihre Lebenssituation und ihre Kinder auszutauschen. Daneben gibt es von Mitarbeiterinnen angeleitete Diskussionsrunden, auch zum Teil unter Hinzuziehung von Fachleuten, wenn es um spezielle Themen, wie z.B. Sucht geht. Die Teilnehmerinnenliste umfasst nun im Jahre 2002 einen Stamm von 15 Müttern, wobei ca. 7 im Durchschnitt pro Treffen teilnehmen. Der Anteil der Frauen, die nicht auch im Rahmen einer Jugendhilfemaßnahme nach dem KJHG betreut werden, hat sich kontinuierlich erhöht und beträgt fast die Hälfte. Dabei handelt es sich meistens um Frauen aus dem Umfeld der Hilfeadressatinnen und Frauen, die ehemals betreut wurden. Über die vergangenen Jahren ist das Elternfrühstück zu einem festen Bestandteil der Angebote des Trägerverbundes geworden. Jungengruppe/Cliquenarbeit1999 wurde erstmalig eine Gruppe von männlichen Jugendlichen im Stadtteil Kreideberg auffällig, die durch kleinkriminelle Handlungen und Gewalt gegen Menschen und Sachen auffielen. Diese Jugendlichen, auch genannt Grenzgänger, haben aufgrund ihrer Problematik einen hohen Bedarf an Unterstützung und Ansprache und rechtfertigten auch eine Einzelmaßnahme nach dem KJHG. Dem im Trägerverbund tätigen Sozialpädagogen kreierten eine Maßnahme zwischen einer Betreuung, z.B. im Rahmen der Erziehungsbeistandschaft und dem offenen Angebot der Jugendpflege, d.h. die Arbeit mit dieser Gruppe begann als Streetwork am Kreideberg. Ab Jahreswechsel 1999/2000 gelang es die Gruppe zu motivieren, in das Stadtteilbüro zu kommen. Die Betreuer begannen mit der Gruppe eine Kultur des miteinander Umgehens und den Respekt vor körperlicher Integrität und Gegenständen zu erarbeiten. 2001 und 2002 wurde die Arbeit kontinuierlich fortgesetzt. Ab 2002 haben auch Mädchen an der Gruppe teilgenommen. In diesen Jahren fand jeweils eine Sommergruppenfahrt statt. Die Jugendlichen haben selber mit großem Eifern an der Realisierung ihrer Fahrt mitgearbeitet. Vom Ergebnis her kann nun im
Herbst 2002 folgendes festgestellt werden: - In den 3 Jahren haben 12 Jugendliche die Gruppe genutzt. - 1 Junge hat
eine Ausbildung zum Bäcker begonnen. - 3 Jungen
besuchen das BGJ. - 1 Junge hat
durch einen Arbeitsamt-Lehrgang den Hauptschulabschluss nachgeholt und wartet
nun auf seine Einberufung zur Bundeswehr. Dort will er sich verpflichten. - 1 Junge geht
weiter zur Hauptschule. Ein Schulwechsel zur Johannes-Rabeler-Schule konnte vermieden
werden. - 1 Mädchen hat
einen Schulwechsel von der Realschule zur Hauptschule gemacht. - Das letzte
Strafverfahren gegen einen Jungen liegt über ein Jahr zurück. Nach Rücksprache
mit den Jugendlichen und dem Trägerverbund ist dies Angebot nun eingestellt.
