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Vorlage - VO/1866/06  

 
 
Betreff: Qualitätsverbesserung im ÖPNV (Antrag der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen vom 23.02.06)
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag d. Fraktion Bündnis90/Die Grünen
Federführend:Bereich 32 - Ordnung und Verkehr Beteiligt:Bereich 32 - Ordnung und Verkehr
Bearbeiter/-in: Thöring, Michael  Fachbereich 3b - Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Umwelt und Mobilität
Beratungsfolge:
Verkehrsausschuss Entscheidung
16.03.2006 
Öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Verkehrsausschusses geändert beschlossen   

Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlage/n
Beschlussvorschlag

Sachverhalt:

Sachverhalt:

 

Die Verwaltung nimmt zu den im Antrag der Fraktion Bündnis 90/ die Grünen vom 23.02.06 aufgeführten Punkten zur Verbesserung der Qualität des ÖPNV wie folgt Stellung:

 

·         Verbesserung des Qualitätsmanagements

Mit Beitritt zum Hamburger Verkehrsverbund am 11.12.2004 hat sich die KVG zur Einhaltung der im Kooperationsvertrag zwischen dem HVV und den Verbundunternehmen vereinbarten Qualitätsstandards verpflichtet. Dazu gehören u.a. das kundenfreundliche Mitarbeiterverhalten, mit genauen Angaben zu Schulungstätigkeiten und –inhalten sowie Vorgaben zum Umgang mit Beschwerden. Bezüglich der Qualitätssteuerung wird im HVV zurzeit ein Verfahren für das „Altgebiet“ entwickelt, dem sich die Stadt Lüneburg bei Eignung anschließen möchte.

 

·         Längere Fahrzeiten am Abend

Von den 10 repräsentativ ausgewählten Geschäften Buchhandlung am Markt, Karstadt, Fielmann, Mummert, H&M, Rossmann, Tchibo, Douglas, Hedemann und P&C hat während der Woche keines länger als bis 19:00 Uhr geöffnet. Vor diesem Hintergrund wird eine Verlängerung der Betriebszeiten der Busse (letzte Abfahrten ab Sande gegen 20:00 Uhr) für nicht erforderlich gehalten, zumal es für spezielle Nachfragen bereits auch Angebote gibt (wie z.B. der Unibus 20:07 Uhr ab Scharnhorststraße zum ZOB mit Anschluss an den metronom).

 

·         Samtagsnachmittagtakt wie Mo.- Fr., späterer letzter Bus

Zum Winterfahrplan 2000 wurden die 60 Min.- Takte an Samstag Nachmittagen auf den nachfragestärksten Linien 3, 11, 12 und 14 bereits auf 30 Min.-Takte umgestellt. Eine Verdichtung auf die werktägliche Taktfrequenz (100 Fahrzeugumläufe zusätzlich !) oder gar eine Verlängerung der Betriebszeiten über 19.30 Uhr hinaus, wird aufgrund der nicht spürbar erkennbaren Veränderung des Einkaufsverhaltens und der nahezu unverändert gebliebenen Ladungsöffnungszeiten (von den 10 aufgeführten Geschäften schließen drei um 16:00 Uhr, der Rest um 18:00 Uhr) aus wirtschaftlichen Gründen für nicht erforderlich erachtet.

 

·         Abendverkehr an ausgesuchten Abenden

Von den genannten Veranstaltungen kämen aufgrund der potenziellen Nachfrage hierfür lediglich das Stadtfest und die Silvesternacht infrage. Für das Stadtfest sind in der Vergangenheit von der Stadt und der Marketing GmbH fünf Abfahrten im Stundentakt auf allen Linien und in alle Richtungen bei der KVG bestellt worden. Im Jahre 2000 ging die Verantwortung alleinig auf die Stadtmarketing GmbH über. Diese musste aufgrund geringerer finanzieller Mittel bei gleichzeitiger Kostensteigerung auf 4 200,00 € den Service reduzieren. Vorstellbar ist, sich für solche Veranstaltungen evtl. auf ein Kernnetz von drei oder vier Hauptlinien zu beschränken. Hierzu wird derzeit von der Marketing, der Stadt und der KVG ein Konzept entwickelt.

 

·         Freie Schulbusbenutzung für alle Lüneburger Schüler

Der eigentliche Adressat dieser Anfrage ist der Landkreis Lüneburg als zuständiger Träger der Schülerbeförderung. Zum Sachverhalt sei gesagt, dass nur Schüler allgemeinbildender Schulen bis zur 10. Klasse und deren Wohnort weiter als 3 km (5.+6. Klasse) bzw. 4 km (7.-10. Klasse) von der Schule entfernt ist, einen Anspruch auf kostenlose Schülerzeitkarten haben. Während vor dem HVV-Beitritt diese nur für bestimmte Relationen und für festgelegte Zeiträume ausgestellt waren (ohne Ferien), können heute Schülerzeitkartenberechtigte diese das ganze Jahr und für die ausgestellten Tarifzonen nutzen.

