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Sachverhalt: Vorwort
In
der Ende 2006 neugefassten Zuwendungsvereinbarung zur Finanzierung des Theaters
mit dem Land Niedersachsen über Ziele und Leistungen hat sich die Theater
Lüneburg GmbH u.a. verpflichtet, den Bildungsauftrag zu unterstützen und zur
Erschließung neuer Publikumsschichten aus der jungen Generation zusätzliche
Angebote für unterschiedliche altersgerechte Veranstaltungen, die insbesondere
für die Altersgruppe der 5. bis 8. Klassen geeignet sind, zu produzieren. Da
bisher für diese Zielgruppe geeignete Produktionen nur sporadisch angeboten wurden,
weil die vorhandenen Ressourcen im allgemeinen nur für das bisher in Lüneburg
übliche Theaterangebot ausreichten, sind zur Erreichung dieses Zieles besondere
Maßnahmen erforderlich. So
fehlt es an einer geeigneten Spielstätte für ein Kinder- und Jugendtheater. Die
Hauptbühne wäre dafür ungeeignet weil zu groß und durchgängig durch Proben und
Vorstellungen belegt. Ähnliches gilt für das Studio T.NT. Hier gäbe es zwar
vormittags, der hauptsächlichen Spielzeit für das Kinder- und Jugendtheater,
noch freie Kapazitäten. Allerdings eignet sich diese Zeit nicht für
Aufführungen, da das Studio T.NT akustisch nicht von dem darüber liegenden
Ballettsaal und Orchesterprobenraum abgeschottet ist und gleichzeitig
stattfindende Proben die Vorstellungen erheblich stören würden. Auf Proben am
Vormittag kann auch nicht verzichtet werden. Um
die Vorgaben der Landesregierung im erwünschten Umfang zu erfüllen, müssen rein
rechnerisch zirka 100 Vorstellungen mit je einer Zuschauerzahl von mindestens
100 Schülerinnen und Schülern realisierbar sein. Das ist aus den o.a. Gründen
nicht möglich; ein Anbau für ein eigenes Kinder- und Jugendtheater ist die
Konsequenz. Der Ort
Um
die Arbeit mit und für Kinder und Jugendliche im erwünschten Maße zu
realisieren, wird ein variabler Raum benötigt, der fließende Übergänge von
Bühne und Zuschauerraum ermöglicht, um den Kontakt zwischen Spielern und
Zuschauern so direkt wie möglich zu machen. Da
für und mit verschiedenen Altersstufen gearbeitet wird und sich damit auch die
Art der Produktionen und ihre Präsentation von Fall zu Fall ändert, muss der
Raum leicht veränderbar sein: ein Raumbühne, schlicht aber funktionell
ausgestattet; mit Möglichkeiten für multimediale Aktionen (Video-Beamer, Dias,
Ton), Schauspiel, Musikveranstaltungen und Tanztheater mit einem Fassungsraum
von bis zu maximal 150 Personen. Dazu ein Foyer - auch als Kristallisationspunkt
für Jugendtreffs, für Gesprächsrunden mit Jugendlichen. Die
äußere Kargheit des Bühnenbaus, sein Charakter als Werkraum soll nicht als
Mangel, sondern als bewusstes Stilmittel aufgefasst werden: mögliche
Schwellenängste werden vermieden; der Raum soll nicht als
"Kulturtempel" sondern als Ort der direkten Auseinandersetzung empfunden
werden. Der
Raum muss - anders als das T.NT.-Studio - ganztags für Veranstaltungen zur
Verfügung stehen; zudem wird die Programmatik des Studios sich zukünftig nur
noch an Erwachsene richten. Das Programm
Ziel
ist, die Jugendlichen aus ihrer Lebenswirklichkeit abzuholen, einen Raum zu
bieten, den sie annehmen, sie mit Themen zu konfrontieren, die auf
vielfältigste Weise sich mit ihrer Lebenswelt auseinandersetzen. Dies soll in
einer adäquaten Ästhetik geschehen. Um einen intensiven, direkten Kontakt mit
den Jugendlichen zu haben und gleichzeitig eine optimale Nutzung der Ressourcen
von Seiten des Theaters zu gewährleisten, erscheint eine Zuschauerzahl bis
maximal 150 Jugendliche ideal. Das
Kinder- und Jugendtheater wird den beiden Abteilungen des TheaterJugendclubs
für Proben und Aufführungen zur Verfügung stehen: -
dem
TheaterJugendClub (Leitung: Theaterpädagogin Nicoletta Kindermann), der pro
Spielzeit mindestens 2 Produktionen à 10 Vorstellungen herausbringt sowie -
dem
Jugendclub für Tanz und Improvisation (Leitung Heidrun Stahl), der im Verbund
mit Mitgliedern des Ballettensembles ein Tanztheaterstück mit ca. 10
Vorstellungen produziert. Insgesamt
sollen die Aktivitäten der TheaterJugendClubs mindestens 30 Vorstellungen
ergeben. Mindestens
2 Eigenproduktionen pro Spielzeit; geplant sind z.B. eine
multimedia-Comic-Performance des klassischen "Antigone"-Themas für
Video, Sprecher und Live-Musik, und eine Produktion mit Schauspielern und
Mitgliedern des Jugendclubs (z.B. "Die Welle"). Geplant sind
mindestens 20 Vorstellungen (je 10 Aufführungen pro Produktion); nach
Möglichkeit sollen Austauschgastspiele stattfinden durch Kooperationen mit z.B.