Die Clique trifft sich weiter. Verabredet ist, dass sie sowohl den offenen
Jugendkeller als auch das Stadtteilbüro als Anlauf- und Treffpunkt weiter
nutzen können. Selbstverständlich stehen die Mitarbeiter bei Fragen für die
Jugendlichen weiter zur Verfügung. MädchengruppeSeit Juli 2002 bietet der Trägerverbund durch je eine Mitarbeiterin der Stadtjugendpflege und des VSE eine Mädchengruppe im Stadtteil Zeltberg an. Seitdem finden im wöchentlichen Rhythmus Treffen in der Martin-Luther-Gemeinde am Zeltberg statt. Mittlerweile gibt es einen festen Stamm von 5 Mädchen im Alter von 13 – 14 Jahren, die regelmäßig an den Treffen teilnehmen. Die Mädchen
bezeichnen sich selber als gefährdet. Von ihnen selber eingebrachte Themen
drehen sich um: - Schule - Strafarbeiten
und Nachsitzen - Rauchen und
illegale Drogen - Rumhängen “auf
dem Spielplatz” - Auf Wunsch der
Mädchen wurden Termine bei Pro Familia und Drobs wahrgenommen. Nach Einschätzung
der Pädagogin erreicht dieses Angebot die Mädchen im Stadtteil, die gemeinhin
als Störenfriede bekannt sind, die Konflikte mit dem Konfirmandenunterricht und
Schwierigkeiten in der Schule haben. Mittlerweile hat sich die Gruppe im
Stadtteil etabliert. Die Mädchen selber legen großen Wert auf die
Regelmäßigkeit des Angebotes. Folgende Ziele sollen weiter verfolgt werden: - Ansprechpartnerin
für die Mädchen sein. - Einen Beitrag
dazu leisten, dass die Mädchen in ihrer Lebenssituation gefestigt werden. - Alternativen
zum “Rumhängen” aufzeigen und umsetzen. - Einzelmaßnahmen
verhindern. - Absprachen mit
der Mitarbeiterin des JuCon treffen, damit die Mädchen sich wieder im Container
regelmäßig treffen können. Zusammenfassung: - Über die Arbeit des Trägerverbundes entsteht zunehmend ein tragfähiges, soziales Netzwerk in den Stadtteilen Kreideberg, Zeltberg und Ochtmissen. - Angebote der
Jugendhilfe, der Jugendpflege und anderer Institutionen und Vereine lassen sich
sinnvoll und ressourcenschonend miteinander vernetzten. - Die geleistete
Arbeit zeigt, dass es sich eine echte Alternative zu einzelbezogenen Maßnahmen
handelt. - Die Angebote
sind umso erfolgreicher, je mehr sie sich an den tatsächlichen Bedürfnissen und
Bedarfen der Kinder, Jugendlichen und Familien orientieren. - Die Maßnahme
des Trägerverbundes erreichen die Menschen. - Die
Aufnahmeanfragen für den Kreideberg in Einzelfallhilfen nach dem KJHG sind z.
Zt. rückläufig. - Durch die
Arbeit in der Jungengruppe, der Mädchengruppe und den Angeboten der Eltern konnten
konkret Einzelfallhilfen vermieden werden. - Es werden mehr
Menschen durch die Gruppenangebote erreicht; es zeichnet sich ab, dass sich
mittelfristig der Einsatz solcher Angebote auch finanziell lohnt. Ausblick 2003: Die Mädchenarbeit soll weiter ausgebaut werden, d.h. es werden noch mehr einzelne Mädchen angesprochen, um sie für die Gruppe zu interessieren und zu motivieren. Die bestehende Gruppe meldet von sich aus Bedarf auf einen 2. Gruppennachmittag an. Darüber hinaus soll die sozialräumliche Arbeit am Zeltberg intensiviert werden, da soziale Netzwerke erst aufgebaut werden müssen. Ein Baustein dafür ist das Elternfrühstück. Weitere Angebote sollen mit den Kindern, Jugendlichen und Familien zusammen entwickelt werden. Finanzielle
Auswirkungen: Kosten (in €) a) für die
Erarbeitung der Vorlage: 120 € aa)
Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung
der Maßnahmen: c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich
gesichert: Ja Nein Haushaltsstelle: Haushaltsjahr: e) mögliche
Einnahmen: Anlagen:
Darstellung und Auswertung des stadtteilorientierten Angebotes für die Stadtteile Kreideberg, Ochtmissen, Zeltberg
Beschlussvorschlag: Der JHA
nimmt die Darstellung zustimmend zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung,
die Arbeit des Trägerverbundes weiterhin zu unterstützen. Darüber hinaus soll
der Ausbau des sozialen Netzwerkes am Zeltberg forciert werden. |
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