Bürgerinformationssystem
Sachverhalt: Die Fraktion DIE LINKE beantragt mit Schreiben vom
11.03.2007 mit den Trägern von Freibädern, Hallenbädern, Museen und mit dem
Theater Lüneburg sowie dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) ergebnisorientierte
Verhandlung mit dem Ziel der Einführung eines Sozialausweises aufzunehmen. Die
gewährten Ermäßigungen sollen schrittweise erhöht werden und langfristig bis zu
50 % erreichen (Anlage). Ein gleichlautender Antrag
wurde von der Fraktion DIE LINKE im Kreistag gestellt. Zunächst wird von der Verwaltung darauf hingewiesen, dass
das Theater Lüneburg Vergünstigungen in Höhe von 25 % für Arbeitslose und
Sozialhilfeempfänger und das Museum
Fürstentum Lüneburg einen ermäßigten Eintritt
schon von den im Antrag
angegebenen Trägern gewährt. Eine Monatskarte für den Lüneburger Stadtbus kostet für
Erwachsene zurzeit 41 € (im Abonnement 33,60 €) und für Schüler 31
€ (Abo 25,50 €). Ohne Anrechnung der Eigenbeteiligung würde allein
bei 1.000 Berechtigten über 18 Jahren und 500 Schülern / Kindern ein Betrag von 678.000 € jährlich
als Zuschussbedarf (im Abo 556.200 €) anfallen. Tatsächlich könnten
weitaus mehr Berechtigte diese Leistungen in Anspruch nehmen. In der Stellungnahme vom 9.1.2007 zum Ratsantrag DIE LINKE vom 4.1.2007 eine
Weihnachtsbeihilfe für die aufgeführten Personen zu gewähren teilte die
Verwaltung mit, dass im Dezember
2006 mehr als 11.000 Personen (Empfänger
von der Grundsicherung, laufender HLU und ALG II- und Sozialgeldempfänger)
Anspruch auf die Leistungen haben könnten (Ratssitzung am 22.02.2007). Genau
diese aufgeführten Personen wären hier auch antragsberechtigt. Weiterhin könnte
sich Ansprüche von ALG I - Empfängern und auch von Geringverdienern ergeben. Hinsichtlich der Ausgabe eines Sozialausweises wäre zunächst
zu prüfen wie der Begriff „Nettoeinkommen“ zu definieren wäre und
wie die Tausende von Studenten oder die
Heimbewohner behandelt werden sollen. Diese Fragen beinhalten weiteren
Unabwägbarkeiten und könnten somit die Zahl der Antragsteller noch erhöhen. Eine formlose Beantragung des Ausweises würde für die
Antragsteller eine Erleichterung mit sich bringen, aber zugleich für die Prüfung des Einkommens in jährlichen
Abständen eine massive Erhöhung des Verwaltungsaufwandes bedeuten. Die Kosten für
zwei bis drei neu zu schaffende Stellen und der entsprechenden
Arbeitsplätze, die Herstellung eines relativ fälschungssicheren Ausweises (mit
Passbild für Kinder) und der Zeitaufwand für die Studenten, der noch festgelegt
werden muss, könnten die Eigenbeteiligung von 15 € bei 1.000 Antragstellern
= 180.000 € fast erreichen. Auch ist nach Auskunft der Geschäftsführung der Kurmittel
GmbH eine Eintrittsermäßigung im Hallenbad Lüneburg aus technischen Gründen
vorerst nicht möglich, da im Bad nur Kassenautomaten installiert sind. Seitens der Verwaltung
wird eine Ablehnung des Antrages schon allein aus Kostengründen
empfohlen. Finanzielle
Auswirkungen: Kosten (in €) a) für die Erarbeitung der Vorlage: 50 € aa) Vorbereitende Kosten, z.B.
Ausschreibungen, Ortstermine, etc. b) für die Umsetzung der Maßnahmen: c) an Folgekosten: d) Haushaltsrechtlich gesichert: nein Ja Nein Haushaltsstelle: Haushaltsjahr: e) mögliche Einnahmen: Anlagen: -Antrag
der Fraktion Die Linke
Beschlussvorschlag: Die
Mitglieder des Sozial- und Gesundheitsausschusses nehmen die Stellungnahme der
Verwaltung zur Kenntnis und lehnen den Antrag ab. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||