Celle, Braunschweig oder dem Theater für Niedersachsen; auf diese Weise kann
das Theater- und Jugendtheaterangebot um weitere 10 Vorstellungen erweitert
werden. Kinder-
und Jugendkonzerte Die
bisher nur im großen Haus möglichen (und dort naturgemäß den Raum nicht
auslastenden) Konzerte werden in das Kinder- und Jugendtheater verlagert. Der
dadurch unmittelbare Kontakt zwischen Jugendlichen und Musikern ermöglicht neue
Formen des herkömmlichen Kinderkonzertes. Auch kammermusikalische Programme
sind vorgesehen. Dazu soll es pro Spielzeit eine Oper für Kinder geben (z.B.
Peter Lunds "Hexe Hilary geht in die Oper"). Insgesamt
sind 20 musikalische Veranstaltungen geplant. (In
diesem Zusammenhang wird die Zusammenarbeit mit der Lüneburger
Jugendmusikschule intensiviert und auf die Basis eines dauerhaften
Kooperationsvertrages gestellt. Die Idee einer den Lüneburger Sinfonikern
angeschlossenen Orchesterakademie, in der gemeinsam mit jugendlichen Musikern
ein Jugendkonzert erarbeitet wird, ist im Gespräch). Lesungen
und Events Das
Kinder- und Jugendtheater als Ort der aktuellen Auseinandersetzung: in
Lesungen, Diskussionen, kommentierten Ausstellungen usw. Angedacht ist auch
eine regelmäßig stattfindende Soap wie "Odyssee im Weltraum". Auch
Theaterimprovisations-Shows wie "Theatersport" stehen zur Debatte. 15
Veranstaltungen dieser Art erscheinen realistisch. Vorstellungen
insgesamt: 10 x
TheaterJugendClub I (Produktionen wie "Creeps" oder "Meeting
Joint") 10 x
TheaterJugendClub II (Produktionen wie "Macbeth") 10 x
TheaterJugendClub für Tanz und Improvisation 10 x
Eigenproduktion (Antiken-multimedia-Projekt) 10 x
Mix-Produktion Schauspieler und TheaterJugendclub (z. B. "Die Welle") 10 x
Austauschgastspiele anderer Kinder- und Jugendtheater 20 x
Kinder- und Jugendkonzerte sowie Kinderoper 20 x
Lesungen, Diskussionen, "Events" Insgesamt
ergeben sich daraus rund 100 Veranstaltungen der verschiedensten Art, die,
selbst wenn sie nicht voll ausgelastet wären, an die 10.000 Kinder und
Jugendliche ins neue Kinder- und Jugendtheater bringen und auf diese Weise eine
Versorgung der Schulen in den gewünschten Altersstufen gemäß den
Zielvereinbarungen realisierbar erscheinen lässt. Die Betriebskosten
Die
für den Betrieb eines eigenständigen Kinder- und Jugendtheaters notwendigen
Betriebsmittel sollen auf jährlich ca. 170.000 € begrenzt werden. Damit sollen
im wesentlichen folgende Kosten bestritten werden: -
Betriebskosten
für Energie, Reinigung, Versicherung, Bauunterhaltung usw., -
Personalkosten
für das notwendige künstlerische und nicht-künstlerische Personal, -
Spielbetriebskosten
wie Kosten für Kostüme, Bühnenbild, Urheberrechtsvergütungen. Die
Finanzierung der Betriebskosten soll im wesentlichen durch Zuwendungen und
Spenden erfolgen. Das Land Niedersachsen hat ein bis 2011 geltendes Projekt zur
Aktivierung und Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements für kommunale
Theater aufgelegt, aus dem jedes Theater jährlich bis zu 75.000 € erhält, wenn
es Spenden von Bürgern oder Zuwendungen von Bürgerstiftungen, Vereinen,
Freundeskreisen oder sonstigen Initiativen für das Kinder- und Jugendtheater in
gleicher Höhe erhält. In
Lüneburg ist inzwischen die Gründung einer Bürgerstiftung zur Förderung des