 

Aber auch für die Nichtanspruchsberechtigten hat sich die Situation mit HVV-Beitritt maßgeblich verbessert, da sich die Preise für die Schülerzeitkarten im freien Verkauf maßgeblich reduziert haben (z. B. von 38,75 € auf 24,30 € im Abo) und zudem noch das Angebot einer günstigeren Nebenkarte für Geschwisterkinder eingeführt wurde.

 

·         Fahrradmitnahme in allen Bussen

Seit dem Beitritt zum HVV finden auch die Tarifbestimmungen des HVV im Stadtbusverkehr ihre Anwendung, welche die kostenlose Fahrradmitnahme in allen Bussen mo.-fr. vor 6 Uhr, von 9 – 16 Uhr und ab 18 Uhr sowie samstags und sonntags ganztägig unter Beachtung des Vorranges von Rollstuhlfahrern und Fahrgästen mit Kinderwägen ermöglicht.

 

·         Umstellung der Stadtbusse auf Gas oder Biodiesel

Von den 47 im Stadtverkehr eingesetzten Bussen sind bereits 15 mit Erdgasantrieb ausgestattet. Eine weitere Aufstockung dieser Anzahl ist aufgrund der wesentlich höheren Investitions- und Unterhaltungskosten der Erdgasfahrzeuge (ca. + 20%) nicht beabsichtigt, zumal bereits heute dieselbetriebene EURO III Motoren in Kombination mit schwefelfreiem Kraftstoff und Maßnahmen zur Abgasnachbehandlung die Partikelgrenzwerte des derzeit anspruchsvollsten europäischen Abgasstandards EEV erreichen können. Hinsichtlich der Stickoxidemissionen wird der momentane Vorteil von Ergasfahrzeugen mit Einführung der EURO V Norm (2008) ebenfalls nivelliert sein. Um den Effekt einer 95%tigen Reduzierung der Partikelemissionen möglichst umgehend realisieren zu können, ist im Kooperationsvertrag mit der KVG die Nachrüstung aller 13 Busse mit EURO III Motoren mit Abgasnachbehandlungssystemen verankert.

 

·         Mitfinanzierung einer Mobilitätszentrale

Sämtliche Ansätze der Einrichtung einer Mobilitätszentrale sind bisher an dem nicht vorhandenen Interesse potentieller Kooperationspartner gescheitert. Vor dem Hintergrund, dass solch personal- und zeitintensive Beratungsleistungen aus Kostengründen immer mehr auf das Internet verlagert werden, ist auch nicht damit zu rechnen, dass sich dies ändern wird. Eine Erweiterung des Angebotes des jetzigen Kundenbüros Am Sande würde somit personell allein zu Lasten der KVG gehen, abgesehen von der Notwendigkeit, die jetzige Servicestelle auch räumlich ausdehnen zu müssen.

 

·         Bargeldloser Zahlungsverkehr

Der bargeldlose Zahlungsverkehr ist schon seit langem in allen Bussen des Stadtverkehrs möglich. Leider ist die Inanspruchnahme sehr gering.

 

Im Rahmen einer Zwischenbilanz nach einem Jahr HVV hat die Stadt Lüneburg mit Schreiben vom 07.02.2006 die Geschäftsführung der HVV GmbH gebeten, wegen der guten Erfahrungen mit Fahrsmart die Einführung des Electronic Ticketing zu forcieren und in Lüneburg mit einem Pilotprojekt zu beginnen.

 

·         Zusätzliche Taktverdichtungen

Aktuell ist zum Jahresfahrplan 2007 die Ausweitung des Angebotes an Sonn- und Feiertagen geplant. Darüber hinaus bestehen laut Nahverkehrsplan keine weiteren Bedarfe nach Taktverdichtungen oder zusätzlichen Angeboten. Einzelne Anpassungen werden im Zuge der Fahrplangespräche zwischen KVG und Stadt vorgenommen.

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

Finanzielle Auswirkungen:

 

Kosten (in €)

a)   für die Erarbeitung der Vorlage:                                  35,-

aa)  Vorbereitende Kosten, z.B. Ausschreibungen, Ortstermine, etc.

b)   für die Umsetzung der Maßnahmen:                                 keine

c)  an Folgekosten:  

d)      Haushaltsrechtlich gesichert:

            Ja

            Nein    

            Haushaltsstelle:        

            Haushaltsjahr:          

 

e)   mögliche Einnahmen:

 

Anlagen:

Anlagen:

 

Antrag Bündnis 90 / die Grünen vom 23. 2. 2006

 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Antrag KVG (24 KB) PDF-Dokument (8 KB)    
Beschlussvorschlag:

Beschlussvorschlag:

 

Der Verkehrsausschuss nimmt die Anregungen der Fraktion Bündnis 90/ die Grünen zur Qualitätsverbesserung des Stadtbusverkehrs zur Kenntnis.