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Vorlage - VO/2592/07  

 
 
Betreff: Überführung der "Regionalen Arbeitsstelle zur beruflichen Eingliederung junger Menschen in Niedersachsen" (RAN) in das Landesprogramm "Pro-Aktiv-Centren - PACE"
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage
Federführend:Bereich 55 - Zentrale Dienste der Jugendhilfe Bearbeiter/-in: Otte, Marlis
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss Entscheidung
24.10.2007 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Beschlussvorschlag

Sachverhalt:

Sachverhalt:

Seit 1996 ist die Regionale Arbeitsstelle für berufliche Eingliederung junger Menschen in Niedersachsen (RAN) in Stadt und Landkreis Lüneburg aktiv. RAN betreut und begleitet junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, die:

-          unklare berufliche Vorstellungen haben;

-          nicht in der Lage sind, individuelle und aussagekräftige Bewerbungsunterlagen zu erstellen;

-          sich auf  Bewerbungsgespräche vorbereiten möchten;

-          Konflikte mit Eltern, Freunden, Lehrern und Ausbildern haben;

-          nicht mehr bei den Eltern leben können und sich um eine eigene Unterkunft zu kümmern haben;

-          Ängste haben;

-          überschuldet sind;

-          riskant Suchtmittel konsumieren.

 

Die Stadt Lüneburg hat über die Jahre vertrauensvoll und konstruktiv mit der RAN zusammen gearbeitet. Das bezog sich beim Übergang von Schule auf Beruf, auf präventive ergänzende und zielgerichtete Leistungen im Rahmen der Hilfeplanung der SGB VIII.

 

Die Finanzierung von RAN erfolgte zu 80 % aus Landesmitteln und zu 20 % aus kommunalen Mitteln der Stadt und des Landkreises Lüneburg in Höhe von rund 30.000,00 € (15.000,00 € Stadt, 15.000,00 € Landkreis). Die Förderperiode von RAN endete am 31.12.06.

 

2004 wurde durch die Einführung und Umsetzung des Landesprogramms Pro-Aktiv-Center (PACE) die Grundlage für die Zusammenfassung aller Jugendberufhilfeprogramme gelegt. Das bedeutet, dass jetzt alle berufsbezogenen Hilfen vor Ort aus „einer Hand“ angeboten und geleistet werden. Aufgrund der hohen Jugendarbeitslosigkeit und des damit verbundenen Unterstützungsbedarfs benachteiligter junger Menschen bei der beruflichen Eingliederung soll die bewährte aufsuchende Arbeit von RAN auch in der neuen Förderperiode von 2007 bis 2013 aufrecht erhalten werden. Daher ist es die erklärte Absicht des Landes, die Pro-Aktiv-Centren um das Angebot von RAN zu ergänzen. Das ist natürlich auch im Sinne der Stadt Lüneburg.

 

In den verschiedenen Planungsgesprächen zwischen RAN, ARGE, PACE, Stadt und Landkreis Lüneburg wurde deutlich signalisiert, dass Stadt und Landkreis sehr an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sind, aber die finanzielle Beteiligung nur in der bisherigen Höhe (wie RAN finanziert wurde) möglich ist. RAN wurde bis zum 31.12.2006 mit 80 % vom Land und 20 % durch Dritte (10 % Stadt Lüneburg, 10 % Landkreis Lüneburg) gefördert.

 

PACE wurde bis dahin mit 50 % durch das Land und 50 % durch Dritte (Landkreis Lüneburg und ARGE) gefördert, d. h. es wurden die Personalkosten übernommen.

 

Mit der Eingliederung von RAN in PACE (dann PACE+ genannt) entsteht eine Finanzierungslücke, da PACE+ in vollem Umfang nur zu 50 % aus Landes- und ESF-Mitteln finanziert wird. Um diese Finanzierungslücke zu schließen wurden Gespräche mit der ARGE und der Agentur für Arbeit geführt. Das machte Sinn, da es in der Vergangenheit durch die Arbeit von RAN stets Überschneidungen auch zu dem Kunden der ARGE und der Agentur für Arbeit gegeben hat. So leben z. B. ca. 80 % der von RAN betreuten Jugendlichen in Bedarfsgemeinschaften, zählen also zum SGB II und über 50 % waren auch Kunden der Berufsberatung und der Arbeitsvermittlung der Agentur für Arbeit.

 

ARGE und auch die Agentur für Arbeit haben eine Beteiligung an PACE+ für das Jahr 2007 zugesagt. Das Leistungsprofil und die Handlungsfelder von ehemals RAN in PACE+ wurden entsprechen modifiziert, d. h. es findet eine Verlagerung der Arbeitsschwerpunkte von PACE+ in die Abgangs- und Vorabgangsklassen der Schulen statt, um so eine vertiefte Berufsorientierung beim Übergang von Schule in Beruf zu gewährleisten. RAN (jetzt PACE+) wird sich hauptsächlich auf die Schulen konzentrieren, die einen übermäßig hohen Anteil an sozialschwachen Schülern und Schülerinnen bzw. benachteiligte Schüler und Schülerinnen haben und kaum durch weitere soziale Projekte und Einrichtungen unterstützt werden. Das war im wesentlichen auch der Schwerpunkt der Arbeit von RAN, ist jetzt aber definitiv festgeschrieben.

 

Fristgerecht wurde durch den Landkreis Lüneburg ein entsprechender Förderantrag an das Landesamt für Soziales, Jugend und Familie für den Zeitraum vom 01.01. bis zum 31.12.07 gestellt. Die Finanzierung der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben stellt sich wie folgt dar:

 

Zuwendungsfähige Gesamtausgaben                                526.000,00 €

ESF- und Landesmittel                                                       255.750,00 €

ARGE-Mittel                                                                        209.450,00 €

Kommunale Mittel                                                                 30.700,00 €

Mittel der Agentur für Arbeit                                                   30.700,00 €

 

Der bestehende Vertrag für die Übertragung und Durchführung von Integrationsaufgaben an das Pro-Aktiv-Center Lüneburg (PACE) zwischen den Bildungsträgern AVOCADO-Service gGmbH und C & C Coaching & Consulting GmbH (das sind die PACE-Träger), der Stadt und dem Landkreis Lüneburg, der Arbeitgemeinschaft für Arbeit und Grundsicherung (ARGE) und der Agentur für Arbeit, wurde entsprechend modifiziert.

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a)   für die Erarbeitung der Vorlage:                                                         200

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b)   für die Umsetzung der Maßnahmen:

c)  an Folgekosten:                                 jährlich                                      15.350

d)   Haushaltsrechtlich gesichert:

            Ja

            Nein      

            Haushaltsstelle:  

            Haushaltsjahr:    

 

e)   mögliche Einnahmen:

 

Anlagen:

Anlagen:

 

Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

Der Jugendhilfeausschuss beauftragt die Verwaltung, die Kosten in Höhe von 15.350,00 € für PACE+ (ehemals RAN) wie jedes Jahr auch für das Jahr 2007 zu übernehmen.

Darüber hinaus wird die Verwaltung beauftragt, in den Haushalt von 2008 15.350,00 € für PACE+ einzustellen.