(Kinder- und Jugend-)Theaters erfolgt. Es bestehen gute Aussichten, dass diese
Stiftung und andere Sponsoren dem Kinder- und Jugendtheater jährlich 75.000 €
zuwenden. Dem gemäß würden sich die jährlichen Betriebskosten wie folgt
finanzieren: -
Stiftungszuwendungen,
Spenden und Sponsorengelder 75.000
€ -
Aufstockung
der Bürgerzuwendungen durch das Land 75.000
€ -
Einnahmen
aus dem Verkauf von Eintrittskarten 20.000
€ Der Bau Nach
Voruntersuchung der vorhandenen Möglichkeiten durch den Lüneburger Architekten
von Mansberg unter Beteiligung der LüWoBau hat sich ergeben, dass sowohl
hinsichtlich der Kosten als auch für den späteren täglichen Arbeitsablauf ein
Anbau auf dem Theatergelände mit direkter Anbindung an das Haupthaus die
günstigste Lösung ist. Dafür würde eine Teilfläche vom Gelände der Avacon
benötigt, die sich einverstanden erklärt hat, dem Theater die benötigten
Flächen zur Verfügung zu stellen. Das
Raumprogramm für den Anbau ist wie folgt definiert: Spielstätte
bestehend
aus ca. 120 m2 Fläche für 120 - 150 Zuschauer; ca.
120 – 150 m2 Spielfläche; Nebenräume
wie Garderobe, WC und Dusche für die Darsteller; Kleines
Requisitenlager; Ton-
und Lichtregieraum. Besuchereinrichtungen
Foyer,
Eingangs- und Pausenfläche zusammen ca. 125 m2; WC-Anlagen; Nebenraum. Haustechnik
Lüftungsanlage
für Theaterraum und Foyer; Beleuchtungsunterverteilung; Heizungsverteiler. Baukosten: Das
Architektenbüro von Mansberg hat für diese Variante eine Kostenschätzung nach
DIN 276 durchgeführt. Danach würden sich die Gesamtkosten der Maßnahme auf rd.
1.694.000 € belaufen. Finanzierung
Die
Ermittlung der Finanzierungsmöglichkeiten hat ergeben, dass gute Aussichten
bestehen, eine Förderung der Baukosten in Höhe von bis zu 75 % aus dem
europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zu erhalten. Die restlichen
25% müssten aus Eigenmitteln de Theater Lüneburg GmbH aufgebracht werden. In
den vorhandenen Rücklagen des Theaters stehen ausreichende Liquiditätsmittel
zur Verfügung. Eine
positive Entscheidung für die Maßnahme vorausgesetzt, ist geplant, im späten
Frühjahr 2008 mit dem Anbau zu beginnen. Mit einer Fertigstellung wäre dann bis
Ende 2008 zu rechnen, so dass spätestens Anfang 2009 mit dem Spielbetrieb
begonnen werden könnte. Damit
die Finanzierung gesichert und die Aufträge vergeben werden können, ist es
notwendig, jetzt die erforderlichen Beschlüsse zu fassen. Der Aufsichtsrat der
Theater GmbH befasst sich in seiner Sitzung am 31.10.07 mit dem Projekt. Finanzielle
Auswirkungen: Kosten (in €) a) für
die Erarbeitung der Vorlage: 50
€ aa) Vorbereitende Kosten, z.B.
Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für
die Umsetzung der Maßnahmen: c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich
gesichert: Ja Nein Haushaltsstelle:
Haushaltsjahr: e) mögliche
Einnahmen: Beschlussvorschlag: Der
Kultur- und Partnerschaftsausschuss nimmt das Vorhaben Kinder- und
Jugendtheater zustimmend zur Kenntnis. Der
Verwaltungsausschuss möge beschließen: Die
Vertreter der Stadt Lüneburg in der Gesellschafterversammlung der Theater
Lüneburg GmbH werden angewiesen, dem Anbau einer Spielstätte für das Kinder-
und Jugendtheater zuzustimmen und die vorgestellten Planungen zu genehmigen. |